Rund um Bücher Hoheitsansprüche von Autoren auf ihre Inhalte

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So denken die wohl. Aber richtig finde ich das noch lange nicht.
Ja, ja, DIE.
The Liberal Elites.
Ist schon eine Frechheit wenn Leute die versuchen ihre Arbeit gut zu machen eine gewisse Anhänglichkeit daran entwickeln.
Desweiteren ist es für den neuen Besitzer kein Eigentum sondern Besitz, aber das ist ne andere Sache.
Es geht darum, dass wenn ich selbst mir die Geschichte im Endeffekt erzähle, ich mir kein Buch kaufen muss, auch kein verhackstücktes.
Da kann ich mich auch zurücklehnen die Augen schliessen und mir selbst die Geschichte denken, denn sie wird meinen Horizont kaum erweitern, bleibt die geschichte doch gezwungenermaßen flach.

Wenn wir allerdings von 'Heine Fantasy' sprechen die ohnehin in der Mehrzahl schon Kriegsverbrechen an der Sprache und der Erzählstruktur sind, dann hol die Schere raus, ich halte dich nicht auf.
 
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Wenn wir allerdings von 'Heine Fantasy' sprechen die ohnehin in der Mehrzahl schon Kriegsverbrechen an der Sprache und der Erzählstruktur sind, dann hol die Schere raus, ich halte dich nicht auf.
Wenn das für Piper, Penhaligon, Heyne, Lübbe usw steht, dann: ja.

Desweiteren ist es für den neuen Besitzer kein Eigentum sondern Besitz, aber das ist ne andere Sache.
Ich glaube da kann man gut drüber streiten.

Eigentum ist meins, Besitz ist fremdes, was eben in meinem -äh Besitz ist. Das gekaufte Buch ist meins. Der Inhalt ist...?
Hört das geistige Eigentum des Autors beim Nutzen durch den Käufer irgendwann auf? Kaufe ich nur eine phyische Hülle (Buch) für die Nutzungslizenz des Inhalts?
Und ist es sogar verwegen von "Nutzungs"lizenz zu sprechen. Ich soll mir das ganze bitte auch nur im einzig erhabenen Sinne des Autors zuführen - also lesen und quasi an den vormarkierten Stellen lachen, erschaudern und genießen?

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Ja, ja, DIE.
The Liberal Elites.
Wie auch immer du die titulieren willst. Für mich war es nur ein "die anderen" in dem Satz. Wenn du willst auch gerne im Sinne von Antagonisten im Rahmen meiner Argumentation.

Ist schon eine Frechheit wenn Leute die versuchen ihre Arbeit gut zu machen eine gewisse Anhänglichkeit daran entwickeln.
Überhaupt nicht. Ich würde sonst sicher Herzblut und Inbrunst vermissen.

Also wenn ich etwas mache, um es zu vermarkten, dann mache ich das ganz klar und durchgehen mit Blick auf meinen erwarteten Markt. Dazu gehört auch das in deren (pun intendet) Hände zu geben. Ich muss dadurch nicht komplett loslassen. (Würde ich auch gerade im Bereich interaktiver Geschichten nicht tun, sondern versuchen eine Art social reading zu stützen.) Aber was die mit meinen Inhalten machen wäre mir ziemlich egal.
 
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Wenn das für Piper, Penhaligon, Heyne, Lübbe usw steht, dann: ja.
Die ganze 10 Euro pro Buch 'Groschenspalte', ja da haben wir Konsens.
Also wenn ich etwas mache, um es zu vermarkten, dann mache ich das ganz klar und durchgehen mit Blick auf meinen erwarteten Markt. Dazu gehört auch das in deren (pun intendet) Hände zu geben. Ich muss dadurch nicht komplett loslassen. (Würde ich auch gerade im Bereich interaktiver Geschichten nicht tun, sondern versuchen eine Art social reading zu stützen.) Aber was die mit meinen Inhalten machen wäre mir ziemlich egal.
Ich würde bezweifeln dass Leute die sich als 'Autoren' verstehen, dass in erster Linie machen um sich oder ihre Geschichte zu vermarkten. Ich glaube es geht eher sekundär um die Vermarktung (was ich als 'Ich kriege Geld dafür' verstehe) und in erster Linie darum die eigene Geschichte möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Und da ist natürlich wichtig das es meine Geschichte ist die da zugänglich wird, und nicht irgendwas bastardisiertes.
 
