AW: Ladensterben [FLGS] und tragbare Konzepte
OK, nehmen wir das alles zusammen, brauchen wir einen monatlichen Umsatz von -wieviel?- ca. 15000€ ?
10.000€ Miete
4000€ Personal
1000€ für mich
nur damit wir gerade mal so über die Runden kommen? und ich selbst mit nem 1000'er am Monatsende nach Hause gehe?
Irgendwie kommt mir das verdammt hoch vor. Die Eckkneipe "Tante Gerda" fährt doch auch keine 15000€/mtl. Umsatz, oder liege ich da komplett falsch?
- Buchhaltung und Logistik übernehme ich - bin da ja voll der Crack, ihr merkts
aber dafür gibt es doch bestimmt so Existenzgründungsseminare usw. Die Stelle können wir uns also sparen.
- Meine beiden Handlanger arbeiten als 400€ Kräfte - die Kosten mich jeweils nochmal 400€, die ich an die Knappschaft abdrücken muss also liegen wir bei insgesamt 1600€.
- das Selbstständige irgendwelche Pausenzeiten einhalten müssen kann ich mir nicht vorstellen. Ich kann mir den Arsch soweit aufreissen wie ich gern möchte, dafür bin ich ja schließlich selbstständig.
und da meine Existenz dadran hängt ist davon auszugehen das ich dann tatsächlich täglich 10-12 Stunden in meinem Lade stehe. Dafür isses ja mein Laden.
- jetzt hab ich in Münster dieses
nette kleine Ladenlokal gefunden. 380m² des ehemaligen Bistros gibt es für schlappe 3100€ warm. Die Steinfurter Str. ist sogar relativ zentrumsnah und vor allem in der Nähe der Uni.
So, sagen wir mal ich will da 1500 bis 2000€ im Monat rausholen damit das Ganze auch mehr als ein Hobby ist. Dann liegen wir bei einem Umsatz von 6000 bis 7000€. Das ist natürlich immer noch eine Menge Holz.
Können wir das denn überhaupt erreichen?
Wir haben 380m². Da ziehen wir Wände ein, so das wir die Räume bekommen die wir haben wollen, sagen wir sechs Stück. Dafür gehen ca. 150m² drauf. Dann bleiben uns noch lockere 230m² für Ausstellungs-, Verkaufs-, und Gastrofläche.
und jetzt rechnen wir uns das wieder schön. Münster ist eine Studentenstadt mit einem hohen Anteil von Rollenspielern. Hey, es gab zeitweise 3 RPG-Läden in der Stadt.
Unsere Räume sind also immer belegt. Wir haben 10 Stunden geöffnet und vermieten die Räume in Blöcken à fünf Stunden für 20€. Es gibt also zwei Blöcke während eines Tages als 40€ pro Raum und Tag. Das sind dann also 240€ pro Tag die wir nur über die Raummieten einnehmen. Wenn wir von 25 Tagen ausgehen an denen geöffnet ist, haben wir schon 6000€ nur über die Mieten im Sack.
Jeder Kaffee, jeder Schokoriegel, jedes Buch und jede Pizza bringt dann nochmal extra Geld. Kostet natürlich auch Extrageld im Monat, bei Aufschlägen von 100 bis 200% die Wohl in der Gastronomie üblich sind, bringt das aber wohl mehr ein als wir ausgeben.
Realistisch betrachtet muss das Zeug wohl die Unterbelegung der Räume ausgleichen damit wir den Umsatz haben den wir brauchen.
Also ich weiß nicht wie es euch geht, ich mach mich auf die Suche nach Startkapital.
Nein, im Ernst. Ich habe gerade nur Spaß an diesem Gedankenspiel. Auch weil das das ganze Thema auch konkreter werden lässt. Ich hoffe das passt also hier rein.
Und was würde man für die 25€ geboten bekommen?
Die Räume sind natürlich nicht einfach nur weiß gestrichen. Ich könnte mir Themenräume für verschiedene Settings und Systeme vorstellen. Einen Service bei Fragen rund um das System. Natürich können die Räume auch für Produktvorstellungen seitens der Verlage genutzt werden oder für Workshops von Menschen die ihre Weisheit weitergeben wollen. Jeder der sich das anhören möchte, latzt soviel das der Workshop-Anbieter die Raummiete zumindest wieder raus hat und gut ist.
Allerdings ist das ein bisschen so wie zu fragen warum man in eine Kneipe gehen sollte um eine Cola zu trinken, das kann man schließlich auch ganz gut und viel, viel billiger Zuhause.
Ich denke so ein Treffpunkt bringt ein ganz anderes Gefühl von Geselligkeit und Zugehörigkeit. Es bringt auch ein bisschen Con-Atmosphäre wenn man so will.