Bodycount RPG (Downtime Gaming-Transmedia-Ansatz)

Die Baronie Sache habe ich deswegen gesagt, damit man CiV zocken kann. Also jeder ein eigenes "Reich".

Beim Urbeispiel bräuchte man halt einen CIV IV Endzeit Mod.
Wie viel Jahre eine Runde sind ist vollkommen frei festlegbar.

Genausogut kann die Karte auch klein Skaliert sein (Stadtviertel statt Länder), die Forschung sehr kleinschrittig und jede Runde eher 3 Tage statt 3 Jahre sein.
Alle diese Elemente gibt es schon in Mods. Ob es alles drei zusammen gibt, weiß ich aber nicht.
 
Im Film Sangre Eterna hatten sie ein an "Vampire die Maskerade" erinnerndes RPG, welches über eine Website alle Spielrunden miteinander Vernetzt hatte. Es Spielten also alle im Selben Metaplot.
Abseits des Films versuchte Ian Watson mit Chat Noir die Chat-Chroniken unter ein Fach zu bringen sowie auf einen Metaplot zu vernetzten.
Sowohl Minds Eye Society (ehemals Camarilla) als auch One World by Night haben, soweit mir bekannt, den Metaplot über Städte und Länder hinweg vernetzt.
Anstelle von Downtime Aktionen setzten Chat/Forenrunden wie Port Lussuria (nun mit .net anstelle von .com Adresse) das Spiel nicht aus.

In Bezug auf normale Runden sehe ich die Herausforderung das die Spieler mit viel Downtime Energie / Zeit bevorzugt werden und letztlich an denen die "nur" an den Spielabenden spielen können oder wollen vorbei ziehen. Was durchaus frustrierend sein kann.
 
Das Problem, zu selten zu spielen und dennoch Lust zu haben, sich mit dem Spiel (Charakter und Welt) auseinanderzusetzen, kann ich nachvollziehen; auch den Wunsch des Spielanbieters, die Leute anzuhalten, sich mehr mit dem Spiel auseinander zu setzen und letztlich mehr zu konsumieren.

Wenn das "Downtime Gaming Transmedia" heißt, bitte sehr. Mir egal.

Ob es unbedingt Soldaten gegen Zombies sein müssen...

Ich möchte auf den Aspekt eingehen, dass man das gemeinschaftliche Spiel am Tisch durch Angebote im Web oder (direkt oder indirekt) auf mobilen Geräten unterstützt. Ich habe daher oben extra nicht Verlage geschrieben, weil ich glaube, dass diese sich damit sehr schwer tun, etwas anderes als Bücher zu produzieren, typische Spielerentwickler aber nicht in die Denkweise von Brett- oder Rollenspielen eintauchen können zu scheinen.

Skars Aussage "Elektronsiche [sic] Abenteuer sind eh nie so gut wie am Tisch gespielte" finde ich zu absolut. Wenn mein Ziel nicht ist, meinen Charakter "zu leveln" und nach den gleichen komplexen Kampfregeln zu spielen, sondern eher, in der Spielwelt weitere Abenteuer zu erleben - sei es mit einer Variante des eigenen Charakters oder speziellen für diese elektronischen Abenteuer geschaffene Figuren, dann kann mir ein gut gemachtes Soloabenteuer sehr wohl eine Geschichte erzählen. Ich verlange dabei noch nicht einmal toll gezeichnete Hintergründe oder kniffelige Kombinationsrätsel eines Point&Click-Adventures. Ein möglicherweise gemeinschaftlich entwickeltes "create your own adventure"-Buch kann mir Wartezeiten füllen und mir den Spielhintergrund näher bringen, als einfach nur das (lineare) Lesen in einem Quellenbuch.

Beim Klassiker der Fighting Fantasy Books kommt ein Charakter mit drei Attributen Talent, Konstitution und Glück aus, gegen die man nach Anleitung mit 2W6 würfeln muss. Theoretisch könnte man aber auch ganz auf Proben verzichten und einfach nur den Spieler auf verschiedenen Wegen durch die Geschichte führen und ihn für bestimmte Entscheidungen belohnen (oder zu bestrafen).

