AW: Frage zur Sundered Skies Kampagne (Spoiler!!)
Problem ist nur dass schon der zweite Plot Point doch schon einen mehr als knackigen Schwierigkeitsgrad hat und für Spieler die da direkt drauf anspringen recht schnell Endstation ist.
Vielleicht mag dazu ja Bathora mal was von seiner Sundered-Skies-Runde erzählen. Das dürfte einen etwas anderen Eindruck bieten.
Die Plot-Points, wie auch die Savage Tales, sind immer nur so schwierig, wie es die Findigkeit der Spieler zuläßt.
Spieler, die gerade bei Sundered Skies sich auf eine "old school"-ige, überlegte Vorgehensweise einlassen, die POWERGAMER (im besten Sinne!) sind, marschieren schon mal durch die "ach so gefährlichen" Plot-Points durch.
Wie so oft bei Savage Worlds sind die Abenteuer NICHT an die "Schaffbarkeit für eine genormte SC-Gruppe" angepaßt, sondern es sind die SPIELER SELBST, die die Herausforderung, welche ein solches Abenteuer bietet, durch ihr kreatives, findiges Spiel und - sehr wichtig - das ZUSAMMENSPIEL in der Gruppe annehmen und bewältigen.
Hat man Spieler-Gruppen, die mit einander gut spielen können, und wo die Spieler es LIEBEN sich Herausforderungen zu stellen, dann bekommt man auch bei Sundered Skies potentiell sehr gefährliche Plot-Points und Savage Tales recht gut bewältigt. An denselben Savage Tales würden andere Gruppen, die sich auf eine "Schaffbarkeit" verlassen, die wenig überlegt, wenig einfallsreich vorgehen, schwer zu knabbern haben - oder eventuell sogar vollkommen scheitern.
Sundered Skies ist definitiv nicht so leicht mit einem "D&D-3E/4E-typischen" Vorgehen zu bewältigen. Wenn man Spieler hat, die aber "old school"-iges Vorgehen drauf haben, dann darf man nicht nur, sondern man MUSS als Spielleiter hier alle von den Regeln gebotenen Register ziehen, um manche Abenteuer mit dem nötigen Biss auszuspielen. Es ist nicht leicht einer GUTEN Gruppe ausreichend knackige Opposition zu bieten. Reine "Spielwerte-Inflation" ist da die langweiligste und auch nicht ausreichende Vorgehensweise. Viel eher nimmt man die in der Savage Tale oder dem Plot-Point gegebenen NSCs, Szenerien, SC-unabhängigen Entwicklungen, und schaut, was man daraus machen kann.
Somit ist es - nicht nur bei Sundered Skies - so, daß für eine spannende, herausfordernde, befriedigende Plot-Point-Kampagne immer ALLE Spielenden, Spieler UND Spielleiter POWERGAMER sein müssen. Nur dann fahren sie die gegebenen Kampagnen-Vehikel voll aus.
Ist eine Seite nicht voll engagiert, dann gibt es weniger befriedigende Erlebnisse. Sind die Spieler findig und voller Energie, aber der Spielleiter einfallsarm im Umsetzen der Abenteuer, dann schaffen die Spieler alles zu leicht, um noch das Gefühl etwas ERREICHT zu haben zu bekommen. Sind die Spieler nur unkreatives Vorgehen gewohnt (nach der Haltung: "Mir wird schon nichts passieren, denn der Spielleiter wird schon die Würfel drehen, um eine schöne Geschichte zu bekommen."), und der Spielleiter fährt seine NSCs mit dem, was sie bieten, aus, dann bekommt man schnell einen - verdienten(!) - TPK. Sind beide Seiten nicht voll engagiert, dann plätschert die Kampagne nur vor sich hin, unterbrochen von in diesem Falle allein durch die Zufallseinflüsse gebotener Dramatik (explodierende Schadenswürfel können auch bei völlig bescheuertem, einfallslosem Vorgehen mal einen Glückstreffer landen, der einen ansonsten zähen Gegner wegputzt).
Daher kann man auch bei Schilderungen in Foren die eine Kampagne einer bestimmten Gruppe schlecht mit der einer anderen Gruppe vergleichen. Es kommt wirklich SEHR auf die einzelnen Leute in der Gruppe an.