Degenesis - Die Wiedergutmachung

Smokey Crow

Fear & Skaring in Münster
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So, Degenesis hat ein nettes Setting, aber leider sind die Details vermurkst.
Was kann man tun um das wieder hinzukriegen?
Mein erster Vorschlag wäre Katharsys zu killen...
 
AW: Degenesis - Die Wiedergutmachung

Katharsis ist mir eigentlich erstmal egal...

Ändern würde ich:

Charaktererschaffung ändern. Softsplats waren 1990 modern. Sehr schön fand ich die Charaktererschaffung in Endzeit Europa. Da war das ganze ein Flussdiagramm dem man folgte. Der Charakter wurde irgendwo geboren und hatte von da alle möglichkeiten.

Die Kulte an sich müssten deutlich entschärft werden. Die Spitalier brauchen einfach auch ein paar ausgesprochene Menschenfreunde (unmöglich mit dem bestehenden System). Die Hellvetiker brauchen ein System von dem der Kult auch leben kann usw. usw.

Der Metaplot muss entschlackt und vor allen Dingen dem SL bekannt sein. Die NSC Beschreibung von Cultrin ist z.B. ein tolles Beispiel: Die ist für nichts gut. Man erfährt GAR nichts, ausser belanglosem Fluff. Hier braucht der SL einfach Ansatzmöglichkeiten
 
AW: Degenesis - Die Wiedergutmachung

Das Regelsystem bei DeGenesis ist zwar nicht funktionstüchtig, aber dies ist nur das kleinste Übel. Man kann hier nach Belieben ändern und es durch Risus, Fudge, Fuzion, GURPS, Savage Worlds, D20 Modern, uvam. ersetzen. Dann hätte man ein funktionierendes System (sogar recht einfach, da bei DeGenesis ja keine für SCs gedachten, übernatürlichen Fähigkeiten abzubilden sind und man die Psychonauten mit beliebigen "Monstrous Abilities" ausstatten kann). Fahrzeugregeln, Regeln für Nahrungsbeschaffung, Umwelthärten, Verseuchung, etc. findet man in vielen generischen Systemen.

Den Exitus erlebt Degenesis weniger durch das schlechte Regelwerk, denn durch die explosive "Kult"-Brühe, die - ganz im Stil der schlechtesten und unlogischsten D&D Monster-Plätt-Dungeons - völlig ohne jegliche Koexistenzfähigkeit ineinandergemengt dargestellt werden. Das MUSS krachen, sobald man "los" sagt.

Hier anzusetzen bedeutet zunächst einmal festzustellen, was unter dem irreführenden Begriff "Kulte" eigentlich alles über einen Kamm geschoren wurde: Völker (Bleicher, Hellvetiker, Sipplinge, Jehammedaner), Subkulturen (Apokalyptiker), Religionsgemeinschaften (die am ehesten noch als Kult zu bezeichnende Jehammedaner und Wiedertäufer), Berufe (Spitalier, Richter, Schrotter), etc.

Man müßte dann die WIRKLICHEN Nationen, Völker, Stämme etc. herausarbeiten.

Unabhängig von der Volks- oder Stammeszugehörigkeit kann ein Charakter einer Religion angehören (klar, daß es dabei auch als volksverbindendes Mittel den Glauben gibt, wie bei den Jehammedanern, aber das muss nicht überall so sein).

Unabhängig von Volks- und Religionszugehörigkeit kann ein Charakter einen Beruf ergreifen.

So könnte ein Bleicher aus Borca sich religiös zu den Wiedertäufern hingezogen fühlen und, nachdem er eine Zeitlang als Schrotter gearbeitet hat, seine wahre Berufung bei den Richtern gefunden haben.

Wenn man die - wie ich finde künstlichen - Grenzen zwischen den "Kulten" auflöst und diese Gruppen von Menschen wieder in normalen, menschlichen Bahnen denken, fühlen, handeln läßt, dann bekommt man wieder durchaus kooperationsfähige Charaktere, dann bekommt man eine Gesellschaft, in der tatsächlich noch Hoffnung besteht.

Und das Thema "Hoffnung" wurde ja gerade von den Autoren von DeGenesis als ein treibendes Thema dieser ansonsten sehr deprimierenden Spielwelt dargestellt.
 
