AW: Ist das goldene Zeitalter des Rollenspiels wieder vorbei?
Ein goldenes Zeitalter für Rollenspiele hat es nie gegeben und wird es nie geben.
Zu behaupten früher war alles besser ist eine verträumte Verklärung von vergangenen Zeiten. Ist die Rollenspielszene so alt geworden, dass sie nur noch auf solche Großvater-Phrasen zurück greifen kann? Für mich hört sich so was immer wie das Geschwätz alter Leute an, die auch behaupten, dass heutzutage keine gute Musik mehr produziert wird, ja das eigentlich seit Mozart alles schlechter wurde oder sich nur wiederholt hat.
Das die ganzen alten Monopol-Verlage eine etwas weniger dominante Marktposition einnehmen, halte ich auch für eine gute Sache. Manche Leute weinen zwar wenn ihr alter Freund stirbt, aber wirklich neue Sachen kann es nur geben, wenn auch mal ein paar von den alten verschwinden. "Leider" haben Rollenspiele aber auch eine extrem hohe Halbwertszeit. Es dauert nunmal 20 Jahre bevor ein Rollenspiel komplett aus den Regalen verschwunden ist.
Das es nicht mehr die großen Helden unter den Rollenspielen gibt, liegt eher an der zunehmenden Diversifizierung des Angebots. Dieses größere Angebot ist doch eigentlich der stärkste Indikator, dass es dem Rollenspiel nicht so schlecht gehen kann.
XXX* kann halt nur einmal erfunden werden. Den wirklich großen Massenmarkt kann man halt nicht mit diesen hoch-spezialisierten Nischenprodukten erreichen.
(*setze hier bevorzugte System ein)
Ich bin überzeugt, dass alles gut wird. Die Rollenspieler von gestern sind erwachsen geworden und haben jetzt endlich mal Geld, um auch mal was für ihr Hobby auszugeben. Ich glaube daher auch noch, dass der Bekanntheitsgrad innerhalb der Bevölkerung weiter zunehmen wird. Ggf. werden die Rollenspiele der Zukunft nur als PDF vertrieben, was dies für Preis und Qualität bedeutet, bleibt abzuwarten.