Verlage/Händler Mehr deutsche Rollenspiele?

War gar nicht auf dich bezogen ;)
Aber weder Stainzaith (Metal nehm ich an?) noch DSA für mich bitte :D
 
Ich nehme auch an, dass Stainzaith Metal machen. Könnte auch eine von diesen "Wir ertränken jeden Anschein von musikalischem Können in ununterbrochenem Dudelsackgetröte"-Darque-Mittelalter-Bands sein.
 
OK, laß es mich mal so sagen: Butter bei die Fische! Welche Systeme genau?
Abgesehen von denen, die man dir bereits genannt hat? Lohnt sich denn die Mühe einer Wiederholung?
Aus dem Stehgreif - und ich kann mir sowas nur schlecht merken - fallen mir für die letzten ~ 10 Jahre folgende ein, die AFAIK der allgemeinen Meinung nach Erwähnenswertes zum Hobby beigetragen haben bzw. es versuchten, zum Positiven wie Negativen (halbwegs chronologisch):
Torch Bearer
Dungeon World
Cortex+
HeroQuest
Barbarians of Lemuria
Gumshoe
Fiasco
Qin - the warring states
Fate
Savage Worlds
Dread
PDQ
Solar System
Artesia

das wären einige RPGs der, wie ich es nennen würde, 2. und 3. Generation. zwischen 2000 Bis ~ 2003/2004 kamen - aus offensichtlichen Gründen - einige mehr auf den Tisch, viele Experimente, One-Trick-Ponies, natürlich auch gute. Aber nimmt man die auch alle mit rein, ist man allerdings schon fast bei "jüngerer RPG Geschichte".
 
Abgesehen von denen, die man dir bereits genannt hat?

Ich denke, wir reden aneinander vorbei. Ich bezog mich auf das hier:

Diese revolutionären Neuheiten verpassen offensichtlich dem Kunden vermitteln zu können was sie an Neu/Mehrwert für ihn zu bieten haben. Statt dessen beschränken sie sich scheinbar eher auf Kundenbeschimpfung.
Kein Wunder, dass sie außerhalb ihrer eigenen speziellen Nische an Fanboys kaum ein Bein auf den Boden bekommen - völlig abgehoben eben.

Und hab mich halt gefragt, welches denn genau die abgehobenen Systeme mit Extra Kundenbeschimpfung sind. Denn ich sehe das irgendwie nicht, und es klang schon sehr substanzlos. Ist ja denn auch nichts mehr nachgekommen, von daher habe ich die Aussage als Muster ohne Wert abgehakt.
 
Ja gut, das Missverständnis geht dann aber auf deine Kappe. Du hast eben außer dich sonst niemanden folgendes gefragt:
Tybalt schrieb:
Und hab mich halt gefragt, welches denn genau die abgehobenen Systeme mit Extra Kundenbeschimpfung sind.
sondern du hast gefragt:
Tybalt schrieb:
OK, ich gebe zu, ich habe den Faden verloren. Welche "revolutionären Neuheiten" sind denn nun jetzt wieder gemeint?
woraufhin Marzaan antwortete:
Dass müssen dann diejenigen beitragen, welche diesen Gegensatz hier ursprünglich reingebracht und beklagt haben.
Woraus sich eigentlich ableiten lässt, dass auch er dich so verstanden hat, dass es um "revolutionäre Neuheiten" ging, und nicht um den Aspekt der Kundenbeschimpfung in diesen RPGs. Ansonsten könnte er das ja selbst beantworten.
Auf die Frage, die du tatsächlich gefragt hast, habe ich aber versucht zu antworten.
 
Mit Kundenbeschimpfung meine ich den Vorwurf (oft auch eher von den paar Fans als von den Verlagen, aber wo kein Geld für offizielle Werbemaßnahmen sind das eben die eigentlciehn werbeträger) dass diese neuen Systeme deswegen scheitern, weil die übliche Spielerschaft zu dumm, ungebildet und unflexibel ist um die Genialität zu erkennen. Und das ist ja auch hier im Faden schon geschehen.
Was sicher die Bereitschaft da noch zu investieren sicher nicht erhöht.

