Je später die Stunde, desto geladener die Gäste

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18. Januar 2010
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Julia trippelte nervös mit ihren Fingern auf dem Lenkrad. Das gefiel ihr gar nicht. Woher kam dieser vermaledeite Brief? Er war von ihrem Geschäft in Hannover ihr nach Polen hinter her geschickt worden. Sonst wäre sie immer noch in Posen, wo der Brief sie gefunden hatte.

Es passte ihr überhaupt nicht. Der Trommelwirbel auf dem Lenkrad hielt an. Was bildete dieser Typ sich ein? Das würde ihren Preis gewaltig in die Höhe treiben. Sie einfach so ohne eine Kontaktmöglichkeit irgendwo hin bestellen. Und dann sollte das Treffen auch noch in dieser verdammten Stadt namens Finstertal statt finden. Die hasste es schon jetzt. Dort starb man viel zu schnell und die aktuellen Gerüchte besagten auch nichts Gutes. Der Prinz Buchet sollte umgekommen sein und in kainitischen Kreisen munkelte man, es sei nicht nur eine Zeitungsente.

Und genau da sollte sie jetzt hin im Auftrag eines unbekannten Auftraggebers. Das war zum aus der Haut fahren. Sie sollte sich anhören, was er zu sagen hatte und ihn dann umlegen. Sie sollte es aus Prinzip tun. Der nächste würde sich dann so einen Schmarn zwei mal überlegen!

Ihre Wut galt sich selbst noch viel mehr. Warum ließ sie sich darauf ein, warum gab sie ihrer Neugier nach. Merkte sie denn nicht, wie da einer geschickt an ihren Strippen zog wie bei einer Marionette? Warum durchschnitt sie nicht einfach die Fäden?

Die Antwort war einfach und hatte zwei Seiten. Es war zu interessant und sie wusste zu wenig, um die Fäden durchschneiden zu können. Aber sie würde ihn dafür umlegen.

Zwischen ein und zwei Uhr in der Nacht fuhr ein schwarzer Audi vor der Kunstakademie vor. Aus dem Auto stieg eine junge Frau mit blonden, lockigen Haaren in einem gut sitzenden Kostüm. Man wollte ja Eindruck hinterlassen. Mit einem Blick in den Spiegel hatte sie noch einmal ihre blau-grauen Augen kontrolliert.

Sie schien neu zu sein und sich doch auszukennen. Nach einer kurzen Orientierungsphase fand sie gleich den Weg zur richtigen Tür und betätigte den Türklopfer um Einlass zu finden.
 
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Gefolgt von etwa einem halben Dutzend Kameras, die strategisch günstig so angebracht waren, dass sie jeden noch so verborgenen Winkel vor der Zugangstür mehrfach absuchen konnten, folgten ihr nach ihrer Ankunft auf Schritt und Tritt.
Erst als sie die Stufen emporgestiegen war und den schweren Klopfer betätigte, ließen sie von ihr ab. Ein Schnappen verkündete, dass der Zugang nun freigegeben war.
 
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Julia öffnete die Tür und ging hinein. Ein föhliches, freundliches Lächeln umspielte ihre Lippen und erreichte auch ihre Augen. Die Frau schien gute Laune zu haben. Wer auch immer sich in dem Büro befand, wurde zu nächst mit einem fast trällernden "Eine wunderschöne und angenehme Nacht wünsche ich Ihnen!" begrüßt. Wenn irgend ein hohes Tier in dem Vorraum war, nun, dann hatte es unter Umständen ein wenig Pech gehabt und die 'standesgemäße' Begrüßung würde folgen. So erwartete Julia aber zu nächst nur etwas sekretäartiges.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Und auf nichts mehr traf sie in diesem Augenblick.
Hinter einem mehr oder weniger chaotisch überfüllt wirkendem Schreibtisch saß eine junge Frau und mühte sich sichtlich ab dem Durcheinander einigermaßen Herr zu werden. Ihr Äußeres war nach Art des modernen Gothik Stils hergerichtet. Anscheinend verstand die Gute ihr Handwerk in dieser Beziehung, denn sie wirkte bis ins letzte Detail perfekt zurechtgemacht und liebvoll gestilt.
Als ihr Gast die einführenden Worte sprach und näher an den Schreibtisch trat, der übrigens bei näherer Betrachtung auch um sich herum etliche Aktenstapel beherbergte, antwortete Laura in der gleichen Weise und bot ihr einen Sitzplatz an.

