AW: Menschenrechte in PC Spielen
Menschenrechte in PC-Spielen. Eine Figur in einem PC-Spiel ist kein Mensch. Es ist ein Objekt und dazu noch ein Datenobjekt, welches aus Polygonen und Daten (die berüchtigten Einsen und Nullen) besteht.
Egal, was ich mit einem leblosen Objekt auch tue, ich verletzte definitiv keine Menschenrechte.
niemand hat hier oder in der studie etwas anderes behauptet. es geht um die darstellung des menschenrechtes bzw. um menschenrechtswidrige handlungen und deren konsequenzen im spiel.
(genau genommen ja nichtmal ums menschenrecht...)
Wenn ich nun in einem Ego-Shooter Spass dran haben sollte (man bemerke bitte den verwendeten Konjunktiv) eine Spielfigur zu erschiessen, den Spielstand zu laden um es nochmal zu machen, dann ist es vielleicht seltsam bis geistig abnormal, aber nicht verboten.
es ist eben nicht verboten, wofür/wogegen argumentierst du also? der gesetzeszustand entspricht ja genau deiner norm...
Was hier wirklich debatiert wird, ist übertriebene Gewaltdarstellung (wozu auch psychische Gewalt zählt) in Computer-Spielen.
nein. in der studie geht es um die darstellung der kriegsrealität genfer konvention in computerspielen die den krieg behandeln.
Die Medien-Industrie hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst realistische Szenarien zu setzen. Und auch wenn viele Menschen es nicht wahr haben wollen, solche Szenen wie im angesprochenen Call of Duty sind Realität.
realität ist aber auch die zumindest
prinzipielle belangbarkeit für solche verstöße...
Klar gibt es entsprechende Ausnahmen, die unrealistische und rein reisserische Themen behandeln, welche so dargestellt nicht stimmig sind.
Für solche Themen gibt es die USK.
die usk urteilt nicht danach wie realistisch oder reisserisch ein thema ist, sondern wie weit ein spiel -ihnrer einschätzung nach- jugendgefährdend ist. da spielt realismus (fantasy spiele, absurde szenarien wie 'kirby' etc.) oder die frage wie reisserisch ein thema behandelt wird keine oder allerhöchstens eine untergeordnete rolle.
ein 2d jump n run, das umweltzerstörung reisserisch thematisiert indem auswirkungen im zeitraffer und überspitzt dargestellt werden, würde kaum unter die usk kriterien für jugendgefärdende spiele fallen...
Die Frage ist also, ob Film- und Spiele-Industrie heikle Themen behandeln und darstellen darf.
momentan lautet der vorwurf dass sie ein heikles thema
nicht behandelt hat.
Geht es um die Frage, ob man solche Themengebiete zur Unterhaltung nutzen darf, so sagt wohl jeder ein klares Nein.
Gewalt, Blut, Darstellung von Völkermord hat wenig mit seichter Abendunterhaltung zu tun.
Computerspiele sind unterhaltung und dementsprechend scheint ja kein konsenz darüber zu bestehen, dass virtuelle morderei nicht zur unterhaltung genutzt werden dürfe/solle...
Allerdings ist es im Zuge der Kunst wiederrum nicht verpöhnt, sondern man bewundert dort Detailreichtum und Ausdruck.
die zeiten in denen detailreichtum ein kunstwerk bestimmen sind wirklich vorbei, bzw. waren niemals da. man bewundert -und das ist imo schwierig- meistens eine angenommene intention oder das beleuchten einer unberücksichtigten ansicht etc.
Wenn ein fotokünstler oberhausener nachtansichten mit nachtsichtkamera aufnimmt und so bagdad in den ruhrpott ziehen möchte, bewundet man nicht den detaillreichtum der darstellung, sondern die -mehr als fragwürdige- idee die da hintersteht.
Zusammengefasst bleibt gesagt, dass ich es falsch finde, Dinge, die real passieren hinterm Berg halten zu wollen, indem man verbietet, solche Dinge darzustellen.
Vielleicht sollte man eher solche Dinge aus der Realität vertreiben, anstatt sich allzuviele Gedanken darum zu machen, ob und wie man sowas darstellt.
im letzten punkt hast du recht. es muss darum gehen a) warum sind solche dinge unterhaltungsstiftend und b) das sie keine realität sein sollten.
das ist aber keine begründung für eine plumpe (und nicht realisierbare) widerspiegelung der wirklichkeit die dann auch noch beim kriegsrecht die augen verschliesst.
es müsste also darum gehen medien und mediennutzung als teil der realität aufzufassen und diese in eine kritik an der weltverfasstheit zu integrieren, die solche realitäten schafft. weder reflexhafte widerspiegelung, noch verbote sind eine lösung. da ist die studie bei aller seichtigkeit schon wesentlich näher dran als du...
Es steht fest, dass Kinder und Menschen, die nicht mit solchen Medien umzugehen wissen, nicht in Kontakt mit diesen geraten sollten. Dazu sollte der Erziehungsberechtige / Verantwortliche sorgen.
Ein Spiel bringt keine anderen Menschen um, sowas tun immer nur andere Menschen.
also mündigkeit die im weitesten sinne von -oftmals unmündigen- erziehungsberechtigten irgendwie kontrolliert werden muss. naja gut... irgendwie kontrolle halt, aber schon vernünftig...
und ebenso banal: guns don't kill people, people do... dennoch muss ich die bloße existenz von guns darum noch lange nicht affirmieren...