Besondere Szenen fürs Rollenspiel

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Schnickschnack verprellt mich eher, als dass ich das unterstützenswert oder gar gut finde.
Ich hatte schon mehrere Begegnungen mit SLs, die ein riesen Bohei um sowas gemacht haben, aber nichtmal die grundsätzlichen Aufgaben ihres SL-Posten erfüllen konnten.

Wenn ich spiele, will ich spielen. Wenn ich zu Abend esse, esse ich zu Abend.
+1
Es kann, wenn das Themenfutter auch gut ist, zwar ganz nett sein, aber es wirkt auf mich nicht irgendwie immersionsfördernd. Für Immersion brauche ich nur mein altes löchriges halbtotes Hirn.
Über den gelegendlichen Versuch, halbwegs passende Musik als leise Hintergrundbeschallung laufen zu lassen (bestes Beispiel ist der American McGee's Alice OST bei ner KULT-Runde, wo es IP gerade ins Irrenhaus ging), geht es bei meinen Runden eigendlich nicht hinaus.

Ich würde jetzt nicht so weit gehen, das als lächerlich zu empfinden (lediglich als Störend, wenn es zu den von Jace beschriebenen Ausfallerscheinungen kommt), aber für mich isset nix.
 
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Ja gut, aber wenn ein wirklich guter SL zusätzlich noch dieses Zeug hat... schaden tut es doch wohl kaum oder?
Ist ja nicht entweder oder...
 
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Ja gut, aber wenn ein wirklich guter SL zusätzlich noch dieses Zeug hat... schaden tut es doch wohl kaum oder?
Ist geschmacks- und situationsbahängig.

Sehr bekanntes Beispiel dürften die (stimmungsfördernden) Kerzen sein. Wenn die Beleuchtung nicht mehr ausreicht, daß man den Bodenplan, die Würfelergebnisse, Zauberbeschreibungen, die Initiativreihenfolge usw. (vernünftig) lesen kann, ist das sehr ärgerlich, weil es das Spiel (unnötig) in die Länge zieht.

Oder (ohne da jetzt Halloween Jack etwas unterstellen zu möchten), aber ich kenne die Spielleiter, die haben aus Ambientegründen z.B. Met aufgefahren und da ihre Trinkfestigkeit unterschätzt - ein Weiterspielen war nicht mehr möglich. Ist mir auch schon passiert, aber ich besaufe mich nicht unter einem Vorwand.

Bei einem üppigen Essen kann es auch schnell passieren, daß der Tisch völlig zugestellt ist und man dann keinen Bodenplan auflegen kann, Würfel unter den Bananenblättern verschwinden, man immer hin und her räumen muß, um ein bißchen Platz zu haben. Würde mir auch schnell auf die Eier gehen. Deswegen machen wir in der Regel auch eine Pause, wenn wir essen.
 
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Vor allem hat sich dein Gesabbel totgeritten Kartoffelkopf, sei brav und bleib beim artigen Jace, sonst machst du dich wieder komplett lächerlich, z.B. mit einer Erklärung wie man von Lotl's Beschreibung besonderer Spielszenen auf seine oder eines anderen Qualitäten als SL schließen kann.

Beitrag zum Thema: Wir haben die erste Hälfte des "Abwärts" Abenteuers für CoC, also den Teil im Aufzug, in unserem kleinen Bad bei "Notbeleuchtung" gespielt. Den Part des Wachmanns am Notrufgerät hat ein Kunpel übernommen der überraschend auf dem Handy eines der Spieler angerufen hat.

Manchmal sind solche Aktionen echt ok, aber ansonsten halte ich das (bis auf Sound) aber tatsächlich eher wie Jace. Zu viel Tand und zu oft lenkt vom eigentlich Wichtigen ab.
 
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Man sollte es halt nicht übertreiben.
Gealterte Karten/Briefe find ich gut.
Ein SL hat auch mal stimmige Hintergrundbilder mit dem Beamer an die Wand geworfen, das war auch schon nicht schlecht.
Wenn wir Abenteuer im Süden spielen, geb ich gern mal den türkischen Apfeltee aus, usw. und als einmalige Aktion finde ich auch so ein Mahl richtig gut.