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Ich glaube es geht eher sekundär um die Vermarktung (was ich als 'Ich kriege Geld dafür' verstehe) und in erster Linie darum die eigene Geschichte möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Und da ist natürlich wichtig das es meine Geschichte ist die da zugänglich wird, und nicht irgendwas bastardisiertes.
Da bist du beim nicht ökonomisch denkenden Künstler. Den halte ich da noch für eine deutliche Minderheit. Wenn in diese Richtung gedacht sehe ich eher die Selbstverwirklichung seiner eigenen Person. Sprich primär: Ich will meinen Namen auf einem "richtigen" Buch haben. Und sekundär: Der Inhalt sollte natürlich auch toll sein.

Aber das geht alles irgendwie am Kern der Sache vorbei. Es kann ja ruhig sein Werk bleiben. Nur was ändert es daran, dass sich andere sein Werk zu eigen machen können und ändern können?

Woher kommt das Gefälle im Selbstverständnis zwischen Autor und sagen wir ruhig Rollenspielautor? Wo kommt das her? Und was ist dafür verantwortlich, dass die eigene Position so vehement vertreten wird?

Oder auch:
Darf ein Autor vielleicht nichtmals in Richtung Dienstleister gehen? Zerstört das etwas an der Güte seines Werks?
 
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Ich würde bezweifeln dass Leute die sich als 'Autoren' verstehen
Fällt mir gerade auf.

Ich glaube die Leute, von denen du sprichst sind die, die eher Schriftsteller als Autor an ihr Klingelschild/auf ihre Visitenkarte/in ihr Profil schreiben würden. :)
 
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Da bist du beim nicht ökonomisch denkenden Künstler. Den halte ich da noch für eine deutliche Minderheit. Wenn in diese Richtung gedacht sehe ich eher die Selbstverwirklichung seiner eigenen Person. Sprich primär: Ich will meinen Namen auf einem "richtigen" Buch haben. Und sekundär: Der Inhalt sollte natürlich auch toll sein.

Aber das geht alles irgendwie am Kern der Sache vorbei. Es kann ja ruhig sein Werk bleiben. Nur was ändert es daran, dass sich andere sein Werk zu eigen machen können und ändern können?
Frag G.R.R. Martin. Der Mann ist durchaus ökonomisch denkend, aber lehnt Fanfiction ab, 'weil es die Marke schwächt'. Würde mich aber nicht wundern wenn auch etwas gesunde Eitelkeit dabei wäre.
Woher kommt das Gefälle im Selbstverständnis zwischen Autor und sagen wir ruhig Rollenspielautor? Wo kommt das her? Und was ist dafür verantwortlich, dass die eigene Position so vehement vertreten wird?
Weil Rollenspielautoren keine Geschichten erzählen. Und da wo sie es tun, gibt es durchaus wieder diesen Selbstbehauptungswillen, z.B. in Railroading-Abenteuer oder der Tatsache das Pet-NSC eingeführt werden ,etc.

Oder auch:
Darf ein Autor vielleicht nichtmals in Richtung Dienstleister gehen? Zerstört das etwas an der Güte seines Werks?
Er leistet doch einen Dienst. Ebenso wie ein Geschichtenerzähler.
Aber ein Geschichtenerzähler der mittendrin fragt 'Und wie soll es weitergehen? Sagt mal was!' wird vollkommen zurecht vom Hof gejagt.
 
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Aber ein Geschichtenerzähler der mittendrin fragt 'Und wie soll es weitergehen? Sagt mal was!' wird vollkommen zurecht vom Hof gejagt.
Genau. Und Dragon Age war auch total mies und hat die Leute nicht berührt.

Er leistet doch einen Dienst. Ebenso wie ein Geschichtenerzähler.
Nö. Der Geschichtenerzähler steht in Kontakt mit seiner audience. Er wäre schön blöd sie nicht zu beachten und unverändert sein Ding durchzuziehen.

Weil Rollenspielautoren keine Geschichten erzählen.
Als gäbs nur Sandbox. Natürlich können sie auch Geschichten erzählen und interaktiv sein.
 
