AW: [Hellfrost] Fragen eines Newbies zu Hellfrost
Genügt das Savage Worlds GRW und das Hellfrost Spielerhandbuch nicht zum loslegen? Braucht man Gazeteer auch dazu? Bestiarium würde ich mir wahrscheinlich sowieso zulegen.
Das Spielerhandbuch enthält so gut wie KEINE Beschreibung der Regionen des Settings. Es sind minimale Informationen über ein paar gängige Bräuche, das Wetter und natürlich die Völker vorhanden, aber um EIGENE Abenteuer (oder auch nur die Kauf-Abenteuer korrekt "verortet" und mit Lokalkolorit versehen) zu spielen, sind alle DREI Bücher notwendig - eben auch der Gazetteer, neben Bestiarium und Spielerhandbuch.
Inwiefern unterscheiden sich Gentleman's Edition und Explorer's Edition denn, also abgesehen von der Sprache. Englisch ist keine unüberwindbare Hürde für mich.
Wenn im englischen Spielerhandbuch auf eine Power oder ein Edge aus dem SW:EX-Grundregelwerk verwiesen wird, muß man bei Verwendung der SW-GE mit den englischen Hellfrost-Büchern wissen, wie diese Power oder dieses Edge in der deutschen Fassung heißt, um darauf Bezug zu nehmen.
Zudem: In der deutschen SW-GE wurden die Fremdrassen des Wizards&Warriors-Supplements der SW:EX integriert. Das ist ein wenig problematisch, weil die Fremdrassen in Hellfrost ähnlich, aber ANDERS sind, und daher auch die Talente/Edges in der SW-GE erst einmal NICHT für Hellfrost geeignet sind. - Das muß man wissen und selbst "herauskürzen". - Verwendet man die SW:EX, dann hat man dieses "Filterungsproblem" nicht.
Ich bin bisher nur davon ausgegangen, das PG die deutschen Bücher von der Verarbeitung, dem Layout und nicht zuletzt vom Inhalt her (noch) besser gestaltet, als das englische Original.
Das würde ich auch erwarten - vor allem können und SOLLTEN die vielen als PDF kostenlos nachgereichten "Freebies" mit Texten zu Cattle Raiding, Herbalism, Familien, Gefallen, etc. in der deutschen Fassung eingearbeitet sein.
Du solltest vielleicht Toa hier aus dem Forum fragen, da er als Chefredakteur (wieder) für PG arbeitet. Er MUSS es wissen.
Mir scheint fast, die englischen Bücher scheinen doch besser zu sein. Vor allem, wenn die GE nicht ganz so gut für Hellfrost geeignet ist und die EE nur im Englischen verfügbar ist.
Die SW-GE ist regeltechnisch durchaus für Hellfrost geeignet. - Jedoch gibt es eben das Problem der "Rückübersetzung" bei Verwendung von deutschen Grundregeln und englischen Settingbänden. Und das Filterungsproblem. - Siehe oben.
Das bestärkt mich jetzt noch mehr, die englischen Bücher zu beziehen. Irgendwie schade für PG.
Finde ich auch schade. - Es ist wirklich fast zum WEINEN, wie der tolle Schwung und die hohe Dynamik, mit der Savage Worlds auf Deutsch gestartet ist, nun in einer Art "Dauer-Ebbe" von ungewisser, aber auf jeden Fall schon viel zu langer Dauer versickert.
Äh, Faltfiguren, Schablonen? *schaut verwirrt* Was hat es damit auf sich? Klingt aber interessant.
Du weißt vermutlich nicht, daß Savage Worlds als Regelwerk auf die Verwendung von Miniaturen oder anderen Visualisierungen bei Kampfszenen setzt. Viele der positiven Eigenschaften, der Alleinstellungsmerkmale von Savage Worlds können nur durch eine Verwendung von Miniaturen (nicht aber Battlemaps mit Raster, weil SW keinerlei "Kästchenzählerei" voraussetzt) ausgenutzt werden.
Insbesondere die HOHE Skalierbarkeit bei Kampfszenen. Diese gehen mit dem normalen Kampfsystem bei Beteiligtenanzahlen von 100 oder 200 SCs+NSCs noch so schnell und locker von der Hand, daß ein Kampf nicht den gesamten Rahmen einer Spielsitzung einnimmt, sondern für das Charakterspiel viel Zeit bleibt.
Ohne Miniaturen verliert man bei 200 Kampfbeteiligten "im Kopf" sehr schnell den Überblick und damit auch die faire Behandlung aller Beteiligten. Zudem gehen damit dann solche Charakterkonzepte wie die des Heerführers oder Kriegsgott-Paladins schnell den Bach runter. - Ich spiele selbst solch einen Paladin des Tiw, des Kriegsgottes in Hellfrost, und ich hatte schon ordentlich was an Truppen unter meinem Kommando. Das kommt bei solch einem Charakterkonzept sicher häufiger vor als bei dem eines Diebes oder Händlers, aber da Hellfrost ein SEHR kriegerisches Setting ist, können auch gerade den "harmloseren" Charakteren ständig Auseinandersetzungen mit 50 oder 80 oder mehr Beteiligten blühen.
Die Faltfiguren sind eine BILLIGE und selbst EINFACH HERSTELLBARE und somit auch in größerer QUANTITÄT schnell verfügbare Art von Papierminiaturen.
Die allermeisten Savage-Settings verwenden diese Faltfiguren um ihrer oftmals SEHR speziellen, d.h. nicht in gängigen Metall- oder Plastik-Miniaturenreihen zu findenden Kreaturen und Charakter-Rassen ins Spiel zu bringen.
Hellfrost bietet in den PDF-Abenteuern jede Menge als SCs geeignete "Normalbewohner" der Spielwelt, jede Menge der besonderen Bewohner und der teilweise sehr ungewöhnlichen Kreaturen (Goldmünzen-Golems, Hellfrost-Kreaturen, Pflanzenwesen, usw.) als Faltfiguren an.
Savage Worlds als Regelwerk beschreibt den Flächeneffekt von Zaubern und anderen Dingen (Granaten, Drachenatem, Alchemistischen Gasen, usw.) in Form von Schablonen, die einfach auf dem Tisch über die Miniaturen plaziert werden, um zu sehen, wer alles von dem Effekt noch erwischt wird, und wer nicht. Manche sind temporär, d.h. nach einem Blitzeinschlag ist die Schablone mit Blitz-Effekt wieder weg. Andere sind länger wirksam, d.h. nach einem Eisodem eines Drachens bleibt der Boden unter der Schablone vereist und rutschig.
Es ist sehr stimmungsfördernd, wenn die jeweiligen Arten, die Ausprägungen von Effekten mit eigenen Schablonen versehen sind. So ist ein Wirbelsturm aus Büchern in einem alten Bibliotheksgemäuer was anderes als ein Gewirr aus dornigen Pflanzen oder ein Mahlstrom aus Geistern Verstorbener.
Außerdem werden Schwarmkreaturen wie Rattenschwärme usw. auch als Schablone dargestellt.
Daher sind solche Schablonen bei SW ständig in Verwendung.
Triple Ace Games ist, nehme ich mal an, der original Verlag?
Ja.