Nur eine Sache ist ganz wichtig: Man braucht Spieler, die das schätzen und sich darauf einlassen. Wenn man Spieler wie Jace hat, die das als unnötigen Bohei ansehen, dann wird da vermutlich auch Stimmungsmäßig nicht viel bei rumkommen.
Wenn man Spieler da sitzen hat die denken: "Super, dann gibts jetzt halt ein ausgespieltes Essen, das bietet wirklich viel Platz für Rollenspiel!", dann wird das Konzept auch aufgehen.
Deswegen sollte man vielleicht immer mal die Meinung seiner Runde erfragen.

Und eins möchte ich noch loswerden:
Naheliegendes Beispiel:
Ich will nicht von einem SL genötigt werden, zusätzlich zur üblichen Vor- und Nachbereitung des Spiels zusätzlich Zeit verbrennen zu müssen, weil dieser der Meinung ist, es sei angebracht, dass ich ein Halloween-Gedicht auswendig lerne, weil das zu seinem Bild von Stimmigkeit passt.
Kommt vermutlich falsch rüber, aber: Wenn ich mir als SL Mühe gebe und ein Szenario ausarbeite, mir Gedanken mache, wie ich möglichst viel Stimmung erzeugen kann und vermutlich wesentlich mehr Zeit investiere, als meine Spieler brauchen, um sich ein doofes Gedicht zu merken, dann wär das für mich ein Schlag ins Gesicht.
Der SL investiert viel Zeit, damit die Spieler spielen können und wenn dafür (einmalig!) ein Gedicht auswendig gelernt werden muss, dann find ich das wirklich nicht zu viel verlangt.
 
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Ich muss gestehen, das ich auch nur unbedingt nötiges vorbereite. Ein befreundeter SL brachte es - IMHO - mal auf den Punkt: "Zuviele Requisiten schränkt lediglich die Phantasie der Spieler ein und das kann nur schlecht fürs Spiel sein!" Und irgendwie, muss ich ihm da recht geben...
 
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Kommt vermutlich falsch rüber, aber: Wenn ich mir als SL Mühe gebe und ein Szenario ausarbeite, mir Gedanken mache, wie ich möglichst viel Stimmung erzeugen kann und vermutlich wesentlich mehr Zeit investiere, als meine Spieler brauchen, um sich ein doofes Gedicht zu merken, dann wär das für mich ein Schlag ins Gesicht.
Der SL investiert viel Zeit, damit die Spieler spielen können und wenn dafür (einmalig!) ein Gedicht auswendig gelernt werden muss, dann find ich das wirklich nicht zu viel verlangt.
Ich hab ehrlich gesagt jetzt leichte Schwierigkeiten, mir Situationen vorzustellen, wo das was bringt. Außer natürlich das Offensichtliche: Die SCs müssen IP aus irgend welchen Gründen Gedichte auswendig lernen.
Ansonsten ist es mir als SL lieber, wenn meine Spieler ihre Zeit und Hirnkraft dafür nutzen, ihre Charaktere interessant/glaubwürdig/spaßig/... darzustellen.
Jaja ich weis: gute Spieler bekommen vllt auch beides hin und so. Aber mir bringt sowas nunmal nichts und ich lerne (Musiktexte ausgenommen) einfach nicht gerne Gedichte, die länger sind als mein Lieblingsgedicht ("Fleas").
 
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Leute, versteht mich nicht falsch, es ging mir um unnützes Bohei, um Schnickschnack.
Gegen nützliche Dinge wie ab und an mal ein durch überlagerten Kaffee gealtertes "Pergament" oder dergleichen hab ich nix. Spätestens dann aber, wo die Spieler sich auch nur ansatzweise abgelenkt fühlen, lass ichs aussen vor.

Wenn meine Spieler beim SW durch 1:1-Umsetzung der Mini-Regeln die Atmo schwinden sahen, hab ich drauf verzichtet, und noch mehr auf Zusatzbeschreibungen gesetzt, und mir die Kämpfe halt mit Pöppels hinterm SL-Schirm visualisiert.

