Zornhau
Freßt NAPALM!
- Registriert
- 18. März 2004
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- 16.208
AW: Lesen/Handwerksarbeiten/etc. während des Spielens
Also in meinen etwas über 30 Jahren Rollenspielpraxis, in welchen ich eine wirklich große Anzahl unterschiedlicher Rollenspieler kennenlernen durfte, sind mir solche Vorkommnisse wie:
Was ich hingegen durchaus kenne:
Aus Spielersicht will ich halt meinen SPIELGENUSS ungetrübt durch Arschloch-Verhaltensweisen von Mitspielern oder Spielleiter haben. Das ist mein Interesse. - Wenn dann solche STÖRUNGEN eintreten, dann mindert das meinen Spielgenuß.
Man schaue sich mal die "Immersions"-Diskussionen an, bei denen Zimperliesen schon aus der "Immersion" gerissen werden, wenn sie mal einen Würfel, eine Figur, einen Poker-Chip für Metagame-Zeugs in die Hand nehmen sollen.
MICH reißt normales Spielmaterial zu verwenden NIE aus irgendwelcher subtiler und zerbrechlicher Immersion. - Aber ein Dauer-Simser oder iPad-Rubbler oder Romanleser am Spieltisch, DIE reißen mich nicht nur aus der Immersion, sondern aus dem gesamten SPIELFLUSS raus!
Das die Spielersicht - MEINE Spielersicht.
Als Spielleiter ist das sogar noch deutlich schlimmer: Wenn sich Spieler mit dergestalt AKTIV demonstriertem DESINTERESS an meiner Spielrunde aufführen, dann sollen sie doch SCHEISSEN GEHEN!
Ich stecke in meine Runden viel Zeit und Herzblut. Und das ist mir mehr wert, als es von solchen sozialen Trampeln, solchen gefühllosen Arschlöchern OHNE JEGLICHE WERTSCHÄTZUNG als "Berieselungshintergrund" entwürdigen zu lassen!
Wer an meinem Spieltisch strickt, der kann sich gleich den STRICK nehmen! - Was ist den SOOOO wichtig an dem aktuellen Strickgut, daß es die laufende Spielrunde mit allem Engagement der anderen Spielenden zum "Nebenprogramm" degradieren muß?
Das ist einfach RESPEKTLOS und ENTWÜRDIGEND.
Wer sich beim Stricken berieseln lassen möchte, der soll sich halt den MP3-Stöpsel in den Schädel schieben und nicht so tun, als würde er mitspielen wollen. - Lieber einen Spieler weniger als ein RESPEKTLOSES ARSCHLOCH am Tisch!
Das gilt für die anderen hier im Thread geschilderten Tätigkeiten ebenso. - Also ICH könnte KEINE Miniatur anmalen, ohne mich darauf VOLL KONZENTRIEREN zu können. Damit ist klar, daß beim Miniaturenanmalen ALLES drumherum zum Hintergrundgeräusch verkommt. - Und somit eine Spielrunde, zu der ja auch andere Leute erst angereist sein mögen, in deren Vorbereitung der Spielleiter viele Stunden Zeit und Energie gesteckt hat, wie Kaufhausberieselungsmusik zu behandeln, das IST nun einmal ARSCHLOCHVERHALTEN!
Bin ich vielleicht froh, daß ich es in meinen Runden "nur" mit Simsern, Rauchern, Säufern und Pennern zu tun hatte. - Auf Wichser, Heimwerker und dergleichen bin ich in meinen Runden - selbst den schlimmsten Con-Runden - noch nicht getroffen. Welch Glück!
Also in meinen etwas über 30 Jahren Rollenspielpraxis, in welchen ich eine wirklich große Anzahl unterschiedlicher Rollenspieler kennenlernen durfte, sind mir solche Vorkommnisse wie:
- Figuren bemalen oder Weihnachtsschmuck basteln oder sonstige Heimwerkerarbeiten am Haus durchführen
- Kettenhemden zusammenbiegen, Schwerter schmieden, ein 1955er BMW-Motorrad mit Seitenwagen herrichten
- Stricken/Häkeln, Pappmacheskulpturen basteln, Kleider schneidern, Fallschirme nähen
- Masturbieren, Wichsen, Ficken jeglicher Variation, Pornos gucken, die "andere Art Rollenspiel" betreiben
- Fernseh gucken, Radio hören, mit MP3-Player sich die Ohren am Spieltisch verstopfen lassen (Tommy, can you hear me?)