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@Smokey Crow: Es ist erschreckend, wie sehr ich hier mit dir übereinstimme. ;)

Darf ein Autor vielleicht nichtmals in Richtung Dienstleister gehen? Zerstört das etwas an der Güte seines Werks?
Die interessantere Frage wäre doch eher, wann er wirklich ökonomisch denkender Dienstleiter ist - du setzt einfach voraus, dass das mit dem Konzept der Fanfiction, die man offiziell vermarktet, so wäre. Was ist aber, wenn das nur ein kurzes Strohfeuer ist und dann die "Marke" kaputt ist? Damit würde er sich auf längerer sich ziemlich schaden.
Vor allem: Wer sagt denn, dass Fanfiction immer gut ist? Ich denke, dass da viel zu viele herumlaufen, die nur meinen, dass sie gut wären (die Angst, zu denen zu gehören, ist zusammen mit der Tatsache, dass ich nur etwas längeres schreiben möchte, was auch wirklich gelesen wird, eine der großen Faktoren, die mich z.B. von Scjreiben längerer Texte abhält - wenn man das Problem ausblendet, dass man Zeit investiert, mit der man vielleicht nötiges Geld verdienen sollte). Man müsste also das Fan-Zeug meistens überarbeiten, anpassen, etc. - die Frage ist, ob das die schreibenden Fans so toll finden, wenn man das mit deren Werken macht...
 
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Die interessantere Frage wäre doch eher, wann er wirklich ökonomisch denkender Dienstleiter ist - du setzt einfach voraus, dass das mit dem Konzept der Fanfiction, die man offiziell vermarktet, so wäre. Was ist aber, wenn das nur ein kurzes Strohfeuer ist und dann die "Marke" kaputt ist? Damit würde er sich auf längerer sich ziemlich schaden.
Fanfiction habe ich jetzt nicht ins Spiel gebracht.

Eher so wie durch den Verweis auf Dragon Age schon angedeutet. Das Computerspiel Dragon Age Origins war so ausgelegt, dass man die Story durch seine Handlungen maßgeblich verändern konnte. Die Leute redeten viel drüber, wie man hier und da bestimmte Sachen hinbekommt.

Gut, das war ein Computerspiel und wurde daher anders und von anderen Leuten wahrgenommen. Aber eine nonlineare oder interaktive Geschichte kann man dank neuerer Technik nun eben auch besser umsetzen als klassische Abenteuerspielbücher.

Das Ganze mit einer Art social reading zu kombinieren, wo die Leute drüber reden können, was sie aus dem Buch (in dem Setting) gemacht und erreicht haben, wie es bei ihnen gelaufen ist, bietet sich an. Die Verlage streben solche Möglichkeiten eben auch an. In vielen Fällen natürlich erstmal nur als Testballon. Jedenfalls wurde dabei offenbar, dass viele Autoren sich in diesem Bild des Dienstleiters eben nicht wiedererkennen. Sie wollen nur ihre Geschichte veröffentlicht haben.

Warum?
 
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Genau. Und Dragon Age war auch total mies und hat die Leute nicht berührt.
Polemik ist für Leute die keine Argumente haben.
Also, was willst du mir sagen?

Nö. Der Geschichtenerzähler steht in Kontakt mit seiner audience. Er wäre schön blöd sie nicht zu beachten und unverändert sein Ding durchzuziehen.
Seine 'audience'... hmm, der Autor sucht sich natürlich auch sein Publikum, Umschlaggestaltung, Klappentext, etc.
Als gäbs nur Sandbox. Natürlich können sie auch Geschichten erzählen und interaktiv sein.
Das problem ist du definierst wieder schludrig und machst dir nicht die Mühe ordentlich zu lesen.
Wenn ein Rollenspielautor ein Rollenspiel schreibt, erzählt er keine Interaktive Geschichte. Die Hintergrundgeschichte ist nicht interaktiv und der Metaplot in der Regel auch nicht. Was der Autor liefert ist das Material das es anderen kooperativ eigene Geschichten zu erzählen, d.h. Rollenspielrunden zu starten.
Und was Abenteuerautoren angeht:
Ich kenne wenig, sehr wenige Abenteuer wo der Autor dieses 'interaktive' wirklich bis in die letzte Konsequenz durchzieht.
In der Regel gibt es die Geschichte wie sie ausgehen sollte. Dann Ratschläge wie man die Spieler auf Linie hält (so krude wie 'was gegen die Geschichte geht passiert nicht' oder eben eleganter in dem man das ganze angleicht und einen sanften Übergang hinbekommt) oder wie man dafür sorgt dass die Geschichte sich bewegt obwohl die Spieler abweichen oder nicht 'das Richtige' tun, meist mit Hilfe eines NSCs der die Spieler auf Linie bringt oder die entscheidenen Aktionen selber durchführt.
Ich ging schon bei 'Selbstbehauptungswillen' darauf ein.
Und was Sandbox angeht, ist mir da als einziges WW mit den 'Plothooks' präsent.

