AW: [DSA] Steppe, Sumpf und sieben Winde
Zusammenfassung vom 9. Spieleabend am 22.06.2010
Im Herzen der Macht, Teil 2
Das Verhör wurde eröffnet und nacheinander meldeten sich einige Würdenträger, aber auch das Klüngel zu Wort, um die Vorfälle in der Domäne zu erörtern. Dass es neben dem Problem mit den Anarchen noch ein ernstes Sabbat-Problem gibt, wurde allmählich deutlich. Doch das Vorhaben gegen das Schwert Kains stand - noch!- auf einem anderen Papier. Erstmal galt es, das Verhalten von Hélène und Dorette zu beurteilen.
Dazu schwang die Brujah bald eine ebenso verzweifelte wie leidenschaftliche Rede: "Ich wollte meine Ewigkeit dazu nutzen, den Menschen etwas mehr Freiheit zu bringen, von der ich einst nur geträumt hatte. Ich bin jung, ich mag auch dumm sein - aber ich bin nicht töricht, mir mein eigenes Grab zu schaufeln, indem ich
diese Gesellschaft gefährde, mag sie auch ihre Fehler haben."
"Die Leidenschaft des Clans Brujah und sein Gerechtigkeitssinn mag legendär sein", mischte sich daraufhin niemand anderes als Vargoss ein, "Und es mag sein, dass die Herzogin tatsächlich nur aus dem Idealismus ihres Clans heraus handelte. Doch frage ich mich, warum sie dazu die Camarilla verlassen und sich zur Anarchin erklären musste?"
"Darauf antworte ich nur dem Prinzen, und nur unter allein seinen Augen."
Zum Erstaunen aller gewährte Béatrice ihr diese Gnade, nur um wenige Augenblicke später mit einem leichten Schmunzeln die Anhörung wieder aufzunehmen. Die letzten Worte, ehe die Beratung mit der Primogenstafel anstand, sprach der Seneschall:
"Zwei Dinge möchte ich anmerken, ehe ich den Herrn Primogenen die Beratung anempfehle: zum einen scheint mir, dass wir nur eine Meinung zu den Vorfällen gehört haben und dass die Bereitschaft Madame de Savignys, ihre Beweggründe zu erklären, sie in gewisser Weise ehren mag. Doch ich bin erstaunt, dass Mademoiselle Rifaud sich ins Schweigen hüllt - wenngleich dies ihr gutes Recht ist. Ob ihr dies nützt oder ob es gegen sie spricht, wage ich nicht vorherzusagen.
Des Weiteren möchte ich mich Mademoiselle Joséphine anschließen, die darauf hinwies, dass wir angesichts der Bedrohung durch den Sabbat keine Kräfte verschwenden können. Ihnen allen müsste eines klar sein: Paris steht am Vorabend eines Krieges. Vernichten wir diese Delinquentinnen, statt ihnen eine Möglichkeit zur Rückkehr in unsere Reihen zu geben, schwächen wir uns unnötig.
Doch geben wir ihnen eine Chance, ihre Vergehen zu büßen und sich in unseren Reihen zu bewähren, dann nur unter der Gnade und Güte des Prinzen. Ihre Existenz mag sich allein darin begründen und daran gebunden sein."
Das Urteil fiel überraschend unspektakulär aus: Verwahrung für eine noch nicht geklärte Zeit, unter der Bedingung, dass sich ein Mentor für die beiden aus jeweils ihrem Clan finden ließe, der dafür sorgt, dass sich die Abtrünnige wieder und tadellos in die Reihen der Camarilla einreihe.
Clan Brujah nahm dieses Urteil kommentarlos entgegen, verließ das Elysium jedoch geschlossen.
In der nächsten Nacht wollte man bei Pennec alles Weitere besprechen.
Belle indes hatte sich nach Notre Dame begeben. Dort war sie auf Barbe getroffen, der ihren Worten aufmerksam zuhörte und ihr hin und wieder einige Kommentare einstreute, ihr jedoch keine Antworten auf ihre Fragen gab, noch sich als Führer in den Norden unter seinen schützenden Blutskräften anbot, wie sie vorerst gehofft hatte. Er fragte sie schließlich, weshalb sie nicht im Elysium sei und Belle beschloss, dort vorbei zu schauen. Nicht jedoch, ohne einen Flügelschlag zu bemerken, die über ihr aufstob, als sie die Kathedrale verließ. Belle behielt dies im Hinterkopf und trat auf die Sainte-Chapelle zu.
Da Roger ihr verboten hatte, zu spät zu kommen, betrat sie das Gebäude nicht. Stattdessen legte sie ein geschärftes Ohr an seine Wände und lauschte dem Gemurmel innerhalb der Hallen. So fand sie Fabien, der kurz der Präsenz seines Erzeugers entkommen wollte, und Belle in ein kurzes Gespräch verwickelte. Er bat sie auf ein Wort an das Seine-Ufer und versuchte, Belles Verständnis für Hélènes Beweggründe zu wecken, wenngleich er ihre Methoden strickt ablehnte. Recht bald drehte sich ihr Gespräch um die Freiheit und Belle stellte erschrocken fest, dass Fabiens Logik, mit dem Kuss würde man zum Eigentum seines Erzeugers bzw. Mentors, nichts entgegen zu setzen hatte. Er ließ sie mit einem Kopf voller Gedanken und nur neuen Fragen zurück, als er in die Sainte-Chapelle eilte, ehe Dimitrios ihn vermissen könnte. Rechtzeitig genug, ehe Belle ihren kurz aufblitzenden Gedanken, mit dem Forscher von einst durchzubrennen, auch nur im Ansatz hatte umsetzen können.
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In der Hektik des Aufbruchs habe ich ganz vergessen, EPs zu verteilen: es gibt
2 Stück!
Nächste Woche fällt die Runde leider aus, als nächster Termin ist der
8.Juli vorgesehen, vermutlich bei del Fuego.
Der Spielleiter dankt für diesen Abend, auch wenn er nur kurz war! Habe mich wieder mal total wohl gefühlt in der Haut so manchen NSCs... An jemanden wie Vargoss könnte ich mich gewöhnen...