Ancoron Fuxfell
Vorsintflutlicher
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- 2. Dezember 2003
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Hier meine Gedanken zu dem Thema. Die Vorstellungen darüber, wie Domänen aussehen, scheinen auseinander zu gehen. Ich finde es vorteilhaft, wenn man auch ein Bild von den Domänen hat, in denen man nicht spielt und wie Domänen funktionieren. Die Einstellung zur eigenen Domäne ist auch davon bestimmt, wie sie sich im Vergleich zu anderen verhält. Außerdem können weitere Domänen Teil des Spiels werden.
Vielleicht seht ihr einige Dinge anders oder habt einfach noch etwas zu ergänzen. Ansonsten freue ich mich auch, wenn euch meine Gedanken weiterhelfen.
Größe der Domänen
Eine Stadt bietet pro 1000 Einwohner Platz für einen Vampir. Natürlich können Domänen überbevölkert sein, was zu vermehrten Konflikten um allerlei Ressourcen führen kann.
Domänen mit großen Besucherströmen bieten zusätzlichen Platz und im Umland wohnende Vampire, die nicht dauerhaft in der Stadt residieren, aber doch zur Domäne gehören, nehmen nicht jeweils einen vollen Platz ein, ebenso solche, die sich von Tieren oder Leichen ernähren. Hinzu kommen Gäste.
Große Domänen verfügen über 20.000 oder mehr Einwohner (und damit vermutlich 20+ Vampire). Solche Domänen gibt es eine - aber überschaubare - Reihe in Westeuropa (s.u.) und 6 Domänen verfügen sogar über mehr als 3x so viel Einwohner, weswegen sie die größten Domänen genannt werden:
Nicht betrachtet wurden hier z.B. Spanien und das byzantinische Reich:
Konstantinopel schrumpfte zwischen 1200 und 1300 von 400.000 auf 100.000 Einwohner (https://de.wikipedia.org/wiki/Konstantinopel), denn die christliche Stadt wurde im 4. Kreuzzug von den Kreuzfahrern geplündert. Rom hat 1300 unter 50.000 Einwohner und zählt damit nicht zu den größten Domänen.
Weitere Informationen befinden sich im Abschnitt "Stadtentwicklung im Spätmittelalter" unter
https://www.leben-im-mittelalter.ne...esshaftigkeit/die-stadt/stadtentwicklung.html
und unter https://www.leben-im-mittelalter.ne...esshaftigkeit/die-stadt/wichtige-staedte.html
Verzerrung der Wahrnehmung
Die großen und größten Domänen sind (neben anderen, wie z.B. Rom) von besonderer Bedeutung und stehen oft besonders im Zentrum des Lesers oder einer Chronik. Sie bilden jedoch nicht die Mehrzahl der Domänen.
(Im Mittelalter sind 90% der Bevölkerung Bauern, jedoch mehr als 90% der Vampire sind keine Bauern. Die Geschichte wird von Adel und Klerus bestimmt, diese liegen im Fokus der Geschichtsschreibung, weil ihre Bedeutung höher liegt.)
Kleine Domänen sind jedoch nicht besonders interessant. D.h. nicht, dass diese selten wären. Natürlich versuchen Prinzen ihre Domäne über ihre Stadt hinaus auszudehnen. So ist er vielleicht nominell auch der Lehnsherr einer kleinen Domäne, vor Ort werden die Angelegenheiten aber möglicherweise ohne ihn erledigt. Inwieweit sich das auf die Traditionen erstreckt, ist unterschiedlich. Falls eine kleine Domäne kein Interesse hat sich unter den Schutz des Lehnsherrn zu stellen, ist es für den Lehnsherrn schwierig aufmerksam über größere Ländereien zu herrschen, zumal es oft wichtigeres gibt als eine unbedeutende Domäne auf Kurs zu bringen. Nicht ohne Grund setzen die Anhänger der Wegs der Könige auf loyale Vasallen, denen sie Teile ihrer Domänen als Lehen überlassen, da sie ein großes Gebiet nicht alleine regieren können.