"Ihnen auch einen guten Abend! Willkommen an der Akademie zu Finstertal. Mein Name ist Laura Raabe. Mit wem habe ich das Vergnügen?"
 
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Ihre Grübchen vom fröhlichen Lächeln blieben einfach im Gesicht. "Julia Albrecht ist mein Name, werte Frau Raabe. Ich bin gekommen, um mir ihre wunderschöne Stadt einmal anzusehen, weil der Wind mich her wehte. Auch wohnt ein entfernter Verwandter von mir, Herr Nox, in der Stadt und er riet mir, die Akademie des nächtens aufzusuchen um das herzliche Willkommen zu genießen, was hier zu erfahren sein, käme ich einmal auf die Idee ihn zu besuchen. Sagen sie, kennen sie zufällig seine aktuelle Telefonnummer?"

Sie hatte noch nie mit Nox gesprochen und auch keine Notwendigkeit dafür gehabt, aber sie würde erkannt werden als das was sie war, wenn sie richtig war und wenn sie nicht richtig war, hatte sie nichts gesagt, was ein unbedarftes Sethkind nicht hätte hören dürfen
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Es bestürzt mich Ihnen sagen zu müssen, dass Herr Nox kürzlich den endgültigen Tod erlitten hat. Ich hoffe sehr, dass Sie ihm nicht allzunahe standen, denn die Umstände seiner Vernichtung sind, unserem bisherigen Kenntnisstand zur Folge, alles andere als erfreulich. Bestätigt und bewiesen ist dies natürlich nicht. Sie wissen sicherlich selbst am Besten, dass ihre Art selten verwehrtbare Spuren oder Überreste hinterlässt. Aber trotzdem, es sieht nicht gut aus."

Laura sah die Frau ihr gegenüber, mit traurigen Augen an. Ihre Anteilnahem schien aufrichtig, aber in einem Hause der Toreador war auch die überzeugenste Darbietung nicht sonderlich viel wert.

"Ich gebe Ihnen aber gerne die Nummer des Ferdinand von Rothschild. Da Sie, wie ich annehme, dem Clan der Malkavianer zugehörig sind, wird es sicherlich erfreut sein, Ihnen weiterhelfen zu können. Zudem ist er wohl derjenige der am Besten über das Schicksal des alten Primogen informiert ist. Er wurde durch die Seneshall beauftragt den Fall zu untersuchen!"
 
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Julias Gesichtszüge entgleisten völlig. In ihrem Gesicht zu lesen war annähernd so informativ wie in einem Buch. Sie zeigte eine tiefe Betroffenheit. Wenigstens konnte sie sich sicher sein, hier in den richtigen Kreisen zu sein. Wie sie es hasste. Dieses Wort 'Malkavianer' war einfach ekelerregend. Aber 'Mondkinder' war auch nicht besser. Es verschleierte nur, was sie waren und was für ein riesiger Parasit sich in ihnen allen eingenistet hatte. "Ja, ja.. sie liegen richtig", sagte sie fast fahrig. "Aber wie ist das möglich? Wie konnte das passieren? Ist es denn hier nicht sicher?" Plötzlich spannte sich ihr Körper an und sie saß ganz aufrecht im Sessel. Ihr Kopf zuckte von links nach rechts und hinter sich und wieder zurück als befürchtete sie hier und jetzt Gefahr. So waren die Mondkinder nun mal, Rationalität suchte man bei ihnen oft vergeblich.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

