Hehre Ziele und niedere Instinkte...

AW: Hehre Ziele und niedere Instinkte...

Ach ja, mal wieder das Faible für die großen Helden/Macher/Könner. Bloß keine Normalmenschen, ich bitte dich. Ist ja nicht so, dass es auch Charas geben könnte, die wider Willen in Schwierigkeiten geraten und eigentlich keine Motivation haben (siehe Bilbo).
Auf deutsch: Ich schaue den ersten post des threads an und gähne mal ganz herzhaft. Da hat mal wieder einer die Grenzen des von ihm bevorzugten Spielstils abgesteckt. Schade dass der nicht so allgemeingültig ist wie es da oben aussehen soll.
 
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Niedertracht schrieb:
Da drängt sich mir die Frage auf: Warum glaubst du das?

Eigeninitiative bekommt man nur dann, wenn die Spieler selber etwas wollen. Man kann einen Menschen nicht dazu bringen, etwas zu wollen, indem man sagt: "Los, mach schon!"

Niedertracht schrieb:
Ich kann Silvermane nur zustimmen, aber man muß auch sagen, daß es auf der SL-Seite die Spezies gibt, die mit der Eigeninitiative der Spieler(charaktere) nicht klar kommt.

Es sollte so etwas wie einen Spielertausch geben... Silvermane würde bestimmt seine Spieler gegen die genannten eintauschen...
 
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Ist ja nicht so, dass es auch Charas geben könnte, die wider Willen in Schwierigkeiten geraten und eigentlich keine Motivation haben (siehe Bilbo).

... bis er im Kleinen Hobbit, im April 2941 „zu seiner eigenen bleibenden Verwunderung“ mit Gandalf, Thorin Eichenschild und weiteren 12 Zwergen aufbrach zum Einsamen Berg, um den Zwergenschatz vom Drachen Smaug zurückzufordern.

Otto-Normalhobbit hätte den Jungs wahrscheinlich ein paar Brote geschmiert, alles Gute gewünscht, und sich dann wieder dem Kiffen zugewandt. Oder irgendwelchen Fressalien. Wahrscheinlich fressen die Typen eh nur soviel, weil sie dauernd am Kiffen sind.

Auf jeden Fall hat Kollege Baggins den Arsch hochbekommen, das ist was zählt, und du solltest gegebenenfalls mal lesen was da oben geschrieben stand. Das Kompetenzlevel stand nämlich nie zur Diskussion, nur die Bereitschaft, mal den Hintern hochzukriegen.

-Silver
 
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Max Sinister schrieb:
Eigeninitiative bekommt man nur dann, wenn die Spieler selber etwas wollen. Man kann einen Menschen nicht dazu bringen, etwas zu wollen, indem man sagt: "Los, mach schon!"
Und dann bringt es mehr, wenn man versucht die Spieler zu erziehen (Dressur)? Sehr gewagte Theorie...
 
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Jetzt erstaunst du mich. Nach dem ersten post des threads würdest du einem Spieler die Aussage "Ich hab keine Ahnung warum ich dabei bin, ich wunder mich selbst, aber ich lauf einfach mal mit." doch um die Ohren hauen, oder hab ich da was falsch verstanden? Das ist doch keine stimmige Motivation.

Wie auch immer, meinetwegen Beispiel unbrauchbar, restliche Aussage bleibt. ;)
 
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Ich bin für die Erziehungstheorie wegen dem Sherlock-Holmes-Prinzip: "Wenn alles komplett Unmögliche ausgeschlossen wurde, ist das Unwahrscheinliche die Lösung". Einfach sagen "Los, macht schon!" bringt nichts, gar nichts tun auch nicht, andere Möglichkeiten fallen mir nicht ein, also muss es wohl die Erziehung sein. Wenn ich Psychologe oder Pädagoge wäre, könnte ich das wahrscheinlich sogar wissenschaftlich begründen.
 
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Applaus! Guter Rant, nachvollziehbar und weitestgehend meine Meinung.

