Die Geschlechterfrage

In unserer Gruppe kam kürzlich eine Diskussion über die Geschlechterfrage im Rollenspiel auf:

Sollten weibliche Spieler auch weibliche Charaktere spielen? Kann nur ein echter Kerl auch einen echten Kerl im Rollenspiel verkörpern? Kann es wirklich zu stimmunsvollem Rollenspiel führen, wenn zwei männliche Spieler in den Rollen eines männlichen und eines weiblichen Charakters miteinander flirten und sich zu verführen versuchen, oder wirkt das nur lächerlich und zerstört jede Stimmung?

Kann man sich als Spielerin denn wirklich in die komplexe Gedankenwelt eines Mannes hineinversetzen (und umgekehrt), und spielen gerade bei Vampiren, die ja jedes menschliche Verlangen gegen den Hunger nach Blut eingetauscht haben solche Überlegungungen überhaupt eine Rolle? Muss nicht sogar ein weiblicher Spieler auch einen weiblichen Charakter verkörpern, um ein wenig Abwechslung in den männlichen Einheitsbrei zu bringen? Oder ist diese Auflage vielleicht gerade für die Dark Ages untragbar, weil eine Frau zu sein in dieser Zeit ein schwerwiegender Nachteil ist?

Wie sieht das Verhältnis von männlichen und weiblichen Vampiren aus? Müsste es nicht gerade bei den älteren und mächtigen eine enorme Überzahl an Männern geben? Und gibt es nicht auch unter den Spielern einen gewissen Männerüberhang? Woran könnte das liegen, wenn es denn tatsächlich stimmt?

Fragen über Fragen!

Vielleicht hat sie sich ja schon jemand vor uns gestellt und Lösungen gefunden! Wir kommen jedenfalls auf keinen gemeinsamen Nenner und hoffen auf die Weisheit anderer.

AW: Die Geschlechterfrage

hmm mädels können auch kerle spielen und umgekehrt..ist ganz witzig irgendwie wenn du deinen kollegen da siehst der aufeinmal versucht nen frau zu spielen *G

AW: Die Geschlechterfrage

Hatten wir diese Diskussion nicht schon mal? Ich weiß leider jetzt nur nicht, wo der Thread ist.

Als Antwort: In meiner Runde ist alles bunt gemischt und es funktioniert hervorragend. Warum soll man den Spielern da Vorschriften machen? (Wir hatten zuletzt im P&P 2 Herren, die w-Chars gespielt haben, eine Dame, die einen m-Char spielt, eine Dame mit einem w-Char und zwei Herren mit m-Chars).

Und im IRC fällt ohnehin nicht auf, wer nun m oder w ist. (Im Gegenteil, ich mußte erst heute wieder jemanden davon überzeugen, daß ich *kein* männliches Wesen bin, was anscheinend mindestens 90% der Chatter, die mich nicht IRL kennen, immer von mir vermuten. ^_^ Und wenn es offenbar so einfach für mich ist, IRL im Chat als männlich durchzugehen, warum sollte ich dann zB nicht männliche Chars spielen dürfen?)

Bb, Stayka

AW: Die Geschlechterfrage

Ich bin generell auch dafür die Runden so zu belassen, wie sich sich gemischt haben. Soll jeder das spielen wer will und beim P&P ist es sowieso gleich. Allerdings muss ich auch zugeben, dass man oftmals von Frauen gespielte männliche Spielcharaktere erkennt; manche Interessen teilen Männer halt einfach nicht mit Weibern oder sehen Dinge anders, die durch manche weiblichen Spieler ab und an mal verweibischt werden. Aber genauso auch umgekehrt, dass "männliche Frauen" öfters eindeutig männliche Neigungen aufweisen. Aber solange es nicht übertrieben ist halte ich es für völlig in Ordnung.
LARPmäßig sollte nur vor Spielbeginn allen klar gemacht werden, dass man sein Geschlecht "gewechselt" hat, damit es nicht zu Missverständen kommt. Aber dann, Hades damit zustimmend, echt lustig werden, wenn einen Kerl zusieht, wie er als Weibchen handelt. Und natürlich sind die Versprecher und Verwechslungen mit er/sie seines/ihres etc. pp. auch amüsant, was natürlich die Runde manchmal etwas sehr auflockert.
Aber im Prinzip bin ich für einen Rollentausch, solange er passend und nicht übertrieben oder pur klischeehaft ausgespielt wird.

AW: Die Geschlechterfrage

Zu der Frage ob es mehr mächtige Männliche Vampire gibt, ich würde ja sagen denn damals hatten die Vampire gegenüber Frauen bestimmt auch nicht bessere Manieren und so weiter als menschlice.

