Den Plot im Spiel abändern - legitim oder Beschiss?

AW: Den Plot im Spiel abändern - legitim oder Beschiss?

Wenn ihr eine Runde leitet, der Plot ist vorbereitet und alles läuft und dann kommt ein Spieler mit einer Idee oder Vermutung über das Abenteuer, die zwar falsch ist, die ihr aber dennoch gut findet, ist es dann legitim, diese Idee aufzugreifen und den ursprünglichen Plot über den Haufen zu schmeißen?

Einer der Gründe, warum ich mir selten mehr als das Grundgerüst eines Abenteuers ausdenke ist der, dass gruppendynamisch häufig direkt im Spiel bessere und geilere Ideen aufkeimen, als ich mir das jemals beim Two And A Half Men gucken hätte ausdenken können. (Aus dem selben Grund gehe ich auch gerne plötzlich mittendrin für zehn Minuten auf die Toilette.)
 
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Nichts. Aber sich irgendwelche tollen Ereignisse vorher festzulegen oder eben nicht hat ja nichts mit Spielregeln zu tun.
So wie auch das, was du sonst so zurechblubberst nicht viel mit dem Thread zu tun hat.

Naja, es hat natürlich was mit Spielregeln zu tun, womit denn sonst?

Wenn ich zum Schach antrete, dann aber der Meinung bin, dass mir der andere zu gut Schach spielt, und ich dann alle meine Figuren, inklusive des Königs, gegen Damen austausche, und den Rest der Regeln unberührt lasse, ist das immer noch Beschiss, weil ich das verabredete Grundszenario einseitig und ohne Einverständnis abgeändert habe.

Das mit dem Szenario ist so, als würde man den Spielern vor der Nase das Szenario umbauen. Es kann im "positiven" Fall zur schnelleren Lösung führen, im negativen führt es dann dazu, dass das Szenario im Borg-Stil adaptiert, und die SCs nicht gewinnen können.

Das verfälscht mMn einfach das Spiel.
 
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Wenn du zum Schach antrittst, der andere dann aber mittendrin der Meinung ist, das es bei dem Wetter viel geiler wäre, am Kanal zu sitzen und 'ne Limo zu trinken und du weiter drauf bestehst, im Halbdunkel Schach zu spielen - und auch nur deshalb, weil man sich ja schließlich zum Schach getroffen hat -, dann stimmt was nicht.

Was man verabredet, ist doch Lattich, wenn sich alle einig sind, dass 'ne andere Option noch großartiger wäre. Spielregeln verändert man dadurch auch nicht. Schach bleibt Schach. Ist halt bloß gerade nicht mehr interessant, weil alle Bock auf frische Luft und Limo haben.
 
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"Pakt ist Pakt, unterzeichnet ist unterzeichnet."
Ernsthaft, dein Beispiel greift nicht.

Ich hab mir die Zeit fürs Schach genommen, mich darauf vorbereitet, den Termin freigehalten, wenn die Pfeife also stattdessen "spontan" was Trinken gehen will, weil "das Wetter", seine "Freundin" oder "ein Familienbesuch" dazwischenkommt, dann stimmt was mit der Pfeife nicht, nicht mit mir.

Was "die anderen" finden, was "noch großartiger" wäre ist mir recht Kloppstock.
Ich bin nicht der Dienstleister meiner Mitspieler, ich hab genauso das Recht auf Entertainment wie die. Und wer mich einmal im Regen sitzen lässt, den lass ich vielleicht unter gutem Zureden und einer adäquaten Entschuldigung ein zweites Mal in die Gruppe, vielleicht.

Mal ganz abgesehen davon, dass ich mit so Luschen, wie du sie beschreibst, eigentlich schon grundlegend nicht zusammenspielen möchte, weil die Leute keinen Respekt für das Spiel aufbringen können, und ich das auf den Tod nicht ausstehen kann wenn ich ADSler am Tisch sitzen hab, die schon dadurch abgelenkt sind, wenn ihnen ein Furz entfleucht oder ein Mitspieler sie anspielt.

