Verlage/Händler Morgenwelt

AW: Morgenwelt

@Jessil: Beim Zitieren sind Dir wohl kleinere Fehler unterlaufen. Du schiebst mir ein paar von Kowalskis Aussagen in den Mund. Bitte ändere das. Danke.

Da er nicht ein einzelnes Buch bestellen wird, fallen die Portokosten pro Buch ganz sicher nicht so sehr ins Gewicht, dass sie einen Preisunterschied von durchaus mal bis zu 50% ausmachen.
In der Regel wird er kein einzelnes Buch bestellen. Aussagen wie: im Onlineshop "vorrätig" ausgezeichnet und dann trotzdem nicht vorrätig, lassen mich auf möglicherweise anderes schließen: Morgenwelt will ihr Lager möglichst klein halten und bestellt nur das, was es wirklich braucht (nach Kundenbestellung), was dann hohe Portokosten miteinschließt. Das man falls es wirklich so sein sollte, Bücher nicht günstig anbieten kann ist auch klar.

Wie das zum Beispiel Amazon, Dragonworld und Sphärenmeister machen.
Morgenwelt mit diesen drei zu vergleichen ist etwas unfair. Amazon ist ein Großhändler. Dragonworld und Spärenmeister sind wohl im RPG-Onlineversand eher Schwergewichte, können deshalb auch bei den Verhandlungen mit den amerikanischen Verlegern bessere EKs aushandeln. Vielleicht sind auch die für diese beiden Unternehmen bei den amerikanischen Verlegern verhandelnde Personen, den Amerikanern nur sympathischer.;) Sicherlich könnte Morgenwelt, wenn sie es wollen, mit verschiedenen Methoden ihren Onlineverkauf ausbauen.

Und deswegen gewinnen die Onlineshops, die Bücher zu einem vernünftigen Preis anbieten
Reine Onlineshops müssen keine Ladenmiete, Heizkosten, etc. zahlen.
 
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@Jessil: Beim Zitieren sind Dir wohl kleinere Fehler unterlaufen. Du schiebst mir ein paar von Kowalskis Aussagen in den Mund. Bitte ändere das. Danke.
Das war nicht meine Absicht...ich denke, jetzt sollte es stimmen.


In der Regel wird er kein einzelnes Buch bestellen. Aussagen wie: im Onlineshop "vorrätig" ausgezeichnet und dann trotzdem nicht vorrätig, lassen mich auf möglicherweise anderes schließen: Morgenwelt will ihr Lager möglichst klein halten und bestellt nur das, was es wirklich braucht (nach Kundenbestellung), was dann hohe Portokosten miteinschließt. Das man falls es wirklich so sein sollte, Bücher nicht günstig anbieten kann ist auch klar.
Wenn die bei Morgenwelten das so machen...ist das sehr dumm...da sind wir uns ja einig.

Morgenwelt mit diesen drei zu vergleichen ist etwas unfair. Amazon ist ein Großhändler. Dragonworld und Spärenmeister sind wohl im RPG-Onlineversand eher Schwergewichte, können deshalb auch bei den Verhandlungen mit den amerikanischen Verlegern bessere EKs aushandeln. Vielleicht sind auch die für diese beiden Unternehmen bei den amerikanischen Verlegern verhandelnde Personen, den Amerikanern nur sympathischer.;) Sicherlich könnte Morgenwelt, wenn sie es wollen, mit verschiedenen Methoden ihren Onlineverkauf ausbauen.
Ich weiß nicht, hier kann ich nur mutmaßen, aber ich denke es ist eine Frage, wie man sein Potential ausschöpft. Und so klein ist Morgenwelten ja nicht. Bis Schwert und Spiele aufgemacht hat, war Morgenwelten seit der Pleite von Serious Games der einzige Rollenspielladen in Berlin, der nichtdeutsche Rollenspiele verkauft hat. Und so klein ist das Sortiment nicht. Interessant ist auf jeden Fall, dass Sphärenmeister und Dragonworld manchmal Amazon schlagen. Und DABEI haben wir tatsächlich ein eindeutiges David gegen Goliath.


