Basic RolePlaying Chaosium Basic Role Playing (BRP)

AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

und doch gibt es doh bei runequest boni und mali auf skills je nach attribut und bei CoC dann doch wieder skills die sich aus attributen ergeben.
und dann die frage warum ich vergleichende proben nur(?) auf attribute beziehe und wann ich überhaupt attribute dahernehme...


ehrlich gesagt ist mir addieren lieber als multiplizieren.

Aha, daher weht der Wind ;) CoC und RQ basieren auf BRP, sie sind es aber nicht ausschliesslich. RQ und COC sins sozusagen 'Settings' fuer BRP, recht alte. Jedes Setting hat seine angepassten Regeln und Aenderungen. Dazu kommt, dass RQ und CoC sehr alt sind und CoC zumindest in den neueren Versionen immer mehr Optionen des BRP Regelwerks mit einbezieht.

Man kann CoC als Weiterentwicklung des RQ Systems ansehen, in dem es einige Aenderungen an den Regeln gegeben hat.

Attribute kommen nur dann ins Spiel, wenn ein Test auf reine koerperliche Faehigkeit beruht, also z.B. Rennen, Springen, schwere Gegenstaende heben, Verfolgungsjagden zu Fuss, Gepaeck, Ausdauer, etc. Eine vergleichende Probe findet dann statt, wenn man einem 'Hindernis' eine Schwierigkeit zuordnen kann. Zum Beispiel, wenn sich ein Charakter mit Groesse 12 durch einen Tunnel mit Groesse 8 'pressen' will. Falls man die Schwierigkeit nicht klar fassen kann, benutzt man die Multiplikatoren, z.B. um eine komplette Nacht lang Wache zu schieben, ohne einzuschlafen.

Ich multipliziere lieber, als dass ich addiere und subtrahiere. Ganz und garnicht mag ich diese Rechnereien, z.B. Attribut+Skill+(Situationsbonus)+Vor-/Nachteil+(Besonderheit der Waffe/des Tools)-(Zustand des Characters). Fuer mich endet das dann oftmals damit, dass man irgend einen 'Teil' dieser Formel vergisst (bei Fernwaffen oftmals die 'Beleuchtung' oder 'Cover' des PCs).

Noch schlimmer finde ich Formeln, die Penetration von Ruestung beinhalten oder Formeln, die den Schaden einer Waffe dann auch noch halbieren, wie z.B. im Necropolis Setting. 2d6-2 (fuer Cover)+1d6 (fuer Raise) gegen Toughness 9(4) - 2 (fuer Penetration der Waffe) und anschliessend auseinanderfummeln, wie hoch der Schaden der durch die Ruestung gekommen ist nun wirklich ist, um ihn dann zu halbieren und gegen den 'eigentlichen Toughness Wert des Untoten zu vergleichen ?! Nein, das hat mich dann doch genervt, gerade, da Necropolis nun mit nicht wenigen NPCs daherkommt. Beispiel:

2d6-2+1d6 wuerfelt ein Ergebnis von 14 aus. Die Waffe hat PEN 2, aslo ist Toughness nur noch 7(2). 2 Punkte werden von 14 direkt abgezogen (da es Ruestung ist), macht 12. Diese 12 werden dann halbiert, da es ein Untoter ist, macht 6. 6 gegen Toughness 7 = nothing. Schade, war eigentlich ein guter Wurf. Und das muss ich nun fure jeden Treffer durchrechnen ... Noe, nicht am Freitag Abend um 22Uhr. Keine Chance.

Aber das ist wiederum SW/Necropolis spezifisch, die 'core' Regeln haben das Halbieren der Schadenswuerfe ja aufgehoben.
Es gibt aber auch andere Spielsysteme, in denen Schaden aehnlich aufwendig berechnet wird, wie z.B. Cortex.

Ist halt alles Geschmacksache. Ich hab es gerne einfach: Schaden wuerfeln, Ruestung abziehen, Rest von Trefferpunkten abziehen, ggf. Hit-Location ermitteln - fertig. Geht m.E.n. irgendwie schneller, auch wenn ich vielleicht HitPoints notieren muss. Wobei es auch hier nette 'Mook' Regeln gibt, die es einem einfacher machen und man ohne Schreiberei auskommt. :)
 
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verborgenes erkennen kann man auch mögen, dass es aber zum one and only skill mutiert ist die andere sache.

Auch das habe ich nie so wahrgenommen.

