Rund um Filme/Serien Historische Korrektheit in FIlmen - Discuss!

Sorry, bei dem Thema gehen mit mir gerne mal die Pferde durch :D

Aber ja, da sieht mans ja. Die Erwartungen an die Darstellungen von Historizität sind ja auch völlig verschieden, so verschieden wie die Auffassung dessen, was historisch korrekt ist. Was zum Beispiel ist für dich an Braveheart so falsch? Die Darstellung vom Bruce und den anderen, schottischen Adeligen? Die Darstellung der Engländer? Ist der Schlachtverlauf falsch oder isses mehr der Hintergrund? Ist dieser Nachfolgefilm (ich glaub der heißt einfach nur "The Bruce" oder?) besser?

Ich hab vom historischen Kontext zu dieser Zeit leider nicht sehr viel Ahnung, deswegen is mir persönlich auch nur aufgefallen, dass die Schottenröcke ein wenig zu früh dran waren :whistle:
 
Wo fangen wir bloß an... Ah, das ist ein gutes Beispiel. Die französische Prinzessin? Die war DREI als Wallace hingerichtet wurde. Kilts trug damals keiner. Und und und.
 
Wo fangen wir bloß an... Ah, das ist ein gutes Beispiel. Die französische Prinzessin? Die war DREI als Wallace hingerichtet wurde. Kilts trug damals keiner. Und und und.
Obwohl der Film weit oben in der Liste meiner Lieblingsfilme rangiert:
Die Prinzessin zu streichen, würde ich sofort unterschreiben. Da wird den ganzen Film über wieder und wieder betont, dass er seine verstorbene Frau nicht loslassen kann - aber völlig übergangslos mit der Prinzessin in die Kiste hüpfen geht dann schon.

Will ja nicht von allen Witwern der Welt ewige Keuschheit verlangen, aber dieses lässige "ach und natürlich hat der was mit der; ist ja ne Frau, mit zwei Beinen und so - und wenn man( n) traurig ist, dann lässt man( n) sich halt von einer wildfremden Frau mit Sex trösten" ist ein männliches Schlampenklischee, dass mir tierisch auf den Sack geht.

In meiner persönlichen Version von Braveheart wurde die also sowieso bereits gelöscht....

Noch ne Anmerkung:
Ich hasse es, dass es in diesem Forum einen Smiley gibt den man mit "( n)" (ohne Lücke) schreibt. Verdammt, das verwendet man so oft im Fließtext - damit kann man doch keinen Smiley belegen.
 
Ironischerweise finde ich einen Mann, der Trost und Körperlichkeit bei einer anderen Frau sucht, um die Leere in seinem Leben zu füllen (es jedoch nicht schafft), die der Verlust seiner wahren Liebe gerissen hat, erstaunlich authentisch. :D
 
Na das selbe hatten wir beide ja schon bei TDKR.
Mir fehlt da einfach das Motiv, warum jetzt ausgerechnet bei DIESER Frau.

Ich war gerade traurig, sie war gerade da und wir finden beide den Prinzen doof ist für mich einfach kein Motiv für Sexualität.

Selbst wenn der das halt macht, weil der halt so ist - von mir aus, soll er doch.
Aber wenn der Film mir mit ergreifender Musik und allem was die Filmindustrie so für Methoden hat um tragische Romantik aus jeder Pore der Szene zu quetschen unbedingt klar machen will, dass sei jetzt irgendwas anderes als Verdrängung und Selbstbetrug - dann frag ich mich, ob die mich verarschen wollen.

Ich mein:
Hats denn was gebracht mit dem Leere füllen?
Nein - na dann sollen dies mir nicht präsentieren, als wären das jetzt Jack und Rose auf der Titanic.
Ja - dann sollten sie zusammen bleiben.

"Schenke mir eine Nacht, holdes Weib, in der ich meine Trauer vergessen kann - nur eine einzige...WELCH TRAGIK - WELCH UNGERECHTES SCHICKSAL... doch heute, HEUTE NACHT, für nur eine einzige Nacht - vergesse ich das."
"Geht klar, Alter - aber kannst auch gern zwei haben, wennste willst. Kostet auch nix extra."

