AW: Heldenmotivation?
Meiner praktischen Erfahrung nach sind die meisten Helden völlig unmotiviertes Pack, das den Daumen nicht aus dem Arsch kriegen würde wenn der Meister nicht mehr oder weniger sanft schubst. Oder auch mit dem Bulldozer anschieben kommt, je nach Lethargiefaktor.
Ernsthaft, wie viele hier können ihre eigenen Ziele stecken? Und dann auch genug Eigenmotivation an den Tag legen um die Ziele auch AKTIV zu verfolgen? Wie viele haben sich eigentlich ÜBERHAUPT mal darüber Gedanken gemacht, wie zu Ziele des Charakters zu erreichen sind?
In den meisten Fällen wird sich darauf verlassen, daß "der SL sich schon drum kümmern wird". Schlechte Nachricht, ihr Faultiere: Der SL ist meist mit seinem eigenen Kram beschäftigt, nämlich euch Haarnasenwombats jede Session ein wenig Action zu verschaffen. Wenn ihr die Kampagne beeinflussen wollt, dann müßt ihr schon von eurem Arsch hochkommen und auch mal die Initiative ergreifen, dankeschön.
(Und ja, das ist der Umstand der RPGs mit rein spielergetriebener Handlung wie Universalis oder R.E.s Sorcerer so unglaublich schwer spielbar macht.)
Würden die "Helden" mal ihrer eigenen Motivation nachgehen, müßte der SL sich nicht dauernd neue Fallstricke aus dem Arsch ziehen, um die Helden (notfalls mit Gewalt..."Grotho Garax Grotho Greifax, Graf von Gratenfels", anybody?) in ein Abenteuer zu verwickeln. Die schlechte Angewohnheit mancher Spieler, einen Teflon-Billy zu zaubern, an dem jeder Plothook abgleitet und mit einem Schulterzucken quittiert wird, verkompliziert die ohnehin schon schwierige Situation dann noch unnötig.
Abschliessend kann ich die 2 Hauptmotivationen aus meiner Erfahrung als SL so zusammenfassen:
1.) Weil der Meister ein Abenteuer leitet, und wir dieses Wochenende eh nix besseres zu tun hatten.
2.) Kill them and take their stuff!
(Es gab auch Ausnahmen, aber mal ehrlich: Ich mache jedesmal 3 Kreuze in den Kalender wenn ich einem SC keinen Nasenring einziehen muß, um ihn durch den Plot zu zerren.)
Die Jungs und Mädels am Tisch zu selbstständigem Handeln zu erziehen ist fast so schwer wie Spielleiternachwuchs auszubilden, und unmöglich wenn der gewisse "Funke" fehlt. Ein harter und undankbarer Job, aber irgendwer muß ihn ja machen.
-Silver, Helden-Motivationstrainer