"Nicht wirklich wenn ich ehrlich bin. Hier allerdings brauchen Sie sich nicht zu sorgen. Die Akademie ist herausragend geschützt. Aber es wäre nicht fair Sie über die eigentlichen Bedrohungen im Unklaren zu lassen. Unsere Gemeinschadt steht im Krieg mit den Garou. Es scheint derzeit als wären beiden Seiten ebenbürtig, daher auch die vielen Verluste. Bisher gehen wir von etwa einem Dutzend Vermisster aus. Des Weiteren bedrohtn uns ein uralter Vampir, der sich anscheinend mit den Wölfen verbunden hat. Auch hier ist noch sehr viel unklar, aber wir kämpfen. Wir Finstertaler sind Kummer gewohnt, gut das unsere Dickschädel so hart sind! So sagte zumindest mein Großvater immer."

Der letzte Satz sollte der Beruhigung der Malkavianerin dienen. Laura wollte ihr keine Angst machen, fand es aber auch falsch diese wichtigen Tatsachen vor ihr zu verheimlichen. Möglich das Julia jetzt sofort die Flucht ergriff, aber besser so als jämmerlich in einem feuchten Graben zu Asche zu vergehen.

"Alles wird gut, wir alle sind uns da sicher!"
 
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Ja, ja. Sicher, das ich nicht lache. Deshalb sind die auch bei den Buchets eingebrochen und es hat nur in allen örtlichen Zeitungen gestanden und selbst in den bundesweiten Nachrichten wurde erwähnt. Hier ist es völlig sicher. Ja klar. Mädel, willst du mich verarschen?! Ich bringe ihn um. Das fehlte noch, das man sie hier aktiv in den Krieg einspannen würde von wegen Verpflichtung und so, wenn sie sich hier schon aufhielt. Sie hatte anderes zu tun und dazu gehörte sicherlich kein Opfer für das Allgemeinwohl.

Misstrauisch ängstlich schaute die Malkavianerin die Ghul an und... zog dann erst mal ihre Beine auf den Stuhl hoch um sie zu umklammern. "Aber der Wind...." jammerte sie und dann in anklagendem, schrillen, fast hysterischem Tonfall: "Ich kann hier nicht fort, bevor ich weiss, was er will. Ich kann einfach nicht. Werwölfe. Nein! Warum bleiben die nicht in ihrem Wald?!"

Julia fand das Image der Malkavianer unheimlich praktisch. Niemand regte sich all zu sehr darüber auf, wenn sie sich so verhielt, wie sie es tat. Noch weniger wurde sie ernst genommen und die meisten hüteten sich davor, zu tief in sie einzudringen mit ihren Möglichkeiten. Es könnte ja ansteckend sein, was sie da hatte.
 
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Ghul der Seneshall, Laura Raabe:

Wie sehr sie diese Malkavianer hasste. Die Nosferatu waren ekelhaft und ihrer Meinung nach, noch viel zu kontanktfreudig. Die Bekloppten aber, schienen eine perverse Freude daran zu haben, andere mit ihrem Getue und Gehabe zu verwirren.

"Glauben Sie mir, auch mir wäre es lieber, wenn sie im Wald blieben. Leider erweisen sie uns diesen Freundschaftsdienst nicht. Aber ich kann Ihnen auch etwas beruhigenderes mitteilen. Die Stadt, also unsere Gemeinschaft ist entschlossen den Wölfe ein für alle mal klar zu machen, wohin sie gehören. Wenn alles klappt, sind wir sie in ein paar Tagen los!"

Oder alle Tod!

Aber das sagte sie nicht.

"Wollen Sie dann bitte zur Lady Seneshall durchgehen? Durch die Hintertür und dann die zweite links, bitte. Sie werden erwartet!"
 