Reine Onlineshops müssen keine Ladenmiete, Heizkosten, etc. zahlen.
[Ironie] Stimmt die Lagern ihre Ware auf der Straße und ziehen im Winter einfach zwei Jacken übereinander[/Ironie]
Neee im ernst. Ich denke reine Onlinehändler ist nur Amazon...alle anderen Läden, die Rollenspiele versenden haben auch einen ganz normalen Laden.
 
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Und deswegen gewinnen die Onlineshops, die Bücher zu einem vernünftigen Preis anbieten (...)

Ich denke du wirfst hier "günstig" mit "vernünftig" in einen Topf.

Ein vernünftiger Preis wäre eine angemessene Entlohnung für die Dienstleistung, die jemand anbietet. Es stellt sich halt die Frage, was das beim Verkauf von Hobbybüchern eben wäre.
 
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Stimmt, ich habe nichts anderes behauptet. Deswegen werden die Bücher in der Regel in den USA auch günstiger verkauft, als der aufgedruckte Peris vorgibt.

Hmm. Kann ich empirisch so nicht nachvollziehen. Ok, ein Broders in Californien ist kein repräsentativer Querschnitt. Wenn es einen EVK Preis gab hab ich den auch zahlen dürfen.

Kowalski schrieb:
Das ist Quark. Keiner kann verlangen das man ein ausländisches Buch für genau EVK des Buches in Dollar mal Tageskurs kaufen können muss.
Stimmt....ich verlange, dass es billiger ist als der aufgedruckte Preis in Dollar mal Tageskurs. Wie das zum Beispiel Amazon, Dragonworld und Sphärenmeister machen.
Darfst Du verlangen. Ob Dein Verlangen in einem Ladengeschäft erfüllt wird ist eine andere Sache.

Der Erste Teil stimmt und wenn du oben liest, habe ich auch nie etwas anderes behauptet. Der zweite Teil nicht. In der Regel bekomme ich ein Buch in den USA im Laden auch günstiger als der aufgedruckte Preis.
Echt. Dann lass mal hören.

In deinen Laden wäre ich als Kunde dann sowieso nicht mehr rein gegangen und hätte das auch allen Leuten Empfohlen, die ich kenne. DAS ist übrigens eines der Probleme der meisten Rollenspielläden, die kaputt gehen und heulen, weil die Onlinekonkurenz das Geschäft macht. Bei der Onlinekomkurenz habe ich keine unfreundlichen Verkäufer. Das andere Problem ist das, über welches wir uns gerade unterhalten: Der zu hohe Preis bei nicht deutschen Büchern in Läden.

Sorry, seh ich anders. Du hast weder freundliche noch unfreundliche Verkäufer bei Amazon, nur ein Bildchen und Klappentext. Wenn man Glück hat eine Kundenrezension. 77 Bei Anne Rice Vampirchroniken und 0 bei Savage Worlds Fantasy Companion. Wer weiss was er kaufen will ist mit Amazon relativ gut bedient und Internet hat halt 24x7x365,25 Tage im Jahr auf. Juchhee!

Die Preise englischer Bücher im Laden sind einem hypothetischen Umrechnungskurs geschuldet der meist 10% über dem tatsächlichen ist, um kurzfristige Währungsschwankungen nicht sofort weitergeben zu müssen. Das handeln aber die Großhändler aus, nicht der Laden um die Ecke. Der kann ggf. bei seinen Einkaufspreisen etwas an der Schraube drehen, was der Verkaufspreis in Euro dann ausmacht wird trotzdem höher als der umgerechnete Preis EVK in Dollar * Tageskurs sein. Trotzdem werden englische Bücher in einem Laden billiger sein als die deutschen übersetzten Pendants.

Insofern kann ich Deine Kritik an den zu hohen Preisen englischer Bücher eigentlich überhaupt nicht nachvollziehen. Erklär mal an einem Beispiel?