Ämter
In einer solchen großen Domäne mit 20-40 Vampiren beruft der Prinz oft:
Letztlich kann aber jeder Prinz selbst bestimmen, wie er über seine Domäne herrscht und welche Ämter es dort gibt und wie er sie nennt. Einen (Ahnen-)Rat, ggfs. aus Erstgeborenen, gibt es in den meisten Domänen nicht, da der Lehnsherr lieber alleine feudal herrscht.
Da, wo es einen gibt, haben Clans nur dann einen Erstgeborenen, falls der Clan in ausreichender Anzahl vertreten ist und selbst dann kann der Rat stattdessen aus denen bestehen, die sich eine Position im Rat verdient haben (ggfs. auch mehrere aus dem gleichen Clan) oder ausschließlich aus hohen Clans.
Eine Person kann (besonders in kleinen Domänen) mehrere Ämter gleichzeitig innehaben. Ämter können unbesetzt oder gar nicht vorgesehen sein, falls der Prinz keinen geeigneter Anwärter dafür findet oder er das Amt für unnötig hält.
Folgende Personentypen erhalten oft Ämter:
Clans und Anzahl Vertreter
Der Prinz hat die Macht darüber, wer Kinder erzeugen darf und in dieser Hinsicht bevorzugt er sich selbst und seine Verbündeten, damit seine Machtbasis gestärkt wird. Der Clan des Prinzen ist daher oftmal von der Anzahl her dominant und kann Kinder extra für verschiedene Aufgaben zeugen, während jeder andere sehr sorgfältig auswählen muss, da diese Gunst nicht leichtfertig gewährt wird. Natürlich ist es auch möglich, dass die Verbündeten des Prinzen nicht aus seinem eigenen, sondern aus anderen Clans sind und somit der Clan des Prinzen weniger dominant ist.
Kinder, die zu machthungrig sind, werden jedoch lieber in die Welt hinaus gesendet, um dort zu machtvollen Verbündeten zu werden und nicht zuhause einen Putsch zu unternehmen. Dies kann erklären, wieso der Clan des Prinzen nicht so dominant ist, auch wenn dieser schon lange im Amt ist.
Clans mit nur einem Vertreter vor Ort sind selten, wenn auch möglich. Zum einen aus genannten Gründen, zum anderen siedeln sich Neuankömmlinge lieber in einer Stadt an, in der es bereits Vertreter ihres Clans gibt. Wer möchte schon alleine unter lauter anderen Clans sein, wenn er es sich aussuchen kann? Das gilt auch für Blutlinien, sofern diese sich nicht einem Clan zugehörig fühlen (Lamie und Kappadozianer).
In einer Domäne mit 20 Vampiren sind daher vielleicht die Hälfte aller Clans oder weniger vertreten. Auch in einer Domäne mit 40 Vampiren sind nicht mehr als 10 verschiedene Clans vertreten. Selbst in den größten Domänen müssen nicht (dauerhaft) [z.B. Ravnos] alle Clans [z.B. Assamiten] (offiziell) [z.B. Setiten] vertreten sein.
Viele Clans haben Machtzentren, in denen sie sogar besonders dominant sind:
Unabhängig davon, wie die meisten Domänen oder Klüngel aufgebaut sind, sucht man sich für die eigene Chronik natürlich eine besonders interessante Domäne und ein besonders interessantes Klüngel aus, was dann möglicherweise beides sehr untypisch für die Spielwelt ist. Vielleicht sind einige Bewohner der Domäne gerade deshalb (besonders gerne) in dieser Domäne.
Vielleicht seht ihr einige Dinge anders oder habt einfach noch etwas zu ergänzen. Ansonsten freue ich mich auch, wenn euch meine Gedanken weiterhelfen.
Größe der Domänen
Eine Stadt bietet pro 1000 Einwohner Platz für einen Vampir. Natürlich können Domänen überbevölkert sein, was zu vermehrten Konflikten um allerlei Ressourcen führen kann.