Man sollte aber noch hinzufügen dass längst nicht jedes Spiel von persönlichen Motivationen lebt. Wenn ich eine klassische D&D- oder SR-Kampagne spielen will wo das Augenmerk v.a. auf der Auftragserfüllung liegt dann stören persönliche Motivationen nur und lenken bestenfalls vom Fokus ab; im schlimmsten Fall zerstören sie das ganze Spielerlebnis. (Wenn Umgrkruk der Lendenschurzbarbar den Kicker hat, alle Magier der Gilde des Rosa Einhorns auszulöschen will einer von ihnen seinen Bruder ermordet hat und dann dem Auftraggeber den Schädel spaltet weil er zu eben dieser Gilde gehört, dann lebt der Spieler von Umgrkruk einfach einen Egotrip auf Kosten des Spielspaßes der anderen aus - etwas, was ich nie als Besseres Rollenspiel(TM) betrachten würde.)
Und ehe jetzt kommt dass solche Spiele doch aus der schlechten alten Zeit stammen, als es nur um Monsterkloppen Monty-Haul-Style ging und "modernes" Rollenspiel anders ginge: Es geht auch modern und ohne persönliche Motivation. Paradebeispiel ist Inspectres, das von der Grundstruktur her immer noch Auftrag der Woche(TM) ist und trotzdem einiges auf den Kopf stellt was Otto Normalgamer als gegeben annimmt.



Silvermane schrieb:
Deprogrammierung 101
Eine nützliche Hilfe bei der Entlöffelung sind da Systeme die dem Spieler sofort eine Belohnung in die Hand drücken wenn er etwas tut um sein selbstgestecktes Ziel zu verfolgen, wie etwa TRoS mit seinen Spiritual Attributes, TSoY mit seinen Keys oder (klassischer, aber auch eingeschränkter effektiv) 7th Sea mit seinen Backgrounds.
Ich habe selber gemerkt was für einen Unterschied so ein Belohnungssystem macht. Bei Sorcerer, wo es keine solchen Belohnungen gibt, bekam der eine Spieler den Finger nicht aus dem Arsch und ging allen Konflikten aus dem Weg (Memo an mich: wenn ich das nächste Mal einen Spielerkicker vorgelegt bekomme, eine Hintertür einbauen über die NSCs dem SC direkt in den Hintern treten und ihn so zur Action treiben können), während TRoS sogar bei Hartwurst-DSAlern zu einem risikofreudigen Spiel geführt hat, nachdem ihnen eine leichte Herausforderung gezeigt hat wie schnell man XP und Bonuswürfel sammeln kann, in die Action getrieben hat und kein weiterer Anstoß mehr nötig war damit sie sich auch mit den mächtigsten NSCs anlegten.




Kleine Anmerkung noch zum ersten Beispiel:
Silvermane schrieb:
Fieser SL: "So, dann erzähl mal...weswegen zieht dein Charakter eigentlich überhaupt in die Welt hinaus?"

Überforderter Spieler: "Äh...äh...um wahre Liebe zu finden und eine Familie zu gründen!"

FSL: "Coole Sache, aber warum heiratest du dann nicht einfach die dralle Tochter vom Dorfschmied/niedliche Schnecke aus dem Fastfoodrestaurant/flotte Lehrerin der neugegründeten Kolonie und ziehst einen Haufen Kinder groß? Ich meine, das wäre um einiges einfacher als jetzt den Arsch im Krieg gegen die Orks/Vampirbrut/fiesen Aliens zu riskieren? (Nichtzutreffendes bitte streichen.)"

ÜS: (Imitiert einen Barsch)
Sehr hilfreich ist es da den Spieler auszuhorchen, um herauszufinden auf was er hinaus will, und dann weiterführende Optionen zu unterbreiten die passen könnten. (Liebesgeschichten sind sowieso hervorragende Aufhänger mit Konfliktpotential - was beim Trojanischen Krieg und in der West Side Story zu ordentlich Blutvergießen führt dürfte auch beim Rollenspiel klappen.)