Das Hauptproblem der meisten Rollenspielläden ist das ihnen die Kundschaft wegaltert und wenig neue hinzukommt, so sie denn überhaupt eine tragfähige Geschäftsgrundlage jenseits eines kurzen Hype gehabt haben.

Billiger zu sein wollen als Amazon und Co. kann es nicht sein, weil die eigentlich mit 0 Manpower rangehen, das ist alles vollautomatisiert und nur deswegen rechnet sich das für Amazon & Co.

Rollenspielläden können nur da Punkten wo sie einen Mehrwert im Vergleich zum ToysRus, RPGNow oder zu Amazon bieten. Das geht nur in billigen Randlagen gut. Und mit Personal das freundlich. aufmerksam und unaufdringlich ist. Plus Kids mit genug Taschengeld.
 
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Ich weiß gar nicht warum sich jeder auf einmal so auf die Preise stürzt.
Ich hab bei Morgenwelt bestellt weil die mit dem was ich bestellt hab um einiges billiger waren als ALLE anderen Anbieter.
Nur mal so nebenbei bemerkt.
 
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[Ironie] Stimmt die Lagern ihre Ware auf der Straße und ziehen im Winter einfach zwei Jacken übereinander[/Ironie]
Neee im ernst. Ich denke reine Onlinehändler ist nur Amazon...alle anderen Läden, die Rollenspiele versenden haben auch einen ganz normalen Laden.

Das nicht, gibt aber genug Kids, oder welche die das mal waren, die sich einen Gewerbeschein zulegen, und dann mit Webshop von 2&3 oder Netz.Teutonia anfangen deren Artikel anzubieten. Eigentlicher Sinn ist es an die Raritäten zu kommen die der Großhändler so in seinem Sortiment hat.

Oder in Deutsch: Die kaufen Ihren eigenen Hobbybedarf beim Großhändler und verdienen ein paar Euro nebenher in dem sie den WebShop anbieten. Und ein Webshop kostet 5% oder weniger von einer Ladenmiete. Lagerhaus ist das eigene Jugendzimmer/Studibude. Ggf. gibt man die Verfügbarkeit der Waren aus dem Sortiment des Großhändlers als tatsächliche Verfügbarkeit weiter. Doof nur wenn der auch nicht Lagerverfügbarkeit, sondern Angebot des Herstellers aus USA nennt.
 
AW: Morgenwelt

Ich denke du wirfst hier "günstig" mit "vernünftig" in einen Topf.

Ein vernünftiger Preis wäre eine angemessene Entlohnung für die Dienstleistung, die jemand anbietet. Es stellt sich halt die Frage, was das beim Verkauf von Hobbybüchern eben wäre.
Für mich als Kunde ist der günstigste Preis ein vernünftiger...ist doch klar...ich bin doch nicht die Wohlfahrt.

@Wilson Freeman: Benutze bitte die Suchfunktion dieses Forums um herauszufinden, was eine Vielzahl der User hier von Feder und Schwer halten. Wenn du es dann immer noch nicht verstehst frag gerne noch mal nach.

Darfst Du verlangen. Ob Dein Verlangen in einem Ladengeschäft erfüllt wird ist eine andere Sache.
Wird es bei Dragonworld und Spährenmeister.

Sorry, seh ich anders. Du hast weder freundliche noch unfreundliche Verkäufer bei Amazon, nur ein Bildchen und Klappentext.
Ja und ich sehe es so, dass kein Verkäufer kein unfreundlicher Verkäufer ist. In einem Rollenspielladen, brauche ich den Verkäufer nur zum kassieren der Waren. Das kann ein Automat oder eben das Internet auch. Ich will von einem Verkäufer nicht beobachtet werden, während ich einkaufe und ich will nicht 1000 mal gefragt werden, ob man mir helfen kann und ich will nicht verarscht werden. (Wie im oben genannten Beispiel mit "gehen sie durch das Loch in der Wand")

Wer weiss was er kaufen will ist mit Amazon relativ gut bedient und Internet hat halt 24x7x365,25 Tage im Jahr auf. Juchhee!
So ist es!