Domänen mit großen Besucherströmen bieten zusätzlichen Platz und im Umland wohnende Vampire, die nicht dauerhaft in der Stadt residieren, aber doch zur Domäne gehören, nehmen nicht jeweils einen vollen Platz ein, ebenso solche, die sich von Tieren oder Leichen ernähren. Hinzu kommen Gäste.
Große Domänen verfügen über 20.000 oder mehr Einwohner (und damit vermutlich 20+ Vampire). Solche Domänen gibt es eine - aber überschaubare - Reihe in Westeuropa (s.u.) und 6 Domänen verfügen sogar über mehr als 3x so viel Einwohner, weswegen sie die größten Domänen genannt werden:
- Paris: 100.000 - 200.000
- Mailand 1288: 100.000
- Florenz 1300: 95.000 (30.000 zu Beginn des 13. Jahrhunderts ( http://www.aboutflorence.com/florenz/Geschichte-von-Florenz.html )
- Venedig 1300: 90.000 (https://de.wikipedia.org/wiki/Venedig)
- London: 50.000 - 100.000
- Gent: 64.000
Nicht betrachtet wurden hier z.B. Spanien und das byzantinische Reich:
Konstantinopel schrumpfte zwischen 1200 und 1300 von 400.000 auf 100.000 Einwohner (https://de.wikipedia.org/wiki/Konstantinopel), denn die christliche Stadt wurde im 4. Kreuzzug von den Kreuzfahrern geplündert. Rom hat 1300 unter 50.000 Einwohner und zählt damit nicht zu den größten Domänen.
Weitere Informationen befinden sich im Abschnitt "Stadtentwicklung im Spätmittelalter" unter
https://www.leben-im-mittelalter.ne...esshaftigkeit/die-stadt/stadtentwicklung.html
und unter https://www.leben-im-mittelalter.ne...esshaftigkeit/die-stadt/wichtige-staedte.html
Verzerrung der Wahrnehmung
Die großen und größten Domänen sind (neben anderen, wie z.B. Rom) von besonderer Bedeutung und stehen oft besonders im Zentrum des Lesers oder einer Chronik. Sie bilden jedoch nicht die Mehrzahl der Domänen.
(Im Mittelalter sind 90% der Bevölkerung Bauern, jedoch mehr als 90% der Vampire sind keine Bauern. Die Geschichte wird von Adel und Klerus bestimmt, diese liegen im Fokus der Geschichtsschreibung, weil ihre Bedeutung höher liegt.)
Kleine Domänen sind jedoch nicht besonders interessant. D.h. nicht, dass diese selten wären. Natürlich versuchen Prinzen ihre Domäne über ihre Stadt hinaus auszudehnen. So ist er vielleicht nominell auch der Lehnsherr einer kleinen Domäne, vor Ort werden die Angelegenheiten aber möglicherweise ohne ihn erledigt. Inwieweit sich das auf die Traditionen erstreckt, ist unterschiedlich. Falls eine kleine Domäne kein Interesse hat sich unter den Schutz des Lehnsherrn zu stellen, ist es für den Lehnsherrn schwierig aufmerksam über größere Ländereien zu herrschen, zumal es oft wichtigeres gibt als eine unbedeutende Domäne auf Kurs zu bringen. Nicht ohne Grund setzen die Anhänger der Wegs der Könige auf loyale Vasallen, denen sie Teile ihrer Domänen als Lehen überlassen, da sie ein großes Gebiet nicht alleine regieren können.
Ämter
In einer solchen großen Domäne mit 20-40 Vampiren beruft der Prinz oft:
- (Blut-)Vogt (Sheriff)
- Seneschall
- Siegelbewahrer
- Kammerherr
- Geißel
Letztlich kann aber jeder Prinz selbst bestimmen, wie er über seine Domäne herrscht und welche Ämter es dort gibt und wie er sie nennt. Einen (Ahnen-)Rat, ggfs. aus Erstgeborenen, gibt es in den meisten Domänen nicht, da der Lehnsherr lieber alleine feudal herrscht.