Ich auch nicht. Soweit ich mich entsinnen kann, hat jedes RPG eine Form von Wahrnehmungs Skill oder baut es direkt in ein Attribut ein. Es ist wohl eher die Art wie diese Skills genutzt werden.
 
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(Wenn ich mir was aussuchen dürfte hätte ich gerne ein regelleichtes generisches System mit W6ern und Laufbahnen statt Fertigkeiten (ähnlich BoL), welches in gedruckter Form im Format der SW:GE daher käme und als kostenloses PDF downloadbar wäre. Es sollte sich für (kosmischen) Horror, Moderne und Sci-Fi inkl. optionaler Battlemapnutzung genau wie SW eignen. Sprich: ein generisch aufgebautes BoL mit dem Marketing und dem Design von Pinnacle-Produkten :D )

Jap, eine universale BoL Version waere purer Luxus. In Farbe waere es gigantisch. Leider stossen mich im Moment ein paar kleinere Unstimmigkeiten zwischen BoL, "Dogs of W.A.R." und "Dicey Tales #1" ab. Waere schoen, wenn es mal ein Errata fuer die letzten beiden Werke geben wuerde. Die deutsche Version von BoL ist ja bereits 'bereinigt' und 'erweitert'.

Fuer Schnelle, wilde, aufregende One-Shots nehme ich BoL & Co. immer sehr gerne. Null Vorbereitung und trotzdem Mega Spass garantiert. Setting Conversion ist ein Traum, da es meistens in den original Settings bereits 'Berufsgruppen' gibt und man nur noch die Vor-/Nachteile und 'Ausgangsrassen' anpassen muss. Oder wie bei "Dicey Tales 1" einfach auf die 'Rassen' verzichtet. Allerdings kommen laengere Kampagnen nicht so gut rueber, da die Charaktere irgendwann alle bei Werten von '3' ankommen und sich nicht mehr gross voneinander unterscheiden (im Kampf).
 
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Was mich von BRP etwas abgebracht hat, waren die vielen Fertigkeiten und der zu dichtbedruckte Charakterbogen. Ich selbst bastle mir selbst gerne mal druckfreundlichere Charakterbögen, wenn sie verlagsseitig zu dunkel oder zu farbig sind. Ich hab nach 10 min beim BRP-Sheet aufgegeben ...

Eine Moeglichkeit ist es, sich die Liste mit den Basisfaehigkeiten und deren Basischancen auszudrucken und nur die von Character gesteigerten Skills und Werte auf dem PC Bogen zu notieren. Das haelt das PC Sheet schlank und zeigt gleichzeitig die Schwerpunkte des Characters auf.
Und nein, die Liste wird nicht endlos lang, denn jeder Spieler konzentriert sich meist auf ein paar wenige Skills.
 
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Ich auch nicht. Soweit ich mich entsinnen kann, hat jedes RPG eine Form von Wahrnehmungs Skill oder baut es direkt in ein Attribut ein. Es ist wohl eher die Art wie diese Skills genutzt werden.

Ahaha, DER war gut. Du weisst, dass Verborgenes Erkennen auch in Gesprächen greift, und damit effektiv auch noch "Sense Motive" beinhaltet?
Verborgenes Erkennen ist fast die alleinige Fahrkarte zur Lösung aller Cthulhu-Abenteuer.
 
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Jaa, der war sogar GRANDIOS!

Was macht denn 'Notice' bei SW ?
Oder 'Perception' bei Cortex? Oder 'Spot' bei BRP?

Kann es sein, dass CoC in Deutschland etwas zu regelsteif gespielt wird und daher Deine etwas einseitgen Erfahrungen stammen?
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

Ahaha, DER war gut. Du weisst, dass Verborgenes Erkennen auch in Gesprächen greift, und damit effektiv auch noch "Sense Motive" beinhaltet?
Verborgenes Erkennen ist fast die alleinige Fahrkarte zur Lösung aller Cthulhu-Abenteuer.

ALso in meinem Spielerhandbuch, S 136 steht von Gesprächen nichts drinnen, gar nichts, nada, njente.

Aufgezählt werden:

Geheimtüren
Geheimfächer
versteckte Eindringlinge
unauffällige Hinweise
um lackierte Autos
Hinterhalte
ausgebeulte Taschen
und der gleichen mehr.

Von Gesprächen ist da keine Rede.

Vielmehr finde ich Hinweise auf Gespräche, Lügen usw. bei der Fertigkeit Psychologie (S. 133 Spielerhndbuch).

Mir scheint, ihr habt entweder eine ältere AUflage gespielt, oder die Regeln einfach falsch interpretiert.