AW: Die Geschlechterfrage

Erst mal vielen Dank für Eure Meinungen!

Ich möchte jetzt nich so völlig bierernst rüberkommen, klar kann und soll Rollenspiel auch lustig sein, aber eben (gerade Vampire!) nicht ausschließlich.

Hades schrieb, es "ist ganz witzig irgendwie wenn du deinen kollegen da siehst der aufeinmal versucht nen frau zu spielen", und Fairydance hielt es ebenfalls für "echt lustig". Genau das könnte aber echt zu Problemen führen, wenn der entsprechende Spieler es mal erst meint.

Es ist ja manchmal schon schwierig genug, eine Flirtszene zwischen "passenden" Spielern gut und stimmungsvoll hin zu bekommen. Ich sehe das also ein wenig kritisch. Es würde mich eher interessieren, wie man diese unfreiwillige Komik vermeiden kann.

AW: Die Geschlechterfrage

Ich denke, das hängt von den Spielern ab. Wie wäre es, sich vor dem Spiel zusammenzusetzen und seine Erwartungen zu äußern - auch in der Form, daß man darum bittet, daß die Spieler sich bemühen sollten, ihren Rollen glaubhaft rüberzubringen?

Bei uns ist alles generell ziemlich witzig, wobei es eigentlich egal wäre, ob diese dumme, 12 Jahre alte Teenie-Gothic-Hexe, die den Reporter in der Runde anhimmelt, weil er sich einmal als Goth verkleidet hatte, um sich zu tarnen, von einem Spieler oder einer Spielerin gespielt wird - die Situation ist in jedem Fall zum Schreien ^_^

Bb, Stayka

AW: Die Geschlechterfrage

Ich denke auch, dass es ganz stark von den Spielern abhängt auch wenn ich persönlich kein Freund von Crossgender bin.
Im realen Leben ist es schon schwer für die Meisten das andere Geschlecht zu verstehen, wie soll man es dann noch verkörpern? Auch hier gibt es Ausnahmen, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass jene Ausnahmen selten sind. Zumal man immer Gefahr läuft, dass es zwar witzig ist und sicher alle darüber lachen, aber dass es auch irgendwo nach dem x ten Mal droht lächerlich zu werden.
Na ja und im Live erübrigt sich diese Frage.

AW: Die Geschlechterfrage

Was soll denn erst der arme Erzähler sagen?

Der miemt ja auch alles und das auch noch bunt gemischt...

Stimme ansonsten Stayka zu. Hängt doch von den Spielern ab.
Hatte mal ne eSeLin die meinte "Geht nicht" Also hatte sich die Gruppe (2 Damen, 2 Herren) verschworen und mal die Geschlechter getauscht. War sehr lustig und ging doch. Also lustig im Sinne von Ernst... also die Spieler erstmal machen lassen und dann stundenlang im Off über die Situationen gelacht.
Waren aber auch nur 2 Sitzungen und dann nie wieder.

Als eSeL lasse ich das immer zu. Hauptsache die Rolle paßt zum Plot, ob da jetzt ein Männlein ein Weiblein miemt ist doch Wurst.
Schließlich spielen Menschen auch Trolle, Orks, Elfen und was weiß ich...

Greetz da Josh

AW: Die Geschlechterfrage

Also in meiner Runde spielen auch recht oft männliche Spieler weibliche Charaktere. Nur umgekehrt ist das nicht so. Aber so an sich haben wir da keine Schwierigkeiten... ist eher eine Nebensächlichkeit bei uns.

AW: Die Geschlechterfrage

Lord-Snake schrieb:

Zu der Frage ob es mehr mächtige Männliche Vampire gibt, ich würde ja sagen denn damals hatten die Vampire gegenüber Frauen bestimmt auch nicht bessere Manieren und so weiter als menschlice.

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Ah, ein Frauenversteher.

Verstehe dein Posting nicht. Weil Männer unhöflich zu den armen Frauen sind, haben sie nnur andere Männer erschaffen? Oder weil Männer unhöflich zu den armen Frauen sind, haben sie sie die Vampirinnen erst unterdrückt und dann diableriert?

Wundert sich


AAS

AW: Die Geschlechterfrage

Ich denke vielen (männlichen) Vampiren in alter Zeit wäre es einfach nicht eingefallen, eine Frau zu ihresgleichen zu 'erheben'. Im Path of Paradox der Ravnos ist das sogar eine Sünde.

