AW: Gibt es in Deutschland LARPs mit Fokus kämpfen (und sehr wenig Rollenspiel?)
Das ist sicher die geschickteste Möglichkeit.
Die Latex-Teile verhalten sich eh sehr "ungewöhnlich", wenn man mal ein Schwert oder einen Speer gewohnt ist. Mit den Wabbeldingern tut man sich zwar kaum weh, aber dafür übt man auch nur ein "hohles Gestell" an kämpferischer Fertigkeit ein.
Und, je nach Unterrichtsstruktur, verwenden manche Gruppen für traditionelles europäisches Fechten auch unterschiedliche Formen von "Sicherheitswaffen" - ob Holzschwerter, Rattanstöcke in Metallgriff, unterschiedliche Arten an Kunststoffwaffen (meist härter als die für LARP zulässigen Schwabbel, weil man ja tatsächlich damit Fechttechniken ausführen können soll), und natürlich Übungswaffen unterschiedlicher Qualitäten.
Ich habe immer wieder LARPer bei mir im Training. Manche wollen einfach für ihre LARP-Aktivitäten ein paar "Tricks" aufschnappen (das sind diejenigen, welche binnen kurzer Zeit nicht mehr ins Training kommen) und manche wollen mal sehen, wie man mit Waffen(!) wirklich umgeht (das sind diejenigen, die recht bald dem LARP-Gepömpfe nichts mehr abgewinnen können).
Ich sehe im LARP auch eher den Fokus darauf, einen CHARAKTER darzustellen und ihn mit seinem ganzen Selbst auszufüllen.
Die Live-Action-Komponente des Pömpfen-Kampfes finde ich, vermutlich aufgrund meiner Kampfkunsthistorie, eher irritierend und unbefriedigend, ja geradezu störend. - Aber ich erwarte nicht von einem Charakterdarsteller, der sich ab und an mal ein wenig pömpfen will, daß er nun jahrzehntelang historische Fechtkunst übt, nur damit die Kampfdarstellung halbwegs was taugt. (Das machen ja die meisten Ritterspieler auch nicht - was dort geboten wird, ist mindestens so weit weg vom Fechten wie das, was die LARP-Pömpfenklopfer zeigen!)7
Wenn Du eine historische Fechtgruppe in Deiner Nähe hast, dann schau da einfach mal rein. - Das sollte vorherrschende Kampfgelüste mit und ohne Verkleidung befriedigen helfen.