Hyperborea - Bloodlust Hyperborea

zoombot

Pooka aus Berufung
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30. April 2004
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moin ihr,

hat irgendwer von euch schon mal 'hyperborea' gespielt? ist ne übersetzung eines französischen rpg's aus dem truant-verlag und ich such mal nen testbericht. hatte die box in der hand und es hört sich ganz interessant an...

gruß

zoombot
 
Gespielt hab ich's noch nie, ist für meinen persönlichen Geschmack auch zu High-Fantasy, aber das Konzept ist sehr interessant.
 
Gespielt habe ich es auch noch nie, und halte es in der Profi-Variante (ein Spieler die Waffe, ein Spieler der Charakter) in meiner Gruppe für unspielbar, aber ich habe es komplett gelesen und war von dem Gesamtpaket sehr begeistert.

Eine stimmige Hintergrundwelt, die stark an Conan ohne Conan erinnerte, aber doch einige nette Eigenheiten hat, ein einfaches, nicht zu abstraktes und auch nicht zu detailliertes Spielsystem, und dann diese nette Idee, dass jeder Charakter eine eigene intelligente Waffe besitzt, die ihn mehr oder weniger zum Übermensch mutieren lässt (Hallo, Elric!).

Ich kann nichts zur Langzeit- und Kampagnenmotivation sagen, da ich es noch nie gespielt habe, aber es ist eine Fundgrube an Ideen. Ich mag ganz besonders den Mechanismus der Persönlichkeitsmerkmale von Charakter und Waffe und die rollenspieltechnisch herrlichen Situationen, wenn die Waffe die Kontrolle übernimmt.
 
"ERHEBE DICH, THREAD! Stehe auf von den Toten! Ich, Silvermane, befehle es dir! Beuge dich meinem Willen und beantworte meine Fragen!"

(Ja, Leute, Threadnekromantie. Auf das mir die morschen Knochen dieser Leiche noch einmal dienlich seien!)


Nachdem ich gerade mal wieder auf dem Fantasy-Trip bin und gestern nach durchwachter Nacht über die Hyperborea-Box stolperte (und auf ein paar PDF-Charakterblätter, was der Kaufentscheidund schon mal sehr auf die Sprünge half):

Kann mir jemand ein wenig mehr zum Setting sagen? Wie schauts mit Magie und Monstrositäten aus? Hat's denn inzwischen schon mal jemand gespielt, oder muß ich Lamia & Co wieder einmal mit meinem treudoofen Dackelblick bekneten und als erster den Feldversuch starten?

(Das ganze erinnert mich ein wenig an das "Fell Weapons"-Minisupplement für R.E.'s Sorcerer, bei dem die Spieler ebenfalls von ihrer Götterwaffe durch die Lande gescheucht werden, wenn auch für einen weniger guten Zweck...)

-Silver
 
Was soll ich denn sagen? Monstrositäten? Wenig - zumindest keine "Allmanach der XP-einbringenden und Gold-bewachdenen Schröcklichkeiten Band XIII Az-Baa"-artigen Monstrositäten. Magie? Sei froh dass du deine Götterwaffe hast - oder sie dich -, du Wurm.

Ansonsten gibt es tatsächlich auch noch das eine oder andere Geheimnis im Setting - soll ich ausplaudern?

mfG
bvh
 
Ansonsten gibt es tatsächlich auch noch das eine oder andere Geheimnis im Setting - soll ich ausplaudern?

Ich kenne die SLA-Truth, das Geheimnis hinter Kult, die Wahrheit über Obsidians Sheol, die wahre Natur der Aborigines vom Blue Planet und die exakten Werte von Sturmbringer...

...also schiess' los, meine Neugierde ist geweckt, und ich habe keinerlei Probleme mit Spoilern.

-Silver
 
Ich dachte da weniger an dich, als vielmehr an andere potentielle Spieler - deine Durchseuchung mit den Wahnsinn-bringenden Realitäten des Universums ist mir ja bekannt. ;)

Es gibt zwei grössere Geheimnisse im Hintergrund von Hyperborea. Eines davon dreht sich um die Natur der Welt

Durch astronomische Phänomene kommt es regelmäßig zu langandauernden Eiszeiten, die jegliche Zivilisation auslöschen. Alle paar Generationen kommt es zu einer Art erzwungenen Neustart der Menschheit, die sich ein weiteres Mal aus der steinzeitlichen Barbarei herauskämpfen darf, nur um dann wieder in sie zurückgeworfen zu werden.