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Ob sie jetzt noch den Daumen in den Mund stecken sollte und die Ghul mit großen Augen anschauen? Nein, sie wollte es auch nicht übertreiben. So traf Laura nur ein weiterer misstrauischer Blick und Julia entknotete ihre Beine, beziehungsweise stellte sie langsam und vorsichtig wieder auf den Boden. Dann blinzelte sie zwei mal und durch ihren Körper schien eine Veränderung zu gehen. In einer fließenden, ja eloquenten Bewegung stand sie auf und lächelte Laura genau so freundlich und fröhlich an wie in de Moment, als sie zur Tür herein getreten war.

"Ich danke ihnen, meine Liebe.", sprachs und verschwand auch schon zum Büro der Seneschall. Dort klopfte sie und wartete darauf hinein gebeten zu werden. So bald sie eingetreten war, verbeugte sie sich angemessen, wenn auch nicht vollkommen stilsicher, gespannt, was jetzt auf sie zukommen mochte.
 
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Noir wartete einen Moment bevor sie reagiert und beließ ihren Gast in der für die Etikette nötigen Positur. Wie seltsam, dass die Morde und Verluste der letzten Nächte sofort auch die Sensationsjunkies und Katastrophentouristen anlockten. Anscheinend unterschieden sich Vampire in dieser Hinsicht in keinster Weise von der Gesellschaft der Menschen.
Innerlich seufzte die Seneshall. Natürlich würde es keiner von ihnen zugeben, aber letztlich kamen sie doch alle nur deshalb, weil man sich hier an dem Leid der Bevölkerung laben konnte. Oder so ähnlich zumindest.
Sei's drum!

"Ich wünsche Ihnen einen guten Abend Frau Albrecht. Aber bitte erheben Sie sich doch und setzen Sie sich zu mir. Wie war Ihre Reise und wie gefällt es Ihnen in unserer schönen Stadt?"
 
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Seltsamer Weise stand die Kainiten schon, als die Seneschall sich ihr zu wandte. Was war das nur, das einige Neugeborenen sich einfach weigerten in der Verbeugung zu verharren? Mochte es daran liegen, dass diese Geste des Respektes bei diesem Rangesunterschied der Seneschall nicht zu stand? Jedenfalls war dies nicht der erste Kainit in dem Status eines Neugeborenen in den letzten Nächten, der sich zwar verbeugte, dann aber aufrichtete und nur still hielt, bis er beachtet wurde. Sollte da jemand seine Etikettekenntnisse noch mal auffrischen oder viel eher noch mal sein Ego überprüfen und relativieren, was wirklich zu mindest der offiziellen Situation hin nach angemessen war?

Sei es drum, die Seneschall erntete ein kurzes, verwirrtes Stirnrunzeln, was aber so gleich in ein frohgemutes Lächeln überging. "Angenehm, über die Maßen angenehm.", antwortete sie der Seneschall. "Ah, ich komme direkt aus Posen hier her in ihre wundervolle Stadt, von der ich leider bisher noch nicht viel sah und deren Besuch mir heute das erste mal vergönnt ist. Von daher bitte ich zu vergeben, von mir noch kein Urteil darüber zu hören, wie es mir in ihr gefällt. Voller Spannung erwarte ich, was sie mit sich bringen wird und warum ich hier her gerufen wurde. Die Fahrt war übrigens ungemein entspannend während der meisten Zeit. Die Straßen waren recht frei und nur in der Nähe von Berlin geriet ich in einen Stau, aber er hielt mich nicht zu lange auf und ich konnte die verlorene Zeit mit schnellem Fahren wieder einholen. Bedauerlicher Weise begegnete ich auch noch einem Unfall auf der gegenüberliegenden Fahrbahn. Ein Reisebus war beteiligt, also gab es wohl einige Verletzte. Natürlich hielt ich nicht an, um mich nicht von der Ankunft hier abbringen zu lassen und auch der Tod eines Igels ist zu bedauern, der Tod am Straßenrand lag."