- Konsolenspiele spielen, Kartenspiele spielen, Brettspiele spielen, ANDERE Rollenspielrunden mitten in der laufenden Rollenspielrunde anfangen und durchspielen (das ist nicht störender und rücksichtsloser als sich beim Hausherren der Runde vor die Konsole zu schmeißen
- (was weiß ich noch alles an auffällig SPIELSTÖRENDEM Kram sonst so möglich ist, das mir nicht einmal in meiner Phantasie einfallen mag)
Was ich hingegen durchaus kenne:
- ausgedehntes Herumlesen in Regelwerken (oft reines Schmökern in Flufftexten - Regeln nachschlagen halte ich für eine oft sinnvolle Buchbenutzung, die nicht stört)
- Würfeltürme Stapeln (das klassische Zeichen für DESINTERESSE bei einer dem Spieler - meist ZURECHT! - langweilig vorkommenden Runde)
- ständiges Angerufenwerden auf dem bescheuerterweise NICHT abgeschalteten Handy (besonders störend, wenn dies beim Spielleiter passiert - Ja, ich schaue DICH an!)
- Notebook am Spieltisch. - Klassischer Fall von Maximalablenkung, bei der die eigentliche Spielrunde völlig in den Hintergrund rückt. Da wird gesurft, E-Mails gelesen und verfaßt und eventuell sogar irgendwelche anderen Spiele gespielt. (Das ist eine Unart, die im professionellen Bereich bei Besprechungen auch ständig vorkommt: Jeder linst in sein Notebook und bekommt nicht einmal ein Zehntel dessen mit, worum es eigentlich in der Besprechung hätte gehen sollen. Zeit- und Geldverschwendung pur!)
- ständiges Rauslaufen um "eine zu rauchen" (der Rest der Runde muß auf die rücksichtslosen BASTARDE warten, denn in 99,99% der Fälle ist eine Entscheidung und aktives Mitspielen genau des Spielers gefragt, der vor einer Minute den Tisch verlassen hat, um sich seinen Lungenfick zu holen)
- Saufen bis Spielunfähigkeit, ja sogar Handlungsunfähigkeit (kann nicht mehr ohne fremde Hilfe am Tisch sitzen) eintritt (nichts gegen ein wenig Alkohol zum Lockerwerden, wenn aber die Spielfähigkeit darunter leidet, dann VERSAUT man damit allen Mitspielern die Runde)
- Einpennen am Spieltisch (ja, manchmal ist man - gerade bei Wochentagsrunden - von der Arbeit müde und möchte trotzdem den Kampagnentermin nicht absagen lassen, aber wenn man dann wegpennt, nichts mitbekommt und sich durch das Spielgeschehen aber WICHTIGE ENTSCHEIDUNGEN ergeben, die man treffen muß und für die man nicht einfach jemand anderen kurz mal die Würfel schmeißen lassen kann, dann hätte man den Termin vielleicht doch besser abgesagt)
- Herumlesen in Rollenspielbüchern:
Wenn es nicht Regelrecherche ist, bzw. wenn der Spieler dadurch nichts mehr mitbekommt, dann direkt ansprechen. Beharrt er auf Dauerlesestunden, die kostbare Spielzeit verbrennen, dann fliegt der desinteressierte Störer aus der Runde. - Herumlesen in NICHT direkt zum aktuell gespielten Regelsystem gehörigen Büchern:
Direkt ansprechen, warum er überhaupt am Tisch sitzt und allen anderen die Spiellust mit seiner privaten Lesestunde versaut. Wenn er meint, daß der Spielleiter ihn irgendwie aus dem Spielgeschehen gedrängt hat, ihn "kaltgestellt" hat, dann kann das durchaus begründete Alternativbeschäftigung sein, denn manche Spielleiter lassen SCs, die "gerade nicht am Ort sind" einfach im Regen stehen - und den Spieler einfach NICHTS tun außer zuzuschauen. Ist mir als Spielleiter früher auch passiert und da schäme ich mich bis heute noch dafür. Denn wenn ICH Spieler bin, dann möchte ich nicht weniger Spaß haben als beim Warten auf den Bus, sondern ich spiele um AKTIV etwas zu entscheiden und zu tun. Somit: Werde ich für länger kaltgestellt, dann geht meine Laune in den Keller und ich sage das dem Spielleiter direkt - und nicht einmal höflich! Ich fahre nicht durch die Gegend um mich nachher zu langweilen und das örtliche Telefonbuch oder sonstwas lesen zu müssen, nur weil der Spielleiter eine kleinkarierte Niete ist. - Würfeltürme Stapeln:
