Ist das goldene Zeitalter des Rollenspiels wieder vorbei?

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Ich sehe im moment auch eher eine Pantropie als eine Rezession. Gut, der "Deutsche Sonderweg" ist im moment auf einem Plateau, aber international sieht es weiterhin interessant aus. Aus der Indie-Ecke kommen immer noch interessante entwicklungen (Hat sich jemand außer mir in Burning Empires und Reign versenkt?), MGT scheint bei den englisch-sprachigen Kollegen durchaus auf positiven zuspruch zu stoßen, und nach der s20-Dominaz der ersten hälfte des Jahrzehnts kommt wieder eine Diversivizierung.

Also, was läßt sich außerhalb deutschlands feststellen? Zum einen wird der Fantasymarkt zwar immer nohc von D&D beherrscht (Ich finde die entwicklung hin zum WoW-Freundlichem 4er modell auch nicht positiv, werte leser...), aber es gibt sehr deutlich auch platz für die konkurrenz, wie man auch am erfolg von spielen wie Runequest, Earthdawn, WHFRP oder Exalted sieht. Außerdem scheint sich mit Science Fiction bzw Science Fantasy (MGT, 40K, EVE) ein neuer trend abzuzeichnen. Das einzige, was mich an dem wiedererstarken der nWoD wundert, ist das es kaum nachahmer gegeben hat. SR4 läuft in Amiland besser als SR seid 2 gelaufen ist - aber das liegt zum teil auch daran, das man immer mehr in den Post-Cyberpunk vorstößt.

Positiv finde ich auch das vermehrte auftreten von neuen, jungen und unabhänigen Verlagen, auch in D-land, die versuchen eigene neue Projekte an den Mann zu bringen. Zumal die NDE langsam abzuflauen schein. Das einzig negative das ich da zur deutschen Szene sagen kann ist, das alles gleich aussieht. Ich bin zwar kein automatischer "Fan" der Indie-Szene, aber wenn ein Spiel gut ist, ist es ja egal aus welcher ecke es kommt. Zumal es wieder genug Spiele gibt, um für jeden Spielgeschmack was zu bieten.

Ich sehe den nächsten zwei drei Jahren durchaus positiv entgegen - und weiter sollte man im RPG-Bereich nicht schauen...
 
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Es gab ein goldenes Zeitalter des Rollenspiels??

Gruß

Marduk
 
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Das Ende des (goldenen) Rollenspielzeitalters wird doch schon seit Erscheinen der TCG ausgerufen... *gähn*
 
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Die sehr seltenen ausnahmen bestätigen die regeln.

Nur der Korrektheit halber: Der Satz "Die Ausnahme bestätigt die Regel" ist ein Übersetzungsfehler, falsch aus dem altenglischen ins neuenglische und von da aus ins deutsch übersetzt. Der Englische Satz lautet, wie man sich denken kann: "The exception proves the rule". "To prove" heißt im altenglischen aber was ganz anderes als im Neuenglischen, nämlich "überprüfen". Vernünftig ins deutsche übersetzt heißt der Satz also etwa "Die Ausnahme stellt die Regel in Frage".
 
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Es kann in solch einem Fall auch "bestaetigen" heissen. "Die Ausnahme stellt die Regel in Frage" waere eher "The exception puts the rule to the test."
 
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Mein letzter Post war aber eine Herleitung, keine Vermutung. "Das ist so" + Grund.
 
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Ja, bla, Bedeutungswandel halt. Ändert nichts daran, dass es HEUTE so benutzt wird. ;)
 
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Ich denke man kann mit Fug und Recht sagen dass die 00er im Vergleich zu den vorangegangenen 90ern wieder ein goldenes Zeitalter waren. Nach dem Würgegriff des Storytellings gab es wieder eine große Bandbreite an verschiedenen Spielen, D&D3.x hat wieder handwerklich sauber gefertigte Regeln ins Spotlight gehoben, die Schmiede hat einige interessante Impulse gesetzt, PoD und PDF-Handel haben Kleinverlegern einen Kanal geöffnet...

Das kann man so oder so sehen. In den 90er gab es angeblich auch einige "Goldene Zeiten" des Rollenspiels

Wie sieht die Lage jetzt aus?
  • D&D 4e weist fragwürdige Designentscheidungen auf
  • Dungeon eingestellt
  • Dragon eingestellt

Ob WotCs Konzept aufgeht, bleibt natürlich abzuwarten. Ich sehe aber keinen Grund in "Früher war alles besser!" Geschrei zu verfallen, bevor das Neue überhaupt eine Chance zur Bewährung hatte. Vielleicht wird D&D4 ja ein ähnlich großer Wurf wie D&D3.

