Der Schutz der kleinen Verlage ist etwas, das den Urvätern der Bundesrepublik am Herzen lag, weil sie noch Bildung und Meinungsvielfalt als WERTE im Staatswesen angesehen hatten.
Heute hat sich die rein neoliberale Kälte überall durchgesetzt und es wird nur nach Gewinnmaximierung und brutalster Konkurrenz, um die "Gegner" plattzumachen, gehandelt und entschieden.
Im Pressebereich, also dem Zeitschriftengroßhandel, läuft seit Jahren das Bestreben der wenigen großen Verlage das Pressegrosso in ihre eigenen Hände zu bekommen und die hierzulande eben gerade zur Sicherung der Meinungsvielfalt zum Führen auch kleinster, unbekanntester Produkte VERPFLICHTETEN Pressegroßhändler zu zerrütten und zu zerstören. Pressegroßhandel in Verlagshand bedeutet, daß NUR NOCH die "Big Seller"-Produkte in die Zeitschriftenregale kommen und Exoten, meinungsmäßig abweichende, kritischen Publikationen einfach nicht mehr geführt werden.
Das ist im Zeitschriftenhandel AKTUELLE REALITÄT!
Hier geht schon heute Meinungsvielfalt überall dort verloren, wo sich der "Wettbewerb" als die EINZIGE Entscheidungsgrundlage eingenistet hat.
Bei Büchern wird das ähnlich aussehen.
Unpopuläre, aber inhaltlich wichtige, bereichernde, meinungsmäßig kontroverse Werke werden einfach nicht mehr in die Läden kommen, weil sie viel zu teuer sein müssen, um überhaupt noch Regalplatz zu beanspruchen. In die Läden kommt dann - wie ja schon bei anderen Medien klar erkennbar - immer nur der Einheitsbrei an "gut verkäuflichen", weil eingängigen, unkontroversen, aalglatten Produkten, die schnell wieder abverkaufbar sind.
Klar, es wird dann auch einige wenige Spezialläden geben, die noch die sauteuren, seltenen Bücher führen, aber insgesamt VERARMT, ja VERÖDET die Buchlandschaft dadurch.
Bei Büchern gilt, wie auch bei anderen essentielleren Bestandteilen des täglichen Lebens, daß es ANDERE WERTE gibt als den reinen Umsatz, den reinen Profit mit dem wenigsten Aufwand herauszupressen.
Früher wußten das auch noch deutsche Politiker.
Heute lassen sie sich von den Lobbyisten neoliberalen Schierling ins Ohr gießen, der den letzten Rest moralischen Gewissens mit dem Knistern der Geldscheine abtötet.
In einer Zeit, in der WERTELOSE BASTARDE das politische Geschehen bestimmen, ist auch solch ein Niedergang der Bildung und Meinungsvielfalt nichts Ungewöhnliches mehr. - Und es wird, genau wie bei der Privatmonopolisierung der Energieversorgung, des Verkehrsnetzes, des Postwesens, auch NIEMAND etwas dagegen unternehmen, bis alles kaputt, zerrüttet, zertreten und nie wieder aufbaubar sein wird.
Es sind die Leute, die IHR wählt, die so etwas anrichten!