AW: Die Geschlechterfrage

Also, so weit ich das richtig im Kopf habe, war man zwar als Frau im Mittelalter ein Mensch zweiter Klasse, aber in der kainitischen Welt, war das nicht mehr so. Es spielt nur noch eine Rolle welche Generation man hat, wen man kontrolliert und welche Macht man politisch hat.

Ich denke, wenn jemand mit Gen 10 eine Kainitin der Gen 6 darauf anspricht, dass sie „nur“ zweite Klasse sei, war es garantiert das letzte was er tat ...


Ob eine Frau ein Mann oder ein Mann eine Frau spielen kann / darf / soll, sollte jedem selbst überlassen sein, es ist halt ein Rollenspiel ... ;-)

AW: Die Geschlechterfrage

HIER wurde schon mal darüber gesprochen, und der Konsens war im großen und ganzen dass crossgender funktioniert.

AW: Die Geschlechterfrage

Also, ich meinte das genau wie Nightwind mit:
Zitat:
Ich denke vielen (männlichen) Vampiren in alter Zeit wäre es einfach nicht eingefallen, eine Frau zu ihresgleichen zu 'erheben'. Im Path of Paradox der Ravnos ist das sogar eine Sünde.

AW: Die Geschlechterfrage

Pyrdacor schrieb:

Also, so weit ich das richtig im Kopf habe, war man zwar als Frau im Mittelalter ein Mensch zweiter Klasse, aber in der kainitischen Welt, war das nicht mehr so. Es spielt nur noch eine Rolle welche Generation man hat, wen man kontrolliert und welche Macht man politisch hat.

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Dagegen spricht allerdings, dass "Frau sein" im Dark Ages Regelwerk unter den Zwei-Punkte-Nachteil "Bürger zweiter Klasse" fällt; nur so am Rande . . .

AW: Die Geschlechterfrage

Ich denke das sollte man den Spielern überlassen...
Ich persönlich sehe ein, dass ich männliche Charaktere nicht besonders überzeugend rüberbringe und lasse es deswegen (gibt ja auch meist genug). Andersrum habe ich leider auch noch keine gut gespielten weiblichen Charaktere von männlichen Spielern erlebt... klar lustig wars, aber fragt sich, ob das alles / das ist was man von RPG erwartet...
Ich denke aber es ist durchaus zu schaffen und füge deshalb ein kleines Zitat aus der Übersetzung aus "Savin Throw for half cooties" an:
>>Neil Gaiman formulierte vielleicht die beste Vorgehensweise zur Schaffung guter weiblicher Charaktere: Als man ihn fragte, wie er es nur hinbekam, daß die Dialoge der Frauen in seinen Comics und Büchern so natürlich klangen, antwortete er, daß er "daran glaube, daß Frauen, wenn sie untereinander seien, wie ganz normale menschliche Wesen klingen".<<

Würde ich irgendwann doch mal einen männlichen Charakter spielen wollen, werd ich mir dererlei wohl auch zu herzen nehmen...
Generell spreche ich mich aber dagegen aus, den Spieler das andere GEschlecht zu verbieten...
Gruß
MOrag

AW: Die Geschlechterfrage

Also ich denke, dass die Schwierigkeit der meisten Leute nicht ist sich in ein anderes Geschlecht "hineinzudenken", sondern schon ganz allgemein sich in eine andere Person reinzufühlen. Die Gedankenwelten individueller Menschen sind sowieso so sehr verschieden, dass der Unterschied zwischen Mann und Frau in meinen Augen nur ein kleiner Aspekt davon ist. Es gibt sicher viele Frauen, die meinen Gedanken und Gefühlen leichter folgen können als bestimmte Männer, da ich meine eigene Gefühlslage selten an so simplen Dingen wie "weil ich ein Mann bin" festmachen kann. Zu glauben man könnte einen anderen Mann besser verstehen, weil er ein Mann ist ... kann ich irgendwie nicht wirklich folgen der Ansicht.


Von dem Standpunkt aus denke ich, dass man bei der Charaktererschaffung eben eine Rolle baut, einen Char den man darstellen will und zumeist fügt sich das Geschlecht da genauso natürlich ein, wie die Entscheidung ob er lange oder kurze Haare hat. Man hat einfach ein gutes Gefühl dabei, wenn der Char männlich bzw. weiblich ist und ich fände es sehr befremdlich, wenn einen dann der SL zwingen will diese Entscheidung zu ändern. Soll er doch die NPCs so darstellen, wie er will und nur NPCs auftauchen lassen, die seinem Geschlecht entsprechen, aber wieso soll sich jeder Spieler daran halten? Wenn alle loschreien, nur weil es eine Corssgender Situation gibt, dann muß in diesen Runden ja auc h die Interaktion der Chars mit den NPCs der Spielewelt recht kümmerlich sein, denn da lässt sich das doch wohl kaum vermeiden, oder?