Freundlich blickte die junge Frau drein in dem Bemühen der Seneschall zu gefallen. Sie war eine unheimlich schöne Frau und selbst ohne einen aktiven Einsatz war ihre ausstrahlung einfach unbeschreiblich. Da wollte ihr Julia doch glatt gefallen, in dem sie ihre Frage ausführlich beantwortete, wenn sie schon nicht näher etwas zu der Stadt sagen konnte!

"Bitte vergeben sie mir meine neugierige Frage, aber wäre es vermessen ihren Namen erfahren zu dürfen, Lady Seneschall?" Julias Blick hatte etwas von der Offenherzigkeit eines Kindes an sich.
 
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Wieder so ein Küken das sich einbildete sich hinter dem Wahnsinn seines Clans verstecken zu können.
Nun, den Zahn konnte man ihr ziehen und gleichermaßen - sozusagen in einem unnötigen Atemzug - klarstellen, das der Herrscher der Stadt, der Herrscher der Stadt war und ihr damit eben auch gewissen Rechte zustanden. Rechte auf die sie bekanntermaßen nicht zwingend bestand, von denen sie aber auch nicht akzeptierte, wenn man sie mit Füßen trat. Soweit kam es noch das ein Neonate hier erfolgreich den Aufstand probte.

"Für Sie Lady Noir Buchet, meine Gute oder schlicht Mylady. Und bitte lassen Sie mich direkt eine Kleinigkeit klar stellen. Ich denke Sie wissen ebensogut wie jeder andere in diesem Land, das sich hier letzte Nacht einige schreckliche Dinge ereignet haben. Es war genug in der Presse darüber zu lesen, nicht wahr? Mein Mann kam erst gestern bei einem fürchterlichen Autounfall ums Leben, mit ihm zwei sehr angesehene Ghul und mir sehr gute und langjährige Freunde. Ihr lächerlicher Aufzählreim bezüglich irgendwelcher unbedeutenden Busse mit irgendwelchen völlig irrelevanten Sethkindern und einem angefahrener Igel als perversem Höhepunkt, kann also einzig den Grund haben, mich tief in meiner Trauer zu verletzen und meinen Verlust aufs Niederträchtigste zu verhöhnen. Wollen wir eines klarstellen meine liebe Frau Albrecht. Ich werde nicht für eine Sekunde akzeptieren, dass Sie für Ihr ungebührendes Verhalten den Wahnsinn Ihres Clans vorschieben. Im Gegenteil, ich werde den Primogen der Malkavianer über diese Frechheit informieren und ihn auffordern sich dieses Problems in angemessener Weise anzunehmen. Darüber hinaus warne ich Sie nur dieses eine Mal, versuchen Sie mit mir keine weiteren Spielchen. Ein weiterer gewaltsamer Tod in dieser Stadt wird kaum Aufmerksamkeit erregen. Ich hoffe Sie verstehen worauf ich hinaus will? Zumindest rate ich Ihnen dies, denn ich für meinen Teil bin bereits mit meiner Geduld am Ende!"
 
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Als Noir sie 'meine Gute nannte, lächelte die Malkavianerin auf doch nach und nach entglitt ihr das Gesicht. Sie blinzelte. Verwiirung und Schreck breiteten sich darin aus und mit der Zeit msichte sich immer mehr Traurigkeit mit hinein. Unsicher rutschte sie auf ihrem Stuhl hin und her. Ihr rechtes Bein hob sich an. "Ich...." Wieder blinzelte sie und runzelte ihre Stirn aks versuchte sie sich auf etwas zu konzentrieren und der rechte Fuß stellte sich wieder auf dem Boden. "Ich..." Beim nächsten nervösen Rutschen löste sich das linke Bein vom Boden. Sie wollten sich einfach auf den Sitz hoch schummeln aber wieder schien es der Kainiten mit Mühe zu gelingen, das Verhalten zu unterdrücken, welches sie noch vor der Ghul an den Tag gelgt hatte. Wieder blinzelte sie.