Ist ja in Ordnung, wenn er sich halt so tröstet. Kann ja sein, dass er da für einen Abend was vor sich hinträumt und am nächsten Tag bemerkt "War ein schöner Moment, aber wirklich nachhaltig ausfüllen tut mich das irgendwie doch nicht. Deswegen: Weiter nach Plan.".

Aber in dieser episch-romantischen Bildersprache des Filmes wirkt das auf mich VÖLLIG deplatziert.

Das ist als würde die alte Rose in Titanic, bevor sie am Ende das Schmuckstück ins Wasser wirft und (interpretationsbedingt angedeutet sterbend) wieder mit ihrem Geliebten vereint ist, vorher noch dabei gezeigt werden, wie sie in einer unfassbar romantischen Szene auf dem Forschungsschiff wie selbstverständlich über den Kapitän herfällt.
Weil der halt gerade da ist.

Edit:
Liebe, Verlangen, Leidenschaft, Lust... es gibt gute Gründe Sex zu haben - muss auch nicht immer romantisch sein.
Aber "ich war traurig", finde ich einen ziemlich blöden Grund.
Und das KANN er ja dennoch gerne machen - aber durch die Darstellung wirkt es so, als wäre es etwas anderes, was es aber ja selbst in deiner Interpretation nicht ist.
 
Mir fehlt bei der Szene einfach die nachträgliche Einordnung in einen Kontext - die weder subjektiv aus seiner Sicht, noch objektiv aus Zuschauersicht gegeben wird.

Sie wird einfach im restlichen Film nie wieder erwähnt. Bis auf "Haha, das Kind ist von Willi."
 
ganz grosser aufreger bei mir: steigbügel in der antike und federlose dinos (bei den wo federn stark bermutet werden) bei neuerem

Sind die Aufreger dann so groß, dass du den Film nicht gucken kannst oder willst? Also bei Steigbügeln wär ich da etwas irritiert.

Gut, wenn man die Dinos bei Jurassic Park doof findet, weil unauthentisch - die hat man ja ständig vor der Nase und sind ein essentieller Bestandteil. Kann ich dann schon verstehen. Wobei ich die Velos bei JP auch trotz mangelnder Federn immer noch klassisch cool finde :D
 
@ Arngeir:

Es ist unfähig weil es nicht seine Aufgabe als Kaiser ist seiner Rache zu fröhnen - das Volk das ihn so liebt hätte besseres verdient gehabt.

Caesar wurde schon immer hinterfragt - lies Dir mal Shakespeares Stück durch, das ist eine harrsche Caesar - Kritik, je näher man zeitlich der Moderne kommt wird er als Diktator und nicht als Volksheld betrachtet. Das einzige was an J.C. unbestreitbar ist, war dass er versucht aht mit seinen Feinden Frieden zu schliessen (Clementia) und mittels großzügiger bau- und Sozialprojekte dem Volk zu dienen oder zumindest die Bürger auf seine Seite zu ziehen.

Tiberius Labilität spielt auf seine offensichtliche sexuelle Neigung zu kleinen Kindern hin, was aus meiner Sicht auch nicht von außerordentlicher Stabilität zeugt. Wenn man dann noch einbezieht das Caligula unter so einem Menschen erzogen wurde werden gewisse Instabilitäten bei dem wieder etwas verständlicher.

Claudius ist schwer einzuschätzen, letztlich verdankt Rom ihm und seiner Schwäche Nero. Ranke-Graves setzt ihm ein positives literarisches Denkmal dessen Authentizität auch eher fragwürdig ist.

Bei Nero interessiert mich sein Dünkel und seine Qualität als Künstler letrztlich nicht, aber es wird übereinstimmendvon verschiedenen Quellen berichtet das Leute die bei seinen Auftritten einschliefen noder früher gingen mit Repressalien zu rechnen hatten - allein dadurch disqualifiziert er sich als Herrscher, seine Bauexzesse brachten den Staat an den Bettelstab - danke, 6, setzen Herr Kaiser.

