Also mir hat der Film richtig gut gefallen. Ich hoffe nur dass Christoph Walz nicht den oscar bekommt. Nicht weil mir seine darstellung nicht gefallen hätte (fand sie wieder sehr gut), sondern weil es im Prinzip die gleiche Rolle wie bei den "Inglorious Basterds" war.
 
nunja, da er schon den Golden Globe bekommen hat, wäre ein (erneuter) Oscar für eine derartige Rolle keine wirkliche Überraschung.
 
Gestern gesehen. Spitzenfilm.
Trotzdem hab ich bis zum Schluß nicht wirklich kapiert warum sie nicht gleich und ganz offen hingegangen sind und das Mädel einfach gekauft haben?!
Fand die Begründung dafür etwas schwammig, vor allem weil sie scheinbar mehr als genug Geld hatten.
Also entweder hab ich was Entscheidendes übersehen oder das war echt ne dicke, schwach gestopfte, Logiklücke.
 
Ich vermute mal, Schultz wollte nicht einfach $12000 locker machen müssen, wenn er auch für $300 ans Ziel kommt.
 
Das passt aber irgendwie nicht zu seiner Haltung Negersklaven gegenüber.
Kommt mir eher so vor als ob sie da in dem Film händeringend eine Erklärung gesucht hätten und das handgewedelt haben.
Ich hab ja immer darauf gewartet, das er enthüllt das er eigentlich einen offiziellen Auftrag hätte und das Ganze nicht nur aus Nächstenliebe tut.
 
Die Erklärung gabs ja im Film: Sie brauchten einen Vorwand, um auf die Plantage zu kommen. Als völlig Unbekannte von weit weg auf der Plantage aufzutauchen und eine "relativ wertlose" Sklavin zu kaufen, dazu noch eine bestimmte, hätte Verdacht geweckt. Candie hätte vielleicht gemerkt, was die Sklavin wert ist und sie unter diesen Umständen vielleicht nie verkauft (einfach nur, damit sie nie freigelassen wird).
 
Hat denn niemand dem alten Steven zugehört?

Für "läppische" 300$ wäre Candie nicht hinterm Ofen hervor zu locken gewesen. Er hätte für einen solchen Betrag die Unbekannten nicht mal empfangen.

Aber ja, das war schon konstruiert.
 
Das passt aber irgendwie nicht zu seiner Haltung Negersklaven gegenüber.

Ich denke, Schultz hatte erst gar keine wirklich Haltung der Sklaverei gegenüber. Der Mann war selbst kein Heiliger, er war nur einfach auch kein sadistisches Schwein. Mein Eindruck war, dass er sich erst dann aktiv für eine Seite zu interessieren beginnt, als er mit den wirklich extremen Negativbeispielen konfrontiert wird im Verlauf der Geschichte. Das beginnt so ziemlich ab dem Zeitpunkt, wo die beiden auf Calvin Candie treffen. Da stand der Plan allerdings bereits.
 
Ich hab Steven nicht nur zugehört, sondern auch zugesehen:
Dem Batzen Papiergeld nach zu urteilen den Schultz dabei hatte (und aus dem Steven die paar läppischen Scheine herausgezogen hat) gab es scheinbar kaum einen Unterschied zwischen 300$ und 12000$. Man beachte, dem Scheinebündel nach hatte Schultz schätzungsweise 40000 bis 50000$ in seiner Brieftasche?!
DAS hat mich gestört.
Und "Verdacht erregen"?!? Verdacht auf was? Ich meine es hätte wahrscheinlich kein Problem gegeben wenn sie einfach ehrlich gewesen wären, aber dann wäre ja der Film so nicht zustande gekommen.

Andererseits hatte ich ja den Verdacht das Schultz jemanden auf der Plantage sucht, das wäre ein plausiblere Erklärung gewesen.
Da kam aber nix.
Und dann zum Schluß: Siehe da, diese Gang, die sie tatsächlich gesucht haben war auf der Plantage. Aber warum wurde da vorher kein Wort drüber verloren?

Aber vielleicht war es ja so gemeint: Schultz hat die Gang auf der Plantage gesucht und die Befreiung von Broomhilde als Vorwand genommen Django zu motivieren (oder als kleine selbstlose Geste). Dann hatte er aber keine Gelegenheit mehr sich um die Gang zu kümmern, da die Befreiungsaktion aufgeflogen ist.
Das würde alles erklären, wäre dann aber etwas holprig präsentiert gewesen.
 
