Zornhau
Freßt NAPALM!
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- 18. März 2004
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Es gibt seit Anfang des Jahres eine Maddrax-Kolumne im Online-Fanzine Zauberspiegel unter dem Titel Aus MADDRAX' Welt. - Verfaßt wird sie von einer engagierten Maddrax-Leserin und Rollenspielerin: Cathrin Zinke (im Bastei-Forum als Pisanelli bekannt).
Ich kann allen MADDRAX-Freunden, allen Maddrax:Reloaded-Spielern und natürlich allen Savage-Maddrax-Spielern diese Kolumne nur empfehlen.
Hier mal der erste Artikel als Zitat (die anderen findet Ihr unter dem obigen Link). Man merkt, daß die Autorin eine Rollenspielerin ist, die den Transfer vom MX-Heftroman ins Spiel mit ihrer Gruppe vollzogen hat.
Diese Kolumne hat sich inzwischen sehr gut entwickelt und es kommen immer mal wieder neue, interessante Blickwinkel auf die MX-Serie vor. - Für mich besonders interessant ist die Begeisterung für dieses Setting, das einem Rollenspieler sofort ein "Spiel mich!" entgegenruft.
Vielleicht interessiert Euch diese Kolumne ja auch.
Ich kann allen MADDRAX-Freunden, allen Maddrax:Reloaded-Spielern und natürlich allen Savage-Maddrax-Spielern diese Kolumne nur empfehlen.
Hier mal der erste Artikel als Zitat (die anderen findet Ihr unter dem obigen Link). Man merkt, daß die Autorin eine Rollenspielerin ist, die den Transfer vom MX-Heftroman ins Spiel mit ihrer Gruppe vollzogen hat.
Auf der Suche nach der "perfekten Apokalypse"
„MADDRAX? Was ist das? Hat das was mit „Mad Max“ zu tun?“ ist wohl die Reaktion, die ich am meisten erfahre, wenn ich bei Freunden und Bekannten meine liebste Heftserie erwähne. Und meine Antwort ist dann jedesmal: „Ja und nein!“
Ja, es hat was mit Apokalypse zu tun und nein, es ist kein Film. Es ist eine Heftserie beim BASTEI-Verlag und wie ich finde, eine der gelungensten der letzten Jahre.
Das erste Heft (ich weiß noch genau, es war Band 64 „Quell der Träume“) hatte ich etwa 2002 in den Händen und schon damals war ich fasziniert. Aber als armer Student kann man sich bisweilen nicht mal ein paar Groschenhefte leisten und ich legte die Serie erstmal wieder ad acta.
Ich habe dann in den nächsten Jahren die Rollenspiel-Szene kennen gelernt und irgendwann suchte ich eine Idee für eine gute Kampagne. Ich wollte irgendeinen wilden Mix aus Alt und Neu, aus Science-Fiction und aus Mittelalter, ich wollte Technik und Horror, ich wollte andere Monster und ich wollte etwas, wozu meine Spieler eine persönliche Verbindung hätten, weil sie es aus der Realität kennen. Ich brauchte ein postapokalyptisches Szenario, aber eines, das keinem meiner Spieler bekannt war. Und da machte es in meinem Kopf „Klick“ – hatte ich da nicht mal eine interessante Heftserie in der Hand gehabt, die all diese Anforderungen erfüllte?
Ich habe mir dann alle bis dato 200 erschienenen Hefte von MADDRAX besorgt und fing an zu lesen. Und las. Und las. Innerhalb von zwei Monaten hatte ich die ersten fünfzig Hefte durch und war absolut hingerissen, auch wenn meine Alpträume immer düsterer wurden und ich eine Weile wirklich mit dem Ende der Welt rechnete .
Hier bekommt der Leser alles, was die Phantasie beflügelt. Die Erde nach der Apokalypse (einem Kometenabsturz), barbarische Welten neben reiner Science-Fiction, Mutationen, gruselige und fremdartige Geschehnisse; Rudimente aus der Gegenwart, die immer wieder zu überraschenden, spannenden und manchmal auch komischen Verwicklungen führen; gehörige Portionen Humor und Ironie, Spannung, Action und interessante Hauptfiguren.