"Wahre Liebe finden? Du willst also was romantisches, hm? So ist das aber zu schwammig. Wie wäre es wenn du sie schon gefunden hast... und sie die Lieblingsmatratze aus dem Harem des dicken Kalifen ist? Würde doch gut passen, zu mal Isnogud schon als Kicker hat Kalif anstelle des Kalifen werden zu wollen. [..] Ach, du willst noch ne Prise Rache und Uphillfight dazu, so à la Spartacus und Zapata? Wie wäre es dann wenn der Kalif deine wahre Liebe als Sklavin hält und du weißt dass er sie wie Dreck behandelt?"
 
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muss mich weitesgehend silver anschliessen (was mich selber übberrascht *g*) das lutschi in sarg legen und blutkonserve bereitlegen, damit die menschlichkeit bleibt entlockte mir sogar ein lautes lachen. der schluss das Wod deswegen scheisse sei, allerdings nicht, vampi ist scheisse. werwolf oder magus nicht.

ich empfehle, wenn man sich mit dem hintergrund von werwolf oder mit der kreativen intellektualität von magus nicht ausseinandersetzen möchte, kinder des lotus. dort kann ein charakter nur existieren, wenn er einen grund hat, aus den höllen wieder zurück in das reich der lebenden zu WOLLEN.

aber nur nebenbei zur wod-thematik.


ich glaube aber, das grundsätzliche problem bei solch barschtypen ist nicht unbedingt die mangelnde motivation, sondern die mangelnde intelligenz, bzw. kreativität. manche menschen sind scheinbar ziehmlich unfähig, etwas eigenes aufzubauen. dummheit und glücklichsein geht bekanntlich hand in hand. es reicht zu leben und unterhalten zu werden, denken ist doch viel zu anstrengend.
 
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Saint_of_Killers schrieb:
Ich würde genau die Gegenthese in die Welt stellen:

Nieder mit dem Sl Terror man müsse zu allem eine differenzierte Geschichte haben! Weg mit den Vollspaten sie glauben ihr Spiel wird besser nur weil sich jeder Spieler irgendwelche elenden Motivationen aus dem Arsch gezogen haben. Bei Hintergrundgeschichten mit Motivation kommt bei Spielern regelmäßig nur hölzerner Popanz heraus. Also bitte weg damit. Mein Charakter ist nicht schlecht weil ich mir nichts überlegt habe. Motivation kommt mit dem Spiel regelmäßig von alleine.
Oh Schreck, ich muß zustimmen.
Diese ganze "was motiviert den Charakter"-Chose ist weitgehend überflüssig, solange die Spieler motiviert sind. Sind die das nicht, helfen auch die trickreichsten Psycho-methoden nicht. Charaktermotivation kommt während des Spiels.

MfG

Tobias
 
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solange die Spieler motiviert sind. Sind die das nicht, helfen auch die trickreichsten Psycho-methoden nicht
Stimmt, dagegen ist sogar der genial SL (TM) nicht gefeit...aber wieso spielen solche Leute RPG's...

Charaktermotivation kommt während des Spiels.

Ja, allerdings nur bei Spielern die ihren Charakter nicht auf PG/Munchkin-Stil (Wieso brauch ich Charisma?Her mit Stärke) ausgerichtet haben - aber das ist nochmal eine Sache für sich...
Und Charaktermotivation ist bei vielen genialen SL (TM) nicht notwendig - wenn sie ein volles Abenteur vorbereitet haben, meistens ist da auch immer ein Motivationsgrund drin, und wenns "bloß" Geld ist.
Aber ich denke auch der geniale SL (TM wird ab jetzt gespart Tund M knapp) muss entlasstet werden, denn, ok bei Krieger 17 passt Geld als Motivationsgrund, aber wieso geht die arme kleine Geweihte/ unschuldige Bankangestellte plötzlich los in die weite Welt? Da sollte der Spieler doch eine Story zur Hand haben! (Ja,...also meine kleine Geweihte/ unschuldige Bankangestellte...nuja..die,ja die..neee..... Ach ja, die hat Hormonschwankungen und daher einen zeitlich begrenzten Männlichkeitstrieb mit inkludierter Unruhe, sie kann einfach nicht mehr in ihrem Tempel/ ihrer Bank bleiben! 'an den SL' Ist das so Ok? << Sowas muss ja nicht sein:koppzu: )
Wenn der geniale SL () sich mit seinen Spielern zu wöchentlichen Session trifft, hat er wahrscheinlich nicht immer ein Abenteuer zur Hand, bzw mir ging es so, ICH wollte auch mal Aufträge an andere erteilen! MR. Johnson Kluft anziehen, in die Bar "zum ewigen Auftrag" setzten und ein Team anheuern, das mit mir endlich meinen Lebenstraum erfüllen geht (Den weltgrößten Lutscher der Welt im geheimen zu gießen, dei dafür erforderlichen Wissenschaftler zu entführen und die Weltherrschaft an mich zu reissen:D, bzw. endlich einmal die geheime Schule des Luce Bree zu finden und von ihm die Technik des Fliegens mit Essstäbchen fangens zu erlernen,da mein Char in den Barrens neben einem Dixiklo haust) Das macht einem selbst und dem genialen SL ()viel mehr Spass als langweiliges 0815 Abenteuer Auftrags abgesitze!

