Haben die heutigen RPGs zuviel Flufftext?

AW: Haben die heutigen RPGs zuviel Flufftext?

Ludovico schrieb:
Neukunden wollen auch unterhalten werden und nicht nur Regeln lesen.
Eine technische Anleitung (das erste Deiner Beispielbücher), wie sie so mancher hier begrüßen würde, ist einfach langweilig zu lesen und vermittelt kein Spielgefühl. Ein Neukunde könnte damit relativ wenig anfangen und müßte sich dann erst in das Fluff-Buch reinlesen, damit er zumindest Spielgefühl bekommt. Der Regelteil wird dadurch aber nicht unterhaltsamer.
Das betrifft nicht nur Neukunden. Die überwiegende Mehrheit der Rollenspieler in meinem Umfeld sehen das auch so.
 
AW: Haben die heutigen RPGs zuviel Flufftext?

Statt einen Vorteil "Cholerisch" oder "Hitzköpfig" zu nennen, nehmen sie einfach Begriffe aus der Serie wie "Chip On The Shoulder" oder schreiben zu Nachteilen wie "Scrawny" "You must run around in the shower to get wet.".
So einen Regelteil liest man gerne. Der macht Spaß und kämpft sich nicht so mühselig da durch wie durch eine Anleitung zur Arbeit mit einem PC-Programm, die ja scheinbar von manchen hier gewünscht wird.

Finde ich grauenhaft. Speziell da die meisten meiner Spieler im Englischen nicht so fit sind sind solche Experimente meistens von beidseitigen Mißverständnissen geprägt. Nebenbei bemerkt kann ich mir solchen Slang-Unfug nur unter allergrössten Gehirnverrenkungen merken.

-Silver
 
AW: Haben die heutigen RPGs zuviel Flufftext?

@URPG
Du mußt Dich nicht entschuldigen. Das Serenity RPG ist eine Geschmacksfrage und was Fluff angeht, ein Extremfall.

Aber um Neukunden zu gewinnen, bin ich auf alle Fälle der Ansicht, daß Fluff nicht streng von den Regeln getrennt sein darf, weil sich technische Anleitungen nicht gut lesen, denn sie sind langweilig. Rollenspiel macht man aber aus Spaß und dann möchte ich auch ganz gerne davon etwas in dem Buch wiederfinden, was ich für teures Geld gekauft habe.
Und so wie es scheint, bin ich mit dieser Meinung eher ein Regelfall denn die Ausnahme.

@Silvermane
Solche Sachen stehen in der Beschreibung, so daß man ziemlich genau weiß, was das nun IT bedeutet. Die regeltechnischen Auswirkungen befinden sich direkt darunter.
Wenn man es allerdings mit Spielern zu tun hat, die im Englisch eher... ja, am Besten bei deutschen RPGs bleiben, dann kriegt man, wie ich mich Deiner Meinung anschließe, ernsthafte Probleme.
 
AW: Haben die heutigen RPGs zuviel Flufftext?

Silvermane schrieb:
Nebenbei bemerkt kann ich mir solchen Slang-Unfug nur unter allergrössten Gehirnverrenkungen merken.

Andererseits haben tausende Spieler kein Problem damit sich dutzende (oder sind es hunderte?) WoD Fachwörter, mit zum Teil recht obskuren Sprachwurzeln und Verballhornungen, zu merken. ;)

Silvermane schrieb:
Speziell da die meisten meiner Spieler im Englischen nicht so fit sind sind solche Experimente meistens von beidseitigen Mißverständnissen geprägt.

Aber das ist doch eher ein Problem der Sprachbarriere als des Flufftexts. Englischprachige Rollenspiele sind nun mal für englischsprachige Leser geschrieben.
 
AW: Haben die heutigen RPGs zuviel Flufftext?

Aber das ist doch eher ein Problem der Sprachbarriere als des Flufftexts. Englischprachige Rollenspiele sind nun mal für englischsprachige Leser geschrieben.

Es gibt Kolloquialismen, bei denen es die Sau graust, um nicht zu sagen wo selbst der englischen Sprache seid der Geburt mächtige Personen nicht durchsteigen.

Beispiel gefällig?
http://www.pbs.org/wnet/ranchhouse/pop_speakcowboy/questions.html?bs=0&hm=0&ml=0&cd=0&x=72&y=16

Ich schreibe ja auch keine Regelpassagen auf Niederbayrisch, weil das die Atmosphäre von B&B (Bajuwaren und Bergziegen) besser wiedergibt.

-Silver
 
AW: Haben die heutigen RPGs zuviel Flufftext?

