Verlage/Händler Der deutsche Rollenspielmarkt im Wandel?

Skar

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Es hat sich in der letzten Zeit ja einiges getan. Wie seht ihr die Verlagsgrößen in Deutschland und wie habt ihr die Änderungen der letzten Zeit aufgenommen?

Feder und Schwert hat sich einiges an Land gezogen. Haben sie die Konkurrenz hinter sich gelassen? (Macht Amigo überhaupt noch was in Sachen Rollenspiele?)

Feder & Schwert:
- World of Darkness
- Engel
- D&D
- Warhammer FRP
- Die Hohen
- Angeli
- Kleine Ängste

Fanpro:
- DSA
- Shadowrun

Pegasus:
- Midgard
- Cthulhu
- Herr der Ringe
- Gurps
 
Also was die deutschen Übersetzungen angeht, sehe ich das zZ ziemlich kritisch,
das es mir so vorkommt, dass an den Übersetzungen gesparrt wird damit man mehr Produkte haben kann!

so long

Grisz
 
GURPS wird nicht mehr ins Deutsche übersetzt.

In der Auflistung wäre noch Games-In erwähnenswert: Immerhin haben sie mit Earthdawn, Cyberpunk 2020 und 7th Sea ein paar Systeme die eine gewisse Verbreitung besitzen.
 
Ja nur leider scheint Games die nötige finanzielle Seite zu fehlen, um die ganzen fertig übersetzten Bücher auf den markt zu schmeißen.

Den Markt im Wandel sehe ich vor allem bei Systemen wie Engel oder auch Cthulhu, Engel, weil es in Amerika nun auch vertrieben wird und das anscheinend verhätnismäßig erfolgreich und Cthulhu, weil es ein deutscher Verlag der mit Übersetzungen angefangen hat, geschafft hat, den Amis einen Schritt vorraus zu sein (siehe Grundregeln 6.0 oder auch 1000 AD).
 
Skar schrieb:
Feder und Schwert hat sich einiges an Land gezogen. Haben sie die Konkurrenz hinter sich gelassen?

Was die Zahl der Lizenzen angeht, magst du recht haben, aber Fanpro mit seinen zwei Gassenhauern sägt man nicht so schnell am Stuhl.
 
Genau das meine ich und daher frage ich.

Was hat wohl den größeren Erfolg (Verkaufszahl) DSA oder WoD? Wo rangiert Cthulhu und D&D auf dem deutschen Markt? Und was bringt dem Verlag mehr eine Lizenzprodukt zum Übersetzen, oder ein eigenes Produkt?

Alles halt, was den mächtigsten Verlag definieren könnte. Und alles was es dazu an Konsequenzen für die Spieler gibt.
 
hmm Ich denke ein eigens deutsches System kann verdammt gute Umsatzzahlen bringen, wenn ich mir die Beliebtheit von Engel und DSA ansehe...

Liegt vieleicht auch daran, das auch die Fremdsprachen schwachen Spieler sich gut in die Welt einlesen können, ohne auf jedes 2. Buch verzichten zu müssen weil es nie auf deutsch erschienen ist.. (man bedenke das z.B. Feder und Schwert zu Werwolf nur ca. 10 Publikationen herausbrachte und zu Mage sogar nur 7)
 
Eigene Spiele können auch wiederum Lizenzgebühren im Ausland einbringen, wenn sie dort nicht selbst vertrieben werden.
 
hmm Ich denke ein eigens deutsches System kann verdammt gute Umsatzzahlen bringen, wenn ich mir die Beliebtheit von Engel und DSA ansehe...
Bei DSA stimmt das zwar, aber bei Engel kann ich das nicht nachvollziehen.
In unserem Rollenspielverein hat dieses System noch fast keine Fans gefunden.
 
Ecowarmachine schrieb:
Bei DSA stimmt das zwar, aber bei Engel kann ich das nicht nachvollziehen.
In unserem Rollenspielverein hat dieses System noch fast keine Fans gefunden.
Bei uns existiert Shadowrun bislang im Verein nicht. Dafür aber Engel in mehreren Scharen. Und natürlich viele andere nicht so verbreitete Systeme, aber auch DSA3, DSA4, AD&D 2nd Ed. und D&D 3.x, Midgard und viele andere "Standard"-Systeme mehr.

Das ist doch immer eine Frage von Angebot (Welcher Spielleiter bietet welches System an?) und Nachfrage (Wollen überhaupt Spieler in diesem System/Setting spielen?). Ich finde, daß Engel in meinem näheren Spielumfeld durchaus einen recht beachtlichen Erfolg zu verzeichnen hat. Auch gerade was das Heranführen neuer Spieler (und Spielleiter!) ans Rollenspiel anbetrifft. Das gleiche gilt aber auch für Deadlands, Cthulhu, Earthdawn und andere Systeme, die einen gewissen Multiplikator-Effekt hatten.
 