Die Preise englischer Bücher im Laden sind einem hypothetischen Umrechnungskurs geschuldet der meist 10% über dem tatsächlichen ist, um kurzfristige Währungsschwankungen nicht sofort weitergeben zu müssen.
Das ist nicht meine Erfahrung. Meine Erfahrung ist, dass da einfach der aufgedruckte Preis genommen wird.

Rollenspielläden können nur da Punkten wo sie einen Mehrwert im Vergleich zum ToysRus, RPGNow oder zu Amazon bieten. Das geht nur in billigen Randlagen gut. Und mit Personal das freundlich. aufmerksam und unaufdringlich ist. Plus Kids mit genug Taschengeld.
Ja, leider scheitert das Personal des Vorliegende Ladens (Morgenwelten) kläglich.

Das nicht, gibt aber genug Kids, oder welche die das mal waren, die sich einen Gewerbeschein zulegen, und dann mit Webshop von 2&3 oder Netz.Teutonia anfangen deren Artikel anzubieten. Eigentlicher Sinn ist es an die Raritäten zu kommen die der Großhändler so in seinem Sortiment hat.

Oder in Deutsch: Die kaufen Ihren eigenen Hobbybedarf beim Großhändler und verdienen ein paar Euro nebenher in dem sie den WebShop anbieten. Und ein Webshop kostet 5% oder weniger von einer Ladenmiete. Lagerhaus ist das eigene Jugendzimmer/Studibude. Ggf. gibt man die Verfügbarkeit der Waren aus dem Sortiment des Großhändlers als tatsächliche Verfügbarkeit weiter. Doof nur wenn der auch nicht Lagerverfügbarkeit, sondern Angebot des Herstellers aus USA nennt.
Keine Ahnung...ich kenne keine reinen Onlineläden. Hast du da mal links zu solchen Läden?
 
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Für mich als Kunde ist der günstigste Preis ein vernünftiger...ist doch klar...ich bin doch nicht die Wohlfahrt.

Nicht die Wohlfahrt, nein. Aber Teil des Wirtschaftssystems und das funktioniert eben nur, wenn Leute bereit sind Dienstleistungen ausreichend zu bezahlen, dass die Dienstleistenden davon auch leben können. Ich erinnere da nur an das Konzept des "unbezahlten Praktikums" oder seinem Arbeitnehmer-pendant "Geiz ist geil". Mit der Einstellung funktionert das mit der Wirtschaft nämlich nicht. Möglichst viel für möglichst wenig endet zwangsläufig in ziemlichen vielen mit ziemlich wenig.
 
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Die ganze Preisdiskussion ist eigentlich reichlich müßig (und war auch gar nicht Lushwood's Anliegen).

Dass preisbindungsfreie Bücher von US-Verlagen in den USA günstiger zu haben sind, sollte eigentlich nicht verwundern - aber auch nicht als Vergleich hergenommen werden. Ist ein bißchen so, als würde man Äpfel mit Birnen vergleichen. Der Laden in den USA bekommt seine Ware nämlich zu weitaus günstigeren Porto-Bedingungen, und spart sich darüber hinaus noch den Zoll.

Preisvergleiche mit reinen Onlinehändlern, insbesondere einem Online-Giganten wie Amazon anzustellen ist nicht "fair". Diese Preise sind nicht wirklich vergleichbar.
Amazon bezahlt keine Verkäufer, und kauft darüber hinaus zu ganz anderen Konditionen ein, als es jeder Rollenspielladen könnte. Daraufhin kann Amazon seine Gewinnmarge ganz anders kalkulieren, inbesondere da es bei ihnen die Masse macht.
Und selbst Amazon hat nicht immer alles da oder den günstigsten Preis - aber für diesen Fall gibt es ja immernoch die Anbieter, die sich an Amazon dranhängen und auf dem Trittbrett mitfahren.