Damit der Spielanbieter nicht alle Geschichten selbst schreiben muss, können Spieler selbst Geschichten entwerfen, für die sie Punkte bekommen, wenn andere Spieler diese spielen und für gut bewerten. Zusammen mit einer Funktion, Abschnitte zu "melden", wenn sie von fragwürdiger Qualität sind, könnte sich das ganze schnell selbst regeln. Das Beste davon könnte man später sogar traditionell als Buch verlegen.

Meinetwegen kann ich dann auch als Soldat in Zombieland umherwandern -- wenn ich denn zum Ausgleich die Chance habe, Bill Murray zu treffen (Wortwitz beabsichtigt).

Sich Online bestimmte Gegenstände erspielen zu können, ist IMHO ein zweischneidiges Schwert.

Ich meine, Paizo macht etwas ähnliches. Dort kann ich mit meinem Charakter zu Spielrunden gehen, die offizielle Abenteuer spielen und mir dann vom Spielleiter bestätigen lassen, dass ich dieses Abenteuer bestanden habe, was dann von Paizo zentral registriert wird und mir somit für das nächste Spiel bei einem anderen Spielleiter bestätigt, dass ich wirklich die vierläufige Schrotflinte besitze, mit der ich Zombies gleich dutzendweise zerstäuben kann. Wenn ich viele Punkte und besondere "Achievements" (ich bin zu halt - hasse dieses Konzept) bekommen will, muss ich regelmäßig spielen. Und wenn diese Spiele in Läden veranstaltet werden, muss ich ihn und wenn ich schon da bin, dann kaufe ich vielleicht auch was.

Ich bin kein Powergamer, ich kann nicht beurteilen, wie attraktiv es wäre, besondere Gegenstände zu haben. In der Regel würde ich als Spielleiter immer sagen, nimm's dir doch. Ich kann entweder darauf reagieren und das besondere so wieder normal machen oder diesen Charakter einfach nicht mehr in der Gruppe mitspielen lassen. Schließlich habe ich ja die totale Willkür und niemanden über mir.

Stefan
 
Bei Vampire Larp-Gruppen ist es doch üblich, dass die sich ab und an treffen um zu larpen und sonst die Downtime in einem Forum das drumherum spielen. Warum sollte das eigentlich nicht beim p&p gehen?
Bei Vampire liegt der Fokus im Spiel auf den Versammlungen im Elysium, im Forum wird alles andere gemacht.
Bei p&p liegt (zumindest bei meinen Gruppen die letzten Jahre) der Fokus auf Plotjagd und Action. Da kann man den Teil drumrum auch im Forum spielen, zB. In-Character-Diskussionen ... muss zeitlich auch nicht direkt zum p&p passen, während die Charaktere schon seit 3 Wochen die Gegend um Havena auskundschaften, kann das Foren-spiel immer noch in einer Kneipe in Havena am Anfang des Abenteuer ablaufen, viel was das Abenteuer betrifft wird ja nicht passieren.
Ok, die Idee ist nicht die genialste (und wahrscheinlich sehr auf meine Gruppen zugeschnitten), aber vielleicht inspiriert es ja jemand zu was genialem :)

Oder noch weiter - beim p&p spielt man seine regulären Charaktere (die die Gegend um Havena auskundschaften und fiese Menschenjäger suchen), im Forum spielt man Andere zB. eine Gruppe Jugendlicher, die man in Havena als Unterstützer gewonnen hat und die in der Stadt versuchen, bei Schmugglern und in der Unterwelt was über diese Menschenjäger heraus zu bekommen und die Haupt-SC mit neuen Infos zu versorgen (per magischer Brieftaube) um die Suche einfacher zu machen.
Auch wenn Forenrollenspiel gar nicht nicht mein Ding ist ;)
 
Bei der Gelegenheit sollte man die Elo-Zahl integrieren. Diese wird ja auch bei Overwatch oder anderen Computerspielen genutzt, um Spielerrankings abzuleiten.

