AW: Charisma und Erscheinungsbild, wo liegt ihr Unteschied?
Erscheinungsbild ist meiner Meinung nach Aussehen. Reines, unverändertes Aussehen. Im Zweifel nackt und ungeschminkt.
Für's "hübsch machen", also schminken und kleiden, gibt es die Sekundärfähigkeit Stil.
Abhandeln würde ich das folgendermaßen:
altes System:
Wurf auf Wahrnehmung plus Stil (Schwierigkeit 10 minus Punkte in Erscheinungsbild), Anzahl der Erfolge erhöht den Wert in Erscheinungsbild bis höchstens zum Generationsmaximum. Ein Patzer lässt den Wert um eins sinken.
mein System:
Wurf auf Wahrnehmung plus Stil (Schwierigkeit 5 plus Betrag der Freien Zusatzpunkte aus Aussehens-Vorzügen/Schwächen), mit den erzielten Erfolgen kann man sich für den Rest der Nacht die Aussehens-Vorzüge kaufen als würde man Freie Zusatzpunkte dafür aufwenden (hat man schon Gutaussehend, so kostet Herausragendes Erscheinungsbild nur noch 2 Erfolge). Es ist auch möglich, Aussehens-Schwächen "wegzukaufen", dann jedoch für das Doppelte der durch diese Schwäche erhaltenen Freien Zusatzpunkte an nötigen Erfolgen.
Hat man dann noch Erfolge übrig, erleichtert man sich pro zwei überschüssige Erfolge alle Würfe auf Aktionen, um jemanden für sich einzunehmen, um einen weiteren Punkt.
Unterläuft jedoch ein Patzer, so wird man nicht hässlicher, es ändert sich also nichts an den Vorzügen oder Schwächen, die man besitzt; jedoch braucht man für alle entsprechenden gesellschaftlichen Würfe mindestens so viele Erfolge, wie beim Patzer 1er gewürfelt wurden, damit der Wurf als gelungen gilt.
Beispiel 1:
Kleopatra, der Archetyp-Charakter aus dem Nosferatu-Clanbuch, hat durch ihren Clansnachteil die Schwäche Monstrosität. Nun wirft sie sich in die heißesten Fetzen aus ihrem Kleiderschrank und nimmt sich ihr Schminkzeug vor. Kleopatra hat Wahrnehmung 3 und Stil 3. Ihr stehen also 6 Würfel zur Verfügung. Die Schwierigkeit des Wurfs beträgt 5 plus 3 (soviele Freie Zusatzpunkte bringt die Schwäche Monstrosität) gleich 8.
Keine leichte Aufgabe, doch Kleopatra hat diese Nacht quasi unverschämtes Glück, alle sechs Würfel zeigen eine 8, 9 oder 10. Sie hat also 6 Erfolge erzielt. Für diese 6 Erfolge kann sie sich ihre Schwäche gerade so wegkaufen (2 mal 3 Freie Zusatzpunkte), sodass sie in dieser Nacht "nur noch" hässlich ist...
Beispiel 2:
Die künftige Harpye, der Archetyp-Charakter aus dem Brujah-Clanbuch, hat zweifelsohne den Vorzug Gutaussehend. Ihre Wahrnehmung beträgt 2, dafür ist sie in Stilfragen die Nummer eins: 5 Punkte. Sie lässt also ihren Ghul-Friseur zaubern, hüpft in ihr Kleines Schwarzes und schminkt sich mit viel Hingabe. Schließlich ist heute Hofhaltung und sie will mehr als nur gut aussehen. Sie würfelt mit einem Vorrat an 7 Würfeln auf eine Schwierigkeit von 5 plus 2 (soviel kostet Gutaussehend) gleich 7.
Das Glück ist ihr nicht so sehr hold wie ihrer Freundin aus der Kanalysation, aber auch sie kann sich nicht beklagen: 4 Erfolge.
Sie erwirbt also zunächst für 2 Erfolge (denn sie ist schon gutaussehend) den Vorzug Herausragendes Erscheinungsbild für den Rest der Nacht, außerdem hat sie noch zwei Erfolge übrig, mit denen sie sich eine Erleichterung von zusätzlich einem Punkt auf viele gesellschaftlichen Würfe kauft.
Effektiv sinkt für sie also diese Nacht bei allen Würfe, die darauf abzielen, jemanden zu becircen oder anderweitig um den Finger zu wickeln, die Schwierigkeit um drei Punkte! Und sie ist gut beraten, schnell Kontakte und Verbindungen zu knüpfen...
So, jetzt brauche ich noch eine Idee, wie man dem ganzen einen kleinen Riegel vorschieben könnte, dass ein Charakter das wirklich nur zu besonderen Anlässen und eben nicht jeden Tag macht...
Ich wäre ja fast dafür, dass man sich beim Fertigmachen so sehr konzentrieren muss, dass jeder Pinselstrich sitzt, dass es einen Willenskraftpunkt kostet... aber das wirkt schon ein bisschen an den Haaren herbeigezogen.
Ich mag meine Idee, aber ich habe Angst vor Mißbrauch.