Das andere um die Natur der Götterwaffen

Die Waffen sind keine Götter. Um genau zu sein sind sie überhaupt nichts Übernatürliches, zumindest nicht in dem Sinne, in dem Götter und Dämonen übernatürlich sind. Auf einem anderen Kontinent des Planeten wird von einer Kultur mächtiger Magier den übelsten Verbechern ihres Volkes zur Strafe die Seele herausgerissen und eingekerkert - durch einen Unfall allerdings gelingt es manchen dieser Schwerstverbrecher zu entkommen... ...in die stählerne Hülle einer Waffe. Dies erklärt nicht nur die unangenehmen Angewohnheiten und Gelüste der Waffen, denn wir reden hier nicht von Gelegenheitsdieben, sondern auch die fast völlige Abwesenheit von Seefahrt, da die Waffen sich davor fürchten ihr Heimatland könnte von ihrer Existenz erfahren, und so wirken sie als zusätzliche Zivilisationsbremse (nicht, dass der Winter nicht schon reichen würde).

mfG
bvh
 
Oh, das hört sich gut an. Ich habs mir letztens besorgt (also das Spiel ;) ) und werd jetzt mal einen Blick reinwerfen.
 
Spassig. Und auch einige Parallelen zu Charnel Gods (dem Setting für Sorcerer mit den Fell Weapons)...

Auch in diesem Setting wird alle Nase lang die komplette Zivilisation ausgelöscht, allerdings in diesem Falle durch die "Götterwaffen" selbst. Das ganze dient dazu, eine Art kosmisches "Loch" mit den ganzen Leichen zu verstopfen, damit gewisse cthuloide Wesenheiten von aussen nicht in die Welt eindringen können. Ursprünglich haben die Leichen der Götter, die diese Welt erschaffen hatten nach deren Heldenopfer den "Pfropf" gebildet, aber die hielten auch nicht ewig...

Und so suchen die Götterwaffen nach dem Individuum, welches dann *mal wieder* die Apokalypse einleitet.


Und hier noch eine kleine Settingfrage:

Wie mächtig ist so eine Götterwaffe eigentlich? Und, viel wichtiger: in einem Review wurde angesprochen, das die Waffe/Seele der Waffe bei genügend hohem Einklang mit dem Träger mit diesem verschmilzt.
Darf ich davon ausgehen daß das dann eher eine Art dämonischer Bessessenheit durch die Seele des Verbrechers impliziert?

-Silver
 
Kleine Frage? Kleine Antwort:

So wie ich mich daran erinnere kann es tatsächlich auch zur "echten" Verschmelzung kommen. Genauso gut kann allerdings auch die Seele des Trägers zerstört werden - oder, wenn auch sehr viel unwahrscheinlicher, die der Waffe/des verbrechers. Was die Macht der Waffen angeht, so ist diese unterschiedlich gross. In der Regel sind sie aber äusserst brutal effektive Mordwerkzeuge (und nur wenig mehr).

So langsam bekomme ich auch wieder Lust zu spielen - ich hätte nicht wieder mit dem Conan lesen anfangen sollen...

mfG
bvh
 
AW: hyperborea

Ich habs schon länger, und finds fast unspielbar.
Zum einen gibts meines wissens nur die Box und es ist seitdem nichts neues rausgekommen. Also muss man sich Details zu der Welt aus den Fingern saugen.
Zum anderen, wenn sich die Spieler ihre Waffe auswürfeln und dadurch ihre Fähigkeit bestimmen, gibt es dazu Vor-und Nachteile, die Farbe und Form der Waffe verändern. Beispiel: Langschwert, mit Zebrastreifen nem leuchtenden Schimmer und nem 6-beinigen Nashorn drauf, dazu stehen Beleidigungen gegen andere Völker auf der Klinge und zu guter letzt befindet sich ein Auge am Heft.
Wie soll man da ernst bleiben?
Achso, und die tollen Fahigkeiten wie beispielsweise Teleportation kann man durch den gewürfelten Nachteil nur einsetzen wenn man nackt ist. Aha!
Fazit: Geniale Idee, interessante Storie, sehr seltsame Umsetzung!
 
AW: hyperborea

Ich hab grad bei Drosi die Beschreibung gelesen und das System klingt nach ner verdammt guten Idee. Mal sehen, vielleicht werd ich mich damit auch mal auseinandersetzen...

Yours, XellD!
 
AW: hyperborea

Zum anderen, wenn sich die Spieler ihre Waffe auswürfeln und dadurch ihre Fähigkeit bestimmen, gibt es dazu Vor-und Nachteile, die Farbe und Form der Waffe verändern. Beispiel: Langschwert, mit Zebrastreifen nem leuchtenden Schimmer und nem 6-beinigen Nashorn drauf, dazu stehen Beleidigungen gegen andere Völker auf der Klinge und zu guter letzt befindet sich ein Auge am Heft.
Wie soll man da ernst bleiben?

Du hast nie Soul Calibur gespielt, hm?