Ich mache mir bei der Charerschaffung selten wirklich tiefe Gedanken um das Geschlecht, da diese Entscheidung sich irgendwie direkt in die Charakteridee einschleicht, ohne das ich sie bewusst getroffen hätte. Etwa jeder 4te Char von mir dürfte eine Frau gewesen sein. Von den wenigen wirklich häufig gespielten Chars die ich als notorischer Meister spielen durfte ist ein weiblicher Char darunter.
Bei meiner Frau ist das Verhältnis etwa 2 Männer auf 3 Frauen (also Chars). Ihr erster Charakter in Vampire war sogar ein Mann und es gab keine Probleme in der Runde, wo noch 2 andere Männer und eine Frau waren die jeweils gleichgeschlechtliche Chars dargestellt haben.

Wovon ich allerdings stark abrate ist: "Ich habe Lust mal eine Frau zu spielen, deswegen mache ich mir jetzt nen weiblichen Char!" (oder andersherum)
Hier tritt das Geschlecht sofort an die oberste Stelle des Charkonzeptes. Jede Entscheidung über den Charakter bei der Erschaffung und später im Spiel wird dann erstmal durch den: "Ich-bin-eine-Frau-Filter" geschickt und das Geschlecht ist oft die einzig wahrnehmbare Eigenart des Chars. Hier kommen solche grotesken Geschlechterparodien heraus, wegen denen viele nix von crossgender Chars halten denke ich.

Ich meine mal ehrlich, wie oft wird denn wirklich geflirtet? Alle 4-5 Sitzungen? In anderen Situationen spielt doch das Geschlecht in Maskerade (wenn man nicht grad in Theran spielt) eher eine untergeordnete Rolle. Es beinflusst doch nicht den kompletten Nachtablauf eines Chars bzw. seine Einstellungen.

Gruß,
Ismael

AW: Die Geschlechterfrage

Sycorax schrieb:

Dagegen spricht allerdings, dass "Frau sein" im Dark Ages Regelwerk unter den Zwei-Punkte-Nachteil "Bürger zweiter Klasse" fällt; nur so am Rande . . .

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das stimmt schon, aber es steht auch im regelwerk unter "Frauen im finsteren Mittelalter" in der kleine Box "Hierachie des Blutes", dass die Vampiergesellschaft insofern vergleichsweise fortschrittlich ist, da eine Beurteilung aufgrund von oberflächlichen Eigenschaften und Geschlecht nicht nur gefährlich sondern auch tödlich ist.... Allein die Macht zählt!

Der Nachteil und die Info scheinen sich zwar in erster Linie zu wieder sprechen, aber ich glaube, daß der Nachteil nur in der sterblichen Welt zutragen kommt, denn da war man als Frau nichts wert und wenn man das als Nachteil auf die kainitische Welt überträgt, wäre ein weiblicher Vampier nicht spielbar. Man hätte keine Rechte, kein Besitz, kein Wert.

Oben wurde auch noch gesagt - ich weiß leider nicht mehr von wem - , daß ein männlicher Kainit keine Frau zum Vampier machen würde. Dazu kann ich nur sagen, daß es vor dem Mittelalter nicht nur Patriarchate (Männerherrschaften) sondern auch Matriarchate (Frauenherrschaften) gab.
Sollte aus so einer Gesellschaft auch nur eine Frau zum Vampier gewerden sein, gibt es keinen Grund warum sie nicht weibliche Vampiere erschaffen haben sollte.

AW: Die Geschlechterfrage

Hades schrieb:

hmm mädels können auch kerle spielen und umgekehrt..ist ganz witzig irgendwie wenn du deinen kollegen da siehst der aufeinmal versucht nen frau zu spielen *G

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Gernau <g> und da liegt ja gerade das Problem an der ganzen Sache

Meine Erfahrung ist das wenn Männer Frauen spielen es meissten relativ lächerlich wird und man muss schon ein recht erfahrener (ich verkneife mir absichtlich das wort guter) rsler sein damit es stimmungsvoll wird

Hingegen haben Frauen die Männer spielen seltsamerweise nicht das problem bei ihnen wirkt es "normaler". Das sind meine erfahrungen die ichin dem bereich gemacht habe. Trozdem bin ich der meinung Rollenspiel bietet einem genug möglichkeiten sich auszuleben doch beim Geschlecht sollte man bei dem seinigen bleiben