Dem Batzen Papiergeld nach zu urteilen den Schultz dabei hatte (und aus dem Steven die paar läppischen Scheine herausgezogen hat) gab es scheinbar kaum einen Unterschied zwischen 300$ und 12000$. Man beachte, dem Scheinebündel nach hatte Schultz schätzungsweise 40000 bis 50000$ in seiner Brieftasche?!

Zum einen bedeutet es nicht zwingend, sich nicht um sein Geld zu sorgen, wenn man keine Geldsorgen hat. (Das kann sogar genau das Gegenteil bedeuten.)
Zum anderen wollten Big Daddy und seine Beutelmützen Schultz zuvor einfach mal als "Niggerfreund" zu Tode peitschen, obwohl er am Vortag noch erwähnt hat, dass es ein Verbrechen sei, ihn als Repräsentant des Gesetzes einfach abzumurksen. Schultz hat vermutlich angenommen, auf Candieland würde ihm ein ähnliches Schicksal blühen, wenn er da einfach zur Vordertür hereinmarschiert und darum bitten würde, die Frau seines schwarzen Kumpels freikaufen zu dürfen. Den "Verdacht zu erregen" ein "Niggerfreund" zu sein, den man mal "zu Tode peitschen kann" darf man zweifellos als "Problem" interpretieren. :p
Und dann zum Schluß: Siehe da, diese Gang, die sie tatsächlich gesucht haben war auf der Plantage. Aber warum wurde da vorher kein Wort drüber verloren?
Weil die Gang gar nicht auf der Plantage war.

(Mal zur Sicherheit spoilertaggen.)
 
Hab' mich sehr gut unterhalten gefühlt. Im Prinzip habe ich genau das erwartet, wenn Tarantino einen Spaghetti-Western "modern" verfilmt - und das ist nicht negativ gemeint.

Dennoch. Möchte ich einen Spaghetti-Western sehen, werde ich auch wohl in Zukunft eher zu Filmen mit Clint Eastwood greifen, als "Django Unchained" zu bemühen. Das wird eher ein Film für einen Abend, wenn ich mit 'nem Kumpel ein Bier kippe. Irgendetwas, ohne jetzt schon sagen zu können, was es ist, hat mir gefehlt - nicht, daß ich es zwingend überhaupt irgendwann erkennen sollte.

Und Waltz' Darstellung von Schultz hatte wirklich einen ziemlichen Landa-Einschlag, zumindest wenn man Landas Gespräch in der französischen Hütte mit vielen Monologen Schultzes vergleicht.
 
Geiler Film. Ich fand jetzt gar nicht dass Schulz wie Landa wirkte. Diesen Vergleich empfinde ich als konstruiert. Nur weil er redet? Dann könnte man auch sagen Steven hätte was von Ordelle. Wie auch immer...was mich irritiert hat ist, dass die Sklavinnen ... irgendwie dümmlich synchronisiert wurden. Und das CGI Blut war doof. Ansonsten mochte ich alle Darsteller mit den Eigenheiten. Mein Favorit definitiv diCaprio. Widerliches Arschloch das er spielt. Gefiel mir nicht ganz so gut wie Inglorious Basterds, aber trotzdem ein super Sreifen. Was hat Tarantino zur Zeit eigentlich mit Deutschen?
 
Gibt ein paar Interviews von ihm in denen er Minutenlang darauf abgeht, wie supertollwahnsinn er Berlin fand. Scheint alles nen Eindruck hinterlassen zu haben.
 
Zum Thema CGI Blut: Ich glaub das das gewollt ist das man das sieht das es Computer generiert Effekte sind (wobei aber nicht alles Blut "unecht" war btw.).
Das könnte zu Tarantinos ständiger Verbeugung vor asiatischem, speziell japanischem, Kino passen.
 
Also ich fand dieses Film vollkommen klasse!

Die Sache mit der Logiklücke wurde klar gestaltet. Decaprio hätte die beiden nie empfangen. Er musste dieses riesen Angebot machen, damit sie überhaupt zu der Plantage durften. Die Sklavin einfach so kaufen ... hätte ihn nie hinter dem Ofen vorgelockt.

Samuell erklärt das ja auch in einer Szene.


mfg
 
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