Herzensmelancholie

SeelenBlut

Devil was an angel too
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26. Januar 2004
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"Wie ist es denn jetzt mit uns?" Ich halte die Luft an und lausche in den Hörer, ich höre das Tippen auf der Regestriekasse und den Radiosprecher im Hintergrund. Was mir sorgen macht ist die Stille deines Herzens. "Wie soll es denn sein?" antwortest du halbherzig und drengelst schon wieder, ja ich weiss du musst auflegen, aber wenn du nun keine Zeit für mich hast, wann hast du die denn. "Hmm" murmel ich und verwünsche mich selbst. Die Tränen schiessen mir in die Augen, ich blinzle um sie nicht zu weinen.

Eine ganze Weile staare ich einfach nur ins leere und frage mich wie es soweit kommen konnte. Die Fehler kenn ich ja, deine, meine, unsere aber wir haben uns einander doch immer vergeben. Ich kann mich nicht erinnern wann ich mich das letzte mal so verletzlich und ausgelaugt gefühlt habe. Da ist keine Agression, keine Wut und kein Zorn. Da nur Schmerz, Trauer und Regisnation. Es macht mich verrückt, wenn ich wüßte gegen was ich kämpfen sollte würde ich kämpfen, aber ich kenne meinen Gegner ja gar nicht. Also bleib ich hier sitzen und hechle nach Luft.

Oh bitte, ich will nichts beschönigen. Es ist vermutlich so alles falsch gelaufen was nur falsch laufen konnte. Das Gefühl lässt sich nun nicht beschreiben. Zum Erstenmal seitdem wir uns kennen bin ich wirklich sprachlos und ich schäme mich dafür, so wie ich mich für meine Schwächen immer schämen werde.

Ich habe ein Bild im Kopf. Die in schwarz gekleidete Frau mit dem Schleiher vor dem Gesicht sinkt entkräftet vom Leben gebeutelt in die Knie und birgt ihr Gesicht in den Händen. Sie weint. Sie weint so herzergreifend, dass mir der Schmerz wie eine heisse Nadel mitten ins Hirn bohrt. Aber trotz des Kummers ist sie so unbeschreiblich schön. Melancholie.

Ich fühle mich wie sie. War ich denn wirklich nicht gut genug für dich?
 
Ich liebe die Traurigkeit die du so wunderbar ausdrücken kannst... Ich sitze hier und würde die schwarze Schöne am liebsten in die Arme schliessen und trösten... doch ich vermute das will sie nicht.
 
*wortlos Seelchen knuddelt*

(...)


Wie immer wunderbar schmerzhaft... und so brutal real...
 
Du bist wirklich gut darin, starke Gefühle in wenigen Sätzen rüberzubringen... Beeindruckend.
 
Verdammt mich gerne deswegen, aber ich sehe mich wieder gezwungen mein Mantra hinunterzubeten.
Originalität und neue Ideen sind das Salz einer jeden Geschichte.
Das ist mein Hauptkritikpunkt an dieser Geschichte. Es lohnt mMn nicht so zu lesen, wenn man deine anderen Geschichten kennt. Die Resultion ist sehr ähnlich, ebenso wie der Hauptcharakter und die Problematik.
Viele Ellipsen und Aufzählungen behindern das Lesen und die Worte scheinen eher willkürlich gewählt, sprich, ich habe das Gefühl, diese Geschichte hat keine Konzeptionsphase hinter sich.

Gefallen hat mir allerdings die antropomorphisierung der Melancholie, da es mich stark an die griechische Antike erinnert. Interessant ist in diesem Zusammenhang allerdings die ursprüngliche Bedeutung des Wortes "Melancholie".

Grüße,
Hasran
 
Halt mich für dumm, aber: antropomorphiwas bitte? Und was ist denn die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Melancholie?
 
Halt mich für dumm, aber: antropomorphiwas bitte? Und was ist denn die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Melancholie?

Antropomorphisieren: "Menschwerdung"; der Prozess, wenn ein eigtl. abstraktes Konzept menschliche Form erhält.

Melancholie: Grob übersetzt "schwarze Galle"; stammt von der Säftelehre Gallens (?), in der eben ein trauriger Gemütszustand auf ein Übermaß von schwarzer Galle im Körper zurückgeführt wurde.
Und ein schwarzer Klumpen Galle wäre mir als Personifizierung der Melancholie "witziger" erschienen.

Grüße,
Hasran
 
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