Oktoberfeste und (Live)Rollenspiel

Ging mir mal so durch den Kopf:

Zur Zeit gibts in so ziemlich jedem Dorf in Deutschland flächendeckend Oktoberfeste. Die Leute kaufen sich Dirndl und Krachledernes und spielen mal nen Abend Bayern.

Das ist doch kein bisschen weniger Realitätsflucht mit Tourismusfaktor und Rollenspiel, als wenn man zum Beispiel ein Zwergenfest organisieren würde und alle Besucher kleben sich lustige Bärte an...?

... und von einem Besoffenen eine Larp-Axt auf den Kopf zu bekommen ist gesünder als einen Maßkrug.

Da ich noch nie ein Oktoberfest besucht habe ich das ein reines Vorurteil, aber dazu stehe ich: ich denke die Meisten gehts nicht ums Bayern spielen sondern um eine Gelegenheit sozial akzeptiert was lustiges anzuziehen und sich volllaufen zu lassen. Wie Fassenacht und Karneval halt.

@Skar : Dachtest Du in etwa so?!?

Gibt auch Leute die sich "gewanden" und Mittelalterevents besuchen um dort Honigmet oder Kirschbier zu trinken. Wobei ich dann das mitführen von Waffen jedweder Art sehr kritisch sehe.

Denke da müsstest Du schon etwas mehr "Details" in das Konzept bringen, da es sonst vlt. eher LARPer betrifft (oder eben auch nicht) ... aber wie könnte ein "[AddRAndonName]-Fest" für Rollenspieler aussehen?

Captain_Jack schrieb:

[...] aber wie könnte ein "[AddRAndonName]-Fest" für Rollenspieler aussehen?

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Ich werfe das Elfia in den Ring.
Das ist wie ein riesiger Mittelaltermarkt - nur ist das Thema halt nicht Mittelalter sondern Fantasy. Aber stark gemischt: Orks, Steampunk, Samurai, Vampire, Zombies, Cosplay, Endzeit, Sachen und Leute die einfach irgendwie abgedreht aussehen ... und in einem Gebäude auch Star Wars, Alien vs. Predator und co.

Das ist jeden Frühling in Belgien und jeden Herbst in Niederlande, je in einem sehr großen Schlosspark romantisierender Bauweise, so dass man die verschiedensten Ecken hat um die Kostüme auch für ein paar Fotos in Szene zu setzen. Auf dem im Herbst war ich schon mal und fand es wirklich sehr angenehm. Es waren überraschend wenig normalo-Leute unterwegs was am Eintrittspreis von ca 30€ liegen könnte. Es gibt dann halt auch Futterstände, Stände die Kleidung, Larpwaffen, Zubehör, Bastelkram usw verkaufen aber auch ein sehr reichhaltiges Programm zum Sachen gucken und eben einen zum Teil fantastisch aufwändige Kostüme und Ausrüstungen. Also einmal hin gehen kann ich jedem Fantasyfan empfehlen ... eine direkte Wiederholung habe ich nicht gebraucht aber vielleicht in ein paar Jahren noch mal.

War auch mal als Aktuer dort als das noch unter einem anderen Namen lief. Aber ist das auch was für "normale" P&P-Spieler die mit LARP/Cosplay sonst eher nix am Hut haben? So hatte ich zumindest @Skar verstanden.

Skar schrieb:

Ging mir mal so durch den Kopf:

Zur Zeit gibts in so ziemlich jedem Dorf in Deutschland flächendeckend Oktoberfeste. Die Leute kaufen sich Dirndl und Krachledernes und spielen mal nen Abend Bayern.

Das ist doch kein bisschen weniger Realitätsflucht mit Tourismusfaktor und Rollenspiel, als wenn man zum Beispiel ein Zwergenfest organisieren würde und alle Besucher kleben sich lustige Bärte an...?

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Als gebürtiger Münchener muss ich dir da leider sogar für das Original-Oktoberfest inzwischen recht geben:
Mehrheitlich turnen da Touristen in seltsamen Kostümen herum und spielen sone Art Fantasy-Bayern, dessen Bevölkerung einen erschreckend hohen Anteil von niveaulosen Orks aufzuweisen scheint.

Und während ich zum x-ten Mal gefragt werde, warum ich auf "den Wiesen" (oh mann, lernts amoi richtig boarisch oda lassts bessa bleim...) keine Lederhose trage, frag ich mich, was zur Hölle an dem Begriff "Gemütlichkeit" so schwer zu verstehen ist...

Kurz: Das Oktoberfest ist für die meisten Teilnehmer tatsächlich wohl sowas ähnliches wie ein LARP an dem primär Leute teilnehmen, die LARP sonst eigentlich doof finden und es deshalb nur besoffen ertragen, aus irgendeinem Grund aber unbedingt dabei sein wollen.

Captain_Jack schrieb:

Aber ist das auch was für "normale" P&P-Spieler die mit LARP/Cosplay sonst eher nix am Hut haben? So hatte ich zumindest @Skar verstanden.

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Meine Gedankenwege um das Thema waren ganz anders:

A: "Location based gaming" a'la Pokemon go funktioniert gut, um Gleichgesinnte zu finden.
B: Wie könnte eigentlich ein intuitiv zu spielendes "DSA now" aussehen?
C: Komisch, wie die sich alle verkleiden und Bayern spielen und nachher erzählen, dass es auch wichtig ist, dass möglichst alle dort true im Bayern-Look kommen. Eigentlich ja nichts anderes als ein Cosplay-/Larp-Event.

Jetzt weißte, wie mein Gehirn so tickt.

Skar schrieb:

Jetzt weißte, wie mein Gehirn so tickt.

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Ob ich diesen Schock jemals verkrafte?!?

ad C: Ja, sich Bayern-Klamotten anziehen und maßlos ... öhm MASS-VOLL! zu besaufen das ist cool und hip, aber sich LARP- oder Mittelaltergewandung anziehen und gemütlich, ambientemäßig einen trinken ist voll nerdig ...

ad B: Vorallem wahrscheinlich eines: LUSTIG! Alle meine DSA-Runden waren doch sehr humoresk. Nenn doch die obligatorische (Dreh-und-Angelpunkt-)Taverne einfach "Zum Schwarzen Keiler" und die Sache läuft ...