Für MICH fangen die Spielregeln nicht erst beim System an, für DICH vielleicht schon.
 
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Lies dir nochmal meinen ganzen Post unter der Voraussetzung durch, dass "alle haben Bock auf was anderes" dich miteinschließt.
 
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Lies dir nochmal meinen ganzen Post unter der Voraussetzung durch, dass "alle haben Bock auf was anderes" dich miteinschließt.
Aber er hat ja keinen Bock auf was anderes. Er will im dunklen Keller sitzenbleiben und seinen Regelfetisch ausleben. Immer. Und wie jeder richtige Fetischist geht er sogar soweit, die Wirklichkeit um seinen Fetisch herumzuordnen. Beispielsweise in dem er Dinge, die er willkürlich selbst festlegt (die Plotelemente) als Spielregeln definiert.
Mit solchen Menschen können Leute wie du und ich keinen Spaß haben, Jack. Wir spielen es ja nur zum Spaß. Wir sind ja gar keine TrueRollenspieler. Wir haben keinen Respekt für das Spiel, weil wir den Gruppenkonsenz und das Vergnügen über die heiligen Regeln stellen.

Da ist dann auch irgendwie das Argumentieren sinnlos.
 
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Naja, es hat natürlich was mit Spielregeln zu tun, womit denn sonst?

Ich bin etwas verwirrt.
Ich meine tatsächlich in meinem Ausgangspost den reinen Plot, losgelöst von den Regeln. In meinem Beispiel ging es darum, wer denn nun der Bösewicht in Wirklichkeit sei. Ich hatte zwar den Plot, aber einer der Spieler hatte eine Idee, die mir besser passte und welche ich dann übernahm (ohne Absprache mit den Spielern).

Regeln spielten hier keine Rolle und ebenso wollte ich diesen Teil des RPGs aus der Diskussion raushalten.
 
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Wir sind ja gar keine TrueRollenspieler. Wir haben keinen Respekt für das Spiel, weil wir den Gruppenkonsenz und das Vergnügen über die heiligen Regeln stellen.

Dem kann ich mich absolut anschließen. Und um was zum Thema beizutragen: Nach der Auffassung hier habe ich beschissen, bescheiße ich und werde es bei Bedarf auch weitertun.
 
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Ich bin etwas verwirrt.
Ich meine tatsächlich in meinem Ausgangspost den reinen Plot, losgelöst von den Regeln. In meinem Beispiel ging es darum, wer denn nun der Bösewicht in Wirklichkeit sei. Ich hatte zwar den Plot, aber einer der Spieler hatte eine Idee, die mir besser passte und welche ich dann übernahm (ohne Absprache mit den Spielern).

Regeln spielten hier keine Rolle und ebenso wollte ich diesen Teil des RPGs aus der Diskussion raushalten.
Mich würde ja nochmal interessieren, warum sie auf die Idee kamen?

War der eigentliche Bösewicht zu subtil, haben sie ihn gar nicht kennengelernt oder ist der "neue" Bösewicht einfach selber sehr dominant oder gar fies gewesen? Du musst die doch vorher irgendwie dargestellt haben aus ihrer Motivation heraus?!?
 
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Ich bin etwas verwirrt.
Ich meine tatsächlich in meinem Ausgangspost den reinen Plot, losgelöst von den Regeln. In meinem Beispiel ging es darum, wer denn nun der Bösewicht in Wirklichkeit sei. Ich hatte zwar den Plot, aber einer der Spieler hatte eine Idee, die mir besser passte und welche ich dann übernahm (ohne Absprache mit den Spielern).

Regeln spielten hier keine Rolle und ebenso wollte ich diesen Teil des RPGs aus der Diskussion raushalten.

Hmm.

