Maskerade

Ancoron Fuxfell

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Sonst musst du mit Boten arbeiten. Ghul natürlich, maskeradetauglich immerhin könnte ein Brief abgefangen werden.

Fand da gerade diesen Satz. Aber wenn es im Mittelalter eine funktionierende Maskerade gegeben hätte, hätten die Vampire doch keine Probleme mit der Inquisitionszeit gehabt. Wie sah es damals maskeradetechnisch aus, wo ist sie geplatzt und wie konnte sie überhaupt etabliert werden, immerhin wusste die Kirche doch Bescheid? Warum wahrt die Kirche in der Neuzeit auch die Maskerade?
 
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Der Satz wurde im Gesprächsverlauf annuliert durch:
Welche Camarilla denn? Ich meine, es wurde gesagt, sie spielen um 1220...
Und Ich dachte immer, Thaumaturgy wäre die Hauptdizi der Tremere? Und so dermaßen überpowert scheint mir der Char auch nicht zu sein, da er ja wohl auch schon einiges geleistet haben muss, um den Prinz von sich zu überzeugen.
das nur mal nebenbei...

Was die Maskerade im Mittelalter angeht:
Depends... die Tzimmies im Osten haben noch bis ca. 1900 (teils) offen über die Menschen ihrer Umgebung geherrscht, in Rom (zur Blüte) ging das schon nicht mehr.
 
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Und offen über die Strassen gerannt und getrunken haben die Vampire in den Ballungszentren schon seit Carthago nicht mehr.
 
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Die Tzimisce sind aber auch durch ihre Voivoden in der Lage dazu. Und daß die sich nicht wirklich um die Maskerade scheren, damit sie ihre Macht behalten, ist eben so.

Angst, Schrecken und Einschüchterung.

Das ist auch nicht besonders "menschenfreundlich."

Felix
 
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Wie sah es damals maskeradetechnisch aus,
So sehr, wie es der momentane Prinz gerade für nötig hält. Je unzivilisierter die Gegend, desto weniger Maskerade, da dort weniger Gefahr durch schnell zu wichtigen Teilen der Kirche dringende Nachrichten über Teufel drohte.

wo ist sie geplatzt und wie konnte sie überhaupt etabliert werden,
Geplatzt ist sie wahrscheinlich dadurch, dass einige Übernatürliche arrogant genug waren, die Kirche selbst zu infiltrieren. Dies war zumindest der Anfang der Inquisition nach einigen Quellen. Ansonsten kommen noch in Frage: Die verpatzten Kreuzzüge und die daraus resultierende Suche nach einem Sündenbock; die Ananasi, die die Inquisition evt. bewusst losgetreten haben.

immerhin wusste die Kirche doch Bescheid?
"Maskerade" bedeutete damals weniger "Es gibt keine Vampire" (jeder wusste, dass es widernatürliche Teufel gab) sondern eher "Ich bin keiner".

Warum wahrt die Kirche in der Neuzeit auch die Maskerade?
Weil zum einen meines Wissens nur eine Splittergruppe überhaupt von den kleinen übernatürlichen Problemen dieser Welt weiß und zum anderen ich diese Gruppe auch für intelligent genug halte, dass sie nicht 4 Milliarden Menschen in einen fackelschwingenden Mob verwandeln, dem mal wieder die kleineren Vamps zum Opfer fallen, allgemeines Chaos herrscht und die wichtigen davonkommen.
 
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Cifer schrieb:
Geplatzt ist sie wahrscheinlich dadurch, dass einige Übernatürliche arrogant genug waren, die Kirche selbst zu infiltrieren. Dies war zumindest der Anfang der Inquisition nach einigen Quellen.

Die Lasombra und Brujah sowie die Kappadozianer haben die Kirche am meisten benutzt. Die Lasombra wollten dann Ihre Vorherrschaft sichern und haben die Inquisition ins Leben gerufen. Ursprünglich war Sie nur dazu da interne schwarze Schafe zu finden. Das haben die Lasombra ausgenutzt und sie auf die anderen Kainiten gehezt.Allerdings sind die meisten Lasombra dann Opfer ihrer eigenen sache geworden.