Beide Fähigkeiten gibt es unter unterschiedlichen Namen ja auch bei anderen Systemen (Wahrnehmung, Sinnen schärfe - Empathie, Menschenkenntnis).

Alles eher fassbare, gegenständliche Dinge.

Natürlich kann man Gespräche da mit rein interpretieren,
 
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Jaa, der war sogar GRANDIOS!

Was macht denn 'Notice' bei SW ?
Oder 'Perception' bei Cortex? Oder 'Spot' bei BRP?

Kann es sein, dass CoC in Deutschland etwas zu regelsteif gespielt wird und daher Deine etwas einseitgen Erfahrungen stammen?

Guten Morgen! Bei SW gabs das bisher nicht, dass Notice für Gespräche verwendet wird, oder doch? Nunja, wie auch immer, aber ich habe hier Cthulhu-Abenteuer liegen, in denen ab und an auf Verborgenes Erkennen gewürfelt wird, wenn es um Gespräche geht.
Und ich erinnere mich auf jeden Fall daran, dass es Abenteuer gibt, in denen wörtlich drinsteht, dass die Spieler auf Idee würfeln müssen, damit sich Charaktere an bereits bekannte spezielle Infos erinnern können.

@Kazander: Mag sein. In den Abenteuern wird das aber wohl anders ausgelegt...
 
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Bei SW gabs das bisher nicht, dass Notice für Gespräche verwendet wird, oder doch?
Doch. Zumindest wird es auch so in SW-Produkten von Pinnacle eingesetzt.

Notice ist ja eine Zusammenlegung von Cognition (allg. Wahrnehmung), Search (Suchen), Scrutinize (Einschätzen v. Personen), Scrounging (Zusammenklauben brauchbaren Materials), usw. aus Deadlands Classic. Daher fallen auch alle in DL Classic getrennten Anwendungsbereiche nun auf einen Skill zusammen.

In SW wird daher Notice auch als "Menschenkenntnis", "Psychologie", "Einfühlungsvermögen", usw. verwandt. - Manchmal, vor allem wenn die "soziale Wahrnehmung" eher "defensiv" vorkommt, wird statt Notice auch mittels Smarts-Wurf widerstanden.
 
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Was genau hat nun diese Grundsatzdiskussion mit der Eingangsfrage zu tun?

Ich finde es schade, daß SW hier mal wieder negativ (alá SW kann nur Pulp) aufgeführt wird. Ich finde es aber auch schade, daß so mancher Savage hier gleich wieder fest geht. Um ehrlich zu sein, antworte ich auch auf sowas wie "SW kann nur Pulp" gar nicht mehr, weil die Aussage für mich ein klares "hab ich mich nicht genug mit SW beschäftigt" darstellt. Daß der Thread mal wieder so hochkocht (und mal wieder eines der bekannten (Joker-)Gesichter fleißig miteskaliert) bringt leider niemandem was. Weder den angeblich so "oldschooligen" BRP-Anhängern, noch den Savages.

Bitte nutzt diesen Thread (und dieses Forum) nicht als Ventil für irgendwelchen aufgestauten Frust. Bitte lehnt Euch ein wenig zurück, bitte kommt wieder runter und bitte diskutiert sachlich und höflich. Alles andere ist kontraproduktiv.

So... nun nochmal eine Frage meinerseits: Ich hab mich mit Nekropolis noch nicht ausführlich befasst (ist auch nicht so wirklich meine Settingrichtung), kann mich aber an eine Schadenhalbierung nicht erinnern. War das die Regelung für die SWR-Ausgabe?
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

So... nun nochmal eine Frage meinerseits: Ich hab mich mit Nekropolis noch nicht ausführlich befasst (ist auch nicht so wirklich meine Settingrichtung), kann mich aber an eine Schadenhalbierung nicht erinnern. War das die Regelung für die SWR-Ausgabe?
Necropolis ist ja ursprünglich bei Pinnacle für die SW Revised Ed. erschienen. Dort war die Monstereigenschaft "Untot" auch mit halbem Schaden durch Stich- und Schußwaffen verbunden.

Als die SW:EX erschien, wurde diese Schadenshalbierung im Grundregelwerk gestrichen. Somit konnten Untote nach SW:EX-Regel viel leichter ausgeschaltet werden, als damals nach der SW Revised-Regel.