AW: Degenesis - Die Wiedergutmachung

Burncrow schrieb:
Was kann man tun um das wieder hinzukriegen?

Redline benutzen, und so viel vom Degenesis Hintergrund untermischen, wie man verträgt.

Ja, das ist vollkommen ernst gemeint.

mfG
nsl
 
AW: Degenesis - Die Wiedergutmachung

Es ist ein Zugwrack. Schneide die Überlebenden (aka die paar guten Ideen die man in dem Buch finden kann) heraus und räum' die Trümmer weg.

Ernsthaft, bis auf das Artwork (welches qualitativ hochwertig und thematisch fragwürdig ist) kann ich an dem Regelwerk nichts finden, das mich wirklich überzeugen würde. Die Hautpschwächen des Settings hat ja Zornhau ein paar Posts weiter oben schon breitgetreten.

Hier ist nichts zu reparieren. Hier kann kann man nur noch recyceln.

-Silver
 
AW: Degenesis - Die Wiedergutmachung

Ich hab das ganze eben mal ein wenig geistig durch den Mixer gedreht:

Man müsste generieren nach:

Herkunft:

Borca
Hellvetika
Pollen
Afrika
Hybrispania
Purgare
Balkhan
Franca
Bunker
Britannia (das unter Borca zu packen...)

Jugend:

Militaristische Enklave
Wissenschaftliche Enklave
Religiöse Enklave
Stamm
Nomaden
Kleine Siedlung
Großsstadt

Beruf:

Stammeskrieger
Hellvetischer Söldner
Krieger der Wiedertäufer
Geissler (evtl fasst man die alle Krieger unter eins zusammen)
Gelehrter
Handwerker
Heilbringer/Spitalier
Chronist
Schrotter
Richter
Schurke
Priester


So... damit sollte man so ziemlich alles abdecken können ohne das es im Chaos endet. Evtl. sollte man einige Berufe generischer Halten. Ein "Nahkämpfer" und ein "Fernkämpfer" sollten eigentlich auch ausreichen und geben Raum für den unabhängig ausgebildeten Söldner usw. Auch wird ein Hellvetischer Feldarzt oder ein unabhängiger Doc möglich mit dem System. Eigentlich bleibt die Charaktererschaffung die gleiche, wird allerdings ein wenig aufgeräumt und von den starren Splats entfernt und so gut wie jeder Charakter wird ermöglicht.
 
AW: Degenesis - Die Wiedergutmachung

Trickreicher Pollen-Sipplingsnomadenkundschafter (4), Stets aufs Stammeswohl bedachter Ernährer (3), diplomatischer Sprecher zu den Fremden (3)

Mit Risus' Hilfe kann man schnell und stimmig das Bild eines borcischen Sippling-Charakters, der als Kundschafter einer nomadischen Sippe alle Tricks und Taktiken des Überlebens in Pollen kennengelernt hat, der seinem Stamm loyal zur Seite steht und sich erfolgreich auf das Anschaffen von Nahrung für alle versteht, der auch diplomatisch im Kontakt mit Fremden (anderer Regionen, anderer Kulturkreise, anderer Stämme) erfahren ist.

Eigentlich - so mein Eindruck - ist Risus mit seinem Fokus auf die Klischees einer Spielwelt ein guter Freund, der einem hilft zu erkennen, was denn die für das Spiel interessanten Klischees, die interessanten Charaktere, die interessanten Hintergründe IM GROBEN sind. - Feinarbeiten kann man immer noch machen, solange man sich über das Bild im Großen im Klaren ist. Und dazu hilft eine Risus-Klischee-Analyse der Spielwelt sicher weiter.
 
AW: Degenesis - Die Wiedergutmachung

Um das "wieder hinzukriegen" sollte man erst mal wissen wo der Fokus beim Spiel liegen soll. Wenn man den dann kennt weiß man auch was man abschneiden muss, was man verstärken muss, was man ändern muss und was man so lassen kann.

Solange man das nicht weiß kann nur richtungsloses Drauflosdesignen rauskommen. (Auch wenn ich stark vermute dass Degenesis genau nach dieser Drauflosmethode geschrieben wurde.)
 
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