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Fu Leng's Hairdresser
- Registriert
- 17. Januar 2009
- Beiträge
- 381
AW: Ist 3.5 tot?
Ich würde mich auch der Meinung anschließen, dass im Internetzeitalter der Printstatus nicht über die Vitalität eines Spielsystems entscheidet.
Man muss sich allerdings auch darüber im Klaren sein, dass die Bezeichnung "xy ist tot", wenn es sich um ein Kulturprodukt handelt, immer erstmal eine polemische Wendung ist, die ihren Ursprung in der Übernahme englischer Forensprache hat. Deswegen halte ich es in diesem Zusammenhang auch für falsch, Maßstäbe anzulegen, die den Gebrauch dieses Begriffes sozusagen "wissenschaftlich" erscheinen lassen, zum Beispiel, indem man ment, zwingend hinreichende Bedingungen finden zu müssen, die die Verwendung des Wortes reglementieren.*
Das ist meiner Meinung nach nicht der Fall. "xy ist tot" ist erstmal die Aussage eines einzelnen, der damit überspitzt die Überholtheit einer bestimmten kulturellen Erscheinung betonen möchte.
Das einzige, was man je nach individuellem Geschmack sagen kann - wenn man es systematisch einordnen möchte -, ist vielleicht eine jeweils eigene näherungsweise Definition. Für mich ist ein System solange lebendig, zum Beispiel, so lange sich ein lebendiges Internet-Forum damit beschäftigt.
Sacrifice, das Computerspiel, das ich mehr als alle anderen liebte, lebte solange, wie es den Gathering Day gab und die Fan-Seite oben war. Beides ist jetzt nicht mehr der Fall, und daher ist das Spiel, trotzdem ich es bisweilen noch für mich auspacke, gleichsam "tot".
Ich entschuldige mich für verquaste/dumme Sprache. Schlafentzug.
*Also ich meine damit speziell Marduks Einwand, es lasse sich bei einer weicheren Lesart kein verlässliches Kriterium mehr anlegen. Letztlich glaube ich aber, dass das Todes-Verdikt, wenn es über ein Spiel verhängt wird, eher eine rhetorische Figur als eine nüchterne Bestandsaufnahme ist, und dass eine Konkretisierung hiervon eher dem Bestreben ähnelt, die Bezeichnung "Arschloch" als wissenschaftlich konzise Kategorie eines bestimmten Menschenschlages dingfest zu machen.
Ich würde mich auch der Meinung anschließen, dass im Internetzeitalter der Printstatus nicht über die Vitalität eines Spielsystems entscheidet.
Man muss sich allerdings auch darüber im Klaren sein, dass die Bezeichnung "xy ist tot", wenn es sich um ein Kulturprodukt handelt, immer erstmal eine polemische Wendung ist, die ihren Ursprung in der Übernahme englischer Forensprache hat. Deswegen halte ich es in diesem Zusammenhang auch für falsch, Maßstäbe anzulegen, die den Gebrauch dieses Begriffes sozusagen "wissenschaftlich" erscheinen lassen, zum Beispiel, indem man ment, zwingend hinreichende Bedingungen finden zu müssen, die die Verwendung des Wortes reglementieren.*
Das ist meiner Meinung nach nicht der Fall. "xy ist tot" ist erstmal die Aussage eines einzelnen, der damit überspitzt die Überholtheit einer bestimmten kulturellen Erscheinung betonen möchte.
Das einzige, was man je nach individuellem Geschmack sagen kann - wenn man es systematisch einordnen möchte -, ist vielleicht eine jeweils eigene näherungsweise Definition. Für mich ist ein System solange lebendig, zum Beispiel, so lange sich ein lebendiges Internet-Forum damit beschäftigt.
Sacrifice, das Computerspiel, das ich mehr als alle anderen liebte, lebte solange, wie es den Gathering Day gab und die Fan-Seite oben war. Beides ist jetzt nicht mehr der Fall, und daher ist das Spiel, trotzdem ich es bisweilen noch für mich auspacke, gleichsam "tot".
Ich entschuldige mich für verquaste/dumme Sprache. Schlafentzug.
*Also ich meine damit speziell Marduks Einwand, es lasse sich bei einer weicheren Lesart kein verlässliches Kriterium mehr anlegen. Letztlich glaube ich aber, dass das Todes-Verdikt, wenn es über ein Spiel verhängt wird, eher eine rhetorische Figur als eine nüchterne Bestandsaufnahme ist, und dass eine Konkretisierung hiervon eher dem Bestreben ähnelt, die Bezeichnung "Arschloch" als wissenschaftlich konzise Kategorie eines bestimmten Menschenschlages dingfest zu machen.