AW: Brainstorming - Rollenspieltheorie 2.0 - ein völlig neuer Ansatz
Hauptproblem zum Verständnis und Anwendung dieser Theorie scheint ein Mangel an Wissenstransfer zwischen den Theoretikern und den Anwendern (den Spielern) zu sein.
So sehe ICH das zumindest.
Hier also mein Vorschlag: Wir bauen die Theorie komplett neu auf, anstatt länger an einer schwer verständlichen Totgeburt herum zu doktern.
Das halte ich für Unfug. - Zum einen: Die Rollenspieltheorie
ist(sind) KEINE TOTGEBURT! - Das habe ich zumindest nie behauptet.
Ich habe den Mangel an Übertrag der tatsächlich erfahrenen ERKENNTNISSE über Bereiche unseres Hobbies, die vielen nicht BEWUSST sind, anmoniert, bin aber nicht der Meinung, daß alles, was sich die Theoretiker ausgedacht haben, nutzlos wäre. - Ganz im Gegenteil: ich möchte den NUTZEN in solche Bereiche gebracht sehen, wo sich die Mehrzahl der "Breitensportler" unter den Rollenspielern befinden.
Momentan ist es doch so, daß man schon ein NACH ERKENNTNIS DÜRSTENDER sein muß, um sich durch die immer zahlreicher und immer unübersichtlicher werdenden Blogs (mit oftmals einer Orientierung des Lesers über die Themen der Artikel schwer irreführender Titelgebung von Artikeln), und diverse deutsche und englischsprachige Foren zu hangeln. - Das ist richtig arbeitsintensiv, so daß allein hierin eine Zugangshürde besteht, die - meiner Meinung nach - unzulänglich zu senken gesucht wird (nicht, daß es nicht VERSUCHE dahingehend gäbe - nur nicht zielführend genug angelegte).
Wenn ich solche Formulierungen lese wie "Für mich wäre es wichtig, dass die Theorie möglichst
genau sagt, was die Zielsetzung ist." dann könnte ich heulen. Das MÜSSTE nicht so sein, daß soviel Unklarheit besteht.
Gerade die Fragen, die auch schon in den Anfängen der Rollenspieltheorie in den USA die eigentlichen MOTOREN für die Beschäftigung mit theoretischen Betrachtungen waren wie: "Was ist Rollenspiel überhaupt?", "Wie kann ich den Spaß am Spieltisch für mich und meine Mitspieler maximieren?", "Wie schreibe ich ein gutes Rollenspiel?" sollten schon längst und EINGÄNGIG und KLAR VERSTÄNDLICH Beantwortung gefunden haben.
Wie kann es sein, daß diese Fragen bei den allermeisten Rollenspielern immer noch offen sind?
Und das, wo doch in verdammt vielen Rollenspielen ein "Was ist Rollenspiel?"-Kapitel enthalten ist!
Die Rollenspieltheorie sollte allgemein gültige Aussagen machen können, die z.B. unabhängig vom verwendeten Spielsystem sind.
Das sehe ich auch so. Und das tut sie ja auch. - In diesem Punkte unterscheiden sich auch praktischer formulierte Nutzanwendungen der Theorie: sie sind eben NICHT nur D&D-Anwendungstips, sondern ROLLENSPIEL-Tips im Allgemeinen. Und das halte ich für eine echte Stärke, die dringend mehr zur Geltung kommen sollte.
Wir versuchen also alle argumentationen seid ca. 1975 zu wiederholen???
So sieht die Idee von Magnus Eriksson aus.
Nein, nicht wiederholen. Neu und besser machen. :]
Besser? - Was stimmt den INHALTLICH mit den bestehenden Theorien nicht? - Und wer hätte soviel Zeit und Lust ALLES nochmal aufzurollen? - Ich weiß, daß schon JETZT interessante Erkenntnisse für Spieler, Spielleiter, Autoren aus der Rollenspieltheorie zu ziehen sind. Solange diese Potentiale nicht genutzt wurden und Breitenwissen geworden sind, sehe ich keinen Anlaß zu einer neuen Theorie. - Wohl aber zu einer neuen Einstellung bei vielen Theoretikern!
Mit dem Kenntnisstand von 2007 auf die aktuellen Trends und Bedürfnisse der Rollenspielergemeinschaft schauen und einen Leitfaden für Hilfestellung ausarbeiten.
Leitfaden? Das hört sich unpraktisch, zeitaufwendig und schlecht verwertbar an.
Schreiben wir ein Handbuch "Stufensteigerung kostenlos - der Leitfaden für Rollenspieler".
Und ein Handbuch sogar noch viel mehr.
Wenn die Zielgruppe der "Breitensportler" nicht einmal quer durch die großen Foren und durch eine Handvoll Blogs klicken mag, dann werden sie auch nicht ein wie umfangreich auch immer abgefaßtes HANDBUCH lesen wollen!
Die Rollenspieltheorie muss prägnant und einfach formuliert werden können, so dass sie mit vertretbaren Aufwand wiedergegeben und erklärt werden kann. ... um was mit der Theorie anfangen zu können.
