Aventurien [Karneval der Rollenspielblogs] Western in DSA

Supergerm

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Passend zum aktuellen Karneval der Rollenspielblogs eine Diskussion zu Westernelementen in DSA

Rein optisch gesehen sind schon einige Regionen an den Wilden Westen angelehnt.

In erster Linie gehört dazu das Svelltland:
  • Die momentan zahlenmäßig vorherrschenden Mittelländer haben erst vor relativ kurzer Zeit in der Gegend gesiedelt.
  • Einige der Siedlungen (z. B. Tiefhusen) ähneln äußerlich Westernstädten (hölzerne Gehwege, viele Blockhütten usw.)
  • "Westernhafte" Verhaltensweisen sind verbreitet, etwa ein an Revolverhelden erinnernder Ehrenkodex (Unbewaffnete nicht mit der Waffe angreifen, nicht in den Rücken fallen, Pferde nicht stehlen, Schwächeren helfen) und das weitgehende Fehlen komplizierterer Formen der Etikette.
  • Die regionaltypische Kleidung bedient viele Westernklischees (breitkrempige Hüte, Fransen an der Lederkleidung, Trapperfellmützen).
  • berittene Rinderhirten
  • Die Neulowanger Dualisten sind stark an aus der Täuferbewegung hervorgegangene Glaubensgemeinschaften angelehnt, welche sich später in Amerika angesiedelt haben (dazu unten noch eine OT-Anmerkung).
  • Es gibt kaum helfende Obrigkeit und die Rechtsordnung ist sehr vom Faustrecht geprägt.
  • Die Orks sind so etwas wie jetzt herrschende Indianer.
  • Seit dem Sternenregen ist auch ein Goldrausch entstanden.

OffTopic
Ich habe bisher noch nicht erlebt, daß jemand eine solche Person in DSA gespielt hat. Auch in Wildwestrollenspielen habe ich noch keine Amischen, Mennoniten oder Hutterer als SC gesehen. Ich vermute, daß die Kombination aus Glaubens- und Sittenstrenge sowie Pazifismus für die meisten Rollenspieler keinen Reiz hat. Oder meint ihr, daß ein solches Charakterkonzept interessant und vor allem sinnvoll spielbar sein kann?


In Reich des Roten Mondes werden darüber hinaus noch verschiedene Westernfilme, -serien und -bücher empfohlen.

Mehr zum Thema Svelltland und Western gibt es hier: https://blutschwerter.de/thema/svelltland-wilder-westen.63544/

Die Stadt Phexcaer besitzt meines Erachtens aufgrund der Kombination Casinos und Bordelle + Grenzland einen starken Westernaspekt.
Teile des Herzogtums Weiden (insbesondere die Gegend um Baliho) enthalten mit Rinderbaronen und Weidener Kuhburschen ebenfalls Westernversatzstücke. Die Besiedlungskampagne aus "Helden der Geschichte" (Abenteuerband in der Box zu den Dunklen Zeiten) würde ich auch noch dazuzählen.

Die andergastische Region Teshkal mit der weit verbreiteten Pferdezucht kombiniert mit einer Steppenlandschaft könnte man auch zu den "westernmäßigen" Regionen zählen.

Auch weiter im Norden gibt es Anlehnungen an das Westerngenre. Dabei denke ich vor allem an die Goldgräbersiedlung Oblarsim oder auch das Abenteuer "Schatten über Travias Haus", bei der die Spieler das Ansiedlungsprojekt einer Traviageweihten beschützen müssen und dabei auch Probleme mit Goblins und Elfen (=Indianer) haben.

Viel weiter südlich, im Horasreich, gibt es mit Chababien eine Region, die im Spiel auch als "Wilder Süden" bezeichnet wird. Auch dort gibt es mit den Rechtswahreren einen Berufsstand, der mit Sheriffs vergleichbar ist. Ansonsten erinnert mit die Region mit der vorherrschenden Lehmbauweise, den Großgrundbesitzern und dem stark ausgeprägten romanischen Flair ein bißchen an Darstellungen von Mexiko, vor allem in Italowestern.

Zuletzt fällt mir noch eine Anspielung ein: In einem Aventurischen Boten (vor Nr. 100) wird geschildert, daß bei einem Feldzug zwei Drachen auftauchen, wobei der kleine von einer von Zwergen betriebenen Ballista abgeschossen wird. Auf das Lob, daß es ein guter Schuß gewesen sei, antwortet der Zwerg, daß es ein mieser war, da er auf den anderen Drachen gezielt habe (Die glorreichen Sieben, falls einer den Film nicht kennt).