Da aber auch bei der vom inzwischen gegründeten Triple Ace Games erschienenen Neuausgabe mit dem Titel "Necropolis 2350" die Untoten SCHWER zu töten sein sollten, wurde die Schadenshalbierung als Settingregel wieder eingeführt. (Es gehört zum Setting dazu, daß die normalen Waffen der Ritter wenig ausrichten können sollen, wenn der Gegner untot ist. Bei der Revised konnte das alte Necropolis somit auf die Grundregeln zurückgreifen und eine Settingregel war nicht nötig. Mit der SW:EX bietet das Grundregelwerk für diese Settingvorgabe zu leicht ausschaltbare Untote, weshalb eine explizite Settingregel bei Necropolis 2350 notwendig wurde.)

Beantwortet das Deine Frage zur Schadenshalbierung?
 
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Zum Thread selbst:

Ich finde es auch schade, daß es auf einen (bisweilen nicht gerade sachlichen) Vergleich zwischen Savage Worlds und BRP hinausgelaufen ist.

Daß in einem Thread zu BRP auch SW erwähnt wird, wundert mich nicht. Vor 2003 hätte man vermutlich noch mehr als heute GURPS als beliebtes Generikum erwähnt.

Heute, in einer Zeit, wo es noch viel, viel mehr generische Rollenspielsysteme gibt, muß sich BRP bzw. die BRP-Gesamtausgabe eben nicht nur mit dem aktuell recht beliebten SW vergleichen lassen, sondern auch mit anderen:
GURPS (natürlich!), HERO, Cortex, Ubiquity, Unisystem, D6, Tristat, Omni, True 20, und viele andere mehr.

BRP hat eine LANGE "Wirkgeschichte" und ist in einer respektablen Breite an settingspezifischen Ausprägungen erschienen. Andere Generika wie Cortex oder Ubiquity oder auch Savage Worlds sind sehr JUNG verglichen mit BRP.

BRP hat seinen in der Rollenspielfrühzeit recht beliebten simulatorischen Ansatz über die vielen Jahrzehnte beibehalten. Bei anderen Generika ist dies auch so, doch gibt es eben auch solche, die weniger auf präzise Simulation und mehr auf Abbildung von genretypischer "Stimmigkeit" setzen (was bei sehr überkandidelten Genres wie Pulp-Sci-Fi oder bei übersteigert tödlichen Genres wie Cthulhu-Horror eben durchaus ABSICHTSVOLL UNREALISTISCH ist).

Nicht jedes Generikum ist gleichermaßen gut über alle Genres und Settings hinweg für eine Umsetzung geeignet. Jedes hat seine Stärken und Schwächen. Manche Genres kann man zwar mit einem bestimmten Regelwerk bespielen, aber sie wirken "gekrampft" und unstimmig. Andere liegen hingegen genau auf dem Optimum, was vom jeweiligen Generikum unterstützt wird. - Das gilt für BRP, für GURPS, für Omni, für Cortex, usw.

Dann kommt natürlich noch die spieler- bzw. gruppenindividuelle Vorliebe hinzu. Wer kein Mikromanagement und langsamen, zufallsabhängigen Aufstieg seiner SCs mag, der wird bei BRP eher unzufrieden sein, als z.B. bei SW, wo Mikromanagement kaum eine Rolle spielt und der SC-Aufstieg spätestens jede zweite Spielsitzung SPÜRBAREN Kompetenzzuwachs ermöglicht. - Wer feingranulare Auflösung von Handlungen, von Eigenschaften, von Möglichkeiten in Kampfrunden mag, der wird von Cortex Plus ziemlich enttäuscht werden, weil es dort eher ums Grobe geht (viel gröber als SW), dafür aber die "Durchspielgeschwindigkeit" von Szenen enorm hoch ist, so daß eine Spielrunde gefühlt wirklich RASANT und geradezu atemlos verläuft. Wem das zu hektisch ist, wer da mehr taktische Planung und solidere Detailschilderung braucht, wird hier wenig finden, was ihn glücklich macht.

BRP adressiert heute wie vor 30 Jahren eine bestimmte Zielgruppe. Diese Zielgruppe ist anders als diejenige, die z.B. von HERO oder von Savage Worlds oder von HeroQuest 2.0 angesprochen wird.

Meine Interessen haben sich in den letzten 30 Jahren gewandelt. Früher waren meine Setting-Eigenentwicklungen und -Adaptionen mit Regeln unterfüttert aus AD&D oder Classic Traveller oder BRP (RQ/Ringworld/Stormbringer). Heute sind meine Setting-Adaptionen und Conversions zahlenmäßig am Häufigsten auf Basis von Savage Worlds, danach schon auf Basis von Barbarians of Lemuria, HeroQuest 2.0, und - schon deutlich seltener - Deadlands Classic.

