Show Harald Schmidt

Sumpfi

Neuling
Registriert
23. März 2005
Beiträge
1.455
Ich hab grad zufällig auf Die Harald Schmidt Show gezappt und wollt jetzt wissen was ihr davon haltet!
Also ich find es sehr cool. Vorallem weil es hochwertige Humor ist.
 
Naja. Für hochwertigen Humor im deutschsprachigen Bereich halte ich mich lieber an Herrn Bernhard Victor Christoph-Carl von Bülow.

Nix gegen Herrn Schmidt, aber hochwertig ist was anderes.

-Silver
 
Das lustige an Schmidt ist wie er die Leute narrt. Jeder denkt Harald Schmidt betreibe hochgradig feinen Humor, ergo muss in allem was er macht etwas komisches stecken - wer den Witz nicht findet lacht trotzdem mit, denn wenn er ihn nicht finden würde wäre er ja zu doof um Schmidts Humor zu verstehen.

Und so kann Harald es sich leisten eine ganze Sendung lang Kuchen zu backen oder sonst etwas merkbefreites anzustellen, und der brave Pseudointellektuelle vor der Glotze lacht weil da ja eine ungemein feine Pointe versteckt sein muss, die es aber nicht gibt da alles nur Show ist.

In gewisser Weise muss man davor den Hut ziehen, auch wenn die Sendungen selbst bis auf eine Handvoll brachialer Schenkelklopfer eher langweilig sind.
 
Schmidt is okay. Kann ich mir reinziehen, aber er ist nicht mehr so gut wie früher. Vieles wiederholt sich. Aber trotzdem lustig.

Ich schließe mich außerdem den Loriot Fans an. Der ist brilliant!

Zum Thema "hochwertiger Humor" möchte ich noch die beiden großartigen Kabaretisten Volker Pispers und Martin Buchholz erwähnen, die meiner Ansicht nach die besten und intelligentesten Kabaretisten hierzulande sind.
 
ich kenne harald nich sooo gut, aber ich kann mir denken, dass er besser als raab ist, was ja auch nicht schwer ist. im übrigen denke ich dasselbe wie skyrock, keiner will als dumm dastehen also wird gelacht. am besten ist, finde ich, immer noch helge schneider. wer bei seiner show nich ständig am lachen is, der sollte mal zum doktor hotten. war neulich bei einer live-show von dem und der is live noch besser als auf cd. nur genial!

- Lord
 
Naja, bei vielen Sachen, die so im Fernsehen kommen, denke ich mir echt "Humor ist, wenn man trotzdem lacht"... Kishon und Loriot waren/sind noch wirklich gut, aber irgendwie habe ich den Eindruck, daß die neueren "Entertainer" immer flacher werden, damit das immer flacher werdene Publikum noch mitkommt.

Clear Ether!
Stayka
 
Stayka schrieb:
...aber irgendwie habe ich den Eindruck, daß die neueren "Entertainer" immer flacher werden, damit das immer flacher werdene Publikum noch mitkommt.
Das ist nach der neuen und trotz Kirchentags immer breitere Glaubensbasis findenden Religion der "Selbstregulationskraft durch Angebot und Nachfrage", der aktuellen Religion des Primats der Wirtschaftlichkeit in ALLEN Dingen, nur verständlich.

Falls die (wie ich finde, irrige) Annahme stimmt, daß ein anspruchsvolles Angebot keine entsprechende Nachfrage hat, weshalb (und in diesem "weshalb" liegt der Schritt von Irrtum zu Fehlhandlungen) man meint, daß man um mehr Nachfrage zu bekommen den Anspruch eines Angebots herunterschrauben muß, dann liegt genau das bei Stefan Raab und auch bei Harald Schmidt (nur nicht ganz im Güllegrubenniveau von Raab) vor.

Wenn also ein feiner, sprachlich gewandter Humor, wie Loriots Glanzstücke sie z.B. darstellen, heute durch die allgemeine Bildungskrise und - schlimmer noch - Bildungsunlust gerade von Menschen im besonders aufnahmefähigen Alter nicht mehr verstanden werden KANN, dann reagieren Medien-Manager nach ihrer religiösen Überzeugung. Dadurch kommen solche nicht etwa skandalösen, oder primitiven, sondern einfach nur belanglosen, nicht einmal die Nützlichkeit eines Testbildes erreichenden Sendungen wie die von Raab oder gar die Container-Stasi-Nostalgie-Biotope und Superklon-Boot-Camps zustande.

Die knallharte Manager-Entscheidung nach Einschaltquoten = Werbeeinnahmenrelevanz ist ja aus dem Manager-Glauben noch verständlich.

Was mich aber vielmehr traurig stimmt ist, daß durch ein fehlendes Sprachbewußtsein gerade in den jüngeren Generationen einfach keine Inhalte mit einem nichttrivialen Anspruch überhaupt mehr kommuniziert werden können!

