AW: [DSA] Steppe, Sumpf und sieben Winde
Hallo zusammen!
Ja, da unsere Hexi ja leider verhindert war, haben wir dann DSA-Päuschen gemacht und eine Runde Ohne-Werte-Spontan-Vampire gespielt.
Mommsen war Dank umfangreicher Vorerfahrung mit dem Spiel als Königskind Barbara von Blankensteyn unterwegs, die anderen zwei hatten als Menschen angefangen. Phinex als Goldschmied Raja Oro und Del Fuego als Novize Abel Nox. Niemand hatte in der Stadt direkt Familie oder andere liebe Menschen, da Mommsen leider etwas zu ausführlich von der angeborenen Grausamkeit und dem erlernten Sadismus des Spielleiters in Sachen Vampire erzählt hatte...
Barbara war aus Dubrovnik nach Prag gereist, da ihr Erzeuger, ein gewisser Oswald von Metzler, seit etwa vier Monaten verschwunden war. Nun hatte sie durch einen Tipp eines Nosferatu davon erfahren und war herbeigeeilt, um ihren alten Herrn zu suchen. Selbstverständlich bekamen die übrig gebliebenen Ghule des Ancilla zuerst einmal die ganze Arroganz - Verzeihung! Veranlagung, zu herrschen - und den Ärger der Dame zu spüren. Ein ausgesandter Bote war veschwunden und so hatte eine Tochter von Blaublütigen von einer dahergelaufenen Kanalratte erfahren müssen, welch schlimmes Schicksal ihrem Erzeuger widerfahren war! Unerhört! Und überhaupt! Wenigstens waren die Räumlichkeiten für die Ankunft der Dame hergerichtet.
Natürlich stellte sie sich zuerst beim Prinzen vor, einem Former namens Vladislav, der einen arg gelangweilten Eindruck machte, was ihr aber kaum auffiel, da sie wie jeder Besucher zuerst einmal von der unfassbaren Schönheit des Prinzen geblendet war.
Sie hatte auch gehört, dass eine Verbündete ihres Erzeugers, die Toreador Katharina vom Katzenbuckel, unter Umständen einen Hinweis auf seinen Verbleib haben könnte.
Diese liebliche Rose, zugleich Seneschall der Stadt, hatte sich just an diesem Abend entschieden, den außerordentlich talentierten und überaus charmenten Goldschmied Raja zu ihrem Kind zu erheben. Gesagt, getan. Beim Auskehren der Werkstatt überraschte ein Bote der vom Katzenbuckel den ahnungslosen Sterblichen und bestellte ihn in das Haus seiner Herrin, die ein wunderschönes Diadem begutachtet haben wollte. Als Raja sich der Sache annahm und das Stück prüfte, beugte sich die Dame des Hauses über seine Schulter, genoss einen Moment lang die Wärme des jungen Mannes und den Geruch seines Blutes, bevor sie ihm selbiges und auch sein Leben nahm.
Nachdem er seinen ersten Durst an dem unglückseligen Boten gestillt hatte, begann ein Gespräch über die kainitische Gesellschaft und ihre Spielregeln, das erst mit einem Pochen an der Türe endete.
Frau von Blankensteyn kam zu Besuch, um sich nach ihrem Erzeuger zu erkundigen und nach ein paar netten Floskeln verwies Frau vom Katzenbuckel sie an den Malkavianer Johan, der mehr wissen könnte. Sie gab ihrem Gast zur Unterstützung und um ihren guten Willen in der Sache zu zeigen, noch ihr - jetzt frisch und endlich standesgemäß umgezogenes - Kind mit.
Am frühen Abend bereits hatte der Mönch, mit dem Abel durch die Lande zog und der von ihm zu seinem großen Ärger nur Panda genannt wurde, in Prag eine kleine Rede zur allgemeinen Frömmigkeit gehalten, die von einem Publikum aus vorwiegend ärmeren Leuten mehr oder weniger aufmerksam verfolgt worden war. Ein Mann hatte währed der ganzen Rede de Blick nicht von dem Novizen wenden können, war immer wieder an unterschiedlichen Stellen im Publikum aufgetacht und hatte Abel angestarrt. Schließlich hatte er Panda und Nox eingeladen, in seinem Haus zu essen und zu nächtigen, was der Mönch mit Begeisterung angenommen hatte. Der Novize war weniger überzeugt von dem Vorhaben, aber nach einem Streit mit dem Mönch war klar, dass er sich nicht würde durchsetzen können. Immerhin rührte er in dem von Menschen jeden Alters geradezu berstenden Häuschen das Essen nicht an und sträubte sich gegen den Schlaf, solange es ging.