Fallen euch noch weitere Regionen oder Abenteuer mit Westernelementen ein? Darüber hinaus würde ich gerne darüber diskutieren, inwieweit sich DSA für Westernplots eignet.
 
Da bin ich nicht fit genug in DSA.

Theaterriter bei der Besiedlung des Bornlands könnte man als Analogie zur Exploration des Westens und Zurückdrängen der Indianer (Goblins) sehen.

Bei den Moha-Sklaven könnte man die Südstaatensklaven sehen.

Horasier könnte man als Ostküstenstutzer sehen.

Aber das ist schon alles sehr dünn.
 
Beim Bornland war die Kolonisation des Baltikums durch den Deutschen Orden eines der Vorbilder. Die Besiedlung Sibiriens stand allerdings auch Pate, und diese ist realweltlich sogar mit dem Wilden Westen durchaus vergleichbar (vor allem wenn man bedenkt, daß Rußland bis nach Kalifornien und Hawaii vorgedrungen ist)
 
Bin mir nicht ganz sicher, bei Zug durch das Nebelmoor begleitet man einen Treck, könnte auch aus einem Western stammen, durch ein herrenloses Land {Frontier}.
Frontier? - In Aventurien, das so klein und eng ist, daß man drei mal lang hinfällt, um das dortige größte Wüstengebiet zu durchqueren?

Allein die Geographie von Aventurien als sehr, sehr kleines, enges Land im Gegensatz zum Weiten Land der Western-Geschichten macht Western-Feeling in Aventurien schier unmöglich. Aventuriens "herrenloses Land" ist eher wie New Yorks Central Park - ein sehr begrenztes, sehr überschaubares "Mini-Biotop" umringt von sehr rigiden, bis ins Detail (über-)spezifizierten Gegenden.

Das ist geradezu das Gegenteil von Western. Keine Freiheiten. Das Land der extrem begrenzten Möglichkeiten.
 
Ein bißchen zu den Größenverhältnissen in Aventurien, insbesondere im Norden:

Sehr vorsichtig geschätzt nehme ich eine Fläche von etwa 3 Millionen Quadratkilometer an.
Out of Character
Der Kontinent mißt an der breitesten Stelle laut Lexikon des Schwarzen Auges 1900 Meilen (1 Meile = 1 Kilometer) und 3000 Meilen vom nördlichsten zum südlichsten Punkt. Ich nehme mal einfach an, daß die Hälfte davon Wasser ist.)


Aus dem Aventurischen Alamanach habe ich eine Gesamtbevölkerung von 5,5 Millionen Einwohnern (alle kulturschaffenden Spezies) errechnet, wobei ich bei ungenauen Zahlenangaben sehr großzügig hochgerechnet habe. Damit kommen wir im Durchschnitt auf etwas weniger als zwei Personen pro Quadratkilometer. Für die Gegenden mit den meisten Westernanspielungen (Orkland, Svelltland, Weiden, Donnerbach & so, Salamandersteine, Golf von Riva, Nivesenlande, Nordaventurien) habe ich eine Bevölkerung von 423000 (davon etwa 25 % Orks) errechnet. Mit Bornland und Thorwal komme ich auf 726000 Einwohner, mit Nostria und Andergast auf 806000.

Die Fläche des nördlichen Aventurien habe ich nicht genau ausgerechnet, aber ich schätze sie mal auf etwa ein Drittel des Kontinents, also Eine Million Quadratkilometer. Das entspricht ungefähr den US-Bundesstaaten North Dakota, South Dakota, Montana und Idaho mit etwas mehr Bevölkerung, als diese Staaten laut Wikipedia 1890 hatten.
 
Frontier? - In Aventurien, das so klein und eng ist, daß man drei mal lang hinfällt, um das dortige größte Wüstengebiet zu durchqueren?

Allein die Geographie von Aventurien als sehr, sehr kleines, enges Land im Gegensatz zum Weiten Land der Western-Geschichten macht Western-Feeling in Aventurien schier unmöglich. Aventuriens "herrenloses Land" ist eher wie New Yorks Central Park - ein sehr begrenztes, sehr überschaubares "Mini-Biotop" umringt von sehr rigiden, bis ins Detail (über-)spezifizierten Gegenden.

Das ist geradezu das Gegenteil von Western. Keine Freiheiten. Das Land der extrem begrenzten Möglichkeiten.

Ich bin der letzte, der Aventurien verteidigt, aber ich vermute zumindest, dass das Abenteuer auf diesen Aspekt abzielt.-
 
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