Sprich pro erfolgreichem Kampf gibt es Punkte dazu, bei Verlust gehen welche runter. Ruckzuck hat man globale Ligen stehen und kann daran sogar noch ranked matches koppeln.
 
Invisible Sun (Monte Cook) legt einen möglichen Ansatz für donwntime gaming vor:

https://www.montecookgames.com/invisible-sun-changing-the-way-rpgs-are-played/

Invisible Sun is a game that encourages and rewards players to think about and even play the game away from the table. In so doing, it offers all manner of new opportunities. Play doesn’t have to stop when the session is over and everyone leaves the game table. Players keep the game going—individually or in groups—by creating side-scenes that describe high level actions that their character want to take. Or, they can even create a flashback side-scene that reveals actions their character has already taken.

This also means that even if they can’t make it to the regular session, they can still move their character’s story forward. A side-scene might cover what Shanna’s character does while she’s absent from the regular session.

Players can even play if the GM isn’t available. A side-scene could involve the entire group taking an action that they discuss in person and then communicate later to the GM. The GM resolves the action(s) by giving them a turn of a Sooth Card and then responding to the players’ actions and intentions. (This communication is all facilitated by the Invisible Sun app.)
 
Ich persönlich finde ja den Schrieb von Monte Cook für ziemlich insubstanzielles Gewäsch.
Nebenher spielen kann man mit absolut jeden RPG. Was halt Schwierigkeiten mit sich bringt. [Habe nun das Artifakt XY, Wir sind gar nicht mehr da, Der Gegner XY ist schon tot]. Auf welche Monte so rein gar nicht eingeht.
 
Ja, das ging mir auch durch den Kopf. Natürlich kann man dafür irgendwelche Regeln schreiben oder Mechniken entwerfen. (Er spricht da ja von dieser sooth-card via app.) Aber ob das dann trotzdem im Rahmen der zeitlichen Abfolge plausibel ist, ist eine andere Sache.

Aber ich wollts hier mal erwähnt haben, weil ich den Ansatz des downtime gamings ja für sehr interessant und bereichernd halte. In bestimmten Fällen.
 
[...]Was halt Schwierigkeiten mit sich bringt. [...]. Auf welche Monte so rein gar nicht eingeht.
Ich finde das ist für einen Teaser um ein Spiel zu verkaufen auch wirklich zu viel verlangt. Er erklärt gut was es besser machen soll, fürs wie muss man halt das Spiel auch kaufen ...
 
Ich finde das ist für einen Teaser um ein Spiel zu verkaufen auch wirklich zu viel verlangt. Er erklärt gut was es besser machen soll, fürs wie muss man halt das Spiel auch kaufen ...
So wie ich ihn verstehe erklärt er das wie durchaus. Es gibt dazu ja auch kleinere Videos. Wobei es halt ziemlich dünn wirkt und nachdem was man eh schon macht.
Da schafft es m.E. By Night Studios besser zu erklären wie ihr System aussieht, bzw. haben sie ein System das über "Ihr könnt den SL anhauen oder miteinander spielen" / "Charaktere verschwinden halt einfach" hinausgeht.
 
Cyberpunk 2077 wird für Hauptquests XP und für Nebenquests street credibility liefern. Auch ein Punkt, den man hier berücksichtigen könnte. Während der Spielabend die XP bringt, bringt die solo session eben eine andere Ressource.

Noch ein wenig anders läuft es ja zB bei The Witcher. Im Spiel gibt es die Möglichkeit mit NSC eine Partie "Gwent" zu spielen. Das ist eine Art Minigame (Trading Card Game) im Spiel. Auch das könnte man abbilden. Dann ist die Solosession zwar charaktermäßig gesehen noch weiter von der Gruppensession entfernt, stört diese aber eben auch nicht.
 
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