Diese Aussagen der Althistoriker beruhen auf reinen Vermutungen und den Interpretationen von den einzigen Quellen als Schmähschriften und Geschichtsfälschung. Sie entspringen häufig dem eigenen Wunsch des Autors etwas neues und aufsehenerregendes zu veröffentlichen. Schau dir mal die ganzen geschichtlichen Dokumentationen im Fernsehen an, wo mit teilweise hahnebüchenen Argumenten irgendwelche spannenden Ideen als Tatsachen verkauft werden - dieses Caligula - Bild gehört meiner Ansicht nach in die gleiche Schublade.
Leider kommt eben nicht bei jedem Versuch mit einer spannenden These zu provozieren einer Fischer-Kontroverse heraus.

@ die anderen User:

Mir geht es wie Arngeir und ich bin rechthaberisch. :whistle:
 
Wenn wir jetzt beim Filmbashing sind gleich zu meinem Lieblingsmachwerk: Gladiator!

Ich meine Flugblätter auf dem Forum sind schon klasse, dann die Wüste die der Protagonist von Germanien aus auf dem Weg nach Spanien durchquert, die Rüstungen die Hollywood als authentisch betrachtet, Commodus der in der Arena erschlagen wird - und dieser ganze Demokrartie - Scheiß in dem Film...es ist einfach albern. Außerdem sollte man auch mal sagen das man die halbe Story unverblümt bei "Der Untergang des römischen Reiches" klaut und der war auch schon furchtbar. Wie viele Oskars hat dieser Schund bekommen?
 
@ Arngeir:

Es ist unfähig weil es nicht seine Aufgabe als Kaiser ist seiner Rache zu fröhnen - das Volk das ihn so liebt hätte besseres verdient gehabt.
Damals wie heute sind große Teile des Volkes doch viel zu blöd um zu begreifen, was sie überhaupt wollen und was sie verdienen.

Verdammte Griechen, ole, ole!
Keine Bankenrettung, yeeeeeeeha!
[hier weitere undurchdachte Parole eintragen], wuhuuuuuuuu!

Da macht mal ein Politiker was dem Volk gefällt und es ist auch wieder verkehrt...



...
Offtopic? Nein, nein...
Ähm... diese Aussage stelle ich in Bezug zu... ähm... der historischen Korrektheit von... "Avengers"!
Denkt mal darüber nach.
 
Ich liebe "Braveheart" und "Gladiator". Weil sie einfach gut gemacht sind und ich mit den Protagonisten mitfühlen kann. Sie wecken Gefühle und sind toll besetzt und gespielt- da ist es mir doch wurst ob die historisch korrekt sind.

Tierisch gestört hat mich damals, dass die Wikinger bei "Pathfinder" Helme mit Hörnern hatten. Heute sehe ich aber sowas schon deutlich entspannter. Sowas stört mich bei Dokus, aber bei Filmen will ich unterhalten werden und mich nicht (mehr) über sowas ärgern.
 
Oh, die Geschichte ist gut, keine frage. Aber nachdem Hollywood auch bei diesem Film behauptet hat historisch korrekt sein zu wollen ist kritik nunmal durchaus berechtigt.
 
Na das selbe hatten wir beide ja schon bei TDKR.
Mir fehlt da einfach das Motiv, warum jetzt ausgerechnet bei DIESER Frau.

Ich vermute, sie war da und hat ihn möglicherweise intellektuell stimuliert. Vielleicht musste es auch genau diese Frau sein, weil sie anders gewesen ist, als all die schottischen Frauen, die ihn recht wahrscheinlich sehr an seine verlorene Liebe erinnert haben.
Hats denn was gebracht mit dem Leere füllen?
Nein - na dann sollen dies mir nicht präsentieren, als wären das jetzt Jack und Rose auf der Titanic.

Den Eindruck, dass mir da eine epische Ersatzliebe geboten wird, die auf Gegenseitigkeit beruht, den hatte ich nicht eine Sekunde lag. Sie war verknallt, definitiv. Er war bloß irgendwie auf der Suche. Wir sehen, was wir sehen wollen, schätze ich.