Ein vollkommen freies, interaktives Abenteuer kenne ich nicht.
Skar schrieb:
Darf ein Autor vielleicht nichtmals in Richtung Dienstleister gehen? Zerstört das etwas an der Güte seines Werks?
Und wieder die Skar-Dichtomie.
Du definierst erst streng nach deinen Vorstellungen (entweder der Autor is Ökonom und schreibt alles oder er ist 'Schriftsteller', ein arroganter Pinsel und hat es nicht drauf).
Du baust Strohmannargument auf.
Niemand hier hat diese Dichtomie behauptet oder formuliert.
Und diese Dichtomie existiert auch einfach nicht.
Es gibt Autoren die sehr profitorientiert sind und es trotzdem nicht können, es gibt die Shortstory-Szene aus den US der 30er und 40er die das ganze als Erlernbares Handwerk ohne besonderen Anspruch behandelt (das ist die Entstehung des Pulp und hat dennoch einiges interessantes hervorgebracht), es gibt Autoren die es nicht können und trotzdem weiter publiziert werden (Tom Clancy, i am looking at you), es gibt Kunsthandwerker wie G.R.R. Martin, Stephen King, Umberto Eco die zweifellos inspiriertund begabt sind und großen Wert darauf legen ihre Geschichten zu erzählen und geradezu perversen finanziellen Erfolg haben und es gibt sogar die Künstler, die echten Belletristen die richtig was verdienen.
Du verkürzst das ganze und baust Widersprüche auf wo es keine gibt.
Autoren sind IMMER Dienstleister, nur eben nicht zwangsläufig in dem Sinn absoluter Willfährigkeit gegenüber dem Kunden (arm der Kunde der an so einen Dienstleister gerät) sondern darin, dass sie ihre Produkte anbieten.
Service ist da allerdings wenig, andererseits sehe ich das auch nicht bei interaktiven Geschichten.
 
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[...] Umberto Eco [...]

Spätestens seit dessen Position in der Opera aperta ist der Tod des Autors, zumindest in der Kunst- und Literaturwissenschaft eines der Hauptkriterien, was die Aufnahme der Arbeit, bzw. die Interpretation angeht. Hier wird die Intention des Autors und damit seine Deutungsautorität völlig ausgeklammert "Erst mit dem Tod des Autors, kann die Geburt des Lesers stattfinden", was meiner Meinung nach zu extrem ist.

Es ist richtig, dass der Leser eine eigene Beziehung zum Werk eingeht und diese auch weit über die Intention des Autors hinausgeht, ihm (dem Autor) aber keinerlei Beteiligung mehr an dem Schicksal seines Werkes zuzusprechen, nachdem es an den Mann gebracht wurde, ist meiner Meinung nach völlig unsinnig. Es ist immer noch sein Werk, nur weil es anders oder weiter interpretiert und verändert werden kann, sollte er nicht völlig außen vor bleiben. Das Gleiche gilt für die Inhalte. Viele Menschen tendieren gerne dazu, etwas, dass ihnen zugänglich gemacht wird, auch für sie zu beanspruchen, womit sie sich meiner Meinung nach an Qualitäten und Verdiensten bereichern, die nicht die Ihren sind. Ob das Technologien sind (Iron Man-Prinzip "klar du hast es entwickelt, aber die Gesellschaft hat ein Anrecht darauf, es zu benutzen / besitzen"), Ideen oder Kunstwerke, wenn man den Autoren / Schaffenden in diesem Sinne ausklammert verkommt er zu einem Katalysator für etwas, dass ohnehin aus der Gesellschaft kommt und nur zufällig durch ihn manifestiert wurde, womit sich die Gesellschaft meiner Meinung nach überschätzt. Ohne die Extreme, die solche Leistungen erbringen, wäre kein Fortschritt möglich und indem sie diese Extreme nicht mehr anerkennt, sondern gleich in sich selbst und der Masse aufnimmt und den Erfog für alle beansprucht, geht sie die falsche Richtung, denke ich.