Man sieht, ich spiele kaum noch "schwergewichtige" Regelwerke. Mir fehlt nicht nur die Zeit, sondern auch die Lust mich in einen Regelwust einzuarbeiten, der mir nicht bessere, nicht intensivere Spielerlebnisse bringt, als dies ein einfaches 2W6-System wie BoL leisten kann. Früher wollte ich maximale Simulationstreue - gerade bei meinen vielen Science-Fiction-Rollenspieladaptionen aus Romanvorlagen oder Eigenentwicklungen. Heute ist mir Simulation größtenteils wurst. Ich möchte eher Konventionen, Verhältnisse aus den literarischen Genres bzw. Film-Genres ins Pen&Paper-Rollenspiel bringen. Daher muß ein Rollenspiel auch "nur stimmig genug" sein, um z.B. Heftromane, Sword&Planet-Romane, Sword&Sorcery-Geschichten, TV-Serien, Comic-Reihen, usw. so aufzugreifen, daß mindestens ich, idealerweise auch meine Spieler, den Eindruck habe, daß die letzten Spielerlebnisse "wie im Film" bzw. "wie im Roman" abgelaufen sind.

BRP leistet das, was es soll, durchaus. Sonst wäre es nicht über so viele Jahrzehnte immer noch in Form aktueller Produkte "lebendig". - Andere Rollenspiele, auch generische, sind heutzutage "tot" und bestenfalls etwas für Nostalgiker (SpaceMaster, Universe, ZeFRS, usw.). Somit ist die kontinuierliche Existenz und Spielpraxis, derer sich BRP erfreuen kann, etwas besonders Respektables.

Es kann daher bei einem Thread wie diesem auf nichts anderes als auf "Geschmacksache" hinauslaufen. - Ja, manche mögen BRP. Andere mögen andere generische Regelsysteme. Es gibt auch Leute, die überhaupt KEINE generischen Systeme mögen, sondern lieber dedizierte, auf ein Setting maßgeschneiderte Systeme bevorzugen.

Ungeschickt war leider gleich im Eingangsbeitrag von "neueren", d.h. tendenziell zwar schon in den 70ern und 80ern bekannten, aber erst später breitere Beliebtheit bei Systementwicklern gezeigt habenden, Regelelementen wie Vorteilen/Nachteilen, "Bennies", usw. von "Hype" zu sprechen. - Hype ist grundsätzlich ABWERTEND.

Das war ein Rundumschlag, der letztlich GURPS (Vorteile/Nachteile), ZeFRS (Hero-Points, also so etwas wie "Bennies"), usw. als überzogen positiv dargestellte "Blender-Systeme" attackiert hat. Und über die Wortwahl "Edges/Hindrances, Bennies" kamen gleich noch Begriffe mit, die klar bei SW belegt bzw. definiert (Bennies) wurden.

Das hat zum - geradezu absehbaren - Entgleisen dieses Threads gleich ab dem Eröffnungsbeitrag geführt.

Hier mal zum Vergleich eine Passage aus anderer Sicht: Es ist vielleicht nicht das 'altgereifteste' (was wir aber eher positiv als negativ finden) und verweigert sich auch nicht jeder Weiterentwicklung im Hobby (Dis-Advantages, Edges&Hindrances, Bennies, etc), und es ist solide und entspricht unserer Art von Role Playing. Es hat Macken, Kanten und Ecken, ist nicht immer so kompatibel wie es auf den ersten Blick scheint, aber dafür ist es nicht so schlimm, als dass es nur noch mit ständigem Hausregeln oder Spielleiter-Handwedel-Regelbeugungen irgendwie wieder auf den Rechten Weg gebracht werden koennte.

Hört sich auch nicht so nett an, nicht wahr?

Mir ist bei diesem Thread, vor allem bei diesem Eingangsbeitrag, nicht so recht klar geworden, was der Threadersteller mit dem Thread denn bezwecken will. - Ein Loblied auf "Weiterentwicklungsresistenz"? Schwelgen in W%-roll-under-Old-School-igkeit? Modern ist scheiße, altbacken ist toll?

Daß solch ein Thread, der schon mit ABWERTENDEN Vorwürfen beginnt, keinen produktiven, sachlichen oder irgendwie für irgendwas nützlichen Verlauf mehr nehmen kann, dürfte ja wohl klar sein.