Wer nicht so auf 500-Seiten-Schmöker steht und gerne in kleinen Häppchen genießt, für den ist das Format eines 64-Seiten-Heftes natürlich ideal (obwohl ich persönlich auch die 500-Seiten-Schmöker verschlinge). Und die Qualität kann sich sehen lassen. Dass Groschenhefte billiger Schund sind, ist längst ein Klischee. Wer sich mehr mit dem Genre befasst, wird sehr schnell feststellen, dass Serien wie „Perry Rhodan“, „Zamorra“ oder eben auch MADDRAX ein sehr hohes Niveau haben und bisweilen sogar recht aufwendig recherchiert wurden, eines der Dinge, die ich als ausgebildete Historikerin sehr schätze. Natürlich gibt es den ein oder anderen Widerspruch und nicht jedes Heft ist aus den verschiedensten Gründen immer gelungen, aber im Großen und Ganzen entfaltet MADDRAX ein vielfältiges und in sich geschlossenes Universum, dass sich nicht zu verstecken braucht vor den Klassikern des Genres. Die Charaktere sind mit Liebe gezeichnet und der Humor kommt nicht zu kurz.
Die Cover der Serie sind vom Feinsten. Am Anfang waren sie doch relativ reißerisch und auch nicht so professionell gezeichnet, was mir persönlich Zahnschmerzen bereitete. Gerade Heft 1 mit einer nackten Barbarin kann doch recht eindeutige Assoziationen erwecken in Richtung „Schund“. Die nackte Barbarin erscheint zwar immer noch recht regelmäßig auf den Covern, inzwischen hat sich die Qualität der Bilder aber unglaublich gesteigert und ich freue mich immer wie ein Kind an Weihnachten über die Veröffentlichung der neuen Cover. Hier zeichnet vor allem Retratro Koveck verantwortlich neben Candy Kay, Luis Royo und einigen anderen. Bin inzwischen übrigens ein großer Fan der Barbarin!
Sehr nett sind auch die zahlreichen Anspielungen auf Filmzitate, Literatur und Alltäglichkeiten, die immer wieder begegnen. Eine Hommage an die „Schatzinsel“ fehlt ebensowenig wie „Moby Dick“, „Terminator“ „Die sieben Samurai“ oder die „Artus-Saga“ , aber auch Werbeslogans und Sprichwörtern und vielem mehr. Und was ich besonders mag: das Augenzwinkern über die eigene Mache kommt nicht zu kurz!
Wie ich mich so mit der Serie beschäftigte, stellte ich fest, dass ich ja doch nicht ihr einziger Fan im Universum bin. Konnte einige Internet-Seiten finden, wo sich ähnlich Verrückte wie ich tummelten und über Inhalte der Serie diskutieren, Fragen austauschen und wilde Spekulationen über das weitere Geschehen anstellen. Inzwischen betätige ich mich auch als Rezensent sowie Mitverfasser des Wiki-Lexikons „Maddraxikon“ und hoffe sehr, dass der weibliche Anteil an Fans noch wächst. Die männlichen Fans sind nämlich in der Überzahl, was ich etwas ungerecht der Serie gegenüber empfinde. Außerdem wäre ich gerne bei der Mehrheit .