Das sehe ich größtenteils auch so. ICH möchte, daß man mit der Theorie, so sehr es Spaß machen mag sich darin ausschließlich und ohne jegliche Nutzensorientierung zu tummeln, auch in der Breite etwas ANFANGEN kann. - Dazu sind eingängige Formulierungen und Darstellungen notwendig. - Die "theorieinterne" Darstellung kann von mir aus beliebig mit Jargon vollgestopft werden, solange AUCH Außendarstellungen existieren, die eben KEIN langjähriges Studium der verzettelten (verlinkten) Quellen erfordern.
Ich sehe nicht viel Sinn in einer neuen Theorie um der neuen Theorie willen. Warum das Rad von neuem erfinden wenn man ... auf diesem Fundament neue Erkenntnisse aufstecken kann?
Eben. Sag ich ja. - Die neuen Erkenntnisse müssen aber auch AKTIV RAUSGETRAGEN werden, statt nur eine Holschuld bei den Normalrollenspielern einzufordern.
Weil bestehende Theorien (z.B. Big Model oder GNS) mir nichts sagen. ... Ich verbinde mit diesen Worten überhaupt nichts. Viele benutzen diese Worte. Keiner erklärt sie.
Stimmt nicht ganz:
Nur liest nicht jeder im GroFaFo oder den unübersichtlichen Blogs. - Sich die Erklärungen ZU HOLEN, ist eine Anstrengung, zu der sich viele Normalrollenspieler nicht bereit finden, eben WEIL es anstrengend und unübersichtlich und unverständlich (außer den Versuchen von Zusammenfassungen) ist, und weil DER NUTZEN nicht ersichtlich ist.
Diesen AUFZUZEIGEN sehe ich als eine moralische Verpflichtung bei den WIRKLICH motivierten Theoretikern.
Dieser kommen aber nur viel zu wenige und nicht in merkbarem Maße nach.
Das sollte sich ändern.
Du glaubst wirklich, daß die Motivation der Rollenspieltheoretiker sich von deiner unterscheidet? Daß das alles böse Menschen sind, die dir ihr Wissen vorenthalten wollen?
Nein, nicht böse. Und in der Motivation auch nicht boshaft. - Wohl aber kann man eine herablassende Arroganz beim Jargon-Schleudern nicht ignorieren. Das müßte bei echter, positiver Motivation für eine Beschäftigung und VERBREITUNG von Rollenspieltheorie und deren Erkenntnissen auch anders gehen als durch diese unangenehmen Auftritte.
Alle Welt kennt einen alten Link hier und dorthin und niemand kann mir sagen, was ich da finden werde.
...
Ich glaube Rollenspieltheoretiker sind zu lange unter sich geblieben. Ich will, dass sie rausgehen und aller Welt verkünden, was sie zu sagen haben.
Und dazu braucht es eine
IDEE.
Wer als Dienstleister für die Gemeinschaft verstanden werden will, dem darf ich doch dies zumuten, oder?
Wer sagt denn, daß sich Rollenspieltheoretiker als "Dienstleister für die Gemeinschaft" verstehen WOLLEN? - Genau das WOLLEN sie doch am allerdeutlichsten NICHT!
Also: Ich bin nicht dein Dienstleister!!!
Wie kommst du denn auf den Unfug?
Das ist eine gute Frage.
Man kommt darauf, weil man eben von Leuten, die sich VIEL besser mit etwas auskennen, als man selbst, so etwas wie eine Art "moralischer Verpflichtung" erwartet, die sie dazu bringt einen Unwissenden bei der Hand zu nehmen. - Aber das setzt eine Verantwortungsfähigkeit voraus, die ich bei der Mehrzahl der Rollenspieltheoretiker nicht sehe. Zumindest nicht hinsichtlich der Weiterentwicklung unseres Hobbies als GANZES. - Das scheint tatsächlich niemanden aus der Theorie-Fraktion zu interessieren. Daher auch das "information hiding" wie hier:
Sie ist bedeutend. Für mich, denn ich hab lange drüber nachgedacht. Wenn dich meine Gedanken interessieren und du so bettelig bist, ist mein Format das Entscheidende.
Und das ist mein Blog.
Arroganz gepaart mit Verachtung für einen harmlosen Fragensteller. Das ist genau der Doppelpack an Theoretiker-Auftritt, der mir Brechreiz erzeugt.
Gerade die Blogger, die sich inzwischen zu fein für das Darlegen und Diskutieren ihre Artikeln in Foren vorkommen, sondern überall neue Blogs aufmachen, bei vielen noch mit angegliedertem Forum, zerteilen eine eh schon schwer auffindbare Theoretiker-Webpräsenz in immer mehr, immer zerstreutere Inselchen, die immer schwerer für neugierige, aber hinsichtlich extensiver Websuche schwach motivierter Normalrollenspieler auffindbar sind.
Abhilfe könnte ein gezieltes HINFÜHREN, ein WEGWEISER zu interessanten Artikeln, Blogs, Forenbeiträgen, Con-Auftritten, etc. sein. - So meine
Idee.