Mal ehrlich, du klopfst dir auf die Schulter, weil du einer der wenigen hier zu sein glaubst, die den Intellekt haben, die psychologischen Aspekte von Silent Hill korrekt beleuchten zu können - und beileibe nicht alles, was du im Silent Hill Thread geschrieben hast, wäre mir so klar vor Augen gewesen, ich habe da tatsächlich was lernen können -, aber hier scheiterst du? Das alles ist doch viel deutlicher erkennbar, als bei Silent Hill.

Sachen gibt's. :D
 
Oh, die Geschichte ist gut, keine frage. Aber nachdem Hollywood auch bei diesem Film behauptet hat historisch korrekt sein zu wollen ist kritik nunmal durchaus berechtigt.

Und darauf kommt es mir an, wenn ich so einen Film sehe. Was Hollywood behauptet hat mich noch nie wirklich gekratzt.
 
@ Arngeir - Entschuldige bitte, aber ich habe im Rahmen meiner Möglichkeiten argumentiert und dargelegt das ich an diesen neuen Thesen eben gewisse Zweifel habe - auch in der wissenschaftlichen Forschung ist nicht alles was neu ist automatisch gut und richtig. Wenn Du nur mit Doktoranten der Althistorie diskutieren magst ist das hier nicht der richtige Ort. Das kann ich Dir zugegebenermaßen nicht bieten, aber ich habe zumindest mal Geschichte studiert und dabei gelernt manche Deutungsweisen einzuschätzen - und die von Dir angesprochenen überzeugen mich eben nicht - wenn es arrogant von mir ist eine eigene Position zu vertreten und auch außerhalb vorformulierter Meinungen zu denken (egal wie alt die sind) bin ich wohl arrogant, aber ehrlich gesagt glaube ich nun mal nicht das Caligula wirklich ein großer Kaiser war und weil er außer seiner Rache nichts bewegt hat halte ich auch die klassische Bewertung der Person als eher treffend denn die neuere Meinung.
Es hat in Rom Geschichtsfälschung gegeben, aber die Historiker der Römer waren keine Assurbanipals die komplette geschichtliche Fakten und Personen aus den Geschichtsaufzeichnungen gestrichen haben. Es mag sein das Du mit Deiner Unterstützung Recht hast was Caligula angeht, aber ich bezweifele es aus den schon genannten Gründen stark - außerdem würde ich es nett finden wenn Du Dich nicht persönlich angegriffen fühlen würdest wenn jemand die Thesen dritter nicht so einleuchtend findet wie Du und Deine Beschimpfungen eines Users ein wenig einschränken könntest - ich habe die Thesen von mir unbekannten Personen angegriffen - Du mich persönlich - da würden mir einige Bezeichnungen dazu einfallen, aber ich weiss wie ich mich in einer Diskussion zu verhalten habe.
 
Das alles ist doch viel deutlicher erkennbar, als bei Silent Hill.

Sachen gibt's. :D
Es geht mir ja nicht ums verstehen können.
Ich kann sowohl die Sache bei Braveheart schon so interpretieren, dass der Film trotzdem noch einen Sinn ergibt und mir gefällt, wie ich es auch bei TDKR schaffe.
Aber es reißt mich eben massiv raus.

Mir geht es eher darum, dass der Film da eine Szene präsentiert, die mich nicht nur einfach verständnislos zurücklässt (wie es ja auch bei SH stellenweise ist), sondern mit Bildersprachen und Musik arbeiteitet, die mMn im Kontext völlig deplatziert sind und falsche Assoziationen schaffen - und in ihrer Darstellung später weder subjektiv durch die Augen des Charakters noch objektiv von außen relativiert oder bestätigt werden.

Für eine emotionale Darstellung einer verzweifelten Suche nach Trost in der Liebesnacht mit einer fremden Frau, fehlt mir vorher das konkrete Motiv (warum jetzt und hier?) und nachher das Fazit (und jetzt?). Und während in einem Spiel über einen Typen, der ne traumatische Gedächtnislücke hat, das gezielte Weglassen solcher Zusammenhänge, mich seine verwirrt, verstörte Position nachfühlen lässt - war DAS bei den beiden Filmen auch gelungen:

Ich saß vor beiden Liebesszenen etwa so:
o_O... :confused:

Wenn dieser Mindfuck natürlich so gedacht war... dann gestehe ich: Ich hab die Filme nicht verstanden.
 
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