"Es tut mir aufrichtig leid, Mylady.", bekam sie dann endlich heraus. "Nicht nur Nox, sondern auch ihr Mann?", wagte sie es zu fragen. "Es tut mir leid, Mylady.", wiederholte sie und drückte mit beiden Händen ihr rechtes Knie unter gerunzelter Stirn herunter, welches sich inzwischen schon wieder hatte hoch schummeln wollen. "Ich war doch in Posen, als der Wind mich rief.", versuchte sie sich matt und verzweifelt zu erklären. "Und ich bin hier her geeilt. Ich..." Ihre beiden Hände legten sich fest auf das jeweils dazugehörige Knie und endlich schaffte sie es, der Seneschall wieder in die Augen zu sehen, weil sie sie jetzt hoffentlich unter Kontrolle hatte. Sie füllten sich nach und nach etwas dunklem. "Ich wollte sie nicht verletzen, nicht verhöhnen. Sie haben mich doch selbst nach meiner Fahrt gefragt. Ich wollte doch nur... vergeben sie mir Mylady." Die letzten Worte flüsterte sie nur noch und sie schaffte es nicht mehr, den Augenkontakt aufrecht zu erhalten. Sie sank in sich zusammen und umschlang ihren Oberkörper mit ihren Armen. Irgend wann hatte sich auch eine blutige Träne aus einem ihrer Augen geschummelt und rann nun einsam und zögerlich ihre Wange hinab. "Ich war doch in Posen.", murmelte sie noch einmal und bemühte sich, sich nicht hin und her zu schaukeln.
 
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Das Mitleid der Seneshall hielt sich in Grenzen. Sie war mit dem Gebaren und den Tricks der Malkavianer bestens vertraut. Nicht wenige versteckten sich äußerst geschickt hinter ihrem Wahnsinn und nahmen sich damit das vermeintliche Recht heraus, sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit daneben zu benehmen. Sie waren es auch, da war sich Noir ziemlich sicher, die einst das Bild des mittelalterlichen Narren geprägt hatten. Der unverschämte Schalk der der gehobenen Gesellschaft den Spiegel vorhielt und nur deshalb jedes Mal ungestraft davon kam, weil er es halt nicht besser wusste. Nun, sie hatte Teile einer Lasombra in sich, sie hielt allein schon deswegen nicht sonderlich viel von Spiegeln.

"Nun aber sind Sie in Finstertal und hier werden solche Unverschämtheiten nicht geduldet. Ich will Ihnen diese eine Frechheit noch einmal durchgehen lassen, weil es in Posen vielleicht üblich ist, den Narren ein offenes Wort zu gestatten. Hier aber ist dem nicht so! Halten Sie sich an die gängigen Gesetze und Regeln und überlegen Sie sich mit wem Sie es zu tun haben. Am besten, bevor sie unüberlegt drauf los plappern!"

Eine der für Noir so berühmten kurzen Pausen folgte.
Mit ihr der ebenso gewohnte krasse Themenwechsel.

"Wir in Finstertal sind es gewohnt jeden mit offenen Armen zu empfangen. Das soll, wenn es nach mir geht, bei Ihnen nicht anders sein. Wir sind es hier aber ebenfalls gewohnt uns unserer Haut zu erwehren. Und, da sein Sie versichert, nicht jeder hier in der Stadt ist so geduldig wie ich. Ich hoffe Sie verstehen..."
 
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"Prośba rozumieć ona ależ. Posznan leży w Polska.", wieder runzelte sie ihre Stirn. "Dort wurden die deutschen Nachrichten nicht gesendet. Ich bedauere dieses Mißverstnändnis zu tiefst. Nie würde ich es wagen, über ihren Verlust zu spotten. So etwas gehört sich nicht bei jemanden in Trauer. Bitte. Es ist schlimmer zur Zeit als normaler Weise. Ich weiss einfach nicht, warum ich hier her gerufen würde. Ich dachte, ich sollte Nox besuchen, doch ihre Sekretärin sagte, sie rechnen ihn zu den Verlusten."