Klar sind ein paar seltsame Waffenfähigkeiten darunter. Und ja, die Eigenschaften werden halbzufällig ermittelt (W100-Wurf, wobei allerdings 10er und 1erstelle gedreht werden dürfen). Auf der anderen Seite ist ein Kettensägenschwert aus einer Obsidianlegierung, welches seinem Träger Kenntnisse im Schlagen von schweren Hieben vermittelt und seine Parade verbessert schon wieder zu cool für Worte.

Achso, und die tollen Fahigkeiten wie beispielsweise Teleportation kann man durch den gewürfelten Nachteil nur einsetzen wenn man nackt ist. Aha!

"Ja, ich kann dich teleportieren, Träger. Allerdings NUR dich. Dein Kram bleibt hier."
Wo ist da das Problem? Du MUSST keine Nachteile bei der Erschaffung nehmen.

Das Setting ist komplett genug; mit den dargestellten Klischeevölkern sollte jeder einen Anhaltspunkt haben, wie es dort aussieht, und ich persönlich finde einen Detailgrad wie in DSA eher abstossend.
Was juckt es mich wie der Bürgermeister von Kleindingsdorf heißt, und welcher Art seine Probleme mit den bösen bösen Holberks sind? Ich bin hier, ich habe ein Seelenschwert und ich bin gekommen, um dessen Bedürfnisse zu befriedigen. Und ich beginne damit, das ich eine blutige Schneise durch das lokale Kleindingsdorfäquivalent schlage, nur um ein Statement zu setzen wie mich der "brave-Helden-retten-das-Dorf-Mief" ankotzt. Die lokalen Holberkäquivalente sind als nächstes dran, und eventuell nagle ich dann noch eine von den "geretteten" Jungfern.


Himmel, Leute, das ist keine High Fantasy mit kuscheligen Elfen und lustigen Hobbits, das ist Sword&Sorcery Marke "kill den Kerl, nagle die Braut", gemischt mit ein paar SF-Versatzstücken (*VROOOOOOMMMM*).
Es ist wie eine Welt aus dem Métal Hurlant, und Croc hat nie 'nen Hehl daraus gemacht das es sich selbst nicht ganz ernst nimmt.


Im übrigen hatte ich schon Fantasysettings, in denen nur der Anfangspunkt halbwegs ausdefiniert ist, und der Rest der Karte blank war, bis auf den Vermerk "Hier gibt es Drachen".

-Silver
 
AW: hyperborea

Da kann ich Silvermane nur heftigst zutimmen. Hyperborea ist einfach cool. Und ehrlich gesagt bin ich einfach nur froh, dass ich nur das GRW zum Spielen brauche. Ich brauche keine ausgearbeiteten Abenteuer, ich will sie auch gar nicht. So kann ich die Welt nach meinen Wünschen spielen.

Von den Waffennachteilen würde ich eher abraten, bzw. sie nur sehr vorsichtig nutzen. Sie schränken den Gebrauch doch arg ein.
 
AW: hyperborea

Ich bin auch der Meinung das Hyperborea cool ist! Tolle archaische Fantasy! Außerdem geht Hyperborea unheimlich "ehrlich" mit sich selber und dem Setting um. Beispiele: Der Skill "Anführen" läuft unter dem Attribut Stärke. Das erste Kapitel im Buch ist der "Kampf" und die tollen Backgrounds. Und sie haben Humor, die "Nigel Stormrup, Kriegsherr der Pioraden"-Angelegenheit zum Beispiel war zum brüllen. :ROFLMAO:
Ich habs schon ein paar mal gespielt und auch eine Kampagne geleitet.
 
AW: hyperborea

OdinsWarrior schrieb:
Fazit: Geniale Idee, interessante Storie, sehr seltsame Umsetzung!

Zu diesem Fazit bin ich auch gekommen.

Was mich an diesem System fasziniert hatte, war die Idee, eine Waffe als Hauptcharakter zu haben und den Träger praktisch austauschbar zu machen.
Wenn ich mir allerdings ansehe, wie dieses Konzept im Endeffekt umgesetzt wurde, bin ich sehr enttäuscht. Das fängt mit der Gestaltung des Charakterbogens an, auf dem die Waffe eine noch nicht mal untergeordnete Rolle spielt, sondern lediglich die Modifikatoren, die sie dem Träger bringt, aufgeführt werden.
Für meinen HAUPTcharakter hätte ich mir mehr Raum gewünscht.

@Prisma: Wie war das in deinen Runden? Wie habt ihr gespielt? jeder seinen Träger UND seine Waffe? Ein Spieler die Waffe, ein anderer den Träger? Oder eine Überkreuz-Lösung?
 
AW: hyperborea

Ghul schrieb:
Für meinen HAUPTcharakter hätte ich mir mehr Raum gewünscht
Nicht, wenn der Spieler am Anfang seiner Laufbahn nicht weiss, dass er eigentlich als Hauptchar die Waffe spielt.

Idealerweise sollte es aber einen zweiten (besseren) für fortgeschrittene Spieler geben.
 
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