>>>> Aber dafür brauchts erstmal "CHARAKTER MOTIVATION" (wichtiger Ausdruck) <<<<<
Und wenns bloß dem Krieger 17 seine Tote Familie ist die er irgendwann Rächen will.

Verbleibe Herzlichst​
 
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Nightwind schrieb:
Ach ja, mal wieder das Faible für die großen Helden/Macher/Könner. Bloß keine Normalmenschen, ich bitte dich. Ist ja nicht so, dass es auch Charas geben könnte, die wider Willen in Schwierigkeiten geraten und eigentlich keine Motivation haben (siehe Bilbo).

Mit anderern Worten: Ich spiele diesen Charakter, der eigentlich gar nicht will. Los, SL, denk dir was aus, warum er muss. Ich als Spieler würde ja, aber mein Charakter will nicht... Tut mir leid, mein Charakter geht jetzt zur Arbeit, Abenteuer sind nichts für ihn... Los, SL, mach was, damit mein Charakter ins Abenteuer gestürzt wird! Aber bitte so, das ich es auch interessant finde.

Ich sage dazu als SL: Mach's dir doch selber!
 
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Silvermane schrieb:
Auf jeden Fall hat Kollege Baggins den Arsch hochbekommen

Erst nachdem ihn andere (inklusive und besonders der mysteriöse alte Mann mit spitzem Hut)b dazu angestiftet haben.

mfG
fhf
 
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Lord Verminaard schrieb:
Ich sage dazu als SL: Mach's dir doch selber!

Womit meine Charaauswahl mal wieder auf die Mover und Shaker der 50er Jahre beschränkt ist. Supergähn.
Außerdem, wozu hab ich denn den SL, der faule Sack kann auch mal was tun. :D
 
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Also, ich (als SL) kann mich nicht über meine (schon fast verückten) Spieler beschweren. An Ideen und Motivation (es sei den es ist 30c in meiner Butze) fehlt es ihnen nicht. Zwar gibts es dann auch mal einen Tag wo mich die Spieler anstarren (wie die weit, weit Oben genannten Barsche :ROFLMAO: ) und ich ihnen einen kleinen Schups verpasse der meist wie eine kleiner Stein ne Lavine auslöst und die Spieler antreibt als wäre der Teufel hinter ihren Seelen her (was ich garnicht verstehen kann :chilli: ).

Vieleicht liegt es auch an der neuen Generation (ich gehöre ja nun schon zum Alten Eisen :opa: ) ? (aber das will ich mal im Raum stehen lassen *fg*).

Auch Vorgeschichten finde Gut, solange sie nicht Übertrieben sind wie:

Ich bin ein gefallener Todesengel der sein Gedächniss verloren hat und nun fürs Gute kämpft.

Ja auch das hatte ich schon, aber ich bin immer für Experimente offen 8)

Jo... sonst (wie ein Barsch starrt) ...öhm... fällt mir grad bei der Hitze nichts weiter ein :nana:
 
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