Die Malkavianerin fasste sich seitlich an die Stirn. "Ich verstehe nicht, was er mir sagen will, deshalb fällt es mir schwerer... klar zu bleiben? Und die Stadt, so schön sie auch ist, spüren sie nicht die Kämpfe? Die Schreie? Die Bosartigkeit? Sie verwirren mich, versuchen mich abzulenken. Ich muss verstehen, warum ich hier bin, wissen sie?"

Auf halben Weg die Wange hinunter begann die Träne langsam zu gerinnen und einen rostbraunen Streifen auf ihrem Gesicht zu hinterlassen.
 
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"Wie gesagt, sollten Sie sich bezüglich Herrn Nox an Herrn von Rothschild wenden. Er ist hauptsächlich mit der Erforschung seines Verbleibs betraut und kann Ihnen wahrscheinlich in dieser Frage besser helfen, als ich es vermag. Darüber hinaus, ist er vom gleichen Blut wie Sie und kann Ihnen eventuell auch bei Ihrem anderen Problem helfen. Darüber hinaus will ich das kleine Mißverständnis von vorhin vergessen, wenn Sie sich im Gegenzug meine Warnungen zu Herzen nehmen. Denken Sie einfach darüber nach."

Für einen Moment zog die Seneshall ihre Stirn in Falten. So recht mochte ihr das alles nicht gefallen. Irgendwie war diese Dame seltsam, selbst für einen Malkavianer. Vielleicht sollte sie sich noch einmal mit der Geißel unterhalten. Es konnte nicht schaden sich ein Werkzeug zu nutze zu machen, wenn man es schon mal in der Garage herumliegen hatte.

"Haben Sie bereits eine Unterkunft für die Nacht gefunden oder haben Sie wegen diesem Thema schon mit Frau Raabe gesprochen?"
 
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Die Malkavianerin neigte leicht ihr Haupt, als die Toreador ihre Stirn runzelte, um ihre Zustimmung zu bekunden.

"Oh ja, ich danke ihnen die Nachfrage. Als ich den Ruf empfing, ließ ich hier reservieren. Mir wurde allerdings gesagt, es sei nur noch etwas ausserhalb etwas frei gewesen wegen einer großen Konferenz die in der Stadt wäre? Jedenfalls schien nur noch das El Privelegio freie Kapazitäten zu haben und die Reservierung wurde dort für mich getätigt. Mir wurde versichert, dass das Haus einen vorzüglichen Ruf hat, auch wenn es nicht direkt in Fintertal liegt. Können sie das bestätigen oder sollte ich doch noch versuchen, kurzfristig etwas anderes zu bekommen?"
 
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"Ich werde das regeln lassen. Machen Sie es sich im El Privilegio gemütlich, die Kosten trägt in den ersten Nächten die Akademie. Fragen hierzu beantwortet Ihnen gerne die hiesige Hüterin, Frau O'Niell. Ihre Nummer finden Sie in den Unterlagen, die Sie erhalten haben. Darüber hinaus bleibt mir eigentlich nur noch, Sie trotz allem in der Stadt willkommen zu heißen und Ihnen eine angenehme Zeit zu wünschen. Melden Sie sich bitte in der nächsten Nacht bei dem Primogen Ihres Clans. Morgen, da es derzeit niemanden gibt, der diesen Platz erfüllt. Ich muss ihn erst ernennen, verstehen Sie?"

Die Seneshall bemühte sich um ein neutrales Lächeln.

"Ich hoffe Sie verstehen, dass ich diesbezüglich nicht vorgreifen möchte. Reden Sie morgen mit Laura, sie wird Sie dann über die Neuerungen informieren!"
 
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