Wenn ich demnächst mit der WtF-Kampagne meiner Gruppe anfange, werde ich so richtig oldschool-mässig Erzählonkeln, und dann läuft das auch richtig gut, sonst würden sie nicht seit knapp 10 Jahren mit mir spielen, bzw. mich SL machen lassen.

Besondere Szenen sind für mich Szenen, die Eindruck machen in der Greifbarkeit, der Lebendigkeit und dem Spaß und die Spannung, die die Gruppe dabei hat.

Each to his own, aber:

Meine Spieler mögen gut erzählte Geschichten, und desto weniger "Störfaktoren" vorkommen, desto eher kommt die Szene richtig gut bei den Spielern an. Das könnte daran liegen, dass ich Szenen eines Abenteuers generell so beschreibe, wie die Charaktere sie erleben könnten, oder es, je nach System, die Wahrnehmungsproben nahelegen. Wenn die Spieler auf die Szene eingehen, tu ich es ebenso, wenn nicht der grobe Abenteuerumriß etwas Anderes vorschlägt.
 
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[...]Würfel unter den Bananenblättern verschwinden, [...] Deswegen machen wir in der Regel auch eine Pause, wenn wir essen.

^^ Das war auch eigentlich als Essenspause angedacht, aber die Leute blieben durch die Atmosphäre ingame - wir haben damals im Partykeller gespielt und Ess- und Spieltisch sind getrennt.
Mich macht Essen beim Spielen auch wahnsinnig. Statt nach den Würfeln greift man nach Oliven o_O oder schlimmerem ^^
 
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Nur eine Sache ist ganz wichtig: Man braucht Spieler, die das schätzen und sich darauf einlassen. Wenn man Spieler wie Jace hat, die das als unnötigen Bohei ansehen, dann wird da vermutlich auch Stimmungsmäßig nicht viel bei rumkommen.

Auf jeden Fall, da stimme ich dir voll und ganz zu! Das wichtigeste ist, dass alle an dem Abend Spaß haben und da sollte man als SL auch auf die Wünsche und Vorlieben der Spieler eingehen oder eine Gruppe suchen, die die gleiche Spielweise wie der SL bevorzugen.

Der SL investiert viel Zeit, damit die Spieler spielen können und wenn dafür (einmalig!) ein Gedicht auswendig gelernt werden muss, dann find ich das wirklich nicht zu viel verlangt.

Bei mir war es ja noch nicht mal auswenidig lernen :) Sonder nur wer will, konnte sich vorab schon darauf vorbereiten. Gerade die Neulinge waren da sehr dankbar für ^^ Ich verstehe was du meinst, ich denke, dass ist ja auch etwas was man mit den Spieler gut absprechen kann ob das ok geht oder die eher nervt ;) Aber zuuuuu viel verlangt find ich's jetzt eigentlich auch nicht. Wobei ich das wohl eher nicht machen würde.
 
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Ich muss gestehen, das ich auch nur unbedingt nötiges vorbereite. Ein befreundeter SL brachte es - IMHO - mal auf den Punkt: "Zuviele Requisiten schränkt lediglich die Phantasie der Spieler ein und das kann nur schlecht fürs Spiel sein!" Und irgendwie, muss ich ihm da recht geben...

Guter Punkt!!! Da hast du definitif Recht!

Ich zeige zum Biespiel keine Bilder von Gegnern oder NPC. Und auch bei Locations beschreibe ich, statt auf Bilder oder Fotos zurückzugreifen.
Ich finde es schade, wenn SL das sehr oft oder dauernd machen. Bei unerfahrenen SL ist das aber ok, finde ich. Man muss ja erstmal seinen
eigenen Weg finden :) Ich hab' mir das nach meiner 2. oder 3. Spielsitzung damals auch direkt abgewöhnt, weil ich es selbst eher störend fand.

Und nicht umsonst sind Rollenspiele ja "Erzählspiele" ^^
 
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Es kommt schon sehr drauf an was man als Spielleiter erreichen möchte.
Für ein Oneshot nehm ich immer mehr Material und Handouts als für einen Chronik Abend. Alleine schon weil man sich bei Oneshots nicht so lange ein Bild von Land und Leuten machen kann.