Reine Onlinehändler haben zwar durchaus eine Lagerfläche, aber ich denke, dieser Posten ist nicht mit dem finanziellen Aufwand eines Ladengeschäfts zu vergleichen, zumal man sich Angestellte und deren Lohn und Lohnnebenkosten gleich mit spart. Dadurch können auch kleinere Onlinehändler ihre Margen ganz anders kalkulieren. Sie müssen weniger an der Ware verdienen, da weniger Aufwand ausgeglichen werden muss.
Darüber hinaus hat so mancher Onlineanbieter möglicherweise eigentlich einen ganz anderen Job, mit dem er seinen Lebensunterhalt verdient, und hat mit dem Onlineshop eigentlich nur das Hobby zu einer zusätzlichen Einnahmequelle gemacht, die er aus seinem Wohnzimmer steuert. Hier wird dank der Gewerbeanmeldung zu Einkaufspreisen das eigene Hobby günstig finanziert, und darüber hinaus noch ein kleines Taschengeld über einen Webshop realisiert, und die Einnahmen sind ein netter Bonus, mit dem man sich im Urlaub mal was gönnen kann.
Es ist in solchen Fällen also nicht wirklich eine Frage dessen, was man anstellen muss, um sich seinen Lebensunterhalt zu sichern, sondern eigentlich nur, ob man sich ein Eis auf Malle, oder einen Cocktail auf Lanzarote leisten können will.

Was Umrechnungskurse angeht:
Hier mit aktuellen Tageskursen rechnen zu wollen ist tatsächlich etwas realitätsfremd, was die Rollenspielladen-Szene angeht. Zumindest soweit ich mich an diese erinnere. Mag sein, dass es da eine Ausnahme gibt - aber die muss man wohl erstmal finden.
Viele - wenn nicht immernoch die meisten - Rollenspielläden beziehen ihre US-Ware von deutschen Großhändlern, in den meisten Fällen mittlerweile deutsche Verlage mit eigenen Großhandel, wenn ich mich nicht täusche (ich denke da an Pegasus und Ulissis).
Der Großhändler hat seinen Einkaufspreis mit den US Verlagen - oder auch nur einem US-Großhändler - ausgehandelt und gibt eine Preisliste an seine Kunden - unsere Rollenspielläden - weiter. Der Laden kauft seine Ware also mit einem vorgegebenen empfohlenen Verkaufspreis, auf dem dann die Berechnung des Einkaufspreises basiert, ein.
In diesem Sinne kann er dann zwar die Artikel unter dem empfohlenen Verkaufspreis anbieten, beschneidet sich dadurch aber seiner eigenen Marge, die nicht zuletzt für die Bestreitung seines Lebensunterhalts wichtig ist.

Und ich weiß nicht wie das heutzutage ist, aber als ich vor vielen Jahren noch bei Beutelsend arbeitete, war der "Umrechnungskurs" von US$ auf Euro in den Preislisten der Großhändler tatsächlich 1:1.
Solche empfohlenen Verkaufspreise werden also nicht vom Rollenspielladen um die Ecke - oder besser gesagt in dieser Stadt oder der Nachbarstadt (*seufz*) - gemacht.

Was die Preise angeht können also viele Läden einfach nicht mit Onlinehändlern mithalten.
Dann muss eben auf Service gesetzt werden.

Für einen Kunden, wie Jessil sich hier darstellt, mag dies müßig sein. Solche Kunden informieren sich ohnehin online im Voraus, und erwarten von einem Laden nicht mehr, als das gewünschte Produkt zur Hand und schnell und kommentarlos über den Tresen gereicht zu haben.
Fair enough.
Ich wage aber die Behauptung, dass solche Kunden nicht die Norm sind.
Da gibt es zum einen jene, die gern ein Schwätzchen mit dem Personal halten, um sich über verschiedene Spielsysteme, Spiele, Kampagnen, oder Charaktere zu unterhalten (manchmal sehr zum Leide des Verkäufers *grins*).
Wieder andere fragen das Personal gern um Rat, da sie eigentlich nur "was neues" bzw. "was anderes" wollen, und da sie noch nicht so recht wissen, was sie wollen oder was es so gibt, haben sie auch nicht die Möglichkeit, sich schon vorab im Internet zu informieren. Da wird dann gern das Personal - oder andere anwesende Kunden - um deren Meinung und Vorschläge gebeten.
Die Liste ließe sich noch fortsetzen... manche Kunden nutzen Spieleläden wegen ihrer ggf. zur Verfügung gestellten Spielefläche; andere genießen gern das zwischenmenschliche Geplauder nebenbei; andere schauen sich eben gern das Sortiment an und suchen so nach Inspiration.

