AW: Kleine Ängste - Gebt mir Tipps
Wir kommen der Sache schon näher. Das kleine Ängste kein Anfängerspiel ist, steht erstens leider nicht drauf, hält zweitens keine unerfahrenen Spieler davon ab, es in die Hand zu nehmen und zu spielen und drittens ist das eine Bezeichnung, aus der eine unnötige Arroganz spricht. Bin ich ein Rollenspielbaby, weil ich mir und meiner Runde das Thema Eulen (als Platzhalter gemeint, damit mich hier niemand beim Überfliegen falsch versteht und auf die unsinnige Idee kommt, ich würde Missbrauch nicht Thematisieren wollen) nicht zutraue? Ich denke nicht.
*google*
"Das Rollenspielbaby" auf LustigesRollenspiel.de
Wenn die Werte
auf dem Charakterblatt stehen, sollte man eigtl auch davon ausgehen, dass die Spieler sie wenigstens
sehen, wenn sie schon nicht in der Lage sind, sie im Kopf zu behalten.
Eine Sache aber scheine ich Dir noch nicht klar genug gemacht zu haben, was zwingt den Spieler dazu, seine Spielwerte (hier im konkreten Fall den Unschuldswert) darzustellen? Kann nicht diese Abstraktion genau einen Spieler davon abhalten, das zu tun? Wieso muss ich mir Gedanken um meine geistige Gesundheit machen, wenn das ganze auch als Teil des Regelsystems abgehandelt wird?
Weil es in den Regeln so steht. Die Konsequenzen niedriger Unschuld- und hoher Furchtwerte sind rollenspielerischer Natur. Bei jedem einzelnen Punkt steht genau, wie das zu spielen ist. Wenn sich die Spieler daran halten, dann funktioniert das Spiel auch.
Auch unerfahrene Spieler können theoretisch Kleine Ängste, oder auch jedes andere schwierige Spiel, spielen,
wenn sie in der Lage sind, die Regeln umzusetzen
so wie sie in dem Buch stehen. Wenn einige Spieler das nicht können, dann liegt das gewiss nicht am Spiel.
PS: Weil Cthulhu angesprochen wurde. Meiner Erfahrung nach führt die Abstraktion der Geistigen Gesundheit gerade bei Neulingen dazu, das das Spiel z.T. ins Lächerliche abdriftet. Deswegen überhaupt auch meine Gedanken zu dem ganzen Thema.
Mir ist schleierhaft, wie man das Ausspielen von Geistesstörungen in einem System in den Sand setzen soll, bei dem ein ganzer Quellband (das CoC-"Book of Broken Dreams" gehört mMn zu den besten Sanity-Regelwerken überhaupt, genau wie die UA-Regeln) mit klaren und unmissverständlichen Anweisungen gefüllt ist, wie die verschiedenen Stufen der entsprechenden Traits darzustellen sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das möglich ist, wenn die Spieler die Regeln kennen und verstanden haben.
so dann will sich Klein-Soma (Rollenspielleiterlarve par excelleance) mal auch einschalten:
erstmal: JA ich habe von dem schlechten Ruf des Spiels gehört udn JA es ist ein riesen,riesengrosser Negativpunkt. Aber nur,und ausschliesslich nur, wenn sich ein (in meinen augen sich damit als inkompetent abstempelnder) Spielleiter sich enstcheidet auch ein Abenteuer zu leiten in dem das thema des sexuellen Missbrauchs thamtisiert wird. Ich habe bisher auf diversen Cons und auch privat zwei Runden KÄ mitgespielt,die erste Runde war gut ,es war sehr stimmig und ich hab mich ordentlich gegruselt. Runde 2 (auf irgendeiner con) spielte in Tokyo und es ging um nichts als sexuelle schulmädchenklischees und Missbrauch.
Das Ende vom Lied war dass ein mitspielendes Mädchen in Tränen ausbrach und mit mir und 2 anderen Mitspielern den Tisch verliess.
LEUTE! DAS GEHT SO NICHT!
Ich stelle mich nicht zu Agro in seine Ecke (psst ich hab auch Angst vor ihm!
) aber ich sage man muss nicht das spiel verteufeln weil jemand ein Einzelpunkt nicht gefällt.Ich hätte nichts dagegen mal wieder KÄ zu spielen oder auch mal zu leiten (allerdings ist jetzt erstmal CAT udn danach UA dran von mir assimiliert zu werden
)
Ich dneke man hat als SL oder GM oder GK oder whatever die PFLICHT seiner Speiler darauf hinzuweisen welche Inhalte seine Horror-Rollenspielrunde beinhaltet! Das gilt vor allem für Cons etc. wo man nicht weiss wen man in seiner Runde hat. Also Rotstift zücken und Runde markieren als FSK18 oder darunterschreiben: "Diese Rollenspielrunde berührt die Themen X und Y". Dann schreiben sich die Spieler und Spielerinnen die das nicht wollen nicht ein. Punkt.
Alternative dazu: Leitet solchen Müll gar nicht erst! Ich habe da keinerlei Verständnis dafür und werde es nie haben! Es gibt so viele Kindermonster wie den Boogeyman und Cruel Fairytales, schaut euch nur die Märchen der Brüder Grimm in Orginalfassung an. daraus kann man Abenteuer basteln bis man verfault und in keinem einzigen kommt Missbrauch vor!
Mit trotz allem freundlichen Grüssen
Soma
Natürlich sollte man Horrorrunden entsprechend kennzeichnen. Verantwortungsbewusster Umgang bedeutet mMn, dass nur Themen gespielt werden, mit denen Alle einverstanden sind, dass klare Grenzen genannt werden, dass die Spieler jederzeit gehen können, ohne dafür blöde Sprüche kassieren zu müssen, wenn sie merken, dass es ihnen doch zu viel wird und dass der SL (als einziger Beteiligter, dessen Verstand nicht von Furcht beeinträchtigt wird) ein Auge auf die Spieler hat und ggf. mit einzelnen Spielern vor die Tür geht und durchcheckt, ob Alles ok ist.
Sexueller Missbrauch ist nicht das einzige Thema, dass Flashbacks o.Ä. auslösen kann. Ausnahmslos jede Form von Misshandlung in der Kindheit kann genau so schlimm sein. Dass andere Formen von Gewalt gesellschaftlich weniger stark stigmatisiert sind als sexuelle, heisst nicht, dass sie einen Menschen nicht zerstören könnten.
Wenn man sich auf Horror einlässt, bewegt man sich
immer an dieser Grenze. Das sollte Jeder wissen, der Horrorrollenspiel spielen will.