Wenn ein Charakter nur eine Sitzung lang gespielt wird (Was auch seine eigene "Kundschaft" unter den Spielern braucht) ist es gut mit klaren Bildern von Orten und Personen zu kommen. Die sollten dann auch recht Prägnant sein. Soll an einem Abend eine gesamte Geschichte erzählt werden bleibt eben nicht viel zeit ein Gemeinsames Bild von MR.X und dem Gasthaus zum Galgenstrick auf zu bauen. Da ist ein klares und oft auch Klischebehangenes Bild genau richtig um einen Ort oder eine Person einzuführen damit es los gehen kann. So spart man dann auch dadurch das man Diskussionen wie etwas Aussieht oder was man jetzt machen kann so klein wie möglich hält. Das ist nicht immer Ideal aber bedenkt man eine Zeiteinschränkung dann ist es nicht nur vertretbar sondern auch irgendwo Notwendig. Zudem kommen in Oneshots oft für die wenigen Stunden Spielzeit realtiv viele NSCs die keiner kennt zusammen. Da sind Bilder und Handouts eine wundere Hilfe für die "Wer ist Wer" frage.

In einer Chronik hat man die Zeit, Orte und Personen wachsen zu lassen. Man kann in aller Ruhe hier mal ein neues Detail anfügen dort mal eine Note einstreuen, so bleibt die Sache auf dauer Lebendig. Ist klar das eine Geschicht auf einem Con oder einem Event in maximal 8 Stunden auf einem oder 2 Tage durch sein muss geht das nicht. Also her mit Bildern die mindestens die Aussagekraft eines Passbildfotos haben.

Genau so ist es mit Vorgeben oder Halb Vorgeben Charakteren. In einer Chronik würde ich einem Spieler keine Vorschriften machen was es spielen soll, es sei denn in der Charakterwahl liegt ein echtes Problem für die Gruppe verborgen (Totfeinde die am ersten Abend die halbe Runde ausradieren, weil sie irgendwelche Clan Clinches ausdiskutieren müssen, kommt wesentlich öfter vor wenn sich eine Charaktergruppe Clan und nicht Klasse schimpft.... *Seitenhieb* )
In eine längeren Kampagne kann man die Handlung auf die SCs abstimmen. In einem Oneshot die SCs zumindest hin und wieder auf die Handlung. (Das muss nicht immer der Fall sein, in vielen Geschichten Hilft es aber enorm bei der Kausalität. Das bedeutet ja nicht das Charaktere nicht trotzdem auf Wünsche der Spieler abgestimmt sind.)

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Ich arbeite nicht gern mit Abenteuern, aber hin und wieder (in der Praxis so ein mal im Jahr) entwerfe ich ein Abenteuer auf meine Spieler. Die wissen dann dass es als Event ausgelegt ist und da ich meine Pappenheimer kenne Vorgaben schon auf ihre Spielgewohnheiten (Nicht auf die SCs sondern auf die Spieler) abgestimmt sind. Daher tuhe ich mich auch immer schwer Kaufabenteuer oder Abenteuer die ohne Kentniss der Spieler geschrieben wurden an zu wenden oder nicht Spontan verlaufende Geschichten mit Fremden Spielern zu spielen.
 
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Genau so ist es mit Vorgeben oder Halb Vorgeben Charakteren. In einer Chronik würde ich einem Spieler keine Vorschriften machen was es spielen soll, es sei denn in der Charakterwahl liegt ein echtes Problem für die Gruppe verborgen (Totfeinde die am ersten Abend die halbe Runde ausradieren, weil sie irgendwelche Clan Clinches ausdiskutieren müssen, kommt wesentlich öfter vor wenn sich eine Charaktergruppe Clan und nicht Klasse schimpft.... *Seitenhieb* )

Wer so eine bescheuerte "ingame" Aktion mehr als einmal bei mir bringen würde, der wäre für die nächsten drei Ewigkeiten von meiner Liste potentieller Mitspieler gestrichen.
 
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