Was auch immer es für den einzelnen Kunden (jenseits von Jessil's Beispiel *grins*) sein mag:
Durch Service kann ein Laden punkten und sich seine Stammkundschaft sichern.
Und wenn ein Laden auf dieser Ebene versagt, dann ist dies schonmal ein schlechter Punkt für ihn.

Es kommt noch etwas Erschwerendes für Ladengeschäfte hinzu:
Der beste Servive schützt einen Laden allerdings noch immer nicht davor, dass sich seine "Kunden" bei ihm Beratung und Spielgelegenheit abholen, ihren Einkauf dann aber doch online erledigen.
Besagte "Kunden" müssen sich dann aber auch nicht über die Preispolitik der Läden wundern, oder schlimmstenfalls über deren Schließung. Und wer wegen 1 Euro Preisunterschied lieber online ordert, der sollte vielleicht überlegen, ob er sich sein Luxusgut - was ja Spiele sind - überhaupt wirklich leisten kann, oder besser vollends darauf verzichtet hätte.
Am Ende läuft es auf ein Nehmen und Geben hinaus: Wer sich gerne in Rollenspielläden aufhält, und gerne Unterhaltung, Beratung, und Spielgelegenheit genießt, der sollte den Laden dann auch unterstützen.
 
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Nicht die Wohlfahrt, nein. Aber Teil des Wirtschaftssystems und das funktioniert eben nur, wenn Leute bereit sind Dienstleistungen ausreichend zu bezahlen, dass die Dienstleistenden davon auch leben können. Ich erinnere da nur an das Konzept des "unbezahlten Praktikums" oder seinem Arbeitnehmer-pendant "Geiz ist geil". Mit der Einstellung funktionert das mit der Wirtschaft nämlich nicht. Möglichst viel für möglichst wenig endet zwangsläufig in ziemlichen vielen mit ziemlich wenig.

*Stellt sich auf einen Wagen und deutet auf Georgios*
"Hört auf diesen Mann! Er spricht Wahrheit!"
 
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Zu Amazon:
Übrigens nimmt auch Amazon von ihren Lieferanten eine Lagergebühr. Es gibt daz eine nette Beispielrechung auf deren Site:

Beispielrechnung Buch
Verkaufspreis inkl. 7% MwSt: 19,95 EUR
./. MwSt 7%: 1,31 EUR
= netto VK: 18,64 EUR
./. Lagerhaltung, zielgerichtete Vermarktung und Plattform 5% v. netVK: 0,93 EUR
./. Rabatt 50% v. netVK: 9,32 EUR
= netto EK: 8,39 EUR
Amazon zahlt Ihnen 8,39 EUR.


Außerdem zieht Amazon noch 2 % Skontao auf 60 (!) Tage.
Die Lieferkoste zu Amazon und zum Kunden kommen natürlich auch noch hinzu.
Ganz abgesehen davon, dass Amazon die Sachen wieder aus dem Programm nehmen kann und dann plötzlich ein paar Umzugskartons mit Büchern wieder vor deiner Haustür stehen.



Quelle: Amazon Advantage
 
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Ich gebe euch in vielem recht.

ABER darum geht es hier nicht. Es geht eigentlich ganz konkret um Morgenwelten, welchen ich nicht mit Amazon vergleichen habe (das haben andere gemacht), sondern mit Dragonworld und Sphärenmeister. Und hier vergleicht man nicht Äpfel mit Birnen, sondern drei Läden mit einer sehr ähnlichen Struktur. Man bedenke auch Morgenwelten versendet offenbar viel und hat sogar einen Onlinedhop UND einen EBayshop. Das haben Dragonworld und Sphärenmeister nicht. Und diese beiden Läden haben wie Morgenwelten auch noch ein ganz gewöhnliches Ladengeschäft.