Ich verkaufe eben nicht mein Werk, wenn ich es anderen zum Lesen anbiete, so wie ich einen Tisch verkaufe, den ich gebaut habe und über dessen weiteres Schicksal ich nun nicht mehr entscheiden kann.
 
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Ne ne. Lass ich mir nicht vorwerfen. Post für Post von meinen Axiomen und Argumenten die Kanten abfeilen, um sie aufzuweichen, statt darauf einzugehen. Über deine Sticheleien und deine Polemik bin ich wortlos hinwegegangen. Mach ich aber nicht mehr, wenn du mir gegenüber jetzt noch Vorwürfe draufsetzt.

Du willst hier Recht haben, ich wills nur wissen (*). Das unterscheidet uns.

(*) Was nicht heißt, dass ich beim ersten Windhauch umfallen muss.
  • Ich geb die audience des Geschichten erzählers in die Diskussion kommst du mit Klappentext und Umschlagestaltung
  • Ich sag das Rollenspielautoren Geschichten erzählen können und diese interaktiv sein können. Du sagst ich definiere falsch, weil ein Rollenspielautor ja Rollenspiele schreibt. Ich muss für keinen hier bis Adam und Eva ausholen, bei dir eigentlich schon gar nicht. Dass ich in dem Kontext von Abenteuern spreche dürfte wohl klar sein.
  • Ich erzähle von dem Autorenfeedback, das Verlage erhalten und stelle zur Verdeutlichung einen Gegenpart auf und du unterstellst mir falsche Dichtomie. Im übrigen heißt es Dichotomie.
  • Ich spreche im Kontext von Inhalte für die Verwendung des Käufers erstellen von Dienstleistung und du sagst ein Autor dienstleistet doch auch.
  • Du unterstellst mir Polemik, aber ich soll doch gefälligst vorher G.R.R. Martin fragen.
Sag mir also nicht du weichst mir nicht aus und versuchst nicht meine Argumente und Axiome abzufeilen.
Wenn du weitermachen willst, ich bin hier. :)
 
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Okay, anders.
Ich sage dir jetzt was bei mir biss jetzt von dir angekommen ist.
Das wird gezwungermaßen etwas unangenehm für dich sein (sonst würden wir uns ja nicht streiten).
Wichtig ist jetzt, dass du mir sagst ab welchen Punkt ich was falsch verstanden habe.

Okay, es geht los.
Es fing für mich damit an, dass du erstmal ein grundsätzlich negatives Bild von Autoren gezeichnet hast.
Dann ging es darum, dass normale Geschichten ja eigentlich doof sind und es viel toller ist wenn man selbst bestimmt, weil interaktiv sowieso besser ist.
Und dann folgte ungefähr 'Autoren sollen sich mal nicht anstellen, was die machen ist ja nichts tolles' a la 'Ohne deine Fans wärste gar nichts' (Und darum will ich nicht, dass ihr meine Lieder singt...)
Dann kam 'Rollenspielautoren machen ja auch interaktiv', aber es kam nichts WO das irgendwann mal getan wurde, wie gesagt ich kenne kein und kann mir auch kaum ein Abenteuer vorstellen, dass interaktiv ist, weil das Format eben ist Anfang-Die Spieler machen irgendwas-Ende (mit leichten Variationen) und es so gut wie keine Abenteuer (oder Spielleiter) gibt die bereit wären ihre Spieler scheitern zu lassen.
 
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Es fing für mich damit an, dass du erstmal ein grundsätzlich negatives Bild von Autoren gezeichnet hast.
Ja, das war der Ausgangspunkt. Die an mich berichteten Erfahrungen der Verlage. Meine Reaktion darauf war Unverständnis und Kopfschütteln. Also negativ (für mich).