  • Warhammer FRP eingestellt

Selbst wenn sich GW nicht zur Schließung von BI entschlossen hätte, wäre WHFRP bald am Ende seines Produktzyklus angekommen.

  • nWoD konnte sich immer noch nicht richtig durchsetzen, dazu hierzulande dermaßen baden gegangen dass nicht mal mehr nachgedruckt wird

Wer von der nWoD Verkaufszahlen wie zu besten Generation X Zeiten erwartet, verkennt den Markt. Du hast ja selbst von einer großen Bandbreite an verschiedenen Spielen gesprochen, der Markt ist vielfältiger geworden. Die nWod läuft aber scheinbar recht gut (obwohl auch hier das Ende des Zyklus langsam näher rückt) und WW hat noch andere Eisen im Feuer.

  • SR4 konnte sich immer noch nicht richtig durchsetzen, dazu schläft die Lizenz hierzulande immer noch unvergeben

SR4 hält sich (laut C&GR Umfragen) unter den Top 5 im Markt, was bei der geringen Artikelzahl beachtlich ist. Lizenznehmerwechsel, wie der in Deutschland, sind oft schwierige Prozesse, da wundert mich die Verzögerung nicht.

  • Mongoose Traveller weist fragwürdige Designentscheidungen auf, während T5 ein 1.000seitiges Crunchmonster wird

Ist Traveller ein Indikator für die Verfassung der Szene? Ich bezweifle das stark.

  • Forge&Diaspora dümpeln rum - das letzte bekannt gewordene Indiespiel ist nur eine Fudge-Variante (Spirit of the Century), und das letzte Indiespiel das in aller Munde war ist nicht gerade positiv aufgefallen (Poison'd)

Jeden Monat erscheinen 5 bis 25 Small Press/Independent Spiele. darunter meist einige gute und gelegentlich eine echte Perle.
 
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Ich werde mir D&D 4E angucken und so fragwürdig, find ich das Preview Zeug gar nicht...

Und L5R 3rd läuft toll und wird von mir auch gerne gespielt...

Scheint so als ob mich der Niedergang der Rollenspielkultur nicht betreffen würde...
 
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Scheint so als ob mich der Niedergang der Rollenspielkultur nicht betreffen würde...

Eben. Ich hab meine drei Systeme (Hero, NWoD, Earthdawn), mit denen ich so ziemlich alles abdecke was ich an Rollenspielerischen Bedürfnissen habe. Davon ist das erste in Deutschland irgendwie sowieso nicht mehr zu haben, das zweite ist zunehmend nicht mehr auf Deutsch zu haben, und vom Dritten sammele ich eigentlich nur die Quellenbücher der ersten Edition, und somit ist das ein System das 10 Jahre und mehr alt ist...
Für den Markt sind Menschen wie ich ein Albtraum. Jedenfalls für den lokalen - der Herogames.com online-store freut sich darüber, dass es in D keine Händler mehr gibt, die den Kram den ich gerne hätte vertreiben.
 
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Für den Markt sind Menschen wie ich ein Albtraum.
Ich irgendwie auch, in meinem Bücherregal nehmen die englischen Bücher immer mehr überhand und das jüngste deutsche Buch ist inzwischen auch schon ein paar jahre alt.

Deutsche Bücher sind mir inzwischen oftmals zu teuer (DnD 3rd kostet in deutsch bald das doppelte) und mein englisch zu gut, als das ich vor mir selbst den Kauf von deutschen Übersetzungen noch rechtfertigen könnte. Und solange mir keiner was zu meinen Büchern bezuschusst, bleibe ich halt einfach bei den englischen. Ich meine 5€ mehr ist ja noch in Ordnung, aber oft sind es ja mehr.

Gruß

Marduk
 
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Ist das goldene Zeitalter des Rollenspiels wieder vorbei?
Vorbei ? Gab es überhaupt eins ?
- Mad
 
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Oder das Gerücht um das Narnia-Rollenspiel von der Buchmesse?
In jedem Gerücht steckt auch ein Funke Wahrheit. :)
Es wird wohl tatsächlich ein deutsches Narnia RPG geben.
Passt doch, jetzt wo der zweite Teil bald in den Kinos läuft.
 
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Von einem anderen Ort in den Weiten des Web:
The phrase, "the exception proves the rule"is a mistranslation from German[!]. The correct sense of the statement is that the exception tests the rule. ;)
Wieder anderswo wird Latein als Ursprungssprache, in der das "austesten" der Regel gegeben ist, ausgemacht. Aber verwendet wird das Sprichwort heutzutage in dem Sinne, den Tellurian sieht.
Welcher natürlich Quatsch ist. Shubs abgeschwächte Version desgleichen. Auf dem Niveau dummer Bauern mit dicken Kartoffeln und langnasigen Männern mit mächtigem Johannes.
 
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