ALARMZEICHEN! Als Spielleiter SOFORT überlegen, ob man diesen Spieler gerade ins Off gespielt hat. Falls ja, dann das ändern - im Zweifelsfalle dem Spieler NSCs zum Führen übergeben (in manchen Situationen lasse ich eh Szenen im Off KOMPLETT von den Spielern mit NSCs ausspielen, ohne daß ein SC dabei ist - das ist bei meinen Runden so lange schon üblich, daß jeder Spieler problemlos NSCs übernimmt und darzustellen vermag). Auf alle Fälle ist die "Würfelarchitektur" oder auch andere, ähnlich gelagerte "Geduldsspielchen" ein Zeichen für einen Spieler, der UNFREIWILLIG zu wenig Anteil am Spiel hat (anders als bei den Vorfällen der ersten Liste hier: Wer eigentlich Figuren bemalen möchte, und sich dabei von der Gesprächskulisse einer Rollenspielrunde berieseln lassen möchte, der sollte lieber ein Radio oder einen langen Podcast anmachen, und nicht die Spielrunde durch aktive Desinteressensdemonstration runterziehen. - ständiges Angerufenwerden auf dem bescheuerterweise NICHT abgeschalteten Handy:
Meckern, Nörgeln, Beschimpfen. - Mal ein Anruf KANN vorkommen. - Aber nicht Dauertelefoniererei. SO WICHTIG, daß man wirklich STÄNDIG erreichbar sein muß, ist man nur als Entscheidungsträger über einen Nuklearen Weltkrieg (und selbst da gibt es noch einen Vizepräsidenten, der die Nukes loslassen kann). Ansonsten sollte man sich überlegen, ob privat oder beruflich gerade eine Krisensituation herrscht, und dann lieber NICHT bei einer Rollenspielrunde mitmachen. - Das gilt um Größenordnungen schärfer für SPIELLEITER. Wenn bei X Spielern am Tisch einfach "Sendepause" herrscht, weil der Spielleiter STÄNDIG wegen irgendwelcher Kinkerlitzchen angerufen wird, dann ist das MEGASCHEISSE! Handy aus! Oder nicht hinter den Schirm setzen! (Auch als Spieler versaut man laufende Runden durch ständiges Telefonieren oder - schlimmer noch, weil noch mehr Konzentration erfordernd - SMS-Nachrichten zusammenklicken oder E-Mails Lesen oder sonstige Unarten der modernen Allseits-Erreichbarkeits-Kommunikations-Fußfesseln. - Aber als Spielleiter ist diese Unart eben noch viel störender.) - Notebook am Spieltisch:
Gibt's keines! Auch nicht für den SL. - Das ist einfach zu ablenkend und zu störend - auch bei Tablets, iPads und kleineren Ablegern. Der NUTZEN dieser Geräte am Spieltisch für das Spielgeschehen ist GLEICH NULL. Der SCHADEN ständig Leute am Tisch zu haben, die optisch auf Bildschirmschoner gehen, weil sie nur noch aufs Display glotzen (Tommy, can you see me?) ist IMMENS. - ständiges Rauslaufen um "eine zu rauchen"
Geh raus und nimmt Deine Sachen gleich mit und komm NIE WIEDER. Das ist die einzige sinnvolle Lösung für diese Art massiver Spiel- und Verhaltensstörung. Verhaltensstörung, weil hier der Spieler die Erfüllung seines Suchtbedürfnisses ÜBER die Spielfreude seiner Mitspieler stellt und ihnen das Spiel ständig unterbricht, es verzögert und versaut - und zudem kommt er dann auch noch stinkend wieder rein und man muß nochmal zusätzlich "nachlüften", damit einem nicht die Augen tränen.
Wer nicht vier Stunden Rollenspielsitzung ohne Zigarette aushalten kann, der ist ein psychisches Wrack, der verfügt über keinerlei Selbstkontrolle oder Selbstrespekt mehr, sondern ist SKLAVE einer widerwärtigen Sucht - und Respekt vor ANDEREN Menschen kennt er damit sowieso nicht.
Es gibt auch Nikotinpflaster, für diejenigen, die es sonst nicht aushalten können. Das ist der Weg des Respekts vor seinen Mitmenschen.