Es gibt folgende Konstellationen:
  • Wer der Bösewicht ist spielt für Erfolg und Mißerfolg eines Einsatzes keine Rolle. Es ist eine Information am Rande, die sich allenfalls später auswirkt. --> Ok
  • Wer der Bösewicht ist spielt für Erfolg und Mißerfolg eines Einsatzes eine gewisse Rolle. --> grenzwertig, man verpaßt die Chance das die SCs in die falsche Richtung losgaloppieren, das mag interessanter sein als die richtige Richtung. Kommt also auch darauf an ob man lieber schnell fertig werden will oder mehr genießen
  • Wer der Bösewicht ist spielt für Erfolg und Mißerfolg eines Einsatzes eine entscheidende Rolle. --> nicht ok
  • Wer der Bösewicht ist spielt für Erfolg und Mißerfolg eines Einsatzes die einzige Rolle. Das Enttarnen/Festsetzen des Bösewichtes ist der eigentliche Einsatzzweck --> Du hast Deinen Job als SL nicht verstanden, oder die falschen Informationen verteilt

Bestimmt fehlen noch andere Situationen.
Wer hier Digital ohne Berücksichtigung der Situation mit Ja/Nein argumentiert, der, naja, verkürzt unzulässig.
 
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Also ich hab bei meiner SCIOn-Kampagne Teile des Plots geändert. Einfach deswegen weil ich die ganzen Ideen immer mit einer Freundin besprochen habe. Die ist dann in die Gruppe eingestiegen und deswegen habe ich dann Anpassungen vorgenommen und manche Dinge verändert, damit sie eben nicht alles weis. Außerdem hab ich Dinge geändert weil ich auf die Spieler reagiert habe.
 
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Lies dir nochmal meinen ganzen Post unter der Voraussetzung durch, dass "alle haben Bock auf was anderes" dich miteinschließt.

Dann greift aber auch der ganze andere Rest der bisherigen Diskussion ins Leere, inklusive deiner eigenen Erklärung. Hier gehts um RPG, nicht um "Mit Kumpels abhängen".
Ich dachte, ich hätte mich klar genug ausgedrückt, oder?

Für mich ist "Rollenspiel" nicht einfach nur "Mit Kumpels abhängen".

Wenn sich wer mit mir auf den Punkt "Rollenspiel" verständigt, und mich dann hängenlässt, weil er drunter halt "Mit Kumpels abhängen" versteht, und dann auch noch der Auffassung ist, dass er nichts falsch gemacht hat, der ist in meinen Augen ein Idiot, mit dem ich weder am Spieltisch noch sonstwie in meiner Freizeit zu tun haben will, und der dann auch bei Runden mit meiner SL-Beteiligung nicht mehr mitspielt.


Das Ding ist:
Wenn ich weiss, was mich erwartet, dann ist es kein Problem, aber wenn ich das den Leuten vorher erkläre, was ich unter "Treffen zum RPG" verstehe, und dann gewisse Leute hinterher doch ein "Abhängen" draus machen wollen, obwohls anders vereinbart war, DAS kotzt mich an.


Aber hey, vielleicht liegt der Fehler daran, dass ihr das mit Vereinbarungen und Absprachen anders seht als ich das tue.

Und DAS hat mal null und garnichts mit Fetischismus zu tun.

Abgesehen davon besteht die Spielregeln unter denen man spielt, nicht nur aus den Regeln des Systems, sondern auch aus gewissen Hausregeln.

Hey, wenn ihr keine habt, euer Bier, aber deswegen lass ich mir noch lange nicht meine wegen eurer verqueren Ansichten madig machen!
 
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Und ich naiver Tropf dachte immer die Rollenspielrunde soll Spaß machen und nicht srs bizness sein. Dann muss ich mir wohl doch noch ein Brandeisen für diese Vollpfosten und Spaßspieler holen um dem wahren Rollenspiel gerecht zu werden.

Ernsthaft Gnocci, du machst mich immer trauriger
 
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You trolled them so hard!
Well trolled, Don.
 
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Ja, natürlich. Wobei die Betonung auf ROLLENSPIELRUNDE liegt.

Ist ja nicht so, dass der SL keine Vorbereitung bräuchte...
 
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Hier gehts um RPG, nicht um "Mit Kumpels abhängen".

Das ist für mich genau dasselbe.