Auf den Trichter, dass diese Systeme für diese Spieler nichts erkennbar Vorteilhaftes enthalten/erkennen lassen, kommen sie selbst wiederum nicht.
In dem Sinne greift die reine Namensaufzählung für den Zweck auch zu kurz, sondern es würde noch einer Erläuterung bedürfen, warum sich jemand eines dieser Systeme dann reinzun sollte.
 
jaja, das ist uns schon klar. Aber Tybalt wollte ja die "revolutionären" Systeme wissen. Die Frage steht ja in keinem Zusammenhang dazu.

Maarzan schrieb:
In dem Sinne greift die reine Namensaufzählung für den Zweck auch zu kurz, sondern es würde noch einer Erläuterung bedürfen, warum sich jemand eines dieser Systeme dann reinzun sollte.
Das ist dann ein Fall der Vertreter dieser System, dazu gehöre ich nicht. Will man sich über das Thema unterhalten (ohne Beteiligung der Vertreter) , dann muss man sich auch selbst informieren. Unwissenheit ist kein Diskursvorteil.
 
Aber die aufgezählten Spiele waren ja nunmal Spiele, die das Feld weitergebracht haben. Und wer daran nichts "erkennbar Vorteilhaftes" sehen kann, dem kann man halt nicht mehr helfen.
 
Aber die aufgezählten Spiele waren ja nunmal Spiele, die das Feld weitergebracht haben. Und wer daran nichts "erkennbar Vorteilhaftes" sehen kann, dem kann man halt nicht mehr helfen.

Womit wir noch einmal ein Beispiel haben, wo jemand aus seiner geschmacklichen Wertung dann einen allgemeingültig und damit im Abweichungsfalle negativ auf den dummen Andersmeinenden zurückfallenden Fakt zu machen versucht.

jaja, das ist uns schon klar. Aber Tybalt wollte ja die "revolutionären" Systeme wissen. Die Frage steht ja in keinem Zusammenhang dazu.

Das ist dann ein Fall der Vertreter dieser System, dazu gehöre ich nicht. Will man sich über das Thema unterhalten (ohne Beteiligung der Vertreter) , dann muss man sich auch selbst informieren. Unwissenheit ist kein Diskursvorteil.

Das mit der Nachfrage habe ich als Antwort auf mein Post gesehen.

Wenn man über die Vor - und Nachteile eines Systems diskutieren wollte gilt das mit dem selbst Informieren sicher. Frage war hier aber in der Richtung : Warum spielen das nicht genug Leute. Und da haben die potentiellen Kunden sicher keine Recherchepflicht.
 
Natürlich haben die potentiellen "Kunden" keine Recherchepflicht. Die Ursachenforscher haben es da schon nicht mehr so leicht ;)


Sehe das ein bisschen differentierter. "Diese Systeme haben das Feld weitergebracht" ist sicher genauso verallgemeinernd wie "diese Systeme haben nichts Vorteilhaftes". Es waren ja auch oft genug Sackgassen unter den Ansätzen. Manchmal haben sie das Hobby über Jahre in unsinnige Richtungen geführt. Aber wenigstens wurde experimentiert. Gewinnbringend finde ich dabei gar nicht mal, dass man das ganze Zeug über Jahre hinweg spielt (kann man auch gar nicht), sondern welche Perspektiven man für sein eigenes Spielen daraus ziehen kann.
 
Mit Kundenbeschimpfung meine ich den Vorwurf (oft auch eher von den paar Fans als von den Verlagen, aber wo kein Geld für offizielle Werbemaßnahmen sind das eben die eigentlciehn werbeträger) dass diese neuen Systeme deswegen scheitern, weil die übliche Spielerschaft zu dumm, ungebildet und unflexibel ist um die Genialität zu erkennen.

Ah, OK, jetzt wird es verständlich, und da muß ich dir teilweise recht geben. Die Fans eines Spiels sind nunmal in vielen Fällen die schlimmsten Feinde des Verlags. Savage Worlds haben ich beispielsweise lange nicht mit der Kneifzange angefaßt, einerseits wegen dem Verhalten vieler Fans online und anderseits wegen der unfassbar schlechten SL-Performance eines offiziellen Supporters auf einem Con, der, wie ich dann viel, viel später festgestellt habe, die Kernkonzepte von SW nicht im Ansatz verstanden hatte. (Wichtiger Tip an die Verlage: Inkompetente Supporter sind viel viel schlimmer als keine Supporter zu haben.)