Ich denke der Grund für das Platzen der Maskerade waren die Anarchenaufstände.

mfg
 
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Maskerade gab es auch in mittelalter nur in ander Form
Vampire hielten ihre Existenz verborgen, es sei denn sie waren mächtig genung um sich mit ein Mob wütendender Bauern anzulegen.
Die tradition der Gastfreundschaft auch damalige prinzen oder andere mächtige Ahnen fandes es nicht lustig wenn jemand ungefragt wildert in ihr Gebiet.
erlaubnis für ein Kind zu zeugen in Friedenszeiten sicher : schließlich sind die resourcen an Blut begrenzt weil es nun mal nicht viele Menschen in den Städten gab. In kriegszeiten wurde es ignoriert um Stoßtruppen und Kanonenfutter zu machen (war ja auch ein grund für die Annarchenrevolte)
Die zweite tradition der Domäne richtet sich nach den Einfluss und der macht des domänenherrschers. Muss man ihn fürchtet, zollt man ihn Respekt.
vernichtung und Rechenschaft für sein kind wurden denke ich ignoriert

Die gesetzte der Maskerade waren eher lose Zugestädnisse unter den Vampiren die in der stadt herrschten die auch lokal sicherlich abweichen, als das was die Maskerade in der neuzeit ist.
 
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[Diese Antwort behandelt Themen, die in Deutschland tabuisiert werden. Bitte entweder gründlich oder gar nicht lesen. Ich möchte ausdrücklich nichts banalisieren oder relativieren wenn ich über Parallelen und Wiederholungen der Geschichte schreibe.]

Es wird immer wieder darauf hin gewiesen, dass es vor der Camarilla keine Maskerade gab. Vor allem von den Mitgliedern der Camarilla.

Tatsächlich gab es vor der Camarilla keine Maskerade, weil man den Begriff "Maskerade" nicht dafür benutzte. Wie die Anarchen so richtig anmerkten: "Klar verstecken wir uns vor den Menschen, jeder der mehr Grips hat als ein Schaufelkopf (die Übersetzung zu entschuldigen) tut das! Aber wir brauchen keinen Ahnen der uns in den Ar*** tritt sobald wir versuchen es uns in unserem Versteck gemütlich zu machen!"

Im Mittelalter gab es eine ganze Reihe andere Bezeichnungen für das, was die Moderne Welt "Maskerade" nennt. "Stille des Blutes", "Friede der Domäne" um nur zwei Namen zu nennen. Die Prinzipien der Promethäer hatten auch viele Gemeinsamkeiten mit den heutigen Traditionen.

Was diese unterschiedlichen Formen der Maskerade zerstört hat ist im Prinzip einfach: Die mangelnde Organisation. So sehr die Anarchen dies auch bestreiten mögen: Wenn ein Kainit versucht mit den Menschen gleichberechtigt zu leben, wozu diese natürlich wissen müssen was er ist, der nächste als Graf seine Länderreien beherrscht, ein weiterer jede Nacht Leichen vom Friedhof entwendet und ein paar mysteriöse orientale Blutkulte in irgendwelchen Grotten abhalten erhält man das, was wir heute als "Aberglauben des finsteren Mittelalters" umschreiben.

Will sagen: Alle wussten, dass es Vampire gab, aber niemand wollte sich dessen annehmen. Dann kamen die Kreuzzüge. Unabhängig davon, was man Euch darüber erzählt hat: Die Kreuzzüge waren ein Disaster! Eine schlecht organisierte Grupep völlig unterzivilisierter Wilder deren Taktiken gegen die weitaus höher entwickelten Araber völlig hilflos waren vielen mit Gepolter und ohne Provokation in ein Land ein, dass sie heilig nannten. Das sie überhaupt etwas erreichten war mehr die Leistung einzelner, als der Gruppe. Die meisten dieser Einzelnen waren Araber, die die Kreuzzüge benutzten um ihre persönlichen Widersacher zu beseitigen.

Als die Kreuzzüge endgültig scheiterten, Jerusalem wieder an die Araber fiel, die größten Krieger, Könige und Kleriker nicht mehr in ihre Heimat zurückkehrten und damit letzten Endes die Besiegbarkeit der heiligen Kirche demonstriert war (was man aus damaliger Perspektive betrachten muss!) war es für die Kirche unumgänglich ein Opfer zu suchen, aber auch das "normale" Volk suchte Sündenböcke.

Die ersten Opfer der Inquisition waren, wie man überall nachlesen kann keine Kainiten, es waren Krüppel, geistig behinderte, Ungläubige und Personen die alternative Methoden einen Schnupfen zu behandeln kannten als "heraussaugen".

Das hätte die kainitische Gesellschaft nicht weiter stören müssen, aber das, was sie besonders machte machte sie verwundbar: Die Inquisition suchte, wie jede derartige Organisation oder Gruppe nicht das Böse, sondern das "Andersartige", dass Menschen seit jeher fürchten und verdammen.

Kainiten schliefen bei Tage, waren fahl, aßen nicht, redeten merkwürdig, hatten keine Familien, beherrschten Kräfte und verfügten über Wissen, dass der normale Mensch ihrer Zeit nicht hatte.

Mit anderen Worten: Sie waren das perfekte Ziel.