Ich hatte versucht die Fragen, die direkt zu SW-spezifischen Punkten gestellt wurden, so sachlich wie möglich zu beantworten. Ansonsten ist es halt bei mir Fakt, daß ich früher VIELE Settings mit BRP bespielt habe und seit SW erschienen ist, sogar noch viel mehr Settings mit SW bespielt habe und noch bespiele. Das liegt an anderen Lebensumständen (weniger verfügbare freie Zeit) und anderen Interessen (weniger Simulation, mehr Action-Kino). - Meine Vorlieben, mein Geschmack, meine aktuellen Favoriten.

Ich kann jederzeit akzeptieren und auch sogar wirklich gut nachvollziehen, daß jemand BRP als sein Generikum der Wahl vorstellt. Da war ich vor 10, 20, 30 Jahren auch schon mal. - Nur muß man ja nicht gleich in seiner Freude und Begeisterung für BRP anfangen ANDERE Regelsysteme irgendwie ABZUWERTEN - vor allem nicht durch Darstellung von Weiterentwicklungs- und Innovationsfeindlichkeit (siehe die "Hype"-Wortwahl).
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

Ich habe für mich feststellen dürfen: Generika funktionieren als solche für mich nicht.



Savage Worlds ist für toll für Action, Hollywood-Kino, Sword 'n Sorcery/Planet, ...
Solomon Kane, Zorro, ...

HERO nehme ich, wenn ich alles selbst zurechtbasteln (v.a. in der Charaktererschaffung) möchte.
Kerberos Club möchte ich deswegen mit HERO bespielen. Point-Buy macht für mich bei Suerhelden wirklich Sinn.

BRP, bzw. Elric!/Sturmbringer/Stormbringer 5th ... das würde ich tatsächlich für die Young Kingdoms hernehmen oder alles andere,
bei dem ich fertigkeitenbasiert eine fremde, nicht allzu fremde Fantasywelt entdecken mag. Zufälligkeiten bei der Charaktererschaffung
und beim Aufstieg explizit erwünscht.


Ähnliches könnte ich jetzt noch für die Rolemasterfamilie, True20, FATE oder auch cD&D, Prince Valiant und Everway schreiben.
WARUM also sollte ich mich auf BRP oder sonst ein Spiel festlegen und es universell benutzen? Ich mag mich nicht immer mit denselben Ecken
und Kanten rumschlagen müssen. Genauso wenig wie ich immer denselben Geschmack, dasselbe Spielgefühl haben will.

BRP macht, was es soll. Also: Warum sollte man es nicht spielen wollen?



@ Cthulhu: Da gibt es tatsächlich eine Vielzahl mehr oder weniger passender Systeme (d20, True20, Savage Worlds, Gumshoe, Labyrinth Lord, BRP). In meiner persönlichen Rangliste bildet - wegen der Historienklamotten, seiner Schwafeligkeit - Pegasus-Cthulhu das Schlußlicht. Frühere deutsche Ausgaben stehen bei mir besser da.
 
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Hallo,

hm, ich denke nicht, dass ich die Wortwahl absichtlich abwertend genutzt habe. "Hype" ist im eigentlichen Sinne nicht negativ (s.u.). Es beschreibt lediglich, dass etwas zur Zeit in Mode ist und von vielen wahrgenommen und genutzt wird. Es ist zeitlich begrenzt, aber das ist im Falle der RPGs immer so. D&D war mal Hype, CoC war Hype, GURPS war Hype, DSA war Hype, Pathfinder ist Hype. Es ist mir auch voellig gleichgueltig ob diese Systeme es mal waren oder immer noch sind - es war mir nicht klar, das einige Menschen sich an dieser Art der Wortwahl hochziehen - gerade in Deutschland. Aber da habe ich mich wohl geirrt. Nochmal: Hype ist wertungsfrei verwendet worden - so wie es laut definition auch zu verwenden ist.

Das ich Edges, Bennies und Hindrances erwaehnt habe liegt daran, dass mir diese Begriffe als erstes in den Kopf gekommen sind da ich sehr lange SWR gespielt habe. Ausserdem hatte ich auch Dis-/Advantages mit aufgefuehrt, aber die D6 Gemeinde (oder GURPS) hat sich nicht darueber aufgeregt. Vielleicht haette ich anstatt Bennies Fate Punkte verwenden sollen, aber dann haetten sich vielleicht Personen eines andern Systems angegriffen gefuehlt.
Edges, Bennies und Hindrances sind nicht von Pinnacle patentiert worden, von daher fand ich die Verwendung dieser Begrifflichkeiten jetzt auch nicht provozierend.