Und was dieses "gutes Geld für Dienstleister" angeht. Im Handel gilt seit dem es den Handel gibt, dass Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen und keine sozialen Beweggründe. Außer vielleicht im mittlerweile von großen Ketten verdrängten Bio-Laden der 80er Jahre.

Mir ist auch klar, dass es unsinnig ist mit dem tagesaktuellen US$ Kurs zu kommen, aber diese Kurse komplett zu ignorieren und einen 1:1 Preis festzulegen ist genauso unsinnig.
 
AW: Morgenwelt

Für einen Kunden, wie Jessil sich hier darstellt, mag dies müßig sein. Solche Kunden informieren sich ohnehin online im Voraus, und erwarten von einem Laden nicht mehr, als das gewünschte Produkt zur Hand und schnell und kommentarlos über den Tresen gereicht zu haben.
Was auch immer es für den einzelnen Kunden (jenseits von Jessil's Beispiel *grins*)...
Das ist übrigens kein abstrus konstruierter Kunde...sonder das bin zum Beispiel ich. Ich wollte von einem Verkäufer (egal in welchem Geschäft) eigentlich noch nie etwas anderes als, dass er seine Klappe hält und meine Ware kassiert und fertig. Ich bin auch Jemand, der von einem Friseur erwartet, dass er mir die Haare schneidet und dabei die Klappe hält und mich nicht volltextet. Und ich kenne genug lebende Beispiele, dass ich nicht allein bin mit dieser Einstellung.
 
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Das ist übrigens kein abstrus konstruierter Kunde...sonder das bin zum Beispiel ich.

Ich habe ja nicht behauptet, dass dies ein abstrus konstruierter Kunde wäre.
Meine Referenz auf deine Person ersparte mir nur durch deine eigenen Wortäußerungen tiefergehende Beispiele. ;-)


Ich wollte von einem Verkäufer (egal in welchem Geschäft) eigentlich noch nie etwas anderes als, dass er seine Klappe hält und meine Ware kassiert und fertig. Ich bin auch Jemand, der von einem Friseur erwartet, dass er mir die Haare schneidet und dabei die Klappe hält und mich nicht volltextet. Und ich kenne genug lebende Beispiele, dass ich nicht allein bin mit dieser Einstellung.

Also eher der mürrische Typ, wie? ;-)
Ich glaube dir gern, dass du so bist und auch noch weitere Beispiele für deine Sorte von Kunde kennst.

Ich habe doch eigentlich nur gesagt, dass deine Sorte Kunde nicht die Norm ist. Auf jeden Fall nicht in Rollenspielläden.
Das ist es zumindest, was mich meine persönliche Erfahrung in diesem Geschäft gelehrt hat.

Bei Verkäufern gibt es solche Typ-Unterschiede ja auch.
Ich behaupte, dass die meisten Verkäufer in der Rollenspielladen-Szene durchaus bereit für eine Unterhaltung sind; ja bei manchen ist die Schmerzgrenze sogar so hoch, dass sie sich auch noch zum 30sten Mal die Geschichte eines Charakters anhören.
Andere wiederum sind auch eher mürrisch und halten Gespräche eher kurz.
Und einige wenige sind sogar eher unfreundlich.
 
AW: Morgenwelt

Also ich geh ja persönlich nur sehr ungern in Rollenspielläden.
Meine bisherigen Erfahrungen mit den Angestellten/Besitzern dort beschränken sich auf Leute die dem "Comicheftverkäufer" bei den Simpsons erschreckend ähneln.
 