Dann ging es darum, dass normale Geschichten ja eigentlich doof sind und es viel toller ist wenn man selbst bestimmt, weil interaktiv sowieso besser ist.
Das wäre eine Sekundäraussage, da ich mich für diese Art von Geschichten (bzw neue Möglichkeiten der Vermarktung/Platzierung dieser) interessiere. Ist nichts für jeden und das Bestreben der Verlage in diese Richtung habe ich zwar in den Vordergrund gestellt, aber auch damit relativiert, dass es für einige nur ein Testballon ist. Es gibt eine Reihe neuer Möglichkeiten im Bereich elektronischer Bücher/Geschichten und Bücher/Geschichten auf mobilen Endgeräten. Verständlicherweise will da kein Verlag etwas verpassen. Die Realität an Verkaufszahlen ist da aber noch extrem mau.

Und dann folgte ungefähr 'Autoren sollen sich mal nicht anstellen, was die machen ist ja nichts tolles' a la 'Ohne deine Fans wärste gar nichts' (Und darum will ich nicht, dass ihr meine Lieder singt...)
Ja. Ziemliches Unverständnis und Kopfschütteln meinerseits.
Ganz unabhängig vom erzeilbaren wirtschaftlichen Erfolg, denn es ist zur zeit viel mehr hype als wirklicher Markt da, Erfolg kann man also noch gar nicht absehen, sehe ich keinen Grund, warum man eine Schöpfungshoheit auf seine Geschichten einfordert. Ich schreibe doch für den Kunden. Der soll die Geschichte natürlich gut finden, aber ich sehe keinen Grund, warum er sie nur auf meine eigene Weise (die ses Autors) gut finden muss.

Dann kam 'Rollenspielautoren machen ja auch interaktiv', aber es kam nichts WO das irgendwann mal getan wurde, wie gesagt ich kenne kein und kann mir auch kaum ein Abenteuer vorstellen, dass interaktiv ist, weil das Format eben ist Anfang-Die Spieler machen irgendwas-Ende (mit leichten Variationen) und es so gut wie keine Abenteuer (oder Spielleiter) gibt die bereit wären ihre Spieler scheitern zu lassen.
Abenteuerspielbücher, Soloabenteuer und Rollenspielabenteuer sind interaktiv. Und eine Geschichte kann man damit auch erzählen, wobei ich doch einschränken sollte, dass ich dann lieber das "Setting" der Geschichte also den Rahmen davon vermarkten würde als eben die Geschichte, da diese ja eben je nach Konsument variieren kann.

Ich habe ja selber schon interaktive Produkte geschrieben (Quest) und weiß wie anstrengend das ist, weil man alles doppelt und dreifach schreiben muss. Daher ist mein Anspruch an die Interaktivität auch ein geringerer als der in einem Abenteuerspielbuch (oha!). Ich denke man kann auch mit weniger Wahlmöglichkeiten ein interaktives Erlebnis schaffen. Verschiedene Enden ist eins davon. Das Nutzen des Faktors Zeit ein anderes. Mehr will ich dazu jetzt eigentlich noch gar nicht ausplaudern. :)

Zusammenfassend geht es mir im Grunde nur darum, dass ich kein Verständnis für das Hochhalten einer Schöpfungshoheit habe. Und worauf das wohl beruhen könne, denn für echte Künstler, die völlig befreit von Markt und Kunden agieren halte ich Autoren jetzt nicht. Mir geht es nicht in dem Kopf, warum man sich da verweigert, wo doch zumindest ein Hype/Potenzial da ist, dass man damit seinen Primärzielen (seien es Geldverdienen, Bekanntheit ausbauen oder auch Selbstverwirklichung) näher kommen kann.
 
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Zusammenfassend geht es mir im Grunde nur darum, dass ich kein Verständnis für das Hochhalten einer Schöpfungshoheit habe. Und worauf das wohl beruhen könne, denn für echte Künstler, die völlig befreit von Markt und Kunden agieren halte ich Autoren jetzt nicht. Mir geht es nicht in dem Kopf, warum man sich da verweigert, wo doch zumindest ein Hype/Potenzial da ist, dass man damit seinen Primärzielen (seien es Geldverdienen, Bekanntheit ausbauen oder auch Selbstverwirklichung) näher kommen kann.