Ansonsten gilt: Wir müssen draußen bleiben. - Saufen bis Spielunfähigkeit, ja sogar Handlungsunfähigkeit:
Finde ich richtig SCHEISSE. Auf Con-Runden ist mir das schon ein paar Mal untergekommen, daß Spieler wirklich nicht mehr ansprechbar waren bzw. laut-aggressiv und SEHR STÖREND wurden, je mehr sie sich reingekippt haben. Hier gilt der Klassiker: Spiel nicht mit Arschlöchern. Jemand, der sich in eine Spielrunde mit einem halben Dutzend Leuten setzt, sich bis zur Ausfälligkeit besäuft, der ist ERWIESERNERMASSEN ein Arschloch. - Einpennen am Spieltisch:
Kann vorkommen, ist Scheiße. Bei sehr langen Spielsitzungen gibt es für manche Spieler mal einen "toten Punkt", an dem sie wegpennen. Solange sie wieder zu wecken sind und den Rest der 10, 12 oder mehr Stunden dauernden Runde wieder aktiv mitspielen, ist das kein Problem. - Wenn ein Spieler aber in den Seilen hängt, nur noch Schlieren sieht, ihm die Augen zufallen, ständig der Kopf auf die W4 auf dem Spieltisch knallt, dann ist eine Pause oder Heimgehen und Ausschlafen angezeigt.
Aus Spielersicht will ich halt meinen SPIELGENUSS ungetrübt durch Arschloch-Verhaltensweisen von Mitspielern oder Spielleiter haben. Das ist mein Interesse. - Wenn dann solche STÖRUNGEN eintreten, dann mindert das meinen Spielgenuß.
Man schaue sich mal die "Immersions"-Diskussionen an, bei denen Zimperliesen schon aus der "Immersion" gerissen werden, wenn sie mal einen Würfel, eine Figur, einen Poker-Chip für Metagame-Zeugs in die Hand nehmen sollen.
MICH reißt normales Spielmaterial zu verwenden NIE aus irgendwelcher subtiler und zerbrechlicher Immersion. - Aber ein Dauer-Simser oder iPad-Rubbler oder Romanleser am Spieltisch, DIE reißen mich nicht nur aus der Immersion, sondern aus dem gesamten SPIELFLUSS raus!
Das die Spielersicht - MEINE Spielersicht.
Als Spielleiter ist das sogar noch deutlich schlimmer: Wenn sich Spieler mit dergestalt AKTIV demonstriertem DESINTERESS an meiner Spielrunde aufführen, dann sollen sie doch SCHEISSEN GEHEN!
Ich stecke in meine Runden viel Zeit und Herzblut. Und das ist mir mehr wert, als es von solchen sozialen Trampeln, solchen gefühllosen Arschlöchern OHNE JEGLICHE WERTSCHÄTZUNG als "Berieselungshintergrund" entwürdigen zu lassen!
Wer an meinem Spieltisch strickt, der kann sich gleich den STRICK nehmen! - Was ist den SOOOO wichtig an dem aktuellen Strickgut, daß es die laufende Spielrunde mit allem Engagement der anderen Spielenden zum "Nebenprogramm" degradieren muß?
Das ist einfach RESPEKTLOS und ENTWÜRDIGEND.
Wer sich beim Stricken berieseln lassen möchte, der soll sich halt den MP3-Stöpsel in den Schädel schieben und nicht so tun, als würde er mitspielen wollen. - Lieber einen Spieler weniger als ein RESPEKTLOSES ARSCHLOCH am Tisch!
Das gilt für die anderen hier im Thread geschilderten Tätigkeiten ebenso. - Also ICH könnte KEINE Miniatur anmalen, ohne mich darauf VOLL KONZENTRIEREN zu können. Damit ist klar, daß beim Miniaturenanmalen ALLES drumherum zum Hintergrundgeräusch verkommt. - Und somit eine Spielrunde, zu der ja auch andere Leute erst angereist sein mögen, in deren Vorbereitung der Spielleiter viele Stunden Zeit und Energie gesteckt hat, wie Kaufhausberieselungsmusik zu behandeln, das IST nun einmal ARSCHLOCHVERHALTEN!
Bin ich vielleicht froh, daß ich es in meinen Runden "nur" mit Simsern, Rauchern, Säufern und Pennern zu tun hatte. - Auf Wichser, Heimwerker und dergleichen bin ich in meinen Runden - selbst den schlimmsten Con-Runden - noch nicht getroffen. Welch Glück!