Skar schrieb:
Was hat wohl den größeren Erfolg (Verkaufszahl) DSA oder WoD? Wo rangiert Cthulhu und D&D auf dem deutschen Markt?

Auch wenn ich bedauerlicherweise nicht mit fakten dienlich sein kann (und das liegt nicht daran, das ich nicht danach gesucht hätte) würde ich erfahrungsgemäss sagen (bzw. behaupten) das DSA nach wie vor auf Platz 1 rangiert, gefolgt von Shadowrun auf der 2 , Cthulhu auf 3 und D&D vs. Vampire Masquerade auf 4.

F&S hat mit D&D und WoD durchaus zwei starke Lizenzen, IMHO ist aber noch nicht klar, wie sich die neue WoD etablieren kann, so dass D&D möglicherweise lediglich die umsatzeinbussen nach einstellungen der WoD 1.0 abdeckt.
Man muss ja auch bedenken, das F&S mit ihrer großen Anzahl von Lizenzen ein enstprechend großes arbeitspensum haben, was auf mehr kosten hinausläuft, selbst wenn sie wie die meissten Verlage mit Freelancern arbeiten.

Skar schrieb:
Und was bringt dem Verlag mehr eine Lizenzprodukt zum Übersetzen, oder ein eigenes Produkt?

IMHO ist das übersetzen eines Buches immer schneller (=günstiger) als das komplette neu entwickeln und layouten eines Buches.
Natürlich muss der Umsatz stimmen, um die Lizenzkosten zu decken.

Skar schrieb:
Eigene Spiele können auch wiederum Lizenzgebühren im Ausland einbringen, wenn sie dort nicht selbst vertrieben werden.

Schade, das SSS das englische Engel so gegen die Wand gefahren hat. Es hatte so viel anklang gefunden und hätte F&S einen echten Namen machen können.
Ich hab allerdings aus den Augen verloren, was aus der Spanischen Engel-Lizenz geworden ist. Ich habe immer auf La Factoria als spanischen Lizenznehmer getippt, aber nichts weiteres gehört.
Frag mal Bookworm.

Pegasus hat ihrerseits schon einen tollen Job gemacht, Deutschland zur anerkannt besten region für Cthulhu-Fans zu machen. Ich bin ernsthaft schon mehr als einem RPG-Fan begegnet, der deutsch gelernt hat, nur um Cthulhuide Welten und die deutschen Cthulhu-Supplements lesen zu können.
Da hat Pegasus sich schon international eine menge Prestige verdient.

Wenn ich den umsatzstärksten Verlag benennen sollte, käme für mich aber nur FanPro in frage.
 
Skar schrieb:
Was hat wohl den größeren Erfolg (Verkaufszahl) DSA oder WoD? Wo rangiert Cthulhu und D&D auf dem deutschen Markt? Und was bringt dem Verlag mehr eine Lizenzprodukt zum Übersetzen, oder ein eigenes Produkt?
Naja, also man sollte daran denken, dass RPG ein Spezialmarkt ist und daher die Zahlen nicht all zu hoch sind.
Wenn ich mich richtig erinnere, haben sich bei F&S die GRWs immer gut verkauft, aber danach ging es schnell abwärts (daher Einstellung Wchselbalg, Magus, Werwolf und Jäger vorzeitig). Hab mal was von um den 9.000 verkaufen Büchern vom Rev.-GRW von Vampire gehört (Anfang 2003), aber das dürfte bei einer Auflage von 800 bis 1.500 Büchern pro Übersetzung die richtig große Ausnahme sein.
Mich würde insgesammt ja mal eine richtige Aufstellung der verkaufen Bpüchern interessieren - Amazon-Verkaufsrang vielleicht als Indikator? Aber die alte WoD gibt es ja dort kaum noch...

Ich muss ehrlich sagen, dass ich auch denke, dass die neue WoD nicht so fuß fassen wuird, was mir für F&S schon leid tut, aber ich kenne einfach keien Leutem, die zur neuen wechseln (auch hier im Forum ist das V:TM-Forum da mit riesigem Abstand größte - ob Gesammtgröße oder Neuposts).
 
Jamin schrieb:
Ich muss ehrlich sagen, dass ich auch denke, dass die neue WoD nicht so fuß fassen wuird, was mir für F&S schon leid tut, aber ich kenne einfach keien Leutem, die zur neuen wechseln (auch hier im Forum ist das V:TM-Forum da mit riesigem Abstand größte - ob Gesammtgröße oder Neuposts).
Interessant finde ich auch - zumindest wenn man dieses Forum als einigermaßen repräsentativ betrachtet - wieviele Neulinge darauf bestehen mit der oWoD anzufangen.
 
