Harlekin schrieb:
Weibliche NSCs? Ich versuche sie zu vermeiden.
Interessant. Wie vermeidest Du dann einen Bruch in der Stimmigkeit? Ich meine, außer Du spielst in einem Taliban-Afghanistan-Setting, wo alle Frauen unter dicken Klamotten verhüllt vor jedem Kontakt weggesperrt werden.
Frauen stellen meist ca. 50% der NSCs der meisten Spiel-Settings. Wenn man weibliche NSCs vermeiden will, dann hat man bei der Wahl der Settings (s.o.) wenig Auswahl, oder die Settings stimmen einfach nicht mehr.
Ohne weibliche NSCs bzw. ohne männliche NSCs, denn umgekehrt geht das ja auch, beschneidet man die Glaubhaftigkeit der Darstellung der meisten Settings (wie gesagt, Ausnahmen mag es geben wie das Taliban-Rollenspiel, aber selbst in Militärrollenspielen wie Weird Wars sind weibliche NSCs als Flüchtlinge, Kommissare, Partisanen, Schmuggler, Krankenschwestern, Prostituierte, Nonnen, und alles sonstigen Zivilistenrollen nicht wegzudenken. Ich meine: wofür kämpfen die Jungs da draußen denn?).
Harlekin schrieb:
Da Frauen in Rollenspielen (zumindest in offiziellen Produkten) meist äußerst attraktiv sind,...
Das ist nicht Dein Ernst, oder. Ich behaupte ja nicht, auch nur die meisten oder die wichtigsten Rollenspiele alle zu kennen, aber die inzwischen recht umfangreiche Zahl, die seit 1979 da zusammengekommen ist, bestätigt Deine Aussage nicht.
Frauen werden nicht "in Rollenspielen" generell als äußerst attraktiv dargestellt, sondern nur in manchen, die sich an ein altersmäßig passendes Publikum zur Verkaufsförderung wenden wollen. In Rollenspielen, die ein Maß für das gute Aussehen, die Ausstrahlung etc. haben, gibt es weibliche NSCs (und SCs) die die ganze Spanne des Maßes, der Charakteristik, des Attributs nutzen. D.h. häßliche wie schöne, charismatische wie farblose. Und man sollte das Augenmerk nicht nur auf die inzwischen schon zum Archetyp mutierte "schöne und willige Schankmaid" lenken, sondern sich z.B. im Fantasy-Setting mal überlegen, wie solche Frauengestalten wie Elisabeth I. von England ein Weltreich regieren konnten ohne gleich von jedem Schwertträger mit "Verführen" angebaggert zu werden.
Harlekin schrieb:
... müßte ich als Spielleiter damit rechnen (und es ist oft vorgekommen) ständig angebaggert zu werden. Und da mich das extrem nervt, unterbinde (oder überspringe) ich jegliche Interaktion in die Richtung (außer es gehört zu dem Abenteuer, dann wird es schnell abgehandelt).
Das gehört mE nicht in ein Rollenspiel.
Was ins Rollenspiel gehört und was nicht ist immer Sache der Gruppe. Wenn Du Dich dabei unwohl fühlst, daß überhaupt ein SC mit einer oder einem NSC anbandelt, dann ist das völlig in Ordnung, wenn Du dies Deinen Spielern klarmachst und solche Ansinnen nur kurz und eventuell dann tatsächlich eher regeltechnisch abhandelst, statt sie auszuspielen.
Andererseits können so auch Beziehungen und Beziehungsgeflechte von SCs mit der Spielwelt über die NSC-Kontakte, die sie pflegen, entstehen. Das zieht die Spieler mehr in die Glaubhaftigkeit der Darstellung einer anderen Welt hinein, als wenn solche - eigentlich ja recht "normalen" Aktivitäten - gleich im Keim erstickt werden oder durch einen grob-simulatorischen Würfelwurf abgehandelt werden.