Klar, die Dinge verkaufen sich, warum sollte man es dann auch Dev/Pub nicht tun ^^
Weil es gegen eine gewisse Moral und Verantwortung gegenüber Kunden spräche, aber dass das die Herren aus der Geschäftsführung (und die herangezogenen BWL und VWLer) nicht tangiert, dürfte mittlerweile Jedem klar sein.
Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einem BWLer, der das ähnlich formulierte, wie du, nur noch etwas krasser.
"Die Welt ist nunmal so, auch wenn ich es gerne anders hätte. Jeder Unternehmer, der die Dummheit seiner Kunden nicht ausnutzt, macht was falsch. Ich würde auch zwanzig DLCs raushauen, die die Leute dann kaufen, sonst würde ich mir Profit entgehen lassen."
"Und moralische Bedenken hast du da nicht?"
"Moral?"
Das Argument "du musst es ja nicht kaufen" zieht nur sehr schwach. Im Grunde brauchen wir das Meiste von dem nicht, das wir jeden Tag benutzen. Konsequent könnten wir auf 99% der Konsum- und Luxusgüter verzichten und würden ein ausgefülltes Leben führen. Warum macht das Niemand? Weil es einen schmalen Grad zwischen persönlicher Freiheit und Verkaufsindoktrination gibt.
Und da sich kaum Jemand Gedanken darum macht, wie viel er von dem, was er konsumiert, nicht braucht, ändert sich daran auch nichts. Letztlich führt die Frage aber immer zur Verantwortung dem Kunden gegenüber. Quacksalber wussten auch, dass ihre Kunden die Scheiße nicht brauchen, die sie ihnen als Wundermittel zum Wucherpreis verkauft haben, sie habens aber trotzdem gemacht.
Der Unterschied war, dass es neben dem Quacksalber noch den idealistischen Händler gab, der nur Waren verkauft hat, bei denen er reinen Gewissens wusste, dass sie ihren Preis wert waren und die er niemals rausgegeben hätte, wenn er das Gefühl dabei hatte, seine Kunden über den Tisch zu ziehen. Solche Verkäufer und Händler gibt es allerdings nicht mehr - zumindest nicht im großen Betrieb.
Das ist eine Wahrheit, die wir schon völlig unreflektiert annehmen und dennoch machen wir uns kaum bewusst, was das für unser Leben bedeutet. Der Verkäufer handelt unmoralisch, der Käufer konsumiert unmoralisch - und jeder, der auf die Moral hindeutet, wird mittlerweile nur noch ausgelacht, weil er weltfremd wirkt und "nicht weiß, wie die Dinge laufen". Dabei deutet er im Grunde nur darauf hin, wie sie laufen
sollten.
Das Problem ist, dass es heute Jedem egal ist, was nach ihm kommt. Niemand übernimmt mehr die Verantwortung dafür, wie sein Handeln auf die Nachwelt wirkt, welche Konsequenzen es hat. Warum das hier in so einem unwichtigen Thread ansprechen? Wen interessiert das? Na ja, polemisch gesprochen, ist jeder Kauf und Verkauf eines solchen DLC ein Sargnagel mehr für eine verantwortungsvolle, produktive Wirtschaft. Die jetzige kennt nur Gewinnmaximierung, was nach jedem bekannten Wirtschaftsmodell
zwangsläufig zu Überprduktion, Wertverlust und Verarmung führt. Das ist sogar den BWLern bewusst. Allerdings konzentriert sich Jeder lieber darauf sich mit einem "Die Idioten kaufen das wirklich!" die Hände zu reiben und das Geld zu zählen, als Verantwortung zu übernehmen.
Wir sind schon so darauf trainiert, dass uns mittlerweile die credibility eines Unternehmes nicht einmal mehr interessiert. "Mich interessiert nicht, ob die Firma unmoralisch handelt oder Kinder arbeiten lässt, ich will jetzt mein Battlefield 3 mit Multiplayer, damit ich abschalten kann" und in unserer Gesellschaft ist so eine Aussage sogar weitgehend akzeptabel und stößt auf
Verständnis, was jeden auch nur halbwegs verantwortungsbewussten Menschen eigentlich den Kopf schütteln lassen müsste.
Aber ich kürz es mal ab, mit etwas Verträglichem: wayne?