Das Hollywood Verbrechen - Authentizität in Film und Rollenspiel

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Kein fiktives Szenario muss authentische sein, es sollte lediglisch innerhalb seinen eigenen Gesetzmäßigkeiten glaubwürdig bleiben, selbst dann wenn der Autor die Handlung an eine historische Begebenheit anlehnt.
Das gilt so für alle Medien ... auch für Rollenspiele.

Das große "Verbrechen" Hollywood's ist ja auch nicht nur die Ausstattung sondern die Übertragung Aktueller geselschaftlicher Ideale auf andere Epochen. Was in Hollywood noch mit voller absicht geschiet um den zeitgeist zu treffen passiert im Rollenspiel sehr schnell unbemerkt von selbst, aus mangel an vorbereitung oder blosser ignoranz. Zum Beispie bei Darstellungsversuchen Mittelalterlicher Weltbilder und Normen, Glaubensbilder und Gesellschaftsstrukturen. (Die sich dan auch noch innerhalb der Selben Epoche je nach Region oder umgekerht innerhalb einer Region zu verschieden Epochen massiv unterscheiden)
 
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Ich hab noch nie ein Rollenspiel gespielt, für das man tatsächlich mittelalterliche Weltbilder gebraucht oder benutzt hätte...

Meistens spiele ich einfach Fantasy und da wird das aktuelle Weltbild verwand, natürlich ein wenig auf die einsprechende Fantasywelt zugeschnitten, in der Fahrstühle natürlich mit Magie und nicht mit Technik betrieben werden...
 
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Jup. Selbst wenn ich pseudohistorische Settings spiele, dann interessiert mich historische Genauigkeit herzlich wenig.
Wenn die SCs in nem Spiel um 1940 mal ne Hitlerrede sehen und auf Nazis schießen, ist mir das historisch genug. Da kanns auch mal passieren, dass die SCs in einer realhistorisch geschehenen Schlacht kämpfen, um anschließend ein nekromantisches Ritual einer Hexen-Totenkopfbrigade der Waffen-SS, die in den Besitz eines Splitters vom Kreuz Jesu Christi gekommen sind, zu verhindern. Was für Indiana Jones gut ist, schadet meinem Spiel ganz gewiss nicht.
 
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Ich glaube, das ist ein „Style over Substance“-Plädoyer? Nun ja, ich persönlich finde, das George-Lucas-Verbrechen ist und bleibt ein Verbrechen. Style ohne Substance ist für mich hohl und fad. So Filme wie Van Hellsing oder Fluch der Karibik 3 nennen andere „großes Popcorn-Kino“, ich nenne sie hanebüchenen Unsinn. Abgedroschen Klischees, dummerhaftiges Namedropping und hübsche Bilder ohne das kleinste Bisschen Sinn und Verstand, das ist für mich eben nicht „Unterhaltung“, sondern eine Verschwendung meiner Zeit. Authentizität ist nicht zwingend erforderlich, aber, wie gesagt, Sinn und Verstand.
 
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So Filme wie Van Hellsing oder Fluch der Karibik 3 nennen andere „großes Popcorn-Kino“, ich nenne sie hanebüchenen Unsinn. Abgedroschen Klischees, dummerhaftiges Namedropping und hübsche Bilder ohne das kleinste Bisschen Sinn und Verstand, das ist für mich eben nicht „Unterhaltung“, sondern eine Verschwendung meiner Zeit. Authentizität ist nicht zwingend erforderlich, aber, wie gesagt, Sinn und Verstand.
Wieso ist das Verschwendung deiner Zeit? Wieso schaust du diese Filme? Die Art der Filme war doch schon in den ersten jeweiligen Trailern zu erkennen und dann konnte jeder einschätzen, auf was er sich einlässt. Problematisch fände ich Etikettenschwindel, aber das liegt hier nicht vor.
 
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Und wieso findest du ausgerechnet Fluch der Karibik 3 scheiße, Teil 1 und 2 aber nicht? Was ist an Teil 3 so signifikant anders, rein von der Prämisse her (dass die Umsetzung schlecht ist, darüber muss man sich ja wohl nicht streiten).