Wieso ist der Autor denn bei dir fast ausschließlich Dienstleister? Du schreibst doch selbst von einer Schöpfungsarbeit - warum sollte dann der, der schöpft, nicht Hoheit darüber genießen, der, der nur nutznießt aber schon? Warum darf der Konsument über Dinge entscheiden, die ihm nur zur Verfügung gestellt werden, derjenige, der sie erschafft, allerdings nicht mehr? Das erschließt sich mir nicht. Die Leistung liegt doch wohl ganz eindeutig beim Schöpfer / Autor. Natürlich kann der Leser /Konsument daraus noch mehr machen - aber warum dann nicht gleich auf eigenen Ideen und Leistungen basierend? Es hatte schon seine Gründe, warum bei den dionysischen / pythischen Spielen nur Uraufführungen erlaubt und erwünscht waren.
 
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Bei mir geht das Unverständnis viel tiefer:
Wie will denn ein Autor durchsetzen wie seine Geschichten gedeutet werden?
Wer beansprucht das überhaupt?
 
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Wieso ist der Autor denn bei dir fast ausschließlich Dienstleister? Du schreibst doch selbst von einer Schöpfungsarbeit - warum sollte dann der, der schöpft, nicht Hoheit darüber genießen, der, der nur nutznießt aber schon?
Also ich als Autor würde natürlich auch was "schöpfen" wollen, aber brauche keine Hoheit über diese Inhalte, wenn sich das Ding über den Markt verteilt.
Viele Autoren sagen aber gemäß den Verlagen im Hinblick auf interaktive Geschichten: "Das will ich nicht, da fummelt dann ja jemand in meiner Geschichte rum. Das ist aber meine Geschichte und die hat eben genau so zu bleiben, wie ich sie geschaffen habe."
Das ist für mich unverständlich.

Warum darf der Konsument über Dinge entscheiden, die ihm nur zur Verfügung gestellt werden, derjenige, der sie erschafft, allerdings nicht mehr?
Weils nicht mehr seins ist. Er hats ja verkauft.
Rein rechtlich dürfte man sich natürlich so einen Buchinhalt auch nicht komplett zueigen machen und zum Beispiel eine Fortsetzung schreiben und veröffentlichen. Somit ist ein gekauftes Buch also doch nur eine Art Hülle für die (eingeschränkte) Nutzungslizenz der Geschichte darin.
Aber das ist gar nicht der Punkt. Es geht besagten Autoren nicht um die rechtliche Seite, sondern darum, dass es eben ihre Geschichte ist und die hat zu bleiben, wie sie ist.
Das ist halt etwas, was nach meinem Erachten jedwede Dienstleitsungsmentalität vermissen lässt.

Das erschließt sich mir nicht. Die Leistung liegt doch wohl ganz eindeutig beim Schöpfer / Autor.
Wenn es um rein künstlerische Arbeiten gehen würde, könnte ich da ja noch mit leben. (Wenn auch nicht wirklich verstehen, weil die Gedankengänge eines wahren Künstlers mir vollkommen abgehen.)
Ich unterstelle daher Autoren eine wirtschaftliche Absicht. Und sie geben ihr Produkt ja auch in einen wirtschaftlichen Markt hinein. Sie sollten demnach also auch keine Scheu haben ihr Produkt dem Markt wirklich zu übereignen - wie gesagt im Rahmen von interactive fiction, nicht ein Vollverzicht auf seine Schöpungsrechte (wenn es sowas überhaupt gibt(?)).


Bei mir geht das Unverständnis viel tiefer:
Wie will denn ein Autor durchsetzen wie seine Geschichten gedeutet werden?
Wer beansprucht das überhaupt?
Deutungshoheit zu beanspruchen war wohl etwas hoch gegriffen. Lässt sich ja eh nicht durchsetzen.
Aber sie wollen halt ihre Geschichte, so wie sie sie geschaffen haben platziert sehen. Es soll somit ihre Geschichte bleiben. Es ist ihr (genialer) Plot und nur so ist es richtig.
Interaktiv wäre es nicht mehr ihr Plot/ihre Geschichte und das ist nicht gut (sagen sie).
 
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