Was da denn jetzt drinsteht? Ach so, ja. Also es geht um einen US-Piloten, der während eines Kometenabsturzes im Jahr 2012 über 500 Jahre in die Zukunft geschleudert wird und feststellen muss, dass die Erde doch ganz schön was abgekriegt hat. Matthew Drax, auf dieser Welt „Maddrax“ getauft, zieht mit seiner Gefährtin Aruula (die erwähnte Barbarin) durch die postapokalyptische Welt und stößt auf ein Rätsel nach dem anderen. Er besucht dabei Berlin genauso wie New York, er reist einmal rund um den Globus, er taucht in den Marianengraben und fliegt zur ISS… Er kämpft gegen Riesenratten, Zombies, Blutsauger, Barbaren, Todesrochen, Unteridische und Außerirdische, lebende Pflanzen, unheimliche Geisteskräfte und virtuelle Welten, Verrückte, Vorurteile, Verrat und Intrigen und natürlich seinen eigenen Schweinehund. Nach und nach kommt er dahinter, dass irgendwas mit dem abgestürzten Kometen nicht stimmt. Daneben gerät er in Konflikt mit der neuen und immer noch arroganten amerikanischen Regierung (und nicht nur mit der ); lernt die Welt aus der Wasserperspektive kennen; lässt sich ungefähr tausendmal auf den Kopf hauen und liefert sich vom Faustkampf bis zum kosmischen Krieg alles, was wehtut; geht auf dem Mars spazieren; verbringt 100 Jahre im Körper eines anderen… und… und… und…
Dabei ist der Großteil der Geschichte in Einzelabenteuer verpackt, so dass man jederzeit die Möglichkeit hat, in die Serie einzusteigen. Daneben etablieren sich immer mehr die Triologien, die allerdings nur dann zur Hilfe genommen werden, wenn wesentliche Teile der Serie vorangebracht werden. Das ist sehr angenehm. Wenn man mal keine Zeit hat zum Lesen, kann man jederzeit Pause machen, ohne zu sehr den Anschluß zu verlieren oder gleich wieder von vorne beginnen zu müssen.
Die 200-Hefte-Marke hat die Serie inzwischen übersprungen, ich auch! Mir fehlen nur noch sehr wenige Hefte, bis ich den Anschluss an den aktuellen Band geschafft habe. Danach nehme ich mir die Spin-Offs vor. Zwei davon gibt es schon, jeweils 12 Hefte: „Mission Mars“ (eher SF-lastig) und „Das Volk der Tiefe“ (überwiegend Horror). Und jede Menge Taschenbücher: die sogenannten HC’s (Hard-Covers), die sich ausgiebig mit den Hintergründen der Serie und der MX-Welt befassen. Und Taschenbuchsammlungen, in denen die Hefte im Dreier- bis Fünferpack zusammengefasst werden. Und ein eigenes Rollenspiel (das gab es erst, nachdem ich meine Kampagne schon gestartet hatte…grummelgrummel). Und immer wieder eine nette Überraschung wie etwa die Starschnitte der Hauptfiguren, Kartenmaterial der MX-Welt, den Weihnachtskalender oder Mousepads mit MADDRAX-Aufdrucken. Man kann sich also in keiner Weise beschweren, dass hier nur ein 08/15-Schema abgearbeitet wird. Und weil die Macher der Serie sich so eine große Mühe geben, will ich mir jetzt auch mal ein bisschen Mühe geben, sie etwas bekannter zu machen. In diesem Sinne hoffe ich, Euch hier ein wenig über die Inhalten und Hintergründe von MADDRAX zu informieren und damit zu unterhalten. Und ich hoffe, Ihr erkennt den Spaßfaktor!
Zu meiner Person:
Bin gebürtige Berlinerin (Jahrgang 1970), lebte lange in Essen, jetzt in Tübingen. Bin ausgebildete Bürokauffrau und Historikerin, aber weil ich die Abwechslung liebe, arbeite ich jetzt in einem Labor für Verhaltensforschung. Ich bin Rollenspielerin, Schriftstellerin in spe (hoffe ich, der Krimi liegt auf dem Tisch), passiver (!) Fußballfan (BVB) und Kinogängerin (Lieblingsfilm: Kill Bill ).
Diese Kolumne hat sich inzwischen sehr gut entwickelt und es kommen immer mal wieder neue, interessante Blickwinkel auf die MX-Serie vor. - Für mich besonders interessant ist die Begeisterung für dieses Setting, das einem Rollenspieler sofort ein "Spiel mich!" entgegenruft.
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