Mir scheint, das einige Leute Worte etwas extrem auf die Goldwaage legen und vielleicht ein wenig viel hineininterpretieren.

[...] nicht so recht klar geworden, was der Threadersteller mit dem Thread denn bezwecken will.

Es ging einfach darum Meinungen und Erfahrungen in Zusammenhang mit BRP Produkten auszutauschen. Vielleicht nutzt jemand BRP fuer andere Settings, vielleicht hat jemand Fragen zu BRP, vielleicht gibt es Interesse an Uebersetzungen, etc.
Es sollte ein allgemeiner Thread zu BRP werden. Die Ausuferung zu SW habe ich immer wieder versucht durch die Anfuehrung von anderen RPGs zu verhindern, habe es lediglich vergleichend herangezogen da ich dieses System noch mit am Besten kenne. Wie es aussieht war genau das der Fehler.

was ist an der Frage: "Also, wer nutzt es, wer hat Erfahrungen oder Fragen mit und zu BRP?" unklar? Ich hatte sie extra unten in dem Beitrag gestellt?

Ein Loblied auf "Weiterentwicklungsresistenz"? Schwelgen in W%-roll-under-Old-School-igkeit? Modern ist scheiße, altbacken ist toll?

Koennte man nun auch als 'abwertend' interpretieren, stellt aber lediglich eine Aussage dar.

Da war ich vor 10, 20, 30 Jahren auch schon mal

Und Du hattest Deine Gruende zu etwas anderem zu wechseln. So wie ich meine Gruende hatte zu BRP zu wechseln, denn nach einer Zeit des "groben" brauchte ich wieder einmal etwas generisches, das "detaillierter" ist.

Nur muß man ja nicht gleich in seiner Freude und Begeisterung für BRP anfangen ANDERE Regelsysteme irgendwie ABZUWERTEN

Ist m.A.n. nicht geschehen, da Hype nicht abwertend ist (Wikipedia):
--- 8< ---
Hype:
[1] umgangssprachlich: Höhepunkt
[2] umgangssprachlich: etwas, das zeitlich begrenzt in Mode ist
--- >8 ---

Da ist nichts negatives drin enthalten. Es kann sich also nur um persoenliche Empfindung enthalten, dass man Hype mit etwas negativem verbindet.

@Kynos: 'Pulp' war nicht das richtige Wort, hatte es stellvertretend fuer Kino-Action verwendet. Ja, SW kann andere Genre 'abdecken'. Shaintar ist z.B. ein sehr schoenes Fantasy Setting.
Auch hier muss ich sagen, dass viele Leute an den Buchstaben 'kleben' - meine Herren, regt euch doch nicht so auf?! :cool: Tut doch keinem weh, ist doch hier kein Kriegstrip. Koennen wir uns jetzt wieder alle normal austauschen, bitte? :)
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

Ich habe für mich feststellen dürfen: Generika funktionieren als solche für mich nicht.
HERO nehme ich, wenn ich alles selbst zurechtbasteln (v.a. in der Charaktererschaffung) möchte.
Kerberos Club möchte ich deswegen mit HERO bespielen. Point-Buy macht für mich bei Superhelden wirklich Sinn.

Jap, Superhelden funktionieren nicht wirklich mit BRP, da sind andere Systeme deutlich besser geeignet. Aber ich muss zugeben, das ist nicht mein Genre ;)

BRP, bzw. Elric!/Sturmbringer/Stormbringer 5th ... das würde ich tatsächlich für die Young Kingdoms hernehmen oder alles andere, bei dem ich fertigkeitenbasiert eine fremde, nicht allzu fremde Fantasywelt entdecken mag. Zufälligkeiten bei der Charaktererschaffung und beim Aufstieg explizit erwünscht.

Fantasy ist ein Genre, das es zum Grossteil beherrscht, manchmal etwas sehr detailliert - kommt auf die verwendeten Optionen an.
Sword&Sorcery spiele ich am Liebsten mit BoL, liegt aber auch mit daran, dass S&S bei mir eher One-Shot Adventures sind.

Ähnliches könnte ich jetzt noch für die Rolemasterfamilie, True20, FATE oder auch cD&D, Prince Valiant und Everway schreiben.
WARUM also sollte ich mich auf BRP oder sonst ein Spiel festlegen und es universell benutzen? Ich mag mich nicht immer mit denselben Ecken
und Kanten rumschlagen müssen. Genauso wenig wie ich immer denselben Geschmack, dasselbe Spielgefühl haben will.

