AW: Der SL-Job
Was reizt mich am Spielleiterjob?
Tagelang vorher versinkt man in einem Wust aus Vorbereitung, versucht verzweifelt die Organisation hinzukriegen, fragt sich wieder und wieder und wieder: Ist die Story die ich da zusammengeschustert habe überhaubt irgendwie brauchbar? Macht die überhaubt irgendeinen Sinn? Hab ich mir zuviel vorgenommen und schränke die Spieler damit ein? Oder hab ich zuwenig vorbereitet? Werd ich es hinkriegen? Werden sie das Rästel lösen oder ist es zu kompliziert? Wie wird es ankommen? Wie kann ich Spieler XY integrieren? Warum stüzt der PC genau *jetzt* ab?!
Man quält sich quasi bis zur letzten Sekunde unter Hochdruck zu arbeiten und dann, immer viel zu früh, kommen sie, die Spieler; es geht irgendwann los, der Druck weicht von einem und man ist bis oben hin voll mit Adrenalin (Und bald auch cola) und eine wohlige aufgekratztheit macht sich bemerkbar.
Ich finde Spielleiten furchtbar anstrengend und auch furchtbar anspruchsvoll. Aber wenn man merkt es läuft, wenn in die NSCs reinschlüpft, wenn man die Geschichte zu fassen kriegt und aus den Aktionen der Spieler unauffällig eine dramturgisch zusammenhängende Handlung formt, wenn man im Entscheidenden Moment merkt, dass man darauf vorbereitet ist und beispielsweise einen passenden Song parat hat, wenn die Spieler lachen, wenn man etwas lustig meint, und plötzlich ernst sind, wenn es ernst wird, wenn einem das Siel entgleitet und plötzlich ohne einen weitersummt wie ein angworfener Motor, wenn auch hinter der Zimmertür hitzige Ingame-debatten geführt werden, wenn man spürt, dass an diesem kleinen Tisch plötzlich echte Emotionen sind, dann ist das GEIL. Einfach nur geil...