Mir persönlich reicht es im Rollenspiel vollkommen aus, wenn die Spielwelt für sich genommen konsistent ist. Auf Diskussionen darüber ob es Waffe XY damals schon gab oder ob der Plan von Bösewicht ABC überhaupt das politische Gefüge einer feudal organisierten Meritokratie tangieren würde, lasse ich mich gar nicht erst ein.
 
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@ Silke: Na ja, man kann solche Filme auch mit Sinn und Verstand machen, einfach eben für Zuschauer die jedenfalls irgendwie wenigstens eine Minute über die Story und das Verhalten der Charaktere nachdenken. Man vergleiche zum Kontrast Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull, bei dem kein Schimpanse das Drehbuch geschrieben hat.

@ alexandro: Fluch der Karibik 1 hat ein hervorragendes Drehbuch, Teil 2 hat schon erhebliche Schwächen (insbesondere fehlende Konsistenz der Charaktere sowie dummerhaftiges "in einer Fortsetzung muss wirklich ALLES was am ersten Teil gut war noch mal aufgekocht werden"), und Teil 3 ist unterirdisch, aber ich glaube das wird ernsthaft OT. ;)
 
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OffTopic

Man vergleiche zum Kontrast Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull, bei dem kein Schimpanse das Drehbuch geschrieben hat.
The Spoony One hat eine andere bessere Meinung dazu... ^^
YouTube - Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull - A Rant
YouTube - Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull - Part 2
YouTube - Indiana Jones...and ANOTHER thing!
 
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Bin auf Arbeit, kann's mir daher nicht anhören, aber das ist ja eh nur eine Tangente. Nur um es klarzustellen, ich hab nix gegen explodierende Autos oder Nazi-Kampflesben. Aber man kann auch trotz explodierender Autos und Nazi-Kampflesben eine Story haben, die Sinn ergibt, und Charaktere, die sich nachvollziehbar verhalten. Da lohnt sich zu differenzieren. Auch an Genrefilmen ist Kritik unter Hinweis auf Logikmängel erlaubt, da geht es dann eben um innere Logik. Nur weil nicht alles realistisch ist, heißt es nicht, dass nichts einen Sinn zu ergeben braucht. "Das ist eben Popcorn-Kino" ist keine universelle Rechtfertigung für Unsinn und daher als Pauschalargument, um Kritik abzuschmettern, verfehlt. Viel zu viele Drehbücher sind eine Beleidigung an die Intelligenz (oder sogar Denkfähigkeit) des Publikums. Dass es auch anders geht, zeigen die vielen hervorragenden TV-Serien der letzten Jahre (insb. HBO).

Deshalb bin ich gegen "Style over Substance", weil das genau die falsche Botschaft ist. Ich will Substanz, gerne auch mit Stil.
 
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"Style over Substance" wird einfach zu oft bemüht, um "Style without Substance" zu rechtfertigen.
 
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Hier wird leider der Fehler gemacht, die "Substance" der Prämisse mit dem "Content" (der Handlung) zu vermengen.

Beim Film mag beides noch einigermaßen nahe beieinander liegen (trotzdem sind es unterschiedliche Sachen), sobald man aber (wie es Tellurian bei Threadstart getan hat) das Ganze aufs Rollenspiel überträgt, klappt das einfach nicht mehr und das Argument hinkt.
 
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Bsp. Indy:
Prämisse= Archäologische Abenteuer mit viel Action, Klischee-Schurken und leichten Übernatürlichem Touch, relativ dünne Logik (=wenig Substanz), dafür stylisch (das haben alle vier Filme gemeinsam).
Umsetzung (Kristallschädel)= Indy eiert unmotiviert durch die Pampa, es gibt komische Wendungen, welche von "nicht wirklich überraschend" (Sohn, Aliens) bis abstrus deplaziert (Psionik, "Gutmensch" Aliens) wirken. Statt Ausarbeitung des Gezeigten und setzen auf die Schauspielleistung der Hauptdarsteller wird auf immer neue "tolle Bilder" und immer schnellere Locationwechsel gesetzt, um den Zuschauer vom fehlenden Inhalt (Contäääänt) abzulenken.
 
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Also ich weiß ja nicht wo du "Style over Substance" her kennst, aber so wie ich es kenne (nämlich von den Liquid- und WuShu-Fans allenthalben) geht es dabei sowohl um das, was du Prämisse nennst, als auch um das, was du Umsetzung nennst. Und den Eingangsbeitrag habe ich auch so verstanden.
 
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