Ich sehe auch eindeutig eine tendenz in Richtung WoD, gerade im bereich von Chaträumen und Rollenspielen findet man ungewöhnlich viele WoD spieler, ob es jetzt werwölfe oder Vampire sind 8die beiden am meissten vertreten) vieleicht hat aber auch jeder einfach nur 20 doppelnicks,... naja meiner meinung nach liegt das an der einfachheit des Systems
 
Ich bin mir da nicht so sicher, ob die WoD 2.0 auf lange Sicht nicht doch Fuß fassen wird. Im Gegensatz zu Jamin sind mir schon eine ganze Menge Leute begegnet, die gerade umgestiegen sind oder irgendwann demnächst - was immer das heißen mag - umsteigen wollen (ohne daß ich unser beider Erfahrungen irgendwie als repräsentativ bezeichnen würde).
Es ist ja auch illusorisch, wenn man annähme, daß sämtliche Leute, die viel Zeit und Geld in die alte WoD investiert haben, jetzt auf einen Schlag so husch, husch ihre Chroniken zu Ende spielen und sofort mit der neuen Version loslegen.
Ich denke mal, selbst die Leute von WW (und wahrscheinlich auch die bei F&S) haben mit einer Umgewöhnungsphase gerechnet. Auf Deutsch gibt es Requiem gerade mal ein knappes halbes Jahr. Selbstredend dauert es eine Weile, bis man sich damit abgefunden hat, daß es für die alte WoD nichts mehr gibt (ich selbst gehöre zu denen, die ein postapokalyptisches Setting für die neue WoD am liebsten gesehen hätten).
Noch dazu weiß ich nicht, ob es überhaupt irgendwie möglich gewesen wäre, alle Fans zum Umsteigen zu bewegen. Man hängt eben doch sehr an den Dingen, an die man sich im Lauf der Zeit gewöhnt hat.
Ziemlich viele Leute waren auch superskeptisch, als DSA 4 kam und die Schwarzmaler hatten damals schon das Ende von FanPro prophezeit (und nach Myranor mußte man ja wohl auch mit dem Schlimmsten rechnen).
Nichtsdestotrotz glaube ich, daß es schwierig ist, eine echte Rangliste der erfolgreichsten Verlage anzugeben. Amigo hat sich aus dem RPG-Bereich mehr oder minder völlig zurückgezogen (mit TCG läßt sich eben mit wesentlich geringerem Aufwand wesentlich mehr Geld verdienen). Sowohl Pegasus als auch FanPro machen einen beachtlichen Anteil ihres Umsatzes mit reinen Vertriebsprodukten oder Sachen wie Munchkin, die eben nun mal keine RPGs sind.
Wie so oft im Leben gilt auch hier: Abwarten und Tee trinken. Der Teufel ist ein Eichhörnchen. Kann sein, daß F&S schweren Zeiten entgegengeht, obwohl sie zwei neue Lizenzen an Land gezogen haben. Kann sein, daß sich morgen früh irgend jemand die Rübe wegballert, der einmal in seinem Leben DSA gespielt hat, und deswegen die ganze Branche mal wieder in Verruf kommt. Kann sein, daß irgend jemand irgendwo auf der Welt am neuen, ganz großen Ding rumbastelt, von dem wir noch nicht einmal wissen, das es kommt.
Zum Abschluß dann doch noch die großen Drei, wie ich sie im Moment sehe:
1. FanPro (sie haben einen echten Klassiker, der nach wie vor und trotz aller Kritik ein richtiges Zugpferd ist)
2. F&S (in erster Linie verorte ich sie mal auf Platz 2, weil sie sich die D&D-Lizenz geholt haben und man damit immer ein paar Bücher loswird)
3. Pegasus (die Cthulhu-Redaktion macht erstklassige Arbeit)
 
MonkeyToes schrieb:
Ich bin mir da nicht so sicher, ob die WoD 2.0 auf lange Sicht nicht doch Fuß fassen wird. Im Gegensatz zu Jamin sind mir schon eine ganze Menge Leute begegnet, die gerade umgestiegen sind oder irgendwann demnächst - was immer das heißen mag - umsteigen wollen (ohne daß ich unser beider Erfahrungen irgendwie als repräsentativ bezeichnen würde).
Naja, also mich stört es nicht, wenn auf die neue WoD umgestiegen wird, aber ich habe vonden Luten, die sich mit der neuen beschäftigt haben, gehört, dass sie bei der alten bleiben oder zurückgehen... das ist aber auch nicht represenativ.

Wenn es vor allem nicht mehr von der alten gibt, wird die neue wohl interessanter werden. Bin selbst noch nicht dazu gekommen, mein Requiem-Buch zu lesen.
 
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