AW: Dead Rising 2
Okay, dann wollen wir mal.
Zur Story: Man spielt einen jungen Vater dessen Ehefrau bei der ersten großen Zombiewelle aus Teil getötet wurde und dessen Tochter von der Mutter gebissen wurde. Um zu verhindern, dass sie ebenfalls zum Zombie wird muss sie alle 24h eine Dosis Zombrex bekommen, welches von der Firma, die es herstellt zu höchstpreisen gehandelt wird (ziemlich sinnlos in meinen Augen, wenn die Welt überrannt ist von Zombies und es eigentlich keine funktionierende Wirtschaft mehr gibt). Um an die Kohle zu kommen kämpft Chuck (so der Name des Helden) in einer Arena mit, in der Zombies rumlaufen und ein paar Kombatanten auf Bikes versuchen die Viecher kaltzustellen. Es kommt wie es kommen muss: Die eingepferchten Zombies kommen frei und die gesamte Umgebung (Fortune City als Ersatz für Las Vegas, mit Mall, Spielkasinos, U-Bahn und allem was dazu gehört) wird zur Katastrophenzone. In 72h kommt das Militär und holt die Überlebenden raus. In diesen 72 Stunden (1h Spielzeit = 5 Minuten Echtzeit) muss Chuck regelmäßig Zombrex an seine Tochter verteilen (die wie alle Überlebenden im Safe Room sitzt), Überlebende finden und in den Schutzraum geleiten und seine Unschuld beweisen ... immerhin versucht man ihm die Schuld an der Katastrophe in die Schuhe zu schieben.
Das Spiel zeichnet sich durch 3 Dinge aus:
1. MASSEN an Zombies. Stellenweise über 500 auf einem Bildschirm und das ganze bei recht konstanter Framerate
2. Permanenter Zeitdruck - egal was man tut: Man hat immer die Uhr im Nacken. gerade beim ersten Durchlauf wird man es garantiert nicht schaffen alle zu retten.
3. Nahezu alles kann als Waffe verwendet werden: Ob Roulettespindeln, Parkbänke, Propangasflaschen, Rollstühle, Baseballschläger, Schaufensterpuppen ... alles was irgendwie zu greifen ist, kann man den Zombies an den Kopf knallen. Werkstätten geben dem Erfindergeist darüber hinaus die Möglichkeit bis zu 50 Waffenkombinationen zu entwerfen, die mehr Prestige Punkte bringen und besonders effektiv sind. Darunter: Baseballschläger mit Nägeln, Eimer mit Bohrern drin, Paddel mit Kettensäge dran
Der permanente Zeitdruck sorgt dafür, dass das ewig gleiche Spielprinzip nicht zu schnell langweilig wird. Dadurch, dass die Waffen nach knapp 40 Schlägen brechen ist man auch immer wieder auf der Suche nach neuem Metzelwerkzeug und kann sich nicht das ganze Spiel mit DER Überwaffe vergnügen. Chuck levelt mit. Je mehr Leute er rettet und je mehr Custom Weapons er einsetzt desto mehr Prestige Points (PP) sammelt er und desto besser werden seine Fähigkeiten. Kann er Anfangs kaum Zombieangriffe aushalten und kaum Ausrüstung transportieren, während er lahmarschig durch die Mall juckelt ändert sich das dramatisch wenn er denn mal bei Level 50 (cap) angekommen ist.
Weil das Spiel keine Fehler verzeiht und speichern nur auf Toiletten möglich ist, darf der Spieler jederzeit das Spiel mit seinem jetzigen Chuck abbrechen und von vorn starten, ohne dabei gesammelte Waffenkarten oder Fähigkeiten einzubüßen. In meinen Augen ja ein billiger Trick um das Spiel künstlich in die Länge zu ziehen.
Ich spiele die PC Version und die ist technisch ... durchwachsen. Mal wieder sieht das Bildgeschehen nicht so aus, wie es die Promobilder versprochen haben. Die Texturen wirken matschig, die Farben wenig knallig und überhaupt hat man den Eindruck, dass das grafisch bereits vor 2 Jahren überholt war. Zugute muss man dem Spiel halten, dass die Zombiemassen auch in den höchsten Einstellungen sehr flüssig über den Bildschirm wanken. Solange man keinen Wert auf Hohes AR, AF und den Unschärfefilter (welcher drastisch Leistung zieht) legt.
Etwas dass ich überhaupt nicht nachvollziehen kann ist Capcoms Entscheidung, dass die Tastatur und Maus nicht frei belegt werden kann. Umstellen kann man nur umständlich in der ini und auch da klappts eher schlecht als Recht. Wer WASD nicht gewohnt ist (ich zähle dazu) oder eine Gamermaus sein Eigen nennt (check) wird also heftige Umstellungen über sich ergehen lassen müssen. Auch Gamepads werden nicht erkannt - außer dem X-Box 360 Pad (angeblich, ich hab keins).
Tja ... noch bin ich guter Dinge. In 56h kommt das Militär, die Kämpfe werden schon teils nervig, aber die Überlebenden zu finden und zu retten macht bereits jetzt nen Heidenspaß. Es gibt auch zahlreiche Zwischenvideos und Skriptsquenzen, die den Spielfluss immer mal wieder auflockern. Ich find auch gut - bzw. hab mich mittlerweile dran gewöhnt - dass man permanent unter Strom steht und großes Ausprobieren und erkunden de facto nicht drin ist. Das ist einerseits clever, weil das Spielprinzip doch recht billig ist und so angenehm kaschiert wird, andererseits sorgt es eben auch dafür, dass man genau abwägen muss wann man welchen Umweg in Kauf nimmt und wann nicht.
Summasumarum ist das Spiel ganz nett. Es hat nen Coop Modus (wobei nur der Hoster den Spielfortschritt gutgeschrieben bekommt) und ist für die kleine Klopperei zwischendurch mehr als geeignet. Schön eben, dass hier wirklich von einer Zombieapokalypse geredet werden kann.
7.0/ 10.0
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Könnte das bitte mal jemand in den Singleplayer Bereich verschieben?