AW: Fantasy-Kampagne stricken?
Und am Anfang ist erstmal nicht klar, wer die eigentliche Bedrohung ist - die aufstrebenden Paladin-Orden, die basierend auf einer uralten Prophezeiung (die sie natürlich unter Verschluss halten) das Land gegen den aufkommenden Krieg gegen das Böse rüsten wollen, oder die Rebellen, die gegen die Unterdrückung durch die immer mächtiger werdenden Orden kämpfen?
Rebellen? - Was für Rebellen?
Was Dir vorschwebt, ist ein WACHSEN der religiösen Oligarchie der Ordens-Großmeister von einfachen Orden zum bestimmenden politischen Faktor.
Ich würde solche "Frühlings"-Setting-Ansätze zu langweilig und zu langatmig empfinden.
Ich will den ausgeprägten, durchmilitarisierten, durchideologisierten Gottesstaat mit fanatisierten Krieger mit Lawful Good Alignment, die WISSEN, daß sie Das Richtige (tm) tun, denn ihre Götter und - vor allem - ihre Vorgesetzten haben es ihnen ja so gesagt.
Die Vorgeschichte könnte tatsächlich ein paar markante politische Wendepunkte, die Ablösung der bisherigen Monarchie z.B., aufweisen. - Eventuell gibt es ja im Gottesstaat noch Widerständler der Monarchisten, da es den Kirchen nicht gelungen ist, ALLE Abkömmlinge des alten Herrschergeschlechts auszurotten.
Offene Rebellion in einer Zeit, wo Wälder und Felder von untoten Horden überrannt werden, ist aber Unsinn. - Die Bedrohung durch die Untoten soll für JEDEN und ALLE ganz klar und offensichtlich sein. Und sie ist AKUT!
So sehr auch innerhalb der Orden die Querelen laufen, so sehr die oft unmenschlichen Mittel der Heiligen Krieger Blutzoll unter den Bürgern der letzen Lande der Menschheit kosten, so eindeutig soll die untote Bedrohung nur und ausschließlich durch die Opferbereitschaft der Fanatiker-Truppen aufgehalten werden können. - Sie sind das Eiserne Schild der (Über-)Lebenden. - Und sie verlieren. - Langsam. Stück für Stück. Hier mal ein Dorf. Dort mal ein Wehrkloster. - Das Land der Lebenden wird immer enger. Flüchtlinge, Nahrungsversorgungsprobleme, Seuchen - das alles stellt die "Heimatfront" an Problemen dar.
Und dann eben die Monster. - Auch diese fliehen. Auch diese erliegen den untoten Horden. - Auch die Orks, die Goblins, die Frostriesen, die Beholder, die Trolle haben ANGST vor den unaufhaltsamen Horden.
Und diese stellen - unkoordiniert wie sie sind - eine dritte Kraft dar. Sie sind kampfkräftig, aber vollkommen vertrauensunwürdig. - Was macht man mit ihnen?
Die Menschen/Elfen/Zwerge/usw. würden gerne die Monster in Horden den Untoten entgegenwerfen. Und sie haben das in der Vergangenheit mit vollmundigen Versprechungen und Verträgen schon getan. - Dabei wurden ganze Ork-Heere vernichtet und umgehend in die Reihen der leblosen Heerscharen integriert. Das hat man den Menschen und ihren Verbündeten nie vergessen.
Und die Untoten sind dabei die bislang nicht vorhandene Luftüberlegenheit zu erlangen. Durch Draco-Liches und andere flugfähige Untote können auch sie inzwischen weit im Hinterland angreifen. - So können durch Wyvern-Zombies große Körbe mit vergleichsweise leichten, aber kampfkräftigen Skeletten im Hinterland abgeworfen werde. Diese zerschellen am Boden, wobei ca. ein Drittel der Skelette zerstört wird. Der Rest ist aber aktiv, bewaffnet und hinter den Linien der Verteidiger!