Es geht doch darum, dass man einen Plot abändert, weil jemand in der Gruppe zufällig eine Idee hat aufkeimen lassen, die man als SL besser findet, als die eigene. Und ob das nun verwerflich ist oder nicht. Es lässt sich für mich nicht erkennen, warum so etwas verwerflich sein sollte. Die Spieler wissen davon ohnehin noch nichts. Diese Idee ist Schrödingers Katze. Ungelegte Eier. Ausserdem ist die Idee besser. Und der Spieler, der die Idee äusserte, kann sich noch freuen, weil er "richtig lag"....oder zumindest den Ausschlag dazu gegeben hat. Darin erkenne ich nichts verwerfliches. Vollkommen unsabhängig davon, dass wir uns hier über eine Freizeitbeschäftigung unterhalten, die man durchaus lockerer sehen kann als atomare Kernspaltung in der Nachbarschaft.
 
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@DonGnocci:
Das Thema der Diskussion war doch:
Wenn ihr eine Runde leitet, der Plot ist vorbereitet und alles läuft und dann kommt ein Spieler mit einer Idee oder Vermutung über das Abenteuer, die zwar falsch ist, die ihr aber dennoch gut findet, ist es dann legitim, diese Idee aufzugreifen und den ursprünglichen Plot über den Haufen zu schmeißen?

Dein Schach- und Monopolybeispiel fruchtet da nicht. Du veränderst weder die Regeln des Spiels (noch Hausregeln) noch den Grundgedanken dahinter. Ich meine nicht, dass man solch ein Beispiel auf ein Brettspiel übertragen kann, weil sich die Richtlinen des PG nicht verändern. Du machst aus D&D kein DSA und du veränderst mittendrin L.A. nicht zu N.Y. Das einzige was sich verändert ist der Plotverlauf. Und da finde ich das Beispiel mit Filmen und alternativen Enden besser. Aber auch da ist das Rollenspieler freier, da noch nicht alles im Kasten ist und den Zuschauern vorgespielt werden muss, dass würde man wohl eher als Railroading beschreiben, aber auch das ist nicht das Thema.
Also wenn du einen Spieler in deiner Runde hast, der zu dem Plot/Abenteuer/Handlungsverlauf eine interessante Idee hat und du findest sie wirklich gut und baust sie ein, ist es dann wirklich beschiss? Die Spieler wissen nicht wie das ganze zuende geht, sie sind ja auf der Spur und versuchen herauszufinden was du dir einfallen lassen hast und ich denke das viele Spieler eher motivierter sind, weil sie "Recht" hatten mit ihren Vermutungen und selbst wenn sie mal das "wahre" Abenteuer lesen, würden sie dann beleidigt sein oder sich verarscht fühlen?
Meine sicher gibt es auch da Leute die akribisch auf sowas achten aber tut mir leid, mit solchen Leuten will ich nicht spielen, obwohl ich auch nur sehr selten Kaufabenteuer leite.

Gruß
Altansar
 
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Es geht doch darum, dass man einen Plot abändert, weil jemand in der Gruppe zufällig eine Idee hat aufkeimen lassen, die man als SL besser findet, als die eigene. Und ob das nun verwerflich ist oder nicht. Es lässt sich für mich nicht erkennen, warum so etwas verwerflich sein sollte. Die Spieler wissen davon ohnehin noch nichts. Diese Idee ist Schrödingers Katze. Ungelegte Eier. Ausserdem ist die Idee besser. Und der Spieler, der die Idee äusserte, kann sich noch freuen, weil er "richtig lag"....oder zumindest den Ausschlag dazu gegeben hat. Darin erkenne ich nichts verwerfliches. Vollkommen unsabhängig davon, dass wir uns hier über eine Freizeitbeschäftigung unterhalten, die man durchaus lockerer sehen kann als atomare Kernspaltung in der Nachbarschaft.

Das sehe ich genauso.

Klar habe ich schonmal Ideen meiner Spieler in den Plot einfließen lassen, warum auch nicht?
Wenn das Abenteuer dadurch allen Beteiligten mehr Spaß macht, sehe ich nicht inwieweit das problematisch sein sollte.
 
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