;) gute Frage, fuer uns liegt es daran, dass ir nicht immer wieder neue Regeln 'lernen' wollen und daher moeglichst viel mit einem System 'erschlagen' versuchen. Bisher funktioniert das sehr gut, es gibt natuerlich auch Ausnahmen die absolut nicht funktionieren - oder viele Sonderregelungen benoetigen wuerden. Kino-like Action zum Beispiel kommt damit nicht rueber.

BRP macht, was es soll. Also: Warum sollte man es nicht spielen wollen?

weil es 'altbacken' und 'roll-under' ist ;) Aber ich stimme Dir zu.

@ Cthulhu: Da gibt es tatsächlich eine Vielzahl mehr oder weniger passender Systeme (d20, True20, Savage Worlds, Gumshoe, Labyrinth Lord, BRP). In meiner persönlichen Rangliste bildet - wegen der Historienklamotten, seiner Schwafeligkeit - Pegasus-Cthulhu das Schlußlicht. Frühere deutsche Ausgaben stehen bei mir besser da.
Och, komm, die Optik der Pegasus Buecher ist gut. Zum Inhalt: ja, etwas langatmig und teilweise trocken. Aber das sind m.E.n. schon die Lovecraft Buecher zum groessten Teil. "Berge des Wahnsinns" finde ich zum Beispiel fuerchterlich langsam. Aber ich mag ja auch nicht "Herr der Ringe" mit seiner totalen Detailverliebtheit. Personlicher Geschmack halt :cool:
CoC in Englisch ist ewtas netter zu lesen, da die Sachen meist kompakter dargestellt werden und auf viele Handouts verzichtet wird. Allerdings kommen immer mehr Pegasus Designs in den englischen Ausgaben vor, so dass auch hier nach und nach die Buecher den deutschen Ausgaben aehneln. Wer es mag, wird es gut finden. Ich persoenlich mag eher guten Horror ohne den Mythos. In der Art von Kult (gibt es das eigentlich noch?).
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)


Hallo Jack !

Und ich erinnere mich auf jeden Fall daran, dass es Abenteuer gibt, in denen wörtlich drinsteht, dass die Spieler auf Idee würfeln müssen, damit sich Charaktere an bereits bekannte spezielle Infos erinnern können.

Ja, der 'Idee' Wurf ist etwas 'banane'. In den BRP Regeln steht drin, dass man als SL nur in wirklich extremen Situationen, z.B. wenn die Spieler ueberhaupt keine Ahnung mehr haben, was sie machen sollen, einen Wurf auf 'Idee' zulassen soll. Dann soll der SL auf jeden Fall mit mehr Details den Spielern auf die Spruenge helfen. In ganz schlimmen Situationen (wenn die Spieler wirklich alles vermasselt haben) soll der Spielleiter die Infos natuerlich 'einfach so' herausgeben - falls das Abenteuer sonst in einer totalen Sackgasse endet.

Obwohl, ich hab auch schon mal (ein einziges Mal!) das Abenteuer auf einer Con nach erfolglosen Idee Wuerfen beendet - das lag allerdings eher an der Spielrunde selber und ich hab eigentlich nur auf eine Situation gewartet, dass die Runde beenden werden konnte.

Bei der Erstellung des BRP Buchs wurde u.a. darueber nachgedacht den INT & Idee Wert komplett rausfallen zu lassen. Allerdings ist dann beschlossen worden ihn aus Kompatibilitaetsgruenden doch mit aufzunehmen, da ansonsten einige Mechaniken (u.a. Magie) komplett neu erstellt/geaendert haetten werden muessen und das BRP Buch selber voellig inkompatibel mit allen anderen d100 Spielen gewesen waere.

INT ist also ein Relikt, das regelmechanisch einen Nutzen erfuellt, allerdings im Spielverlauf geraten wird die Charakteristik so wenig wie moeglich zu nutzen.
Auch ist es nicht schoen anzusehen wie ein Spieler verzweifelt versucht seinen INT 18 Charakter lebhaft auszuspielen. Das moechte man wirklich nicht zu oft erleben, es sei denn, man steht auf Comedy. ;)
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

Seit wann zur Hölle ist BRP mit "Battlelords of the 23rd Century" kompatibel. Häh?
Hab ich was verpasst?
 
AW: Chaosium Basic Role Playing (BRP)

Es benutzt auch nen w100 ;)
 
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