Comic Locke and Key

Torgo

Gott
Registriert
9. März 2004
Beiträge
2.077
Ich dachte wenn ich mich schon auslasse, dass die Netflixserie nicht wie die Comicreihe ist, schreibe ich auch was zu den Comics.

Zur Serie hab ich mich hier geäußert:

https://blutschwerter.de/thema/locke-and-key.98145/

Zum Hintergrund:

Locke and Key ist das gemeinsame Werk von Autor Joe Hill (eigentlich Joseph Hillstrom King) und dem Zeichner Gabriel Rodriguez.

Es handelt sich um eine um sechsteilige Reihe die zwischen 2008 und 2013 herauskam und für Joe Hill den ersten Ausflug in die Welt der Grafic Novels
und sicher auch ein weiterer Schritt aus dem großen Schatten seines Vaters Stephen King.

Die Reihe war sehr erfolgreich, gewann einen Eisner Award und wurde wie gesagt mittlerweile als Serie verfilmt.

Die Ausgangslage ist kurz erzählt, nach der traumatischen Ermordung des Lehrers Rendell Locke durch zwei schwer gestörte Schüler zieht seine körperlich und seelisch gebrochene Familie in den Stammsitz der Familie Locke. Das ominöse Keyhouse in der kleinen Küstenstadt Lovecraft. Dort wird die Familie mit mysteriösen und schrecklichen Ereignissen konfrontiert, die mit dem Keyhouse, den dort allgegenwärtigen Schlüsseln und der tragischen Vergangenheit der Lockes zu tun haben.

Man merkt schon am Namen des Schauplatzes, dass Joe Hill seinen Wurzeln treu geblieben ist und hier vor allem eine Horrorstory erzählt. Zwar gibt es auch fantastische Elemente aber auch die wirken oft unangenehm und beunruhigend.

Die fantastischen Elemente sind ein Highlight des Buches aber nicht der stärkste Part, da Hill sich auch immer die Zeit nimmt auch über die Figuren und wie sie versuchen mit furchtbaren Situationen fertig zu werden, zu sprechen.

Auch wird auch immer wieder aber vollkommen unaufdringlich gezeigt, dass das Böse kein übernatürliches Wesen ist sondern oft schrecklich banal und ignorant gegenüber seinen Mitmenschen.

Das ist toll und das funktioniert (für mich) super.

Was für mich gar nicht funktioniert sind die Horrorelemente bzw. die Gewalt in einigen Panels.

Hill folgt wie sein Vater der Formel "Guten Leuten passieren schlimme Dinge" und ist dabei genau so subtil.

Das noch nicht mal wegen der Darstellung (die ist oft heftig aber Rodriguez hält sich genau so oft zurück) sondern weil ein paar Szenen einfach nur drin zu sein scheinen um Gewalt darzustellen oder meinen die Schockschraube anziehen zu müssen.

Das ist dann so als würden die Autoren neben einem stehen und sagen: "Schau mal das ist fies".

Das ist leider ganz zu Anfang und kurz vor Schluss der Fall, wo sich die Autoren in für die Story nicht notwendige Gewaltorgien ergehen und mit ihrer eigenen Kosmologie brechen.

Dennoch ist Locke and Key eine wirklich gute Reihe, wenn man an einigen Stellen bereit ist mal tief durch zu atmen und sie zu "überlesen".
 
Zurück
Oben Unten