Eine Sprachdegeneration, wie sie unter anderem auch hier in diesem Forum bei so manchen Beiträgen nachweisbar ist, in denen tatsächlich nicht einmal mehr im Groben der Gedankengang des Autors kommuniziert wird, weil der Autor seine Unfähigkeit sich in einem Sprachgerüst bewegen zu können nicht überwinden kann oder will.

Sprache ist ein Regelgerüst für Laute, daß es Menschen erlauben soll miteinander zu kommunizieren. Diese Laute kann man seit ein paar Tausend Jahren in Schriftform festhalten, so daß auch heute noch Texte lesbar sind, deren Autoren längst zu Staub geworden sind. Das ist das Schöne an der Schrift.

Es gibt aber ausreichend Entwicklungen in unserer rein auf die Bildung der Bürger als Leistungsreserve angewiesenen Bundesrepublik eine, wie ich finde, deprimierende Entwicklung hin zu einem Kokettieren mit der eigenen, selbstgewollten Kommunikationsstörung. Heute ist es schick seine Sprache auffällig schlecht zu beherrschen. - Das zielt nicht nur auf die sich selbst "herausintegrierenden" russischen oder türkischen Bevölkerungsgruppen ab und deren Kauderwelsch aus Deutsch und Brocken der Sprachen ihrer Eltern (von Muttersprache kann da auch in vielen Fälle leider nicht einmal mehr die Rede sein), sondern auch und gerade auf die Sprachverderber in Nadelstreifen. Die Manager die heute "in 2005" sagen und noch nicht einmal merken wie blamabel das eigentlich ist, was sie uns als "Denglisch" vor die Füße kotzen ("Business Vomiting"). Oder Politiker, die NICHTS anderes als Sprache als ihren "Werkstoff" haben, aber diesen so schlecht beherrschen und so unbeholfen bearbeiten (Hallo, Frau demnächst-Bundeskanzer!), daß man sich auch hier wundert, ob sie nur Stimmen von Gehörlosen erhalten haben.

Eine Sprach-"verrohung" ist dies meiner Meinung nach. Nicht Verrohung im Sinne von brachialeren Ausdrücken, sondern Verrohung im Sinne einer Vergröberung der Sprache, eines Verlustes an feinen Nuancen, einer Reduktion der Ausdrucksmöglichkeiten und Ausdrucksintensitäten. Das ist für mich eine Verrohung der Sprache. - Statt wohlgegart und bekömmlich erhalten wir aus Medien, Universitäten und Chefetagen nur noch ungares Zeug, daß einem Krämpfe verursacht, falls man überhaupt den Mumm aufbringt diese verbalen Zumutungen herunterzuwürgen.

Wer heutzutage nicht mehr in der Lage ist halbwegs verständliche deutsche Sätze zu schreiben, an dem wären auch anspruchsvollere, subtilere, oder einfach nur intelligente Humoristen vor die sprachunkundigen Säue geworfene Perlen.

Insoweit haben wir tatsächlich die Humoristen, von denen die Mehrheit der Medien-Manger meint, daß wir sie verdienen. - Es liegt aber an uns allen SELBST, ob wir uns mit dieser Geringschätzung durch Medienmacher treffend eingeschätzt fühlen oder nicht.
 
Ich fand Harald Schmidt früher gut (vor allem in Kombination mit Feuerstein). Dazwischne fand ich ihn mal völlig daneben und ohne eine nachvollziebare Richtung. Das war vor allem die ersten 75 Prozent der Sat1-Zeit. Gegen Ende der Sat1-Zeit und auch jetzt wieder bei ARD gefällt mir mein alter Schwabenkollege wieder ganz gut. Letztendlich ist die Art von Unterhaltung, die er momentan anbietet aber nicht mein Ding. Ich stehe mehr auf Kabarett und subtilen Humor alá Werner Koscwara oder Dieter Hildebrand. Selbstverständlich ist ein Loriot absolute Spitze aber da gäbe es warscheinlich noch jede Menge andere zu erwähnen. Ich möchte mir aber nicht anmaßen zu urteilen was für eine Unterhaltung "hochwertig" ist und welche nicht. Schließlich gibt es immer noch den persönlichen Geschmack und der steht meiner Meinung nach über allem... auch über sachlicher Kritik, die von sogenannten Experten geäußert wird.


Für das Nieveau der Unterhaltung ist immer noch der Zuschauer verantwortlich. Zumindest habe ich noch von keiner Fernsehshow gehört, die trotz schlechter Quoten lange weiterläuft. Wenn viele Deutsche nunmal Stefan Raab sehen wollen, wird das Zeugs ewig über den Äther "laufen". Ich schau es nicht an, deshalb kann das von mir aus noch die nächsten 500 jahre im TV kommen,,, deswegen werde ich es trotzdem nicht anschauen... und ich werd mich auch nicht drüber aufregen.
 
Zurück
Oben Unten