Da, wo es einen gibt, haben Clans nur dann einen Erstgeborenen, falls der Clan in ausreichender Anzahl vertreten ist und selbst dann kann der Rat stattdessen aus denen bestehen, die sich eine Position im Rat verdient haben (ggfs. auch mehrere aus dem gleichen Clan) oder ausschließlich aus hohen Clans.
Eine Person kann (besonders in kleinen Domänen) mehrere Ämter gleichzeitig innehaben. Ämter können unbesetzt oder gar nicht vorgesehen sein, falls der Prinz keinen geeigneter Anwärter dafür findet oder er das Amt für unnötig hält.
Folgende Personentypen erhalten oft Ämter:
- Mächtige Vampire, deren Macht man nutzen oder die man beschäftigen möchte und denen man mit einem Amt schmeichelt und sie einem unterstellt oder deren Wunsch nach einem Amt abzuschlagen politisch ungeschickt wäre
- Feinde, die man unter Beobachtung halten möchte ("halte deine Freunde nah bei dir, aber deine Feinde noch näher") oder sogar bei ihrer Aufgabe scheitern sehen und dies gegen sie nutzen will
- Scheinbar vertrauenswürdige Personen als Stütze der eigenen Macht, damit die Macht der Ämter zum Vorteil des Prinzen genutzt wird. Außerdem zeigen Verbünde: "Wer mich stürzen will muss wissen, dass ich nicht allein bin!"
Clans und Anzahl Vertreter
Der Prinz hat die Macht darüber, wer Kinder erzeugen darf und in dieser Hinsicht bevorzugt er sich selbst und seine Verbündeten, damit seine Machtbasis gestärkt wird. Der Clan des Prinzen ist daher oftmal von der Anzahl her dominant und kann Kinder extra für verschiedene Aufgaben zeugen, während jeder andere sehr sorgfältig auswählen muss, da diese Gunst nicht leichtfertig gewährt wird. Natürlich ist es auch möglich, dass die Verbündeten des Prinzen nicht aus seinem eigenen, sondern aus anderen Clans sind und somit der Clan des Prinzen weniger dominant ist.
Kinder, die zu machthungrig sind, werden jedoch lieber in die Welt hinaus gesendet, um dort zu machtvollen Verbündeten zu werden und nicht zuhause einen Putsch zu unternehmen. Dies kann erklären, wieso der Clan des Prinzen nicht so dominant ist, auch wenn dieser schon lange im Amt ist.
Clans mit nur einem Vertreter vor Ort sind selten, wenn auch möglich. Zum einen aus genannten Gründen, zum anderen siedeln sich Neuankömmlinge lieber in einer Stadt an, in der es bereits Vertreter ihres Clans gibt. Wer möchte schon alleine unter lauter anderen Clans sein, wenn er es sich aussuchen kann? Das gilt auch für Blutlinien, sofern diese sich nicht einem Clan zugehörig fühlen (Lamie und Kappadozianer).
In einer Domäne mit 20 Vampiren sind daher vielleicht die Hälfte aller Clans oder weniger vertreten. Auch in einer Domäne mit 40 Vampiren sind nicht mehr als 10 verschiedene Clans vertreten. Selbst in den größten Domänen müssen nicht (dauerhaft) [z.B. Ravnos] alle Clans [z.B. Assamiten] (offiziell) [z.B. Setiten] vertreten sein.
Viele Clans haben Machtzentren, in denen sie sogar besonders dominant sind:
- Kappadozianer: Ercyes
- Tremere: Ceoris, Wien
- Tzimisce: In ihrem Heimatland lebt ein Voidode oft mit seiner (blutsgebundenen) Brut und beherrscht die Domäne
- ...
Unabhängig davon, wie die meisten Domänen oder Klüngel aufgebaut sind, sucht man sich für die eigene Chronik natürlich eine besonders interessante Domäne und ein besonders interessantes Klüngel aus, was dann möglicherweise beides sehr untypisch für die Spielwelt ist. Vielleicht sind einige Bewohner der Domäne gerade deshalb (besonders gerne) in dieser Domäne.