AW: Hintergrundgeschichten
Hmm... ein Hintergrund muss vor allem zeigen was für eine Person der Charakter ist, und wie er dazu wurde.
Wie war das Elternhaus? Geschwister? Hobbies? Prägende Kindheits- und Jugenderfahrungen?
So kann man auch seine Werte gut erklären, und wann immer irgendwo eine Lücke auftaucht, muss man diese eben füllen. Der Char muss eine lebendig wirkende, facettenreiche Persönlichkeit sein. Mit Details, Problemen, Träumen, Erinnerungen.
Als Beispiele: Ein Mädchen dessen Vater ein Halbsarazene ist, der auf der Suche nach seinem Vater (Kreuzritter) ins heutige Deutschland kam, konvertierte, eine Frau fand, sich nieder ließ. Da die Frau im Kindbett starb und er nur diese eine Tochter hatte, wurde sie gleichsam wie ein Sohn erzogen, kann kämpfen und diverse Sprachen (zB Arabisch). Ihre Zeugung war mehr oder weniger ein Unfall, eine Kurzschlussreaktion eines Assamiten mit Heimweh, der es nach 10 Minuten bereits bereute. Ihr zwar etwas beibrachte, aber auch klargemacht hat was passiert wenn jemand von ihr erfährt. Erklärt gleichzeitig warum sie nicht Weg des Blutes hat und keinen Kontakt nach Alamut. Und warum sie noch so vergleichsweise jung ist.
Oder in heutiger Zeit eine junge Frau die bereits als Jugendliche missbraucht wurde, sich immer mehr in sich zurückzog und im Versuch die Anerkennung ihres Vaters zu erlangen in den Afghanistankrieg zog. Dort ihren Partner verlor, schwer verletzt wurde, nach der Heimkehr vom Tod des Vaters erfuhr und den Kummer im Alkohol ertränkte. An Weihnachten schließlich in einer Gasse hinter einer Kneipe von einem Brujah gezeugt und verlassen wurde. Erfahrungen mit Camarilla, Sabbat und Anarchen blieben nicht aus, aber die Anarchen schienen ihr vergleichsweise wenig tödlich, alles in allem, also ist sie mehr oder weniger dort, wenn auch nicht gerade ideologisch gefestigt.
Gut, das ist schon fast wieder zu "Caitiff", aber es erklärt all ihre psychischen Knackse, Ticks und Probleme, angefangen bei ihrer gefühlskalten, psychopathischen Art und ihren Flashbacks. Aber auch ihre Sehnsucht nach Geborgenheit.
Und es erklärt ihre Kampfwerte, sowie den Mangel an Sozialem
Die Herangehensweise ist bei mir halt wirklich, erst kommt die Idee und der Grundcharakter, dann einige Werte, dann der Hintergrund der das alles logisch zusammenführen soll. Auch wenn diese Reihenfolge irgendwie immer anders ist. Grad beim Live ist ein detaillierter Hintergrund das A und O; allein Punkte wie:
Was macht der Char in seiner Freizeit?
Wie steht er zu anderen Vampiren?
Wie kommt er an sein Geld?
Was hört er für Musik? etc. bringen einiges. Wenn man sich das mitten im Spiel überlegt kommen Widersprüche.