Auch die Untoten haben ihre eigenen Anführer, ihre eigenen "Reiche" und ihre unterschiedlichen Interessen. Die subtileren gaukeln den Lebenden ein Leben in "Harmonie" mit den wenigen, elitären Nicht-Mehr-Sterblichen vor. Vampirkulte halten manche Regionen unter der Knute. - Zombie-Galeeren machen den Handel mit den ansonsten noch wenig betroffenen Ländern in Übersee schwer. Der Zombie-Meister der Leichenpiraten ist auf dem besten Wege eine Kontinentalblockade umzusetzen. Hier sind tapfere Seeleute, die mit einem Gebet auf den Lippen und mit Elementarmagie beschleunigten Schiffen den "Wellenreitenden Leichen" ein Schnippchen schlagen können.
Manche Menschen sehen in den mächtigeren Untoten auch eine erstrebenswerte Form des ewigen Lebens und kollaborieren mit diesen. Andere sind skrupellos und handeln bzw. verraten für einen kurzen Gewinn alle und jeden. - Die Untoten sitzen tatsächlich schon in den Orden. Nicht körperlich, aber im Geiste der alten, bösen Männer und Frauen, die den Rat der Großmeister aller Orden stellen.
Die Kampagne könnte aufgrund der diplomatischen und sonstigen Bemühungen der SCs zu einem Rückerobern verloren geglaubter Gebiete führen. Zu einem vernichtenden Schlag gegen die eine oder andere Zitadelle von beherrschenden Untoten-Meistern. - Und dann, im Wiedererwachen einer gewissen Normalität, wollen die Großmeister ihre Macht nicht wieder hergeben. Und sie sorgen dafür, daß die Bedrohung BESTEHEN BLEIBT, denn nur das sichert ihnen ihre Macht und ihren Einfluß.
Na ja, die Idee gefällt mir irgendwie, starten im kleinen, die ersten Anzeichen entdecken, die nicht wirklich zu deuten sind, irgendwann der große Knall, durch den die Toten sich wieder erheben und der Aufstieg der Paladin-Diktatur ...
Mir ist ja weniger nach "Aufstieg", sondern eher nach FALL des Gottesstaates. - Fantasy-Endzeit-Zombie-Survival eben.
bis die SC irgendwann die Gewissheit erlangen können, das eigentlich beide Seiten von der gleichen Quelle aus manipuliert werden und sich diese Quelle (wasauchimmer) vornehmen können ...
Das könnte auf alle Fälle ein Teil des Haupthandlungsbogens sein.
Ich würde hier die Götter eines an sich vielfältigen, "harmlosen" Pantheons nehmen, und diese durch Jahrhunderte des Krieges ALLESAMT mit düsteren, militärischen Bedeutungen, Herrschaftsfeldern, Domänen ausstatten. - Eine Fruchtbarkeitsgöttin, die inzwischen mit Blutvergießen ihre Heiligen Tage begehen läßt, damit überhaupt noch irgendetwas wächst. - Ein Musikanten-Gott, der durch Marschmusik, Kampflieder und Demagogen-Schulen die Kampfmoral der Bevölkerung heben hilft - bis zum völligen Zusammenbruch der diesen Heiligen Liedern Unterworfenen.
Das gesamte Pantheon soll wie von einer schleichenden Seuche korrumpiert worden sein. Nur halten sich alle immer noch (und nach D&D-Verständnis stimmt das ja auch) für die Guten (tm) (alle sind Lawful Good). - Jedoch ist aus ihnen ein Haufen skrupelloser, gefühlloser Bastarde geworden.
Diese Kampagne braucht auf alle Fälle auch Hoffnungselemente. Die Alten Götter, die Götter in ihrer alten Bedeutung, könnten sich bemerkbar machen, könnten auf der Suche nach HELDEN sein, die die Welt wieder retten und AUFBAUEN können.
Auf alle Fälle soll es STÄNDIG und VIELE Kämpfe geben. Mit ALLEM, was die jeweiligen Kampfsysteme der Rollenspiele, mit denen man so etwas umsetzen wollte, hergeben. Alle Mega-Schadens-Powergaming-Kombos sind hier PFLICHT. - Denn die Gegenseite benutzt das auch!