AW: Morgenwelt

Also ich geh ja persönlich nur sehr ungern in Rollenspielläden.
Meine bisherigen Erfahrungen mit den Angestellten/Besitzern dort beschränken sich auf Leute die dem "Comicheftverkäufer" bei den Simpsons erschreckend ähneln.
Auch meine Erfahrung - oder man hat den "Da hab ich jetzt leider keinen Plan von, das macht der Chef und der ist nur Vormittags (oder Nachmittags wenn man dann am Vormittag da ist) im Laden" Typ Verkäufer (meist auf nicht vorrätige Ware/Bestellungen bezogen)
 
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Nicht die Wohlfahrt, nein. Aber Teil des Wirtschaftssystems und das funktioniert eben nur, wenn Leute bereit sind Dienstleistungen ausreichend zu bezahlen, dass die Dienstleistenden davon auch leben können. Ich erinnere da nur an das Konzept des "unbezahlten Praktikums" oder seinem Arbeitnehmer-pendant "Geiz ist geil". Mit der Einstellung funktionert das mit der Wirtschaft nämlich nicht. Möglichst viel für möglichst wenig endet zwangsläufig in ziemlichen vielen mit ziemlich wenig.

Ich fand Deine bisherigen Aussagen zu Wirtschaftskreisläufen besser.
Eine Wirtschaft, die "Geiz ist Geil" proklamiert und sich zehn Jahre später wundert, dass die Kunden immernoch darauf anspringen, kann wohl kaum darauf meckern, dass die Binnennachfrage keine Gewinne mehr abwirft.
Das eigentliche Problem ist, das die Wirtschaft die Löhne kürzt und sich dann wundert, dass niemand mehr konsumiert (überspitzt formuliert).
Und mit "Rightsizing", "Outsourcing" und "lean management" leben Wirtschaft und öffentliche Hand den Geiz ja bestens vor. Aber zum Schluss schön auf den Endverbraucher schimpfen.
Dabei hat die Sparquote ja schon extrem nachgelassen und die Tendenz zum schnellen Konsumkredit macht die Sache auch nicht besser,
Das Konzept des "unbezahlten Praktikums" hat auch zwei Seiten, nämlich AUCH die des Praktikanten, der das mit sich machen lässt. Und wer sich spätestens mit absolviertem Hochschulstudium als unbezahlter Praktikant beschäftigen lässt, sollte einfach mal den Kopf einschalten.
 
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Es geht eigentlich ganz konkret um Morgenwelten, welchen ich nicht mit Amazon vergleichen habe (das haben andere gemacht), sondern mit Dragonworld und Sphärenmeister. Und hier vergleicht man nicht Äpfel mit Birnen, sondern drei Läden mit einer sehr ähnlichen Struktur. Man bedenke auch Morgenwelten versendet offenbar viel und hat sogar einen Onlinedhop UND einen EBayshop. Das haben Dragonworld und Sphärenmeister nicht. Und diese beiden Läden haben wie Morgenwelten auch noch ein ganz gewöhnliches Ladengeschäft.

Das bezweifle ich.

Der Sphärenmeister hat - soweit ich weiß - gar kein Ladengeschäft (und wenn doch, dann wird es im Online-Shop "totgeschwiegen"). Der Dragonworld-Laden hat nur ein paar Stunden pro Tag geöffnet (und das nicht einmal jeden Werktag), sodass man dort offensichtlich nicht erwartet, erheblche Umsätze über "anwesende" Kunden zu erzielen. Morgenwelt hingegen - auch wenn ich kein Fan des entsprechenden Online-Shops bin - hat ein Ladenlokal, das den Namen noch verdient, mit einem umfangreichen Präsenzangebot und normalen Öffnungszeiten.

Und das Argument, dass ein Ladengeschäft immer teurer sein MUSS als ein reiner Online-Shop, zieht auch nicht. Beim "Highlander" in Dortmund habe ich nämlich die Erfahrung gemacht, dass man dort Import-Produkte in einem Ladengeschäft zu Preisen bekommen kann, die unter denen der gängigen Webshops liegen. Und das, obwohl ein Ladengeschäft doch tatsächlich höhere Kosten verursachen dürfte als ein reiner Online-Shop.
 
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