Gelesen, entflammt und... ratlos

Melvin2060

Halbgott
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4. September 2013
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nachdem ich das Vampire: The Requiem Regelwerk durchforstet habe, muss ich sagen das der Hintergrund mich doch sehr neugierig gemacht hat und ich "eigentlich" dieses Gefühl an meine werte Spielerschaft weitergeben möchte... Nur wie? Mit welchem Abenteuer? Da magelt es mir leider an Ideen.
Vielleicht sollte ich hierbei erwähnen das ich meist in einer Art Projektgruppe spiele/leite, in der eigentlich nur one shots gespielt werden.
Könnt ihr mir helfen? Hat jemand gute one shot Ideen oder Kurzabenteuer im Kopf?
 
Requiem spielt sich meiner Erfahrung nach am Besten als Sandboxgame.

Konzipier eine Stadt, mit 20 Vampiren. Vernetze sie. Gib ihnen Ziele. Dann lass sie "ihr Ding machen".

Die Aufgabe der Spieler ist es dann, sich in der Stadt zurecjtzufinden. Ihre selbstgesetzten Ziele zu erfüllen. Schnell werden die andreen Vampire die SCs in ihre Pläne einrechnen, gegen sie, mit ihnen, oder durch sie intrigieren.
Die Spieler werden also sowohl aktiv werden müssen (schließlich haben sie Ziele), als auch auf den Input ihrer Umwelt reagieren (Angriffe, Aufträge, Lügen usw.)



Ich finde, Requiem ist als Oneshot schwierig zu spielen. Man hat es als Spielleiter schwer in einem Abend tiefe NSCs zu präsentieren. Und in einem Abend darf man auch keine Charakterentwicklung seitens der Spieler erwarten. Spielt man es als Oneshot, wird es meist zu einem "Vampirgruppe bekommt Auftrag von Vampir XY" und erfüllt die dann. Ganz Klassisch.
 
Hm... *grübel*

Ich denke schon, dass man Oneshots spielen kann, aber ob man damit Anfängern wirklich das "Feeling" rüberbringt ist halt die Frage. Tatsächlich muss ich Elvis zustimmen - das Spiel lebt unter anderem von Charakterentwicklungen und die sind an einem Abend schwer darstellbar.

Zumal es für Anfänger sehr viel auf einmal ist. Ich erinnere mich an meine erste Runde - das war für mich ein einziges Desaster und ich hab völlig den Überblick verloren.

Vielleicht gehst du es anders an. Deiner Beschreibung entnehme ich, dass du mit denselben Leuten oder einer ähnlichen Zusammensetzung von Menschen häufiger spielst. Dann führ sie doch langsam, in mehreren Kurzabenteuern an die Sache heran. Vielleicht lässt du sie erst einmal Menschen spielen, die mit einem (jungen) Vampir zusammentreffen. Und plötzlich stoßen sie darauf, dass es mehrere Vampire, ja offenbar sogar eine ganze Gesellschaft Vampire gibt.

Und dann wandelst du sie um. Jungvampire zu spielen hat den Vorteil, dass die Spieler selbst kein Hintergrundwissen brauchen - sie wachsen dann quasi mit dem Charakter :)

Wenn sie dann Vampire sind - stell ihnen ein oder zwei hilfreiche NSC zur Seite, die sie einführen und ihnen (aus welchen Gründen auch immer) mit Rat und Tat zur Seite stehen. Lass sie ein paar kleinere Dinge für diese NSC erledigen - jemandem eine unbequeme Nachricht übermitteln, einen entlaufenen Ghul fangen. Und dann lass sie erkennen, welche Konsequenzen ihr Tun hat - Die Nachricht könnte von entscheidender Bedeutung für die Domäne sein, der Ghul wichtige Informationen über seinen Herrn besitzen. Als Letztes bring sie in ein Dilemma: Der NSC war immer freundlich zu ihnen, hat ihnen geholfen und sie gefördert - ABER er ist ein Riesenarschloch oder eine große Gefahr für die Domäne im Allgemeinen. Vielleicht bietet ihnen ja auch ein anderer, hochgestellter Vampir mehr oder bessere Unterstützung. Wollen sie ihren "Freund" ans Messer liefern oder nicht? Stell sicher, dass sie am Schluss jeweils die Auswirkungen ihrer Taten spüren, die in beiden Fällen einen positiven und n4egativen Aspekt haben sollten.

Diese Grundhandlung kannst du, je nach Vorlieben der Spieler, kampflastig oder eher gesprächslastig aufbauen. Und je nach deinem Zeitplan über zwei/drei oder mehr Abende spielen.

Vielleicht erzählst du, was ihr bisher so gespielt habt, und worauf deine Spieler so "stehen", dann kommen hier vermutlich konkretere Ratschläge :)
 
One Shot mit vorgegebenen Charakteren oder Selbsterstellten?