Silvermane schrieb:
Es gibt Kolloquialismen, bei denen es die Sau graust, um nicht zu sagen wo selbst der englischen Sprache seid der Geburt mächtige Personen nicht durchsteigen.

Beispiel gefällig?
http://www.pbs.org/wnet/ranchhouse/pop_speakcowboy/questions.html?bs=0&hm=0&ml=0&cd=0&x=72&y=16

-Silver

Ja, die gibt es. Die findet man aber auch nicht in Regelwerken, zumindest nicht ohne entsprechende Erklärung in reinem Englisch darunter.
 
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Silvermane schrieb:
Fluff sollte von den eigentlichen Regelmechaniken getrennt stehen.
Fluff sollte informativ und inspirierend sein. Niemand will lesen welche coolen Erlebnisse der Autor mit seinem (N)SC hatte.
Fluff sollte kurz und prägnant sein.
Fluff sollte kein anderes Bild vom Setting zeichnen als es die Regelmechanismen tun.
Fluff muß ohne Crunch auskommen. Crunch kann ohne Fluff auskommen.
*das DICKE und Unterstrichene im Zitat besonders bekräftig*

Umgekehrt ist mir die obige, hervorgehobene Aussage jedoch bedeutend wichtiger: Ein Regelwerk sollte nicht die dargestellte Spielwelt, die im Fluff geweckten Erwartungen an das Gefühl in dieser Welt etwas mit seinen SCs zu erleben, entstellen, verzerren, unter regeltechnischem Selbstzweck begraben.
 
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Silvermane schrieb:
Es gibt Kolloquialismen, bei denen es die Sau graust, um nicht zu sagen wo selbst der englischen Sprache seid der Geburt mächtige Personen nicht durchsteigen.

Beispiel gefällig?
http://www.pbs.org/wnet/ranchhouse/pop_speakcowboy/questions.html?bs=0&hm=0&ml=0&cd=0&x=72&y=16
Hmm - alle korrekt beantwortet. Vielleicht liegt das daran, daß man beim Deadlands-Spielen eben DOCH ein wenig von diesem sogenannten "Unfug" mitbekommt, weil es einem selbst und seinen Mitspielern einfach Spaß macht?

Silvermane schrieb:
Ich schreibe ja auch keine Regelpassagen auf Niederbayrisch, weil das die Atmosphäre von B&B (Bajuwaren und Bergziegen) besser wiedergibt.
Es geht ja genau NICHT um RegelANPASSUNGEN auf eine settingspezifische Sprachfärbung (also nicht um GURPS Bajuwaren & Bergziegen), sondern um eine settingspezifische Sprachfärbung eines mit eben diesem regeltechnisch zu erschließenden Setting enger verknüpfte Begrifflichkeit im Crunch-Teil (eben wie bei Serenity-RPG oder Deadlands).

Also würde Bajuwaren & Bergziegen regeltechnische Begriffe aufweisen dürfen wie z.B. Fertigkeiten "Derblecken" statt Beleidigen/Verspotten, "Fensterln" statt Verführen, "Schuhplattln" statt Akrobatik, oder Vorteile wie "Schmalzlerkönig", "Host Mi?", "Hurabua" etc.

Das würde ich bei einem überzeugenden Bayern-Rollenspiel erwarten (und solche Ausrüstungskataloge wie "Semmelnknödeln&Gamsbart", und eine Cover-Gestaltung in Weiß-Blau).

Ein Rollenspiel, welches sein Setting nicht mit geschmacksneutralem Crunch oder noch schlimmer mit buchhalterisch-drögem Über-Crunch samt Abkz.Whn. versieht, ist mir da wesentlich lieber.

Wenn ich nicht etwa ganz bewußt ein generisches Regelsystem (bei welchem ich natürlich diese sprachlichen Anpassungen nie erwarten würde) verwenden will, sondern, wenn ich ein spezifisch auf einen Hintergrund hin entwickeltes Rollenspiel (Setting PLUS Regelsystem) erwerbe, dann WILL ich der Spielwelt angemessen passende Begriffe gerade auch im Crunch-Teil.

Hier sollte die Sprachlichkeit zwischen Crunch und Fluff nicht im Konflikt miteinander stehen, und auch keine generische Geschmacksneutralität aufweisen.
 
AW: Haben die heutigen RPGs zuviel Flufftext?

hm, Es gibt diese "coolen" Stats die kann man ruhig auch in Regeln verwenden, aber man kann es auch übertreiben.
Wer hat das geschreiben: "keine fluffigen Kapitel Opener" oder so?....ein wahres Wort
 
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