Aber auf der anderen Seite, daß hier ist kein Werbethread und kein Thread zur Systemvorstellung. Wer das möchte, kann ja auch einfach mal fragen...
 
Ah, OK, jetzt wird es verständlich, und da muß ich dir teilweise recht geben. Die Fans eines Spiels sind nunmal in vielen Fällen die schlimmsten Feinde des Verlags. Savage Worlds haben ich beispielsweise lange nicht mit der Kneifzange angefaßt, einerseits wegen dem Verhalten vieler Fans online und anderseits wegen der unfassbar schlechten SL-Performance eines offiziellen Supporters auf einem Con, der, wie ich dann viel, viel später festgestellt habe, die Kernkonzepte von SW nicht im Ansatz verstanden hatte. (Wichtiger Tip an die Verlage: Inkompetente Supporter sind viel viel schlimmer als keine Supporter zu haben.)

Aber auf der anderen Seite, daß hier ist kein Werbethread und kein Thread zur Systemvorstellung. Wer das möchte, kann ja auch einfach mal fragen...
Die Einzelbetrachtung des Systeme gehört sicher nicht hier hin. Aber der generelle Umgang damit.

Es ist ein Teil der Erklärung, warum sich diese neuen Systeme nicht verbreiten.
In dem Sinne: Besser bzw. passender geht immer, aber es ist in der Praxis irrelevant, wenn die Entwicklung effektiv unsichtbar bleibt. Ob das einzelne System dann für die Kunden gut ist, muss dieser danach selbst entscheiden. Allgemein gut wäre für ihn erst einmal ein breites transparentes Angebot.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber es ist ein Teil der Erklärung, warum sich diese neuen Systeme nicht verbreiten.
In dem Sinne: Besser bzw. passender geht immer, aber es ist in der Praxis irrelevant, wenn die Entwicklung effektiv unsichtbar bleibt. Ob das einzelne System dann für die Kunden gut ist, muss dieser danach selbst entscheiden. Allgemein gut wäre für ihn erst einmal ein breites transparentes Angebot.

Ja, aber das kostet nun mal leider, und viele Verlage sind nicht bereit diese Kosten zu tragen, wenn sie mit einem geringeren Aufwand das bekannte Zeug vertickern können. BoL z.B. ist auf deutsch leider untergegangen, und das hat, soweit ich das sehe, auch am stiefmütterlichen Verhalten des Verlags gelegen.

Der Rollenspielmarkt, gerade der deutsche Markt ist nun mal ein Markt in dem vom Kunden erwartet wird, Neuigkeiten explizit zu suchen. Wer das nicht will, kann problemlos beim Mainstream bleiben und wird da auch Spaß haben. Aber was Neues bekommt man so eher weniger zu sehen.

Ich habe mich schon lange damit abgefunden daß ich mich bei englischsprachigen Systemen umschauen muß wenn ich was wirklich Neues haben will. Der deutsche Markt verwerte die Entdeckungen und Neuerungen dann, wenn man Glück hat (Fate, Savage Worlds, und als neustes Beispiel Numenera), aber neue Anstöße erwarte ich von deutschen Verlagen schon lange nicht mehr, dafür ist der Markt einfach viel zu klein. Eventuell ändert sich das mit dem deutschen Launch von Kickstarter.
 
Womit wir noch einmal ein Beispiel haben, wo jemand aus seiner geschmacklichen Wertung dann einen allgemeingültig und damit im Abweichungsfalle negativ auf den dummen Andersmeinenden zurückfallenden Fakt zu machen versucht.
Nein nein, Du versuchst aus einem objektiven Fakt eine geschmackliche Wertung zu machen. :)
 
Womit wir noch einmal ein Beispiel haben, wo jemand aus seiner geschmacklichen Wertung dann einen allgemeingültig und damit im Abweichungsfalle negativ auf den dummen Andersmeinenden zurückfallenden Fakt zu machen versucht.

Ich plädiere an dieser Stelle einfach mal so für mehr Fakten und weniger Polemik!

Also, Fate hat definitv was Neues gebracht. Das Konzept der Aspekte, und wie sich das Konzept durch das ganze System zieht ist definitiv eine Neuerung, und das ist auch mehr als ein kleiner Schritt. Und Savage Worlds mit seinem sehr kompakten Regeln, den Querverbindungen der einzelnen System, dem Einbinden von Tabletop-Elementen mit stufenlosen Zoom und das konsequente Trimmen auf Spielbarkeit ist in der Kombination etwas Neues, meiner Meinung nach steht das außer Frage.