Falls nämlich der Einstieg so Butterleicht wie nur eben möglich geschehen soll (inklusive der Vorgegebenen Charakteren) Gäbe es das alte Einführungsszenario Danse de la mort. Das war zwar auf eine langfristige Kampagne ausgelegt gewesen, aber zum Reinschnuppern reicht der erste Teil vollkommen aus, wenn ich mich gerade noch richtig erinnere. Zumindest war das hier noch ohne große Fallstricke und sonstige Hürden versehen, die entstanden nämlich erst in den späteren Teilen.
 
114063-thumb140.jpg


"Reap the Whirlwind" wäre vielleicht auch eine Alternative / was Interessantes.
Die PDF gibts ebenfalls für umsonst bei DTRPG

Ansonsten finde ich die Sandbox Spielweise auch für einen Oneshot machbar. Als Sandbox könnte Newcastle aus VtR Damnation City dienen und die Story ergibt sich anhand der mit allen SpielerInnen gemeinsam abgestimmten Charakterentwicklung.
Die "Aspirations" aus dem nWoD-GMC-Update (ebenfalls kostenlos) wären dabei eine weitere Hilfe:
Determine Aspirations as part of the “Final Touches” stage of character creation.
Choose three Aspirations for your character.
Aspirations are goals for your character. They’re also statements to your Storyteller
that show the types of stories you want to play through.
Aspirations are simple statements of intent; things that can be accomplished
within the scope of the game you’re playing. If you’re playing a single session, be
sure to choose realistic and short-term goals or goals that are already very close to
fruition.
 
Ich denke schon, dass man Oneshots spielen kann, aber ob man damit Anfängern wirklich das "Feeling" rüberbringt ist halt die Frage. Tatsächlich muss ich Elvis zustimmen - das Spiel lebt unter anderem von Charakterentwicklungen und die sind an einem Abend schwer darstellbar.
Anfänger, auf das Rollenspielgenre generell bezogen, sind bei uns garnicht vorhanden... eher das Gegenteil ist der Fall!
Nur ist dort die NWOD bzw. WOD praktisch garnicht präsent; bis auf eine von mir neu ins Leben gerufene Hunter Adaption. Nach Oneshots frage ich grade deshalb, da ich, um das Interesse erstmal zu wecken selbige anbieten wollte und leider nur ein Zeitfenster von grob 5 - 6 Stunden für eine Sitzung habe; ach ja... Charaktere werden selbstverständlich dafür von mir gestellt.
 
Hmm... das ist jetzt keine Empfehlung, sondern nur ein Hinweiß darauf, dass sie existieren. (Ich selbst habe nie einen Blick drauf geworfen.)
White Wolf hatte damals auch noch die "SAS" herausgebracht. Einzelne Abenteuer, die damals damit beworben worden sind, dass sie für Cons tauglich sein sollten. (Und damals gabs für fast jedes System wenigstens einen.) Der Nachteil ist halt, dass die nicht mehr kostenlos sind.

Aber ansonsten müsste der erste Teil von Danse de la mort durchaus ein guter Ansatz sein.
 
Auf jeden Fall schonmal danke für eure Hilfe und Anregungen.
Sobald ich mir etwas Zeit freigeschaufelt habe, werde ich die angegebenen Dokumente mal ansehn
 
Falls du Larpinteressiert bist: Berlin hat eine (zumindest von außen betrachtet, ich spielte nie mit) wirklich gute Requiemliverunde.
 
Hm, interessiert auf jeden Fall...
Das einzige Problem; vielleicht auch aus meiner Unwissenheit heraus bzw. auf schlechten Erfahrungen beruhend; damit ist, das solche Liverunden meist eine sehr "elitäre" du kummst hier net rein Grundeinstellung Neulingen gegenüber haben... aber mal sehen.
Wer weiß, vielleicht finde ich ja auch noch ne NWOD Runde die mich mal bei ihnen reinschnuppern lässt...
 
Bei der ältesten Vampire Liverunde Deutschlands würde ich mal annehmen, dass die sich an Anfänger mitlerweile gewöhnt haben xD
 
Naja, mal schauen... ich mein, eigentlich dürfte man es sehr einfach mit mir haben. Wenn schon mal Live spielen dann doch am liebsten nen Ghul
 
Für einen One-Shot würde ich auch erstmal auf ein Szenario zurückgreifen, in dem die Spieler noch keine Vampire sind. Da ist es einfacher sie an das ganze Szenario heranzuführen. Versuche es doch sonst auch mal mit einer eigenene kleinen Geschichte, bei der du den Spielern nur das Setting vorgibst und sie die Chars sonst alleine entwickeln lässt. Ein Reporterteam oder eine Polizeieinheit sind mit Sicherheit ein Ansatzpunkt um einfach und spannend in die WoD einzusteigen.
 
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