Der erste Kainit der als solcher von der Inquisition erkannt wurde war vermutlich eine arme Seele, die von den Inquisitoren aus ganz anderen Gründen ausgesucht worden war und dann von ihren Häschern an´s Licht des Tages gezerrt wurde. Die Reaktion auf die Ereignisse dieses Morgens/Tages dürften ausgereicht haben um den Inquisitoren das zu geben, was sie noch gebraucht hatten um aus der Inquisition eine Massenbewegung zu machen: Einen Beweis für die Kräfte des Bösen.

Die Tzimisce sind sicher nicht ganz unschuldig, aber es hätte letzten Endes jeden Clan erwischen können. Bewegungen wie die Inquisition gab es immer wieder und gibt es auch heute wieder. Hexen, Juden, Kommunisten, Araber...das Andersartige zu verachten und zu fürchten ist eine der schlimmsten Eigenschaften des Menschen die wie keine andere Leid und Elend über ihn bringt. Desshalb die Maskerade. Eine organisierte Form des Versteckens kann viel geeinter auf Veränderungen in der Menschlichen Gesellschaft reagieren.

Was viele übersehen ist: Die Kainiten der Maskerade leben nicht wirklich zurückgezogener von der Menschlichen Kultur als die Kainiten des Mittelalters, im Gegenteil: Nie zuvor haben so viele Kainiten so dicht mit den Menschen zusammengelebt. Die Kainiten der Camarilla und auch die der Anarchen halten sich ihre "Feinde" noch näher und sind dadurch im Stande einen neuen "Trend" der Xenophobie zu erkennen wenn er aufkommt und -so sie ihn nicht aufhalten können oder wollen- dem Sturm auszuweichen.
 
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Die Sachen die ich in Deutschland nicht genauer beschreiben darf... :D

Im Ernst:
Ich teile eigentlich keine einzige seiner Meinungen genug um ihm zustimmen zu können.
 
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Hm... also ich sehe da jetzt eigentlich kein Widerspruch zu den Vorpostern. Und welches von den Themen genau ist jetzt tabuisiert worden?
(Mag ne doofe Frage sein, aber sagt mal bitte :D)
EDIT: (an Raven gerichtet...)
 
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ich weis auch grad nicht was du davon jetz nicht weiter ausführen darfst. ich fand den post ansicht richtig.
 
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Ich stimme dem auch zu.
Die Kreuzzüge hatten wirklich nicht herrliches oder ehrenwertes an sich.
 
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Lord Azciel schrieb:
Und welches von den Themen genau ist jetzt tabuisiert worden?
(Mag ne doofe Frage sein, aber sagt mal bitte :D)
EDIT: (an Raven gerichtet...)

Das Thema Wiederholung der Geschichte. Das z.B. die Judenverfolgung weder die erste noch die letzte Bewegung ihrer Art war. Das Problem ist, dass man mit dieser Aussage sehr schnell so hingestellt wird, als wolle man die Nazi-Verbrechen banalisieren oder eben relativieren, indem man sie mit anderen schrecklichen Geschehnissen vergleicht. Ich wollte klarstellen, dass dies nicht meine Absicht ist.

Zum Thema Kreuzzüge kann ich das Buch "Der heilige Krieg der Barbaren" anraten. Das ist eine genauso einseitige und parteiische Sicht der Kreuzzüge wie die bei uns übliche, nur aus der anderen Richtung. Wenn man beide Extreme einander annähert, kommt man vielleicht am ehesten an das heran, was tatsächlich geschehen ist.
 
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Ich denke Raven vermischt zu stark, dass was in der Realen Welt vor gefallen sein mag oder auch nicht und das was in der DA vorgefallen ist. Denn das unterscheidet sich drastisch.
 
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Ich hatte eigentlich den Eindruck, dass die White Wolf - Macher sich größtenteils bemüht haben historisch möglichst korrekt zu bleiben und die Abweichungen in erster Linie durch Unwissen -vor allem weil zwischen 99 und heute neue Belege auftauchten- entstanden seien.

Wo haben White Wolf denn die Geschichte wirklich bewusst geändert? Ich bin in den Dark Ages nicht so bewandert, spiele eigentlich nur Maskerade. Ich verwende tatsächlich viel "reale" Historie und bin damit bisher eigentlich so gut wie nie mit dem Regelwerk kollidiert, von Karthago einmal abgesehen.
 
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Nun, zum einen wurde die Inquisition laut WW von Toreador ausgelöst, die sie als Waffe zu benutzen suchten, des weiteren gibt es in der oWoD eine Schatteninquisition die sich dem Übernatürlichen widmet.
Deine Einschätzung der Kreuzzüge teile ich ohnehin nicht, aber WW hat auch für diese, und besonders für die Kreuzzüge in den osten, Vampirebeteilung und Urheberschaft festgelegt.
 
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