Und bevor jetzt jemand mit dem Vorwurf kommt, ich würde in diesem Fall meinem persönlichen Geschmack folgen und das durch die Fan-Brille sehen: Ich mag weder Fate noch SW. Sind beide nichts für mich, aber das macht sie ja nicht schlecht. Ich halte beide für objektiv gute Systeme, die das erreichen, was sie sich auf die Fahnen geschrieben haben. Sie sind eben nur beide nichts für mich. (BoL und Numenera habe ich bewußt oben nicht erwähnt. Die mag ich.)
 
Deutsche können halt nur darque NDE (Neue-Deutsche-Endzeit) und Miesepeterstimmung. Von Abenteuer keine Spur. Mir ist in diesen RPGs ja zu viel Emo drin, deswegen meide ich sie. DSA ist da geradezu eine überraschende Ausnahme.
Selten so'n Quatsch gelesen. SpliMo scheint mir deutlich weniger von dem zu haben was du schriebst als DSA und dann schau dir die Sachen von Norbert Matausch an (PP&P, Abenteuer! 2.0, ...) oder von Jürgen Mang (space pirates, lite, ...).


... meine Theorie ist ja eher, dass der dt. Sprachraum seine Geek-Potentiale nicht genug nutzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Andererseits gibt es in Deutschland durchaus eine starke Tendenz zu düsteren Rollenspielen. Das kann man m. E. auch daran erkennen, daß von Cthulhu und der WoD (insbesondere Vampire) viel übersetzt wurde und es jeweils auch deutsches Zusatzmaterial gibt.
 
@D.Athair bezieht sich ja auch auf die Spieler.
Die Spiele, die du nennst, werden praktisch ja nicht gespielt.
Aber Degünnisys zum Glück auch nicht.
und SpliMo ist ja DSA
 
Wenn ein anderer dieses Spiel erstellen soll, und es bisher nicht schon freiwillig tut, wird man wohl annehmen können, dass er dafür bezahlt werden muss/möchte ... . Und wer das so zum Beruf macht, kann auch nicht von einem Einzelwerk leben.

Wie viel Geld würdet ihr denn dann bereit sein in eine Spiellinie zu versenken und was würdet ihr dafür dann an Material erwarten?
 
So abgefahrenes Zeug, was wir hier nicht haben? Eigenentwicklungen, Crowdprojekte oder einfach wirklich Neues?
Wieso mehr abgefahrenes Zeug? Es gibt doch jede Menge!

Von jcgames kommt, nach (abgedrehten) SpacePirates und (enttäuschendem) Weltenbuch nun mit jcLite ein Universalregelwerk mit Schwerpunkt auf Erzählspiel. Und natürlich jc-typischen seltsamen Settings.

Ludus Leonis bringt mit den auf Nipajin basierenden Shots und Robert Redshirt einen Rollenspiel-Brettspiel-Hybrid raus. Auch sonst ist Nipa'jin weder von den Regeln noch von den Settings her Mainstream (zudem aus Österreich, aber der Autor schreibt auf deutsch).

Dann gibt es noch Bock Spiele. Deren Spiele sind zwar allesamt sehr seltsam und von den Regeln her überhaupt nicht durchdacht (oder getestet), aber abgefahrene Ideen enthalten sie schon.

Idee!, das komplette Rollenspiel auf Kartenbasis, ist zwar inzwischen schon etwas älter, aber auch ur-deutsch.

Bleiben noch Los Muertos, Western City und Raumhafen Adamant, allesamt ebenfalls aus deutscher Feder.


Ich denke, der empfundene Mangel an deutschsprachigen Material liegt eher an der Aufmerksamkeit bei den Blutschwertern als an einem tatsächlichen Mangel. Weil ihr euch hier lieber über die schlechte Ausgangslage jammert, kommt ihr halt nicht dazu, lokale Spiele mal auszuprobieren. Dazu kommen vermutlich noch Vorurteile: Die Spiele können ja alle nichts taugen, weil sie aus deutscher Produktion sind und deutsche Produkte sind ja immer nur langweiliger und mittelklassiger Mainstream. Da erschafft man dann sich selbst bestätigenden Vorurteile, über die man trefflich jammern kann.
 
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