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Ein Editorial des Gamesmarkt:
Quelle: GamesMarkt | News | Mitte der Gesellschaft
Quelle: GamesMarkt | News | Mitte der Gesellschaft
Mitte der Gesellschaft schrieb:Über 73.000 Bürger haben 2009 eine Onlinepetition unterstützt, um sich gegen die Pläne der Innenministerkonferenz zu wehren, die Actionspiele verbieten will. Und sie wurden von der Regierung erhört. Das ist ein beachtlicher Erfolg und ein Zeichen für die Akzeptanz von Games in unserer Gesellschaft.
Ein weiteres solches Zeichen hätte ein Artikel des Wirtschaftsressorts der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) werden können. Doch er wurde zum Gegenteil. Inhaltlich ging es um den finnischen Entwickler Remedy, Macher von Microsofts großem Hoffnungsträger "Alan Wake Clip". Remedy ist weltweit bekannt für das Spiel "Max Payne", dessen internationale Version in Deutschland indiziert ist, zahlreiche Shooter mit dem Feature "Bullet Time" inspiriert hat und - laut besagtem FAZ-Artikel - (…) "deutlich weniger gewalttätig (…) als sogenannte Egoshooter wie 'World Of WarCraft'" ist. Ein ganz normaler Fehler im Eifer des Redaktionsschlusses? Wohl kaum, denn später las man von "Nintendos PlayStation". Beides ist natürlich weder tragisch noch vernichtend für die Gamesbranche, aber solche Fehler eines seriösen Blatts zeigen, wie weit die Mitte der Gesellschaft für Games doch noch entfernt ist.
Vielleicht ist es Zeit für eine weitere Onlinepetition, die zum Ziel hat, Fragen zu Spielethemen in den Aufnahmetests renommierter Journalistenschulen wie der Henri-Nannen-Schule in Hamburg oder der Deutschen Journalistenschule in München festzuschreiben. Diese oft als Messlatte der Allgemeinbildung bezeichneten Tests fragen zwar die Hauptgottheiten von Griechen, Römern oder Germanen ab, das vom deutschen Kulturrat längst als Kulturgut anerkannte Medium Games findet dort aber nicht statt. Dafür müssen die angehenden Nachwuchsjournalisten bei Bildertests Suri Cruise erkennen.