Was ihm besonders gruselig vorkam, war die Tatsache, dass alle Leute in dem Raum, von Panda einmal abgesehen, ihn zu beobachten schienen. Selbst in der Finsternis der Nacht konnte er das Glänzen in den geöffneten Augen aller Anwesender sehen, die nur vorgaben, fest zu schlafen.
Als er sich nicht mehr zusammenreißen konnte und mit einem mulmigen Gefühl einschlief, war klar, dass hier irgendetwas nicht stimmte. So wurde Abel plötzlich wieder wach, das Gesicht des seltsamen Mannes dicht an seinem. Er spürte einen Biss in seinen Nacken, dann wurde wieder alles schwarz. Das Erwachen ging mit einem schrecklichen Hunger einher, doch Abel schaffte es, vor die Tür zu hasten und niemanden der im Hause befindlichen anzufallen. So musste auf der Straße ein Fremder sterben. Der seltsame Mann verlangte, dass Abel die Leiche ins Haus schaffen solle, und als er sich weigerte, verstärkte er den Befehl, so dass sein Kind, dessen Verstand in diesem Moment sowieso gerade ein paar ungewohnte Schleifen zog, nicht anders konnte. Er stellte sich dann als Johan [Name einfügen, irgendwas mit "M"?] vor und erklärte die elementarsten Dinge über die Nachkommenschaft Kains, zu der sie beide gehörten und zum Clan des Mondes, dem sie angehörten.
Sie überlegten, wie sie den Mönch nun los würden, da Abel ihn in Sicherheit wissen wollte und seinem Erzeuger nicht einen Millimeter weit über den Weg traut. So warfen sie ihn einfach vor die Tür, wo der Novize versuchte, ihn fort zu schicken. Als Panda sich weigerte, benutzte der junge Malkavianer unbewusst den gleichen Trick wie sein Erzeuger zuvor bei ihm und verstärkte seine Aufforderung zu gehen so, dass der Mönch sich nicht dagegen wehren konnte.
Abel, der seinen eigenen Namen noch gar nicht genannt hatte, hockte sich schmollend auf ein Strohlager, als es an der Türe pochte. Hoher Besuch in Form von Raja und Barbara war angekommen und verlange von "Strubbelkopf", wie Abel seinen Erzeuger nannte, Auskunft zu der Angelegenheit des Herrn von Metzler. Der Malkavianer war bereit zu reden, wenn die Ventrue sich darum bemühen würde, Stoffel, wie er sein Kind in Ermangelung des richtigen Namens nannte, Manieren beizubringen und beide wurden handelseinig.
Abel stellte sich dann doch noch mit richtigem Namen vor, doch sein Erzeuger und er gingen recht bald zum persönlicheren "Jo", beziehungsweise "Ab" über, anstatt die Vornamen langwierig auszusprechen.
Johan schickte das kleine Trüppchen in den schlechten Teil des Judenviertels, wo er Barbaras Erzeuger zuletzt gesehen hatte und gab noch zu bedenken, dass Magdalena, eine Nosferatu, ganz in der Nähe wohne.
So machten die Drei sich mit einigem durch mangelnden Respekt beziehungweise erhöhten autoritären Anspruch hervorgerufenem Gezänk auf den Weg und wir mussten aufgrund der fortgeschrittenen Stunde leider abbrechen.
Ich fand es sehr lustig und hoffe, es ging Euch ebenso.
P.S.: Weil es nicht mehr in meine Signatur passt, schreib ich es als Motto unter die Zusammenfassung:
Vampire. Das ist nicht langweilig, aber auch nicht schön. (Mommsen)