AW: Fragen für eine Einsteigerchronik:
Ich halte es für wichtig und ratsam, dass sich die NSC's einer Geschichte, die eine wichtigere Rolle einnehmen, nicht allzu ähnlich sind, weder im Aussehen, noch im Verhalten. Zum einen wäre es langweilig, wenn sich zu ähnliche Charaktere wiederholen, zum anderen fällt es den Spielern schwerer, die Charaktere auseinander zu halten.
Grundsätzlich wiederholen sich bei meinen NSC's (allgemein in jedem Rollenspiel) sicherlich bestimmte Verhaltensweisen (dominant, selbstsicher, schüchtern, unbeholfen, verängstigt, brutal... und und und), aber ich versuche schon, nicht zu ähnliche Charaktere zu erschaffen.
Tipps für die Erschaffung von Nichtspielercharakteren (bezieht sich jetzt aufs Rollenspiel allgemein, da ich bisher noch keine Vampire-Runde geleitet habe):
1.) Vor Beginn sollte zumindest die Grundidee zu einer Geschichte da sein, sowie klar sein, welche Rolle der oder die Spieler in der Geschichte einnehmen werden, denn ich finde es empfehlenswert, die NSC's entsprechend der Spielercharaktere anzupassen.
2.) Die NSC's sollten den Spielercharakteren, aber auch den anderen NSC's nicht zu stark in Aussehen und Verhalten ähneln. Für spannende und interessante Diskussionen sorgen Charaktere, die sehr unterschiedlich sind und unterschiedliche Ansichten vertreten.
3.) Romanzen. Wenn man als Erzähler Romanzen ernsterer Art (ich meine hier nicht diverse Stelldicheins) ermöglichen will, wird man je nach Spieler vielleicht als Erzähler eher selbst aktiv werden müssen. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, dem einen oder anderen Spielercharakter zumindest einen Bewunderer oder eine Bewunderin zur Seite zu stellen, die sich um seine Gunst bemüht. Wurde bisher stets recht angenehm aufgenommen.
4.) Die Nichtspielercharaktere sollten eine Biographie, sprich Hintergrundgeschichte, aber auch eine Beschreibung ihres Charakters haben. Welche Ziele, Wünsche und Vorstellungen haben sie? Was sind sie bereit, für ihre Ziele zu tun und zu opfern? Wie fügen sie sich in die Gemeinschaft ein? Was denken sie von den Spielercharakteren und von den anderen Nichtspielercharakteren?
Meine Erfahrung ist, dass man sich als Erzähler umso besser in seine NSC's einfinden kann, umso besser man mit ihrer Persönlichkeit vertraut ist. Es fällt einem als Erzähler also leichter, die Charakteristik der virtuellen Personen überzeugend und konsequent darzustellen, wenn diese eine eigene Geschichte haben.
5.) Ich find es gut, wenn Charaktere zum Teil stereotypische Seiten haben, doch sollte dies nicht ihre Individualität überschatten. Wenn sich die Spieler bereits gut mit Vampire Maskerade und den einzelnen Clans auskennen, finde ich es gut, wenn man ihnen nicht allzu leicht von Anfang an zeigt, zu welchem Clan welcher Charakter gehört. In der Geschichte, an der ich gerade für meine erste Spielrunde arbeite, wird die Clanzugehörigkeit eher nebensächlich sein und daher sicher grundsätzlich nur wenig Erwähnung finden. Die Kainskinder laufen schließlich auch nicht durch die Gegend und unterhalten sich über ihre Generation. In dem man das Thema nicht breit tritt, sinkt seine Bedeutung eher in den Hintergrund - nicht vergessen, die Individualität der einzelnen Charaktere ist von entscheidender Bedeutung, nicht die Blutlinie. Wobei selbstverständlich wohl der Richtsatz gilt, dass Kainskinder in der Regel eher Sethskindern den Kuss geben, die ihnen sympathisch sind, sprich die ihnen ähneln. Dadurch ergeben sich bei Clans sicherlich zum Teil ähnliche Verhaltensweisen. Ich halte es aber für falsch, den Charakter eines NSCs vom Clan abhängig zu machen. Der Clan kann ein Anhaltspunkt